Deka - US-Einzelhandel leidet
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Der amerikanische Konsument hat zurzeit unterschiedliche Belastungen zu verkraften: Der Arbeitsmarkt zeigte sich insbesondere im Februar weniger stabil als noch vor neun Monaten. Hinzu kommen Verunsicherungen wegen möglicher Terroranschläge im eigenen Land und der gestiegene Rohölpreis, der seit Beginn des Jahres auch an den Tankstellen spürbar geworden ist. Obwohl diese Informationen in unsere Prognose einflossen, hatte der heutige Bericht über die Einzelhandelsumsätze im Februar eine negative Überraschung parat. Die Umsätze der Händler sanken im Februar gegenüber dem Vormonat um 1,6 % deutlich stärker als von uns und von den bei Bloomberg befragten Analysten erwartet worden war (Bloomberg-Umfrage: -0,5 %; DekaBank: -0,3 %). Der Grund für diesen Prognosefehler lag einmal mehr in der Revision der Vormonatsveränderungsrate. Diese wurde um 1,2 Prozentpunkte von -0,9 % auf +0,3 % nach oben revidiert, da der Umsatzrückgang der Autohändler im Januar geringer ausfiel als zunächst vermeldet worden war. Für die um diese Effekte bereinigte Zeitreihe "ohne Pkw" wurde allerdings ebenfalls ein Rückgang um 1,0 % vermeldet (Bloomberg-Umfrage: 0,1 %; DekaBank: 0,0 %). Dieser kann jedoch als Rückpralleffekt zum Januar gewertet werden.
Hauptverantwortlich für den Rückgang der Einzelhandelsumsätze war, dass die Autohändler eine Verringerung der Umsätze um 3,4 % gegenüber dem Vormonat verzeichnet haben. Hinzu kam ein Umsatzrückgang der Baumärkte um 7,5 %. Bereinigt um beide Geschäftszweige bleibt allerdings weiterhin ein Minus von 0,2 %. Positiv fiel schließlich der Umsatzzuwachs der Tankstellen um 2,7 % auf. Hierbei handelt es sich allerdings nicht um einen Mengeneffekt, sondern wegen des erhöhten Rohölpreises um einen Preiseffekt, die höheren Umsätze kam also vornehmlich den erdölexportierenden Ländern zugute.
Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sind in der ersten Märzwoche von 435.000 Personen auf 420.000 Personen gefallen, befinden sich aber weiterhin auf hohem Niveau. Aufgrund der geopolitischen Risiken kann nicht damit gerechnet werden, dass sich die Situation am Arbeitsmarkt im März signifikant verbessert hat. Daher ist auch für März kaum mit einem Beschäftigungsaufbau zu rechnen.
Rückpralleffekte hin oder her: Der private Konsum ist im Februar höchstwahrscheinlich geschrumpft, während für Januar mit einer Aufwärtsrevision zu rechnen ist. Für die Verringerung der privaten Ausgaben im Februar spricht nicht nur der Rückgang der Einzelhandelsumsätze, sondern auch die verschlechterte Arbeitsmarktsituation. Die Verunsicherung der privaten Haushalte, die sich in den Rückgängen in den Stimmungsindikatoren (Verbrauchervertrauen, Konsumklimaindex der Universität von Michigan) andeutet, kommt erschwerend hinzu. Die Belastungen, die weitgehend durch den schwelenden Irakkonflikt verursacht werden, können erst durch die Beseitigung dieses Konflikts beendet werden, sodass auch für März mit einem schwachen Konsum zu rechnen ist. In der Summe der negativen Effekte sehen wir uns in unserem sehr verhaltenen Konjunkturausblick für die USA durch die heutigen Zahlen einmal mehr bestätigt.
Quelle: Deka
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