Deka - ZEW-Konjunkturerwartungen steigen leicht
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Die ZEW-Konjunkturerwartungen haben sich im Mai mit einem Anstieg von 18,4 auf 18,7 Punkte faktisch seitwärts bewegt. Damit wurden die Erwartungen der von Bloomberg befragten Volkswirte (17 Punkte) wie auch unsere (18 Punkte) nur minimal übertroffen.
Die Euphorie nach dem Fall Bagdads (die am 10. und 11. April für die ZEW-Konjunkturerwartungen abgegebenen Antworten ergaben einen Wert von 27,8 Punkten!) ist damit schon wieder zu Ende. Die Hoffnungen auf eine schnelle Erholung der Weltwirtschaft haben sich zerschlagen. Zwar haben sich die Aktienmärkte seit Mitte März deutlich erholt, jedoch steigen jetzt die Befürchtungen, dass der steile Aufwärtstrend des Euro-Wechselkurses gegenüber dem US-Dollar die Erholung verhindern könnte. Weiterhin bleibt die Beurteilung der aktuellen Situation negativ: 95,1 % der Befragten schätzen die Lage in Deutschland als schlecht ein (April: 95,8 %).
Der heute veröffentlichte Frühindikator bestätigt unser Bild einer äußerst schleppenden Erholung in Deutschland. Und sogar diese ist nunmehr bedroht von dem Risiko, dass der Euro gegenüber dem US-Dollar in dem derzeitigen Tempo innerhalb kurzer Zeit weiter aufwertet bis über 1,20 USD/EUR oder noch weiter. Dann müssten exportorientierte Unternehmen zur Erhaltung ihrer Wettbewerbsfähigkeit ihre Preise im Dollarraum in einem Maße senken, das kräftig auf die Gewinne drücken würde. Noch weniger Spielraum für Investitionen und damit erhebliche Bremseffekte für das Wirtschaftswachstum wären die Folge - nicht nur, dass die Bruttoanlageinvestitionen wohl nochmals schrumpften, sondern auch, dass keine neuen Arbeitsplätze geschaffen werden könnten. Sollte die Eurostärke anhalten, so dürfte dies in den kommenden Monaten die Stimmung noch einmal dämpfen. Aber auch unabhängig von der Währungsentwicklung gilt: Eine kräftige Erholung in Deutschland ist weiterhin nicht in Sicht.
Quelle: Deka
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.