Delloite erwartet konjunkturelle Aufhellung frühestens 2010
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München (BoerseGo.de) - Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft Delloite schätzt im aktuellen Global Economic Outlook das Risiko einer lang anhaltenden globalen Krise unverändert hoch ein. Dennoch seien bereits erste Anzeichen einer konjunkturellen Aufhellung auszumachen, die sich im kommenden Jahr verstärken könnte.
Für Europa sei nun ein länderübergreifendes Vorgehen wichtig, um die Krise erfolgreich meistern zu können. Während ein solcher Schritt die europäische Integration weiter vorantreiben könne, rücke eine Euro-Mitgliedschaft einiger osteuropäischer Staaten in die Ferne. Trotz der starken Exportorientierung gehöre Deutschland wegen des stabilen Binnenkonsums und der robusten Arbeitsmarktdaten nicht zu den größten Verlierern der Krise. Ernster sei die Lage dagegen in Großbritannien, Japan und Russland. Die USA könnten mit den Reformen der Obama-Administration die Talsohle bald durchschritten haben, wenn die Probleme der Banken in absehbarer Zeit gelöst werden.
Besonders ernst sei die Lage derzeit in den europäischen Randgebieten. Im laufenden Jahr könnte das BIP in Großbritannien um 3,9 Prozent schrumpfen, die Konsumausgaben sinken, die Arbeitslosigkeit steigen . In Osteuropa, besonders im Baltikum, geben vor allem sinkende Auslandsinvestitionen und Währungsturbulenzen Anlass zur Sorge.
Für China erwarten die Experten ein BIP-Wachstum von 6,5%, da trotz eines scharfen Exporteinbruchs das Konjunkturpaket der Regierung Wirkung zeige. Wegen der starken regionalen Verbundeffekte werde die konjunkturelle Entwicklung der so genannten „Tigerstaaten“ stark von der chinesischen Wirtschaft beeinflusst.
Die aktuelle Stimmung in Indien kann wegen Einbrüchen im Produktions- und Landwirtschaftssektor und im Export als pessimistisch bezeichnet werden. Da darüber hinaus auch die Konjunkturpakete zu klein ausgefallen seien, wird auch hier mit einer Erholung erst ab 2010 gerechnet. Für Russland wird im laufenden Jahr mit einem BIP- Minus von 5,9 Prozent gerechnet, die Gründe liegen in erster Linie in der starken Rohstoffabhängigkeit der Volkswirtschaft und einem deutlichen Rückgang der Industrieproduktion. Die Wirksamkeit der Konjunkturpakete, besonders der Einfluss auf die Kreditvergabe der Banken sei unsicher.
In Japan sei bisher keine Besserung in Sicht, gegenwärtig erscheine eine anhaltende Deflation im laufenden Jahr kaum mehr abwendbar. Das BIP-Minus von 3,6% im letzten Quartal 2008 stellt statistisch betrachtet das schlechteste Ergebnis seit dem zweiten Weltkrieg dar. In den USA richten sich alle Hoffnungen auf den derzeitigen Politikwechsel, der mittelfristig Erfolge mit sich bringen könnte.
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