Kommentar
17:11 Uhr, 10.04.2003

Deka - Das US-Handelsbilanzdefizit sinkt

Das amerikanische Handelsbilanzdefizit verringerte sich im Februar das zweite Mal in Folge von 41,2 Mrd. US-Dollar auf 40,3 Mrd. US-Dollar. Sowohl wir als auch die von Bloomberg befragten Analysten hatten mit einem Anstieg gerechnet (Bloomberg-Umfrage: 42,0 Mrd. US-Dollar; DekaBank: 42,5 Mrd. US-Dollar). Unser Prognosefehler entstand durch die Fehleinschätzung der Importe, die gegenüber dem Vormonat nochmals um 0,4 % zurückgingen, während wir einen Anstieg prognostiziert hatten. Den Anstieg der Exporte um 0,5 % hatten wir dagegen so erwartet.

Der Exportanstieg im Februar lässt sich wie im Vormonat ausschließlich auf den Warenexport zurückführen. Für diesen wurde ein Anstieg um 1,1 % vermeldet, während die Dienstleistungsexporte um 0,8 % sanken. Anhand der Teilstatistiken für die Exportgüter zeigt sich, dass der Anstieg begünstigt durch eine Exporterhöhung im Bereich der zivilen Luftfahrt gewesen ist, was wiederum auf einen Großauftrag schließen lässt. Bereinigt um diese Teilstatistik sind die Exporte insgesamt um 0,8 % gegenüber dem Vormonat zurückgegangen. Des Weiteren sank die ausländische Nachfrage für Konsumgüter im Februar gegenüber dem Vormonat um 7,2 %, während für Automobile und Investitionsgüter (bereinigt um die zivile Luftfahrt) die Nachfrage nahezu unverändert blieb. Auf der Importseite sind im Februar sowohl die Einfuhr von Waren (-0,1 %) als auch die von Dienstleistungen (-1,7 %) gegenüber dem Vormonat rückläufig gewesen. Allerdings waren letztere für die Höhe des Gesamtrückgangs ausschlaggebend. So fällt der Blick auf die Einzelstatistiken für die Importgüter auch gemischt aus. Der im Februar hohe Ölpreis führte zu einem nominalen Importanstieg von Rohöl um 10,1 %.

Neben der Frage der Entwicklung des Handelsbilanzdefizits insgesamt, sind vor allem die Hinweise auf die Verfassung der Inlandsnachfrage von Bedeutung. Ungünstig ist in diesem Zusammenhang zu bewerten, dass im Bereich der zivilen Luftfahrt ein Rückgang um 20,3 % verzeichnet wurde. Die inländische Nachfrage nach Investitionsgüter sank dementsprechend um 4,3 %. Demgegenüber kann der Rückgang der Importe letztlich nicht auf den schwachen privaten inländischen Konsum zurückgeführt werden, da für die Einfuhr von Konsumgütern ein Anstieg um 0,5 % vermeldet wurde. Insgesamt passt dies zu unserer Prognose einer verhaltenen Investitionskonjunktur und einem relativ stabilen privaten Konsum.

Quelle: Deka

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