Kommentar
16:55 Uhr, 28.05.2003

Deka - Die US-Auftragseingänge gehen zurück

Das Warten der Unternehmen auf einen baldigen Aufschwung hält auch im April weiterhin an. Dies deuten die heute vom Department of Commerce veröffentlichten Daten zu den Auftragseingängen langlebiger Güter für April an. Nach einem abwärts revidierten monatlichen Anstieg um 1,4 % im März sanken die Bestellungen im April um 2,4 % gegenüber dem Vormonat. Sowohl wir als auch die von Bloomberg befragten Analysten hatten mit einem Rückgang gerechnet, allerdings nicht ganz in dieser Höhe (Bloomberg-Umfrage: -1,0 %; DekaBank: -1,5 %). In der weniger volatilen Zeitreihe "ohne Transport" ist der monatliche Rückgang mit 1,2 % etwas geringer, und die Bestellungen von Investitionsgütern (ohne Verteidigung) stagnierten nahezu (-0,3 %). Dies ist denn auch die einzige positive Nachricht an der ansonsten ernüchternden Bekanntmachung des Department of Commerce.

Sowohl die Bestellungen von Maschinen (-3,7 %) als auch von elektronischen Geräten (-3,6 %) sanken gegenüber dem Vormonat und befinden sich nahezu auf dem Niveau vom Februar. Hinzu kommt ein Rückgang der Auftragseingänge für Transportgüter um 5,4 %, der sich vor allem auf weniger Bestellungen von Automobilen (und Teilen) zurückführen lässt (-3,0 %). Geradezu gigantisch erscheint dagegen der Auftragszuwachs für Flugzeuge (ohne Verteidigung). Das Niveau lag im April um knapp 50 % höher als im März. Allerdings gab es in diesem Bereich in den drei Monaten zuvor deutliche Rückgänge, sodass das Niveau vom Dezember weiterhin um ca. 35 % unterschritten wurde. Schließlich runden die verringerten Bestellungen für Verteidigungsgüter um 19,4 % (nach 16,4 % im Vormonat) das Bild ab.

Die Auftragseingänge für langlebige Güter, insbesondere für Investitionsgüter, sind hinreichend volatil, sodass ein aktueller Monatswert zunächst nicht allzu viel Aussagekraft besitzt. Betrachtet man dagegen den gleitenden Dreimonatsdurchschnitt in den vergangenen Monaten, so zeigt sich eine Seitwärtsbewegung seit Anfang 2002. Dieser Trend hat sich in der tatsächlichen Investitionstätigkeit der Unternehmen widergespiegelt und erklärt zum guten Teil unseren Pessimismus bezüglich der zukünftigen Entwicklung. Die derzeitige Situation der Untenehmen ist geprägt durch die Hoffnung auf ein besseres zweites Halbjahr 2003, während das laufende Halbjahr bereits abgehakt zu sein scheint. Daraus ergibt sich eine verhaltene Ordertätigkeit, die sich erst bei größerer Zuversicht der Unternehmen in Zuwächse umdrehen wird. Diese Zuversicht wird in den kommenden Monaten einmal mehr durch den stabilen Konsum der privaten Haushalte begünstigt (siehe Stimmungsverbesserung und stabile Einkommenszuwächse), sodass im weiteren Verlauf des Jahres mit leichten Zuwächsen bei den Bestellungen für Investitionsgütern zu rechnen ist.

Quelle: Deka

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