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22:35 Uhr, 13.06.2018

Dieselaffäre: Milliarden-Bußgeld gegen VW verhängt - Adyen: 90% Kursplus am ersten Handelstag

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • Grenke beschließt Kapitalerhöhung
  • Highflyer Twitter-Aktie
  • Analyst: Trump kostet US-Aktienmarkt 1 Bio. Dollar
  • DIW senkt Wachstumsprognose für Deutschland
  • Industriebetriebe in der Eurozone produzieren weniger
  • Berlin: Rückkehr von Teilzeit- zu Vollzeitbeschäftigung wird erleichtert
  • Hoher Handelsüberschuss: Merkel weist Trump-Kritik zurück
  • Griechenland: ESM-Chef mahnt weitere Reformen
  • Kreise: Siemens will Gasturbinen-Geschäft veräußern
  • EZB-Aufseher prüfen Handelsbücher der Deutschen Bank
  • Inditex steigert überraschend Gewinn
  • Tesla will rund neun Prozent seiner Mitarbeiter kündigen
  • Deutsche Post trennt sich von Vorstand Gerdes

DAX & US-Märkte

  • Nach anfänglichen Verlusten ist der DAX am Mittwochmittag ins Plus gedreht. Der Leitindex beendete den Handel mit einem Plus von 0,38 Prozent bei 12.890,58 Punkten. Die Investoren halten sich im Vorfeld des Zinsentscheids der US-Notenbank Fed am heutigen Abend (20:00 Uhr) merklich zurück. Die Marktteilnehmer rechnen zwar fest mit einer Anhebung des Leitzinses um 25 Basispunkte auf 2,00 Prozent. Mit Spannung aber wird auf den geldpolitischen Ausblick geschaut. Angesichts der robusten Konjunktur und der steigenden Inflation könnte es sein, dass die Fed ihren Zinsstraffungskurs in diesem Jahr beschleunigt.
  • Das Highlight der Woche, der US-Zinsentscheid, sorgte am Nachmittag für etwas Verwirrung. Nachdem die Märkte das Statement der Notenbank und die dazugehörige Punkte-Grafik zunächst als hawkish interpretierten, gab dann Fed-Chef Powell auf der anschließenden Pressekonferenz wieder Wasser in den Wein und verpasste allzu euphorischen Inflationserwartungen einen verbalen Dämpfer. Summa summarum stuften die Fed Funds-Futures das heutige Event als dovish ein, sprich liefen wieder nach oben, und auch die Zinsen für zehnjährige Anleihen kamen im Zuge von Powells Kommentaren wieder deutlich zurück. Den Aktienmärkten half das allerdings alles nichts, denn die rutschten bis zum Handelsschluss auf neue Tagestief und beendeten den Tag im Falle des S&P 500 0,4 Prozent im Minus. Bei Medien- und Telekom-Aktien kam es wie es kommen musste: Nachdem ein Gericht den Merger von AT&T und Time Warner praktisch abgesegnet hatte, schob Comcast nach Börsenschluss eine Offerte für 21st Century Fox im Wert von 35 Dollar pro Aktie über den Tisch, die damit das Disney-Gebot um 19 % übertrifft. Zwar hatte Fox schon vor Monaten das Angebot von Disney akzeptiert, finalisiert wurde die Transaktion seither allerdings nicht. Netflix beendete den Tag derweil 4,4 % im Plus nachdem Goldman Sachs das Kursziel aggressiv nach oben geschraubt hatte.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Der niederländische Bezahldienstleister Adyen hat am Mittwoch einen sehr starken Börsengang aufs Parkett gelegt. Die Aktien gingen am Ende des ersten Handelstages mit einem Schlusskurs von rund 455 Euro aus dem Handel. Der Ausgabepreis hatte 240 Euro betragen. Damit konnten die Papiere am ersten Handelstag um knapp 90 Prozent zulegen.
  • Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat in der Dieselaffäre ein Bußgeld in Höhe von einer Milliarde Euro gegen den Volkswagen-Konzern verhängt. Das Unternehmen akzeptierte den Bußgeldbescheid. "Volkswagen akzeptiert das Bußgeld und bekennt sich damit zu seiner Verantwortung", teilte Volkswagen mit.
  • Der Leasinganbieter Grenke hat eine Barkapitalerhöhung im Volumen von bis zu 200 Millionen Euro beschlossen. Die Erlöse sollen zur Finanzierung des weiteren Wachstums und für die Internationalisierungsstrategie eingesetzt werden, so das Unternehmen.
  • Ein Bundesrichter in Washington hat die lange Zeit in der Schwebe befindende Übernahme von Time Warner durch AT&T genehmigt. Das US-Justizministerium, das geklagt hatte, habe keinen stichhaltigen Nachweis erbringen können, dass der Deal dem Wettbewerb schade. AT&T will die Übernahme am 20. Juni abschließen. Laut Kreisen erwägt die US-Regierung aber, den Gerichtsentscheid anzufechten.
  • JPMorgan hat in einer Studie das Kursziel für die Twitter-Aktie kräftig von 39 auf 50 Dollar erhöht. Twitter dürfte sich während der Fußball-WM als schlagkräftige Plattform für die Fußballfans erweisen, so die Experten. Dies dürfte das Geschäft antreiben.
