Nachricht
14:39 Uhr, 11.06.2007

Daxkommentar: Wie gewonnen so zerronnen

Letzte Woche noch himmelhoch jauchzend - in dieser Woche zu Tode betrübt, so schnell änderte sich die Stimmung der Börsianer.

Tiefrote Vorzeichen an den Leitbörsen in New York und Tokio hinterließen auch am deutschen Aktienmarkt ihre Spuren. So fiel der DAX vom Jahreshoch knapp über der 8000er Marke im Laufe der letzten Woche bis auf 7.533 Punkte zurück. Am Freitag kam es am Vormittag nochmals zu einem Ausverkauf, nachmittags beruhigte sich die Lage aber schon wieder und das deutsche Aktienbarometer konnte die 7600 Punkte Marke wieder zurück erobern.

Gründe für den plötzlichen Kursrutsch wurden gleich Mehrere gefunden. Die Europäische Zentralbank hat nicht nur noch einmal an der Zinsschraube gedreht und den Leitzins auf vier Prozent erhöht, sondern auch noch mögliche weitere Zinsanhebungen in Aussicht gestellt.

Und steigende Zinsen sind Gift für die Aktienmärkte. Darüber hinaus hat sich die US-Investmentbank Morgan Stanley zu Wort gemeldet: "Unser Computermodell sagt eine Korrektur von 14 Prozent in den kommenden sechs Monaten voraus - es könnte aber auch ernster werden" sagte Teun Draaisma, Aktienstratege für Europa bei Morgan Stanley. Alle drei Schlüsselindikatoren hätten zum ersten Mal seit dem Platzen der Internetblase ein Verkaufssignal gegeben, dieses sehr starke Signal sei erst fünfmal seit 1980 ausgelöst worden und hätte im MSCI-Index für 600 europäische und britische Werte im Schnitt Verluste von rund 15 Prozent nach sich gezogen.

Diese Kommentare trafen bei Anlegern, denen der kräftige Anstieg der letzten Wochen schon unheimlich war, auf offene Ohren und so wurde auf breiter Front liquidiert. Anleger sollten sich in den nächsten Wochen auf eine höhere Schwankungsbreite in den Aktienmärkten einstellen.

Autor: Heinrich Eibl, Chefredakteur Portfolio-Journal.de

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

Mehr über Jochen Stanzl
Mehr Experten