DEKA zum BIP Japan
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1. Verglichen mit vorangegangenen Veröffentlichungen hielt sich unser "Prognosefehler" heute in Grenzen: Immerhin ist das Bruttoinlandsprodukt in Japan im dritten Quartal nach vorläufigen Angaben überraschend kräftig um 0,6 % gegenüber dem Vorquartal gestiegen (Bloomberg-Umfrage: 0,3 %; Deka- Bank: 0,5 %). Dies ist der siebte Anstieg in Folge. Seit dem Jahre 1997 hat es keine so lange Expansionsphase mehr gegeben. Wie schon in den letzten Quartalen wird die "reale" Sicht geblendet, denn der starke Produktionsanstieg ist einmal mehr dem rückläufigen Preisniveau geschuldet, der BIP-Deflator unterschreitet seinen Vorjahresstand klar um 2,7 %. Besonders negativ ist der Deflator für die Investitionen (-7,2 % yoy). Hingegen blieb das nominale Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal nahezu unverändert (-0,02 % qoq).
2. Betrachtet man die einzelnen Verwendungskomponenten, dann gab es keine breit gefächerte Expansion: Nahezu alleiniger Wachstumstreiber war der starke Anstieg der gewerblichen Investitionen, der allein für einen Wachstumsbeitrag von 0,5 % Prozentpunkten sorgte. Zwar waren die Auftragseingänge als ein wichtiger vorlaufender Indikator für die gewerblichen Investitionen in den vergangenen Monaten enttäuschend, aber die Erwartungen der Unternehmen für das vierte Quartal sind hinsichtlich der Bestelleingänge sehr optimistisch, sodass auch in den kommenden Quartalen mit positiven Investitionen gerechnet werden kann. Hinzu kam noch der günstigere Außenbeitrag mit kräftigeren Export- als Importzuwächsen. Demgegenüber blieb sowohl der private Konsum als auch der staatliche Konsum nahezu unverändert.
3. Insgesamt hat das reale Bruttoinlandsprodukt in diesem Jahr eigentlich permanent positiv überrascht. Dies erklärt auch den rasanten Anstieg des Consensus-Forecast für 2003 von 1,0 % im August auf aktuell 2,4 % (November). Seit August haben wir frühzeitig auf die positiven Daten zum Bruttoinlandsprodukt reagiert und liegen seither oberhalb des Consensus-Forecast. Die heutigen Daten nehmen wir zum Anlass, unsere Prognose noch einmal nach oben zu revidieren. Wir rechnen nun mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts in diesem Jahr um 2,6 % und im kommenden Jahr um 1,9 % (Consensus-Forecast im November: 1,3 %). Neben dem höheren Ausgangsniveau im dritten Quartal ist für die Prognoseänderung die stärkere Berücksichtigung des rückläufigen BIP-Deflators entscheidend. Wir haben zwar keine neue Sicht für die Inflationsentwicklung in Japan (gemessen am Verbraucherpreisindex), aber wir müssen eine stärker negative Entwicklung des BIP-Deflators konstatieren. Nicht nur real, sondern auch nominal dürfte sich die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in Japan hinreichend freundlich in den kommenden Quartalen entwickeln. Dies ist auch dann richtig, wenn die Zuwachsraten des realen Bruttoinlandsprodukts im kommenden Jahr sukzessive nachlassen. Diesbezüglich stellen wir in unserer Prognose auch die weitere Aufwertung des Yen ein, die tendenziell die Exporte im späteren Jahresverlauf 2004 belastet.
Quelle: Dekabank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 122 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands.
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