Kommentar
11:41 Uhr, 20.03.2009

Deka-Finanzmarktstress-Indikator: Erstmals seit Lehman wieder drei Anstiege in Folge

1. Der Deka-Finanzmarktstress-Indikator (DFI) für Euroland hat in der ersten Märzwoche mit einem Wert von 3,55 ein neues Jahreshoch erreicht. Im Vergleich zum Rekordhoch Ende Oktober (5,3) zeigt er aber dennoch eine deutliche Entspannung an. Mit dem Anstieg in der ersten Märzwoche ist der DFI drei Mal in Folge angestiegen. Dies war zuletzt nach der Insolvenz der US-Investmentbank Lehman Brothers Mitte September 2008 der Fall.

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2. Bei einem Blick auf die Teilindikatoren des DFI zeigt sich, dass der erneute Anstieg des Finanzmarktstress nicht auf alle Segmente gleichermaßen verteilt ist. Sowohl der Geld- als auch der Pfandbriefmarkt zeigten über die vergangenen Wochen keinen signifikanten Stressanstieg. Es sind die Märkte für Unternehmensanleihen und die Aktienmärkte, die den DFI auf ein Jahreshoch getrieben haben. Insbesondere die verstärkten Spannungen an den Märkten für Unternehmensanleihen lassen sich als Hauptreiber identifizieren. Der DFI-Wert für die Unternehmensanleihemärkte lag in der vergangenen Woche wieder auf seinem Krisenrekordhoch aus dem vergangenen Jahr. Dafür verantwortlich war ein Gemisch aus verstärkten Konjunktursorgen und neuen Hiobsbotschaften aus dem Bankensektor. Der konjunkturelle Abschwung nicht nur in Europa sondern auch weltweit hat in den vergangenen Wochen nochmals an Fahrt gewonnen, wodurch die Unternehmen eine weitere Verschlechterung ihrer Situation hinnehmen mussten. Darüber hinaus ist der Bankensektor weiter unter Druck gekommen. Im Vereinigten Königreich hat der Staat in den vergangenen drei Wochen Wertpapiere von zwei Banken in Höhe von ca. 650 Mrd. Euro versichern müssen. Im Gegenzug wird der Staat seinen Anteil an den zwei Finanzinstituten (Royal Bank of Scotland und Lloyds TSB) auf mehr als 60 % erhöhen. In Euroland haben die Ängste über die Probleme in Osteuropa und deren mögliche negativen Folgen für Banken und nationale Finanzsysteme innerhalb der EWU zugenommen.

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3. Der Entspannungstrend im Finanzsystem in Euroland, den wir seit Ende letzten Jahres beobachten konnten, hat sich in den letzten Wochen nicht fortgesetzt. Auch wenn die Niveaus noch weit von den Rekordhochs aus dem Oktober entfernt sind, hat sich die Stresslage in den letzten vier Wochen wieder deutlich verschärft. Von einer nachhaltigen Entspannung kann derzeit noch nicht gesprochen werden.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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