Deka - US-Verbrauchpreise steigen um 2,1 %
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1. Die Verbraucherpreise blieben im Mai saisonbereinigt im Monatsvergleich unverändert (nichtsaisonbereinigt sanken sie um 0,2 %). Gegenüber dem Vorjahresmonat liegt die Rate bei 2,1 % yoy nsa. Die Kerninflationsrate stieg saisonbereinigt um 0,3 % mom (1,6 % yoy nsa).
2. Die Veränderungen der Inflationsraten im Einzelnen: Die Nahrungsmittelpreise stiegen um 0,3 % mom sa (1,7 % yoy nsa). Die kalkulatorischen Kosten für das Wohnen erhöhten sich um 0,4 % (2,7 %). Die Preise für Bekleidung sanken um 0,3 % (3,6 %). Die Transportpreise sanken um 1,3 %, stiegen aber im Jahresvergleich um 2,2 %. Die Kosten für Gesundheit stiegen um 0,4 % (4,0 %). Die Preise im Freizeitbereich stiegen um 0,3 % (1,1 %). Die Preise für Ausbildung und Kommunikation sanken um 0,2 %, erhöhten sich aber im Jahresvergleich um 1,9 %. Die Preise für andere Güter und Dienstleistungen blieben im Monatsvergleich unverändert, erhöhten sich allerdings um 2,3 % zum Vorjahresmonat. Interessant sind die Preisindizes für einzelne Gütergruppen: Der Preisindex für Güter sank um 0,7 % mom, die Preise für Dienstleistungen erhöhten sich dagegen um 0,5 % mom und um stattliche 3,4 % yoy. Hier waren vor allem die kalkulatorischen Eigenmieten mit 0,5 % mom (2,5 % yoy) und die Gas- und Elektrizitätspreise mit 0,5 % mom (9,4 % yoy) die Haupttreiber. Der Energiepreisindex sank um 3,1 % mom. Deflation herrscht im Gütersektor, wenn man die Kernrate für die Güterpreise mit -0,4 % mom (-1,9 % yoy) heranzieht. Inflation herrscht im Dienstleistungssektor, wenn man die Inflationsrate für Dienstleistungen ex Energie mit 0,5 % mom (3,0 % yoy) betrachtet.
3. Was das Deflationsthema angeht, so besteht hierzu die Möglichkeit wenn unsere Wachstumsprognosen enttäuscht werden sollten. Die Wahrscheinlichkeit einer Deflation setzen wir mit 10 % an. Das Deflationsthema, das momentan an den Märkten gespielt wird, muss im Kontext werden: Erstens, entspringt die Debatte auch einer gezielten Rhetorik der US-Notenbank. Der Offenmarktausschuss der Fed hatte in seinem Statement zum letzten Zinsentscheid angemerkt, dass eine weitere Disinflation nicht "willkommen" sei. Ungesagt blieb, dass ein nachhaltiger Anstieg der Inflationsrate genauso unwillkommen ist. Das Ziel der Preisstabilität ist symmetrisch. Zentralbanker sind somit "flationsavers": Sie wollen sowohl Deflation als auch Inflation vermeiden. Gesamtwirtschaftliche Preisstabilität bedeutet, dass einige Preise fallen und andere steigen. Alle Güter und Dienstleistungen, deren Produktionskosten stärker fallen als der Durchschnitt oder für die die Nachfrage langsamer ansteigt als der der Durchschnitt erfahren Preissenkungen. Dies bedeutet aber nicht Deflation auf gesamtwirtschaftlicher Ebene. Da in den USA momentan Preisstabilität herrscht und die Outputlücke negativ ist, das volkswirtschaftliche Güterangebot also stärker steigt als die volkswirtschaftliche Nachfrage, herrscht tendenziell Preisdruck nach unten. Die Fed wird daher ihrem Preisstabilisierungsauftrag nachkommen, und frühzeitig gegen Deflationsgefahren angehen und noch einmal - in einem Versicherungsschritt - die Zinsen am 25. Juni um 25 Basispunkte senken. Weitere Zinssenkungen sehen wir dann, wenn die Disinflation aufgrund eines schwächer als erwarteten Aufschwungs so stark sein sollte, dass die Deflationsgefahren massiv ansteigen. Die Zinswende nach oben erwarten wir frühestens für Mitte 2004.
Quelle: Deka / www.Fonds-Reporter.de
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