Deka - US-Aufschwung bleibt verhalten
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Originalmeldung der DEKA
Deka - US-Aufschwung bleibt verhalten
Wie die US-Notenbank in ihrem neuesten Überblick über die Wirtschaftsbedingungen in den einzelnen Regionen, dem so genannten Beige Book, berichtet, blieb der Aufschwung auch im März und in der ersten Aprilhälfte weiterhin verhalten ("lackluster", deutsch: glanzlos, trübe). Die Entwicklung in den verschiedenen Distrikten ist unterschiedlich: Richmond berichtet von anhaltendem moderaten Wachstum, Boston, Cleveland, Atlanta, St. Louis und San Francisco von gemischter bzw. schwacher wirtschaftlicher Entwicklung, New York, Philadelphia, Chicago, Minneapolis und Kansas City von einer Verlangsamung der ökonomischen Aktivität im Vergleich zum letzten Beige Book vom März.
Die Konsumausgaben blieben im März verhalten. Obwohl ein Teil der Konsumschwäche auf das relativ späte Osterfest zurückzuführen ist, hatten auch der Irak-Krieg und das schlechte Wetter in den meisten Distrikten einen negativen Effekt auf die Umsätze der Einzelhändler. Obwohl sich diese zumeist nur zögerlich entwickelten, machen sich die Einzelhändler über ihre Lagerbestände aber keine Sorgen. Die Berichte über die Automobilverkäufe im März waren gemischt. Dies gilt auch für den Tourismus.
Neun der zwölf Distrikte berichteten von einer Verlangsamung der Aktivität im verarbeitenden Gewerbe. Im allgemeinen wurden niedrigere Produktionsniveaus, Umsätze und Aufträge notiert. Aber mehr als die Hälfte der Distrikte konstatierte Verbesserungen der Situation in einzelnen Segmenten des Industriesektors. So blieb die Industrie im Distrikt New York für die Zukunft optimistisch, obwohl sich die ökonomischen Bedingungen während des Befragungszeitraums gleichzeitig verschlechterten.
Der private Immobilienmarkt bleibt stark, der gewerbliche schwach. Die meisten Distrikte berichteten von einer starken Aktivität im privaten Wohnungsmarkt. Dennoch kommen Befürchtungen auf, dass sich dieser Boom abschwächen könnte. Aber dies ist auch nichts Neues. Der gewerbliche Immobilienmarkt hat weiter zu kämpfen: Keiner der Distrikte meldete eine signifikante Verbesserung.
Der Arbeitsmarkt bleibt schwach. Allerdings wurden auch Verbesserungen der Situation vermeldet: Sowohl Cleveland als auch Kansas City berichteten, dass die Unternehmen weniger Entlassungen planten. New York, Atlanta und Dallas wiesen eine höhere Nachfrage nach Zeitarbeitern auf. Lohndruck ist nicht zu sehen, allerdings leiden die Firmen weiterhin unter einem Anstieg der Kosten für Gesundheit und Versicherung. Vor diesem Hintergrund ist Inflationsdruck nicht am Horizont zu sehen, auch wenn der Anstieg der Energiepreise die Inputpreise im verarbeitenden Gewerbe erhöht hat. Die Wettbewerbsintensität ist in diesem Sektor aber so hoch, dass die Unternehmen ihre Preise konstant halten mussten.
Die Kreditvergabe blieb gemischt. Die niedrigen Hypothekenzinsen treiben weiter die Kreditnachfrage der Haushalte zwecks Refinanzierung von Hypotheken. Die Kreditnachfrage der Haushalte für Konsumzwecke und der Unternehmen bleibt aber schwach. Richmond berichtete von sinkender Konsumentenkreditnachfrage, da die Verbraucher ihre Schuldenstände abbauen wollten. Allerdings hatte der größte Distrikt, San Francisco, einen leichten Anstieg der Unternehmenskreditnachfrage zu vermelden.
Der Ton des Beige Book blieb in den letzten Monaten gleichbleibend verhalten. Sorgen bereiten weiterhin die Investitionen: keiner der Distrikte berichtete von größeren Investitionsplänen der Firmen. Der zögerliche Aufschwung spiegelt sich auf dem Arbeitsmarkt wider: die USA befinden sich mitten in einer "jobless recovery". Vor diesem Hintergrund erwarten wir daher für die nächste Zinsentscheidung des Offenmarktausschusses der Fed am 6. Mai keine Zinsänderung. Zinssenkungen sind mit dem Beige Book diesen Monats nicht zu begründen. Dafür bräuchte es weitere signifikant schlechte Daten, wie z. B. ein enttäuschender Arbeitsmarktbericht. Eine Zinserhöhung sehen wir aufgrund des Aufschwungs ohne Schwung und der niedrigen Kerninflation von momentan lediglich 1,7 % erst Anfang nächsten Jahres.
Quelle: Deka
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