  • Der Gesundheitskonzern Johnson & Johnson will seine Tochter LifeScan verkaufen. Man habe ein entsprechendes Angebot von Platinum Equity in Höhe von 2,1 Mrd. Dollar angenommen, teilte J&J mit. Lifescan ist ein Anbieter von Diabetes-Tests.
  • Der Umsatz von Coca-Cola könnte im zweiten Quartal und im Gesamtjahr aufgrund von negativen Währungseffekten auf um bis zu 1 Prozent niedriger ausfallen als im Vorjahr, teilte der Konzern mit.
  • Nach Kritik u. a. von Amazon hat der Stadtrat von Seattle die umstrittene neue Job-Steuer zur Bekämpfung der Obdachlosigkeit wieder gekippt. Nach der Entscheidung von Mai sollten größere Unternehmen jährlich 275 Dollar pro Mitarbeiter zahlen.
  • Toyota steckt 1 Mrd. Dollar in den südostasiatischen Uber-Konkurrenten Grab. Es ist die höchste Summe, die jemals von einem Autokonzern in einen Mitfahrdienst investiert wurde.
  • Siemens erwägt laut Bloomberg, sich von seinem Geschäft mit großen Gasturbinen zu trennen. Das Unternehmen spiele alle Möglichkeiten durch, darunter auch die Fusion des Bereichs mit einem Konkurrenten, berichtete die Nachrichtenagentur unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen. Das Geschäft ist im Zuge der Energiewende in die Krise geraten. Ein Siemens-Sprecher lehnte eine Stellungnahme zu Marktgerüchten ab.
  • Zur juristischen Aufklärung der Diesel-Krise bei VW muss der Zulieferer Bosch nach Auffassung des Stuttgarter Landgerichts wohl zahlreiche Unterlagen herausgeben. Nach vorläufiger Einschätzung könne sich Bosch nicht auf das Zeugnisverweigerungsrecht berufen, erläuterte der zuständige Richter am Mittwoch. Eine Entscheidung darüber wurde noch nicht getroffen.
  • Die Bankenaufseher der EZB prüfen, ob die Deutsche Bank, BNP Paribas und Société Générale ihre riskanten Wertpapiere richtig bewerten. Nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ nehmen die Bankenaufseher bereits seit Monaten die Handelsbücher der drei Banken unter die Lupe. Weder die EZB noch die Geldhäuser wollten sicher Zeitung gegenüber äußern. Die EZB hatte die Handelsbücher zwar bereits mehrfach in Stresstests untersucht. Nun geht es laut SZ um die „bilanzielle Preissetzung der Wertpapiere“. Die Aufseher wollen prüfen, wie die Banken ihre Anleihen, Aktien und Derivate konkret bewerten.
  • Der Industriekonzern thyssenkrupp verlangt laut einem Bericht des „Handelsblatts“ bei der geplanten Fusion seiner Stahlsparte mit Tata Steel neue Verhandlungen. Eine Analyse der Investmentbank Goldman Sachs habe ergeben, dass der Wert von Thyssenkrupp Steel entgegen einer ursprünglichen Vereinbarung durch einen besseren Geschäftsverlauf gestiegen sei, erfuhr das Blatt aus Finanzkreisen. Demnach geht es um einen mittleren dreistelligen Millionenbetrag. Mit dem Management der Tata-Gruppe seien bereits Verhandlungen über eine Nachbesserung aufgenommen worden.
  • Nach der überraschenden Gewinnwarnung am vergangenen Freitag verlässt das Vorstandsmitglied Jürgen Gerdes den Deutsche Post-Konzern. „Aufgrund unterschiedlicher Auffassungen über die strategische Schwerpunktsetzung des Unternehmens“ lege der Manager sein Mandat mit sofortiger Wirkung nieder, teilten der Logistikkonzern mit. Seine Aufgaben übernehme Personalvorstand Thomas Ogilvie zusätzlich.
  • Das spanische Mode-Konglomerat Inditex ist mit einem überraschenden Gewinnplus in das neue Geschäftsjahr gestartet. Von Februar bis April erzielte die Zara-Mutter einen Nettogewinn von 668 Mio. Euro - ein Plus von zwei Prozent zum Vorjahreszeitraum. Analysten hatten mit einem Rückgang gerechnet.
  • Tesla baut in einer kritischen Unternehmensphase massiv Stellen ab. „Wir müssen eine schwierige Entscheidung treffen und etwa neun Prozent unserer Kollegen über das gesamte Unternehmen hinweg gehen lassen", heißt es in einer E-Mail an die Mitarbeiter, die Tesla -Chef Elon Musk am Dienstag bei Twitter verbreitete. Der Stellenabbau dürfte mehr als 3.000 Beschäftigte treffen. Mit dem Schritt sollen die Kosten gesenkt werden, um dem Ziel der Profitabilität näher zu kommen, so Musk. Tesla habe in den fast 15 Jahren seines Bestehens noch nie einen Jahresgewinn erzielt.
  • Der Maschinenbauer Singulus Technologies hat einen Folgeauftrag für die Medizintechnik erhalten und wird eine weitere Prozessanlage für die Bearbeitung von Kontaktlinsen ausliefern. Zum Auftragsvolumen machte das Unternehmen keine Angaben.

