Daxkommentar: Wie gewonnen so zerronnen
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Letzte Woche noch himmelhoch jauchzend - in dieser Woche zu Tode betrübt, so schnell änderte sich die Stimmung der Börsianer.
Tiefrote Vorzeichen an den Leitbörsen in New York und Tokio hinterließen auch am deutschen Aktienmarkt ihre Spuren. So fiel der DAX vom Jahreshoch knapp über der 8000er Marke im Laufe der letzten Woche bis auf 7.533 Punkte zurück. Am Freitag kam es am Vormittag nochmals zu einem Ausverkauf, nachmittags beruhigte sich die Lage aber schon wieder und das deutsche Aktienbarometer konnte die 7600 Punkte Marke wieder zurück erobern.
Gründe für den plötzlichen Kursrutsch wurden gleich Mehrere gefunden. Die Europäische Zentralbank hat nicht nur noch einmal an der Zinsschraube gedreht und den Leitzins auf vier Prozent erhöht, sondern auch noch mögliche weitere Zinsanhebungen in Aussicht gestellt.
Und steigende Zinsen sind Gift für die Aktienmärkte. Darüber hinaus hat sich die US-Investmentbank Morgan Stanley zu Wort gemeldet: "Unser Computermodell sagt eine Korrektur von 14 Prozent in den kommenden sechs Monaten voraus - es könnte aber auch ernster werden" sagte Teun Draaisma, Aktienstratege für Europa bei Morgan Stanley. Alle drei Schlüsselindikatoren hätten zum ersten Mal seit dem Platzen der Internetblase ein Verkaufssignal gegeben, dieses sehr starke Signal sei erst fünfmal seit 1980 ausgelöst worden und hätte im MSCI-Index für 600 europäische und britische Werte im Schnitt Verluste von rund 15 Prozent nach sich gezogen.
Diese Kommentare trafen bei Anlegern, denen der kräftige Anstieg der letzten Wochen schon unheimlich war, auf offene Ohren und so wurde auf breiter Front liquidiert. Anleger sollten sich in den nächsten Wochen auf eine höhere Schwankungsbreite in den Aktienmärkten einstellen.
Autor: Heinrich Eibl, Chefredakteur Portfolio-Journal.de
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