DEKA zur Industrieproduktion Euroland
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
1. Die Industrieproduktion (ohne Bau) in Euroland fiel im September um 0,6 % gegenüber dem
Vormonat (August: von -0,4 % nach unten revidiert auf -0,7 % mom). Dies lag durchaus im Rahmen der
Erwartungen (Bloomberg-Median: -0,5 % mom; DekaBank: -0,5 % mom). Das Vorjahresniveau wird nunmehr
arbeitstäglich bereinigt um 1,8 % unterschritten.
2. Mit Ausnahme Portugals (+1,0 %) und Frankreichs (+0,4 %) haben alle Länder eine schrumpfende
Produktion bekannt gegeben (die Werte für Griechenland und Österreich lagen noch nicht vor). Besonders
starke Rückgänge verzeichneten Irland (-15,3 %), Luxemburg und die Niederlande (je -1,8 %) und
Deutschland (-1,5 %). Für Irland und die Niederlande ist dies schlicht mit Rückpralleffekten auf die sehr
hohen Zuwächse im August zu erklären. Besorgniserregender ist da schon der schlechte deutsche Wert, der
auf einen sehr schwachen August folgte (August: -3,5 %). Allerdings lässt sich auch dieser relativieren, denn
für den September ist laut Statistischem Bundesamt mit einer Aufwärtsrevision der Werte zu rechnen.
3. Die Ausbringung schrumpfte in allen Hauptgruppen, am stärksten bei der Energieproduktion (-3,5 %)
und bei der Produktion von Verbrauchsgütern (-1,1 %). Nach den schwachen Werten vom Vormonat ergab
sich damit ein sehr enttäuschendes Bild.
4. Die Hoffnung auf einen starken September nach dem schwachen August hat sich also für die Industrie
nicht erfüllt. Damit ergibt sich für den Augenblick im dritten Quartal eine Stagnation der Industrieproduktion
gegenüber dem Vorquartal, die sogar eine rote Null ist - wobei wir fest mit einer Aufwärtsrevision
des September rechnen, die das Quartalsergebnis dann noch etwas verschönert. Dass das Wirtschaftswachstum
im dritten Quartal mit 0,4 % Zunahme des Bruttoinlandsprodukts dennoch so gut ausfiel, liegt demzufolge
an einer kräftigen Expansion im Dienstleistungssektor.
5. Erneut bleibt der Hinweis auf die nahe bevorstehende Erholung der Industrie mit Blick auf die Stimmungsindikatoren.
Der Einkaufsmanagerindex ist im Oktober deutlich über die Expansionsgrenze gestiegen,
wobei insbesondere die Komponenten für die aktuelle Produktion und für die Auftragseingänge kräftig zulegen
konnten. Auch das von der EU-Kommission ermittelte Business Climate stieg im Oktober mit -0,18 auf
den besten Wert seit Mai 2001 an - Werte größer als -0,5 deuten hier auf positive Jahresveränderungsraten
der Industrieproduktion hin. Die Belebung der Weltwirtschaft wird im vierten Quartal ihre Wirkungen auf die
Industrie in der Eurozone entfalten, auch wenn der Euro gegenüber dem US-Dollar weiterhin stark ist. Mit
dem mühsamen Herauskriechen der Industrie aus der Talsohle bestätigt sich jedoch einmal mehr
unsere Erwartung, dass die Erholung in der Eurozone nur sehr moderat ausfällt.
Quelle: Dekabank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 122 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.