Konjunktur & Politik

  • Die US-Erzeugerpreise sind im Mai überraschend stark gestiegen und liegen im Vorjahresvergleich 3,1 Prozent im Plus. Während die Preissteigerungen bei Dienstleistungen im Rahmen der Erwartungen lagen, stiegen die Energiekosten um 4,6 % an.
  • In der "New York Times" wurde US-Präsident Donald Trump für sein „inhaltlich sehr dünnes Ergebnis von Singapur“ kritisiert. Es errege tiefe Besorgnis, dass Trump gar nicht merke, wie schlimm er von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un übers Ohr gehauen worden sei. Die USA hätten viele Positionen geräumt, ohne dafür mehr als vage Andeutungen zu erhalten.
  • Mit seinen EU-Strafzöllen hat US-Präsident Donald Trump Investoren sind verunsichert. Nach Berechnungen von JPMorgan-Analyst Kolanovic hat der US-Aktienmarkt durch die Wirtschaftspolitik des US-Präsidenten Verluste von rund 1 Bio. Dollar hinnehmen müssen.
  • Geplante US-Strafzölle auf spanische Oliven haben in Brüssel bei der EU-Kommission für scharfe Kritik gesorgt. Die anvisierten Anti-Dumping-Zölle seien protektionistisch und inakzeptabel, sagte ein Kommissionssprecher.
  • Das DIW Berlin senkt seine Wachstumsprognose für 2018 von 2,4 Prozent im März auf jetzt 1,9 Prozent. Die Wissenschaftler begründen dies mit einem unerwartet schwachen Jahresauftakt und hohen Konjunkturrisiken. Trotz der leicht gedämpften Konjunktur sei die deutsche Wirtschaft aber weiter in guter Verfassung, betonte das DIW. Für 2019 erwartet das Institut ein Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent. Zuletzt waren es noch 1,9 Prozent.
  • Die Rückkehr von Teilzeit- zu Vollzeitbeschäftigung soll künftig erleichtert werden. Die Bundesregierung hat das Rückkehrrecht gebilligt. Laut Medienberichten unter Berufung auf Regierungskreise hat das Kabinett den Gesetzentwurf von Arbeitsminister Hubertus Heil am Vormittag auf den Weg gebracht. Arbeitnehmer sollen demnach automatisch ein Recht auf Rückkehr in ihren Vollzeitjob bekommen. Voraussetzung dafür ist, dass die Teilzeit von Anfang an befristet war, auch die Betriebsgröße spielt eine Rolle.
  • Die Firmen in der Eurozone haben im April deutlich weniger produziert als im Vormonat. Die Gesamterzeugung lag um 0,9 Prozent tiefer als im März, wie das Statistikamt Eurostat mitteilte. Besonders deutlich sank im April die Energieproduktion, gefolgt von der Herstellung von Gebrauchs- und Verbrauchsgütern. Analysten hatten mit einem geringeren Rückgang gerechnet. Der Anstieg im März wurde allerdings von 0,5 auf 0,6 Prozent leicht nach oben korrigiert.
  • In Großbritannien zeigte sich die Inflationsrate im Mai stabil bei 2,4 Prozent, wie die Statistikbehörde ONS mitteilte. Analysten hatten mit der Entwicklung gerechnet. Im Monatsvergleich stiegen die Verbraucherpreise ebenfalls wie erwartet um 0,4 Prozent.
  • US-Präsident Donald Trump hat dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un für dessen „wagemutigen ersten Schritt zu einer neuen hellen Zukunft“ für sein Volk gedankt. „Unser beispielloses Treffen - das erste zwischen einem amerikanischen Präsidenten und einem Führer Nordkoreas - beweist, dass echte Änderungen möglich sind“, twitterte Trump in der Nacht auf Mittwoch. Die staatlichen Medien in Nordkorea haben das Gipfeltreffen als Erfolg für Kim gewertet. Auf der Titelseite der offiziellen Parteizeitung wurde das Gespräch in Singapur als "Treffen des Jahrhunderts" bezeichnet.
  • Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die Kritik von US-Präsident Donald Trump am deutschen Handelsüberschuss zurückgewiesen. Merkel sagte beim Wirtschaftstag des CDU-nahen Wirtschaftsrats, bei der Berechnung werde nur der Warenaustausch mit einbezogen, nicht aber Dienstleistungen. Würden Dienstleistungen mit zählen, hätten die USA einen großen Handelsüberschuss. Auf diesen Punkt haben mehrfach auch Ökonomen verwiesen. Merkel betonte zudem, die deutschen Direktinvestitionen in den USA seien höher als umgekehrt.
  • Der Chef des Euro-Rettungsschirms (ESM), Klaus Regling, hat weitere Reformen in Griechenland angemahnt. Das Land könne die nächste Erfolgsgeschichte der Währungsgemeinschaft werden, sagte Regling laut Reuters am Dienstag in Athen. Die Regierung müsse aber auch künftig die im Zuge der Schuldenkrise gestartete Reformpolitik fortsetzen. Griechenlands Zugang zu den Märkten sei noch fragil.

