Deka - Euroland: Enttäuschung beim BIP
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In Euroland stagnierte das Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal gegenüber dem Vorquartal. Dies bedeutete für die Märkte wie auch für uns eine Enttäuschung (Median Bloomberg: 0,1 %; DekaBank: 0,2 %). Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal stieg die Wirtschaftsleistung in der Eurozone um 0,8 %.
Nach den enttäuschenden BIP-Veröffentlichungen des heutigen Vormittags (Deutschland: -0,2 % qoq; Italien: -0,1 % qoq; Niederlande: -0,3 % qoq) war zu erwarten, dass Eurostat für Euroland eine Stagnation des Bruttoinlandsprodukts gegenüber dem Vorquartal meldet. Ein Trost: damit dürften die beiden Großen, deren Zahlen noch nicht veröffentlicht sind, im ersten Quartal gewachsen sein (wir rechnen für Frankreich mit +0,2 % und für Spanien mit +0,5 %). Details für das BIP-Wachstum bezüglich der Verwendungskomponenten werden von Eurostat erst bei der zweiten Veröffentlichung am 5. Juni bekannt gegeben. Es ist jedoch zu erwarten, dass der starke Euro im Zusammenspiel mit der schwachen Weltwirtschaft insbesondere den Außenbeitrag nach unten gedrückt hat, wie es das Statistische Bundesamt für Deutschland schon angedeutet hat. Womöglich sind auch im Gegensatz zu unseren Erwartungen die Investitionen im ersten Quartal geschrumpft - zumindest die niederländischen Zahlen lassen darauf schließen.
Unser prognostizierter Prognoseverlauf für die kommenden Quartale deckt sich mit den heute veröffentlichten indikatorgestützten BIP-Prognosen der EU-Kommission, die für das zweite und das dritte Quartal 2003 jeweils eine Veränderung gegenüber dem Vorquartal um 0,0 % bis 0,4 % vorhersagt. Die aktuellen Stimmungsindikatoren deuten darauf hin, dass im zweiten Quartal mit keiner nennenswerten Wachstumsbeschleunigung zu rechnen ist. Damit werden wir unsere Prognose das Wirtschaftswachstum in Euroland für 2003 von 0,9 % auf 0,7 % nach unten nehmen. Das einzig Positive an den heutigen Zahlen könnte die hoffentlich wachsende Einsicht bei den wirtschaftspolitischen Verantwortungsträgern sein, dass Reformen, insbesondere am Arbeitsmarkt und in den sozialen Sicherungssystemen, dringender sind denn je. Damit könnten, zumindest auf mittlere Frist, die Binnenkräfte in Euroland wieder gestärkt werden - denn diese, das haben wir heute gesehen, reichen derzeit nicht aus, um Belastungen wie den Höhenflug des Euro zu verkraften.
Quelle: Deka
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