Kommentar
12:51 Uhr, 05.06.2003

Deka - Eine Schwalbe auf dem Arbeitsmarkt

Nach den seit Januar diesen Jahres markerschütternden Nachrichten aus Nürnberg wartet die Bundesanstalt für Arbeit heute mit einer positiven Überraschung auf. Zwar wurde mit 4,342 Millionen registrierten Arbeitslosen (nicht saisonbereinigt) der höchste Mai-Stand seit der Wiedervereinigung erreicht, aber der Rückgang von knapp 153 Tausend Personen gegenüber dem Vormonat war deutlich stärker als im Mai des Vorjahres. Der Anstieg der registrierten Arbeitslosen gegenüber dem Vorjahr mit 396 Tausend Personen ist aber immer noch unerträglich hoch. Ob sich der Silberstreif am Arbeitsmarkthorizont aber weiter aufhellen wird, steht dahin: Die Wachstumsschwäche belastet weiterhin den Arbeitsmarkt und die weiteren Aussichten sind nach den in dieser Woche eingegangenen Stimmungsindikatoren mehr als trübe. Getreu dem Spruch: "Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer", wird diese Schwalbe keinen Sommer machen.

Erstmals seit Februar 2002 war die saisonbereinigte Anzahl der Arbeitslosen wieder rückläufig. Mit 4,45 Millionen Arbeitslosen wurde der Vormonatsstand um vier Tausend Personen unterschritten. Überraschend hierbei ist nicht die Höhe des Rückgangs, sondern dass es überhaupt zu einem Rückgang kam. Die Prognosen der von Bloomberg befragten Analysten waren, wie auch wir, von einem weiteren Anstieg ausgegangen (Median: +40 Tausend).

Der Rückgang der Arbeitslosenquote (nicht saisonbereinigt) auf jetzt 10,4 % resultiert zum Teil auch auf der im Mai jeden Jahres durchgeführten Anpassung der Bezugsgröße, dass heißt, die Summe aus Erwerbstätigen und Arbeitslosen wurde der im Frühjahr durchgeführten Arbeitskräfteerhebung angepasst. Saisonbereinigt blieb die Arbeitslosenquote mit 10,7 % unverändert. Die Arbeitslosenquote nach der Definition der EU blieb mit 9,4 % ebenfalls unverändert.

Bei den um zwei Monate verzögert verfügbaren Erwerbstätigenzahlen wurden für März ein nichtsaisonbereinigter Rückgang der Erwerbstätigen gegenüber dem Vorjahr von gut 516 Tausend Personen und gegenüber dem Vormonat ein Anstieg um rund 119 Tausend Personen (auf 37,979 Millionen Personen) gemeldet. Saisonbereinigt befinden sich 38,316 Millionen Personen in Lohn und Brot.

Quelle: Deka

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