Deka - US-Industrieproduktion rückläufig
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Die Entwicklung der Industrieproduktion hinkt der, allerdings ebenfalls schwachen, gesamtwirtschaftlichen Belebung hinterher. Darauf deuteten bereits die verschiedenen Stimmungsindikatoren hin und dies wurde heute durch die Veröffentlichung der Daten zur Industrieproduktion im April bestätigt. Die Industrieproduktion sank im April gegenüber dem Vormonat um 0,5 % (Bloomberg-Umfrage und DekaBank: -0,4 %). Erstmals seit neun Monaten ist die Jahresveränderungsrate wieder im negativen Bereich (-0,4 %). Dies zeigt an, dass seit der Rezession im Jahr 2001 keine stabile Dynamik erreicht werden konnte. Die Kapazitätsauslastung ist in Folge dessen mit 74,4 % auf einem Niveau, das zuletzt vor fast 20 Jahren gesehen worden ist (Bloomberg-Umfrage und DekaBank: 74,4 %).
Der Blick in die Einzelstatistiken zeigt, dass der Rückgang durch das produzierende Gewerbe verursacht wurde (-0,6 %). Schaut man dann noch etwas tiefer in die Statistik, wird deutlich, dass die Automobilhersteller für diesen Rückgang hauptverantwortlich waren. Diese fuhren ihre Produktion im April um 2,0 % gegenüber dem Vormonat zurück, nachdem es bereits im März (-1,5 %) und im Februar (-2,7 %) zu Rückgängen gekommen war. Die Versorger, die im März aufgrund des warmen Wetters die Verringerung verursacht hatten, stagnierten im April nahezu (+0,1 %).
Die Lagerhaltung (insgesamt) hat sich im März gegenüber dem Vormonat um 0,4 % erhöht (Bloomberg- Umfrage: 0,2 %; DekaBank: 0,3 %). Bereits gemeldet worden waren die Daten für die Bereiche Industrie (0,0 %) und Großhandel (0,5 %), während erst heute der Lagerbestand für den Einzelhandel bekannt gegeben worden ist (0,8 %). Ähnlich wie bei der Handelsstatistik hat das BEA bei der Erstveröffentlichung des Bruttoinlandsprodukts im ersten Quartal Setzungen für die Lagerhaltung vornehmen müssen. Anhand der heutigen Daten zeigt sich, dass das erste Quartal bei der zweiten Schätzung am 29.05. vom BEA wahrscheinlich leicht nach oben revidiert werden wird.
Rückblickend lässt sich für das verarbeitende Gewerbe seit Sommer vergangenen Jahres eine rezessionsähnliche Situation konstatieren. Ohne die stabilisierende Wirkung des Dienstleistungssektors hätte sich dies sicherlich auch auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung ausgewirkt. Für die kommenden Monate erwarten wir zunächst eine Stimmungsverbesserung im verarbeitenden Gewerbe. Darauf deutet die heutige Bekanntgabe des Empire State Manufacturing Index für Mai hin, der mit 10,60 Indexpunkten deutlich im positiven Bereich ist (Vormonat: -20,20 Punkte). Und bestätigt wird dies voraussichtlich heute Abend mit der Veröffentlichung des Maiwertes des Philly-Fed-Index, für den wir ebenfalls einen positiven Indexwert erwarten. Hinzu kommen die Entlastungen der Unternehmen durch den gefallenen Rohölpreis. Für die Industrieproduktion im zweiten Quartal kommt diese positive Entwicklung allerdings zu spät, sodass frühestens im dritten Quartal dauerhaft mit monatlichen Zuwächsen bei der Industrieproduktion gerechnet werden kann.
Zusammenfassung:
-Die Industrieproduktion sank im April gegenüber dem Vormonat um 0,5 % und die Kapazitätsauslastung wies mit 74,4 % das niedrigste Niveau seit fast 20 Jahren auf.
-Anhand der Teilstatistiken zeigt sich, dass der Rückgang durch den produzierenden Sektor verursacht wurde (-0,6 %), während die Produktion der Versorger gegenüber dem Vormonat nahezu stagnierte (0,1 %).
-Der Lagerbestand insgesamt erhöhte sich im März gegenüber dem Vormonat um 0,4 %. Anhand der nun komplett bekannten Lagerstatistik für die ersten drei Monaten im Jahr 2003 ergibt sich für das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal ein leichter Revisionsbedarf nach oben.
-Für die kommenden Monate ist mit einer Stimmungsverbesserung im verarbeitenden Gewerbe zu rechnen. Allerdings erwarten wir frühestens im dritten Quartal 2003 stabile Zuwächse für die Industrieproduktion.
Quelle: Deka
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