Kommentar
19:09 Uhr, 16.04.2003

Deka - Wirtschaftsprognose Euroland

Auch in Euroland spiegeln die Stimmungsindikatoren derzeit eher Ängste im Zusammenhang mit dem Irakkrieg wider als eine tatsächliche Lagebeurteilung oder realistische Erwartungen. Wir gehen davon aus, dass die Lage etwas besser ist als die Stimmung. So wird das Wirtschaftswachstum im ersten und zweiten Quartal 2003 mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht negativ ausfallen, dennoch aber nahe Null liegen. Mit der abnehmenden weltweiten Unsicherheit dürfte sich die Wirtschaft in Euroland in den kommenden Monaten langsam wieder zu etwas mehr Expansionstempo aufschwingen. Da kein Ende des Reformstaus in Sicht ist, werden sich die Zuwachsraten aber in moderaten Regionen bewegen. Kurzfristig wird der ölpreisbedingte Preisdruck anhalten, mittelfristig werden ein höherer Außenwert des Euro und wieder sinkende Ölpreise zu niedrigeren Inflationsraten beitragen. Vor diesem Hintergrund ist von der EZB keine weitere Zinssenkung zu erwarten.

Revisionen: Wir haben aufgrund unserer Untersuchung zu Arbeitstageeffekten die Deutschlandprognose für 2003 leicht (0,4 % statt bisher 0,2 %) und für 2004 wegen des starken Effektes deutlich (2,2 % statt bisher 1,7 %) nach oben revidiert. Angesichts der wieder besseren Konjunkturdaten schließt sich das Fenster für mögliche Zinssenkungen durch die EZB. Wir erwarten nun keine Zinssenkungen mehr auf absehbare Zeit.

Quelle: Deka

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