Dividendenausschüttungen

  • Bechtle (€0,90 je Aktie)
  • HHLA (€0,67 je Aktie)
Termine des Tages: 10:30 Uhr - GB: Verbraucherpreise Mai
11.00 Uhr - EU: Industrieproduktion April
14:30 Uhr - US: Erzeugerpreise Mai
20:00 Uhr - US: Fed-Zinsentscheid

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4 Kommentare

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  • rosarot
    rosarot

    findest ihr sicher nicht im mainstream, denn erst wollen die 6 Banken sich mit Bitcoin eindecken, dann dürft ihr :)

    Sechs deutsche Banken haben einige Zeit lang Bitcoin getradet

    https://blockchain-hero.com/se...

    .

    https://coin-hero.de/praesiden...

    Präsident der BaFin: Bitcoin, Kryptowährungen und Blockchain sind revolutionär

    Von Marcus Misiak - 13. Juni 2018 0

    Der Präsident der BaFin, Felix Hufeld, hat vor wenigen Tagen eine Rede über Bitcoin und das disruptive Potential der Blockchain-Technologie gehalten. Sein Fazit fiel dabei überraschend positiv aus. Darüber hinaus mahnt er auch vor einer Überregulierung von Kryptowährungen, um das Potential der neuen Technologie nicht zu zerstören. Allerdings warnt er auch davor, dass eine Investition weiterhin hoch riskant ist.

    Zu Beginn seines Vortrages, der nachträglich veröffentlicht wurde, vergleicht Hufeld die derzeitige Situation mit den Beginnen des WorldWideWebs, das 1991 öffentlich verfügbar wurde. Selbst Bill Gates hätte 1993 noch nicht das Potential des Internets erkannt. Die Frage, was an Bitcoin und Blockchain nur Hype ist und was tatsächlich die Substanz hat, ist aus seiner Sicht derzeit, ähnlich wie damals, nur schwer zu beurteilen.

    Er führt jedoch einige positive Beispiele aus, bei denen das Potential der Blockchain bereits zu erkennen ist. So hat Estland, das 2015 zum „Most digital Country in the World“ gekürt wurde, viele Dienstleistungen in der öffentlichen Verwaltung mittels Blockchain vereinfacht. In Schweden laufe ein Pilotprojekt, bei dem Grundbucheintragungen über die Blockchain vorgenommen werden. Afrika könnte seiner Meinung nach ein Quantensprung gelingen, beispielsweise bei der Dokumentation von Eigentumsrechten. Für die Finanzbranche sagt er sogar eine mögliche Revoltion voraus, bei der die Blockchain Intermediäre überflüssig machen kann. Dies würde seiner Ansicht nach Geld sparen. Weiterhin erklärte er:

    Das disruptive Potenzial dieser Technologie reicht aber über das Kostensparen hinaus. Völlig neue Geschäftsmodelle könnten entstehen, an die weder Sie noch ich heute denken. Und täglich arbeiten viele Menschen daran, weitere Einsatzmöglichkeiten für die Blockchain zu finden und die Technik großflächig einzusetzen.

