Kommentar
10:46 Uhr, 23.06.2003

Deka - SZ-Euroland-Indikator im Juni schwächer

1. Die konjunkturelle Erholung in den europäischen Volkswirtschaften ist offensichtlich kein Selbstläufer. Zwar liegt der Irakkrieg nun schon einige Zeit hinter uns, aber die anschließende Erleichterung spiegelt sich nicht in den Befragungsindikatoren und erst recht nicht in der Realwirtschaft wider. Die schwache Arbeitsmarktentwicklung und die Unzufriedenheit über die Wirtschaftspolitik belasten. Vor diesem Hintergrund überrascht es nicht, dass der SZ-Euroland-Indikator auch im Juni schwächer ausgefallen ist als im Vormonat und mit einem Stand von -1,03 % noch einmal 0,10 Prozentpunkte eingebüßt hat. Die negative Tendenz des SZ-Euroland-Indikators wird sich erst umkehren, wenn sich die Stimmungsindikatoren ähnlich aufhellen, wie sie es in den Vereinigten Staaten bereits getan haben.

2. Für den aktuellen Rückgang des SZ-Euroland-Indikators sind die beiden Stimmungsindikatoren (ifo-Geschäftserwartungen und Einkaufsmanagerindex) sowie die Auftragseingangsreihe verantwortlich. Hingegen liefern die beiden Finanzmarktdaten (Zinsdifferenz und Aktienindex) positive Wachstumsbeiträge. Die im Schaubild als Referenzreihe für die Konjunktur verwendete Nettoproduktion hat im März deutlich um 1,2 % gegenüber dem Vormonat abgenommen. Für April ist wieder mit einem Rückgang zu rechnen. Bei der Entwicklung im zweiten Quartal ist nicht zuletzt mit Blick auf den SZ-Euroland-Indikator konjunkturell wenig Gutes zu erwarten.

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