Debatte um die Option: Entscheidung vertagt
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Das so genannte Financial Accounting Standards Board (FASB), das in den USA für die Festlegung von Bilanzvorschriften zuständig ist, hat die Pläne für die Verabschiedung einer Vorschrift für die Verbuchung von Kosten für Aktienoptionen, die an Vorstände vergeben wurden, verschoben.
Ursprünglich war eine Entscheidung bis Ende 2003 erwartet worden. Nun möchte man aber bis zum ersten Quartal 2004 warten, um dann einen Vorschlag für eine Änderung der Vorschriften durchzuführen. Im dritten Quartal 2004 sei dann ein bindender Beschluss zu erwarten. Grund für die Verschiebung seien anhaltende Debatten um die Ermittlung des Wertes einer Option.
Die International Employee Stock Options Coalition, ein Interessenverband, hinter dem bekannte Unternehmen wie Cisco Systems (WKN: 878841, Nasdaq: CSCO) und Intel (WKN: 855681, Nasdaq: INTC) stehen, geht bereits seit längerer Zeit gegen die geplante Vorschrift vor, dass die Kosten für Aktienoptionen verbucht werden müssen. Es sei nicht möglich, den wirklichen Wert der Optionen zu verbuchen, so das Hauptargument des Verbandes.
Im Zentrum der Debatten steht das so genannte "Black-Scholes" Modell, dass von den beiden Wirtschaftsnobelpreisträgern Black und Scholes entwickelt wurde und das häufig Anwendung bei der Berechnung des Wertes von Optionen findet. Mit dem Modell könne der geldwerte Vorteil fair abgeschätzt werden, Kritiker sehen aber Grenzen bei der Berechnung des Wertes komplizierter Optionstransaktionen.
Mit Aktienoptionen erhalten Vorstände einen Anreiz, am Erfolg des Unternehmens teilhaben zu können. Dabei sollen Optionen dazu motivieren, den Aktienkurs des Unternehmens zu steigern, da bei Erreichung bestimmter Schwellen Manager hohe Gewinne einstreichen können.
Das FASB wich am Mittwoch erstmals von dem bisher favorisierten Black-Scholes Modell ab, indem Hinweise auf alternative Berechnungsmethoden gegeben wurden.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.