Deka - Das US-BIP steigt
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Die Konjunkturdaten waren in den ersten drei Monaten dieses Jahres sehr gemischt, der Arbeitsmarkt entwickelte sich zuletzt unbefriedigend. Für all die Unsicherheiten im Vorfeld des Irakkrieges mit volatilen Aktienmärkten und hohen Rohölpreisen hat sich dann doch eine relativ positive gesamtwirtschaftliche Aktivität gezeigt. Das Bruttoinlandsprodukt ist im ersten Quartal um 1,6 % gegenüber dem Vorquartal (annualisiert) gestiegen (Bloomberg-Umfrage: 2,4 %; DekaBank: 1,4 %). Wir waren damit bei unserer Prognose hinreichend vorsichtig. Im Einzelnen zeigen sich allerdings einige Abweichungen zu unserer Schätzung:
Wichtige Impulse kamen einmal mehr von den amerikanischen Privathaushalten. Nicht zuletzt die kräftigen Einzelhandelsumsätze im März haben dazu geführt, dass die privaten Konsumausgaben um 1,4 % zugelegt haben. Insgesamt haben die amerikanischen Haushalte mit ihren Ausgaben für einen positiven Wachstumsbeitrag von 1,0 Prozentpunkte gesorgt, also einen maßgeblichen Beitrag zur Steigerung des Bruttoinlandsprodukts geliefert.
Die Staatsausgaben legten nur leicht um 0,9 % zu. Bei den Verteidigungsausgaben gab es sogar einen Rückgang um 1,5 %. Im Quartal zuvor war es allerdings mit 11,1 % im Zuge der Kriegsvorbereitungen bei den Verteidigungsausgaben zu einem Sprung nach oben gekommen.
Die gewerblichen Investitionen haben im ersten Quartal einen Rückschlag erlitten, sie sind unerwartet um 4,2 % gesunken. Belastend für die Investitionstätigkeit der Unternehmen sind nach wie vor die Ausgaben im Gewerbebau, die mit einem Minus von 3,4 % zum wiederholten Mal gefallen sind. Negativ zu bewerten ist darüber hinaus, dass auch die Ausrüstungsinvestitionen nachgegeben haben. Deren Rückgang um 4,4 % folgte drei Anstiegen in Folge und mag Ausdruck der geopolitischen Risiken im ersten Quartal sein. Die Unsicherheiten sollten nun schwinden. Immerhin boten gestern die Auftragseingänge ein positives Signal im Hinblick auf künftige Investitionstätigkeit. Insgesamt ist der Wachstumsbeitrag bei den gewerblichen Investitionen mit -0,5 Prozentpunkte spürbar.
Vom Außenbeitrag gab es starke positive Impulse. Während die Exporte "nur" um 3,2 % sanken brachen die Importe (von einem höheren Niveau kommend) um 7,9 % ein. Daher ergibt sich ein unerwarteter Wachstumsbeitrag für das Bruttoinlandsprodukt von 0,9 Prozentpunkte. Die Außenhandelsstatistik für März liegt noch nicht vor. Hier musste das Bureau of Economic Analysis Setzungen vornehmen.
Die Lagerinvestitionen fielen mit einem Plus von 12,8 Mrd. US-Dollar nur halb so hoch wie im Vorquartal aus, so dass der Wachstumsbeitrag negativ war (-0,5 Prozentpunkte).
Der Verlauf des Bruttoinlandsprodukts dürfte in 2003 stetiger sein als im vergangenen Jahr. Eine derartige Abfolge von vielfältigen expansiven Impulsen (Steuererleichterungen, Pkw-Finanzierungsoffensiven, etc.) auf der einen Seite sowie verschiedenen Schocks (Enron, Irak-Konflikt, Aktienbaisse, Hafenblockade, etc.) auf der anderen Seite sollte sich nicht wiederholen. Vor diesem Hintergrund sind auch die Stimmen, die eine neuerliche Rezession in den Vereinigten Staaten an die Wand malen, weitgehend verstummt. Wir gehen in unserer Prognose davon aus, dass sich die Zuwachsraten in den kommenden Quartalen sukzessive erhöhen werden. Allerdings sehen wir erst für das kommende Jahr stabile Wachstumsraten in der Nähe des Potentialwachstums bei über 3 %.
Quelle: Deka
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