Kommentar
09:12 Uhr, 04.08.2003

Deka - Das Stimmungstief ist durchschritten

1. Eine sensationelle Überraschung hielten am Freitag die Einkaufsmanagerindizes parat. Unerwartet kräftig verbesserte sich der deutsche Einkaufsmanagerindex von 45,6 Punkten (revidiert von 45,0 Punkten) auf 48,1 Punkte. Damit liegt der deutsche Einkaufsmanagerindex sogar über dem europäischen Durchschnitt, der ebenfalls deutlich von 46,7 Punkten auf 48,0 Punkte anstieg.

2. Zwar liegt der deutsche Einkaufsmanagerindex immer noch unter der 50-Punkte-Linie und damit im Kontraktionsbereich, doch er ist auf dem besten Wege, sich weiter zu erholen. Der Blick in die Teilkomponenten stimmt nämlich hoffnungsvoll. So wurde die Komponente "Beurteilung der Auftragslage" nicht nur im Vormonat ungewöhnlich kräftig nach oben revidiert, sie liegt nun nach einem rasanten Anstieg im Juli um über sechs Punkte wieder im expansiven Bereich. In diesem Zusammenhang ist auch die im Einkaufsmanagerindex nicht enthaltene, aber ergänzend erhobene Komponente der "Beurteilung des Auftragsbestands" interessant, denn dieser hat sich im Juli ebenfalls stark verbessert und in den Expansionsbereich geschoben. Dieses Plus bei der Auftragslage scheint im Juli von einer regeren Exportnachfrage gekommen zu sein, denn die Exportaufträge wurden deutlich besser eingestuft. Damit sind die Voraussetzungen für eine Beschleunigung der Produktion gegeben. Im Umfragemonat hat sich dies aber noch nicht so kräftig niedergeschlagen, denn der verbesserte Produktionsindikator liegt immer noch im Kontraktionsbereich. Nur leicht verbessert hat sich die Beschäftigung.

3. Mit dem am Freitag veröffentlichten Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe ist nunmehr der vierte vorlaufende Stimmungsindikator endgültig und eindeutig auf den Weg nach oben eingeschwenkt: Zuvor drehten schon der Einkaufsmanagerindex für die Dienstleister, die ZEW-Konjunkturerwartungen und das ifo-Geschäftsklima. Man kann nun eindeutig konstatieren, dass in Deutschland der Tiefpunkt zumindest der wirtschaftlichen Stimmung durchschritten ist. Freilich ist noch ein Stück des Weges zu gehen, bis die Konjunktur wieder spürbar anspringt, doch in den kommenden Monaten sollten die realwirtschaftlichen Indikatoren zunehmend besser hereinkommen. Damit sehen wir unsere Prognose bestätigt: Auf ein schwaches zweites Quartal folgt zunächst noch ein laues drittes Quartal; eine regere wirtschaftliche Aktivität ist dann ab dem vierten Quartal zu erwarten. Daher kann das deutsche Bruttoinlandsprodukt im Jahre 2003 lediglich um 0,1 % wachsen.

Quelle: Deka

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