Kommentar
08:19 Uhr, 20.08.2003

Deka - Bessere Stimmung in Deutschland

1. Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland haben sich im August noch einmal deutlich von 41,9 auf 52,5 Punkte verbessert. Der Anstieg war zwar erwartet worden, doch dessen Ausmaß übertraf die Prognosen sowohl der von Bloomberg befragten Volkswirte (46,9 Punkte) als auch unsere (47 Punkte).

2. Ohne Frage ist dieser achte Anstieg in Folge erfreulich, denn er signalisiert, dass die vom ZEW befragten Finanzmarktanalysten von einer konjunkturellen Erholung ausgehen. Und diese Erwartungen sind auch nicht unbegründet, denn es kommt Unterstützung von der Weltwirtschaft, von der Geldpolitik und wohl auch von der Fiskalpolitik. Ferner könnten sich bei einer konsequenten Umsetzung der angekündigten Reformvorhaben die Angebotsbedingungen etwas verbessern. All das lässt allgemein eine wirtschaftliche Erholung erwarten. Doch trotz der guten Nachrichten sollte diese Stimmungsaufhellung dennoch nicht Anlass für einen übertriebenen Konjunkturoptimismus sein - die Bundesbank hatte darauf schon gestern hingewiesen. Denn es gibt immer noch belastende Momente, wie beispielsweise den Arbeitsmarkt oder eine von uns erwartete Aufwertung des Euro auf Sechsmonatssicht. Und schließlich sollte man sich auch - nach den Erfahrungen mit der Erwartungsblase im vergangenen Jahr - daran erinnern, dass sich Erwartungen nicht immer zwangsläufig erfüllen. Um endgültig von einer Trendwende sprechen zu können, muss sich endlich die Lagebeurteilung der Finanzmarktanalysten (ZEW) beziehungsweise der Unternehmen (ifo) nachhaltig verbessern und es müssen auch realwirtschaftliche Indikatoren wie die Auftragseingänge oder die Industrieproduktion mehr als nur einmal ansteigen. Um es also auf den Punkt zu bringen: Die Stimmungsaufhellung ist erfreulich: Sie verspricht eine moderate Belebung der Konjunktur; einen Beleg für die Einlösung dieses Versprechens gibt es bislang aber noch nicht. 3. Ebenfalls heute wurde die Industrieproduktion in Euroland veröffentlicht. Entgegen der Erwartungen (Bloomberg und DekaBank: 0,2 % mom) sank diese im Juni um 0,1 % gegenüber dem Vormonat. Das Vorjahresniveau wurde im Juni arbeitstäglich bereinigt um 1,6 % unterschritten. Verantwortlich für das schwache Ergebnis war eine abermals spürbar rückläufige Produktion von Investitionsgütern (-1,3 % mom). Dagegen gab es einen kräftigen Zuwachs bei der Energieproduktion (2,7 % mom) und bei der Verbrauchsgüterproduktion (0,9 % mom) sowie leichte Zuwächse bei der Produktion von Vorleistungsgütern (0,4 % mom) und von Gebrauchsgütern (0,1 % mom). Im Durchschnitt des zweiten Quartals sank damit die Industrieproduktion Eurolands saison- und kalenderbereinigt um 0,8 % gegenüber dem Vorquartal.

Quelle: DekaBank

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