Deka - Belastungsfaktor Arbeitsmarkt
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Die Arbeitslosenquote in Euroland stieg im Januar erwartungsgemäß von 8,5 % auf 8,6 %. Damit hat sich die Arbeitslosenquote seit ihrem letzten Tiefstand im Jahre 2001 zum sechsten Mal erhöht und erreicht nun einen Wert, den sie zuletzt im März 2000 aufgewiesen hatte. Die Anzahl der Arbeitslosen stieg nicht saisonbereinigt um 503,1 Tausend Personen gegenüber dem Vormonat an. Dies ist der zweitstärkste Anstieg seit 1993.
In keinem Land der Europäischen Union hat sich die Arbeitslosenquote verringert: Von drei Ländern liegen keine Meldungen vor (von Griechenland, Italien und den Niederlanden), in drei weiteren Ländern blieb sie unverändert (Finnland, Luxemburg und Österreich) und in den übrigen sechs Ländern nahm sie zu, am stärksten in Portugal.
Die deutsche Misere wird deutlich, wenn man die Anzahl der Arbeitslosen auf den Stand von Januar 1992 indexiert. Seit 1996 hat sich in keiner der großen fünf Volkswirtschaften Eurolands die Arbeitslosigkeit so schlecht entwickelt wie in Deutschland. Gleichzeitig zeigt sich, dass die Arbeitslosigkeit in Frankreich und den Niederlanden - zwei gern zitierten Vorzeigeländern - im vergangenen Jahr deutlich schneller zugenommen hat als in Deutschland. Doch das ist angesichts von derzeit rund 4,6 Millionen Arbeitslosen in Deutschland wenig Trost.
Weiterhin belastet der Arbeitsmarkt die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Invertiert man das Verbrauchervertrauen so zeigt sich der dominante Erklärungsgehalt der Veränderung der Arbeitslosenquote gegenüber dem Vorjahr für die Stimmung der Konsumenten. Nachfolgendes Schaubild offenbart auch, dass die Konsumenten ähnlich wie die Unternehmen im vergangenen Jahr überzogene Erwartungen hatten. Mit Blick auf das erste Quartal 2003 ist allein schon angesichts dieser Entwicklung mit keinem beschleunigten Konsumwachstum zu rechnen. Gestützt wird dies, wenn man die gestiegenen Energiepreise und die Verunsicherung durch den Irakkonflikt mit ins Bild nimmt.
Quelle: Deka
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