Dell in China - wie stehen die Chancen?
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Dell Computer hat einen Preiskampf in China entfacht, ist aber Marktforschern zufolge noch weit davon entfernt, den Marktführer Legend Holdings ernsthaft bedrohen zu können.
In dem Versuch, in China Fuß zu fassen, einem Markt, der in Zukunft Japan als die weltweit zweitgrößten PC-Industrie ablösen wird, bietet Dell die 4500S Dimension PC Modellreihe für einen relativ niedrigen Preis von 7,998 Yuan (entspricht $966) an, um die Konkurrenz auszustechen.
Dell - die weltweit auf nach Hewlett-Packard auf dem zweiten Platz der größten PC-Fabrikanten rangieren, haben bislang in China nur einen Marktanteil von unter einem Prozent - gegenüber Legend's 28%, so Kitty Fok, Analystin bei der Markfoschungsgesellschaft IDC.
"Das ist der Grund, warum es für Dell Sinn macht, stark reduzierte Preise anzubieten, der Grund ist, dass sie diesen Markt penetrieren wollen," sagt Fok. "Obwohl Dell ein kleiner Player in China ist, haben sie eine große Auswirkung."
Dell kann durch das direkte Vertriebsmodell, bei dem Verbraucher den PC über das Telefon oder das Internet verkaufen, die Kosten für die Läden einsparen. Dadurch ergebe sich laut Fok aber ein Nachteil: Der Support für die PCs ist dadurch schlechter als bei der Konkurrenz.
"Normalerweise ist das Wissen der PC-Nutzer in China niedriger, also brauchen sie einen höheren Support," sagt Fok.
Das Low-Cost-Angebot von Dell zeigt seine Wirkung. So hatte Legend angekündigt, den Preis für das führende Modell, den Tianlin, um 14% auf 7,999 Yuan zu senken. Die ursprüngliche Angebotsdauer von einer Woche wurde gemäßt einer Ankündigung in dieser Woche auf zwei Wochen verlängert.
Händler führen gerade diese Neuigkeit auf den Kursrückgang der Legend Aktie um 14% am Montag zurück. Investoren fürchten sich, dass Legend mit Dell in einen Preiskrieg eintreten wird, wodurch bereits vor wenigen Jahren mehrere Anbieter im Sektor Pleite gingen.
"Es wird eine anhaltende Sorge des Marktes sein, ob und wann es einen Preiskrieg wie den vor wenigen Jahren geben wird," sagt Analyst Kelvin Cheng von Daiwa Securities.
Analysten weisen aber darauf hin, dass bisher Entwarnung gegeben werden könne. So habe der Prozessor-Hersteller Intel seinerseits die Verkaufspreise gesenkt, was bei gleichbleibenden Margen den PC-Fabrikanten erlaube, ebenfalls die Verkaufspreise herabzusetzen, so Experten.
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