    Im Rahmen aller Chancen sind nach Hufeld aber auch die einhergehenden Risiken zu betrachten. Keinesfalls dürfe man seiner Ansicht nach, davon getrieben, dazu neigen Kryptowährungen überzuregulieren und damit das Potential der neuen Technologie zerstören. Er erklärte:

    Es kann nicht unser Ansatz sein, aus Angst vor den Risiken einer Technologie deren Chancen wegzuregulieren. Innovationen brauchen gerade am Anfang Raum, um sich entwickeln zu können. […] Wenn wir aber Gefährdungslagen für die Finanzstabilität oder den Schutz der Verbraucher erkennen, werden wir nachkalibrieren.
    Die Meinung der BaFin zu Kryptowährungen

    Bei dem Thema Risiken leitete der Präsident der BaFin natürlich auf das Thema Kryptowährungen über. Seiner Meinung nach ist der Bitcoin keine weitere Variante einer Währungen im „klassischen Sinn“. Als Währung kann seiner Meinung nach lediglich das Zentralbankgeld angesehen werden.

    Die Aufgabe der BaFin sieht Hufeld im Schutz der Verbraucher. Insbesondere Initial Coin Offerings seien ein bislang unreguliertes und für private Anleger hoch spekulatives Investment. Einen entsprechenden Hinweis habe seine Behörde bereist vergangenes Jahr herausgegeben. Allerdings sei jeder Investor eigenverantwortlich:

    Wir werden nicht jeden einzelnen Anleger vor seinem Schicksal bewahren können, und das kann auch nicht Aufgabe staatlicher Aufsicht sein. Auch hier gilt die Maxime: Wir müssen dann aufsichtlich oder regulatorisch handeln, wenn die Finanzstabilität insgesamt bedroht wäre oder Verbraucher systematisch Schaden nehmen könnten.

    Letztlich sieht die BaFin seine Aufgabe nicht vorrangig im Anlegerschutz, sondern im Bewahren der Finanzmarktstabilität insgesamt. Die dezentrale und grenzüberschreitend Struktur mache die Blockchain seiner Meinung nach anfällig für Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung. Als Regulierungsbehörde müsse seine Behörde daher “globale Vorgaben und international abgestimmte Aufsichtsstandards anstreben”.

    Einen aus unserer Sicht sehr wahren und guten Tipp hat Hufeld auch noch zur Hand:

    Anlagen in Blockchain bleiben hochspekulativ, auch Totalverluste halte ich nach wie vor für möglich. Allen, die den Verlust einer größeren Summe nicht vorübergehend wegstecken können, kann ich guten Gewissens nicht zu einer Investition in Krypto-Token raten.

    Damit spricht Hufeld unserer Meinung nach einen sehr wichtigen Punkt an. Kryptowährungen sind im Vergleich zu anderen Investments hoch volatil. Über vorübergehende Zeiträume sind auch teils größere Verluste möglich. Daher sollte niemand in Kryptowährungen investieren, wenn er nicht an den langfristigen Erfolg seiner Investition glaubt.

    Alles in allem fällt das Fazit von Hufeld also sehr positiv aus. Er glaubt, dass die Blockchain-Technologie das Potenzial hat, die Finanzmärkte grundlegend zu revolutionieren. Dabei versucht er auch nicht das Schicksal von Krytowährungen von dem der Blockchain-Technologie zu trennen.

    Disclaimer: — Der Handel mit Kryptowährungen birgt ein großes finanzielles Risiko und kann bis zum Totalverlust des eingesetzten Kapitals führen. Coin-hero.de stellt keine Anlageberatung und Empfehlung im Sinne des Wertpapierhandelsgesetzes (WpHG) dar. Die Webseiteninhalte dienen ausschliesslich der Information und Unterhaltung der Leser. Die hier getroffenen Aussagen stellen lediglich unsere eigene Meinung und keine Kaufempfehlung dar. Bitte unternehmen Sie auch eigene Recherchen, bevor Sie in Kryptowährungen investieren. Wir übernehmen keinerlei Haftung für jegliche Art von Schäden. Bitte lesen Sie auch unseren Haftungsausschluss im Impressum. —

    09:54 Uhr, 13.06.2018
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