Kommentar
17:25 Uhr, 28.03.2022

DAX: Kursgewinne schrumpfen in sich zusammen - Sinkende Ölpreise und Ukraine-Verhandlungen am Dienstag sorgen für Rückenwind

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • DIW-Präsident Fratzscher: Inflationsraten von 10 % bei russischem Gas-Stopp wahrscheinlich
  • Selenskyj will Forderung nach neutraler Ukraine gründlich prüfen
  • Tesla plant Aktiensplit
  • G7-Minister lehnen Zahlungen in Rubel an Russland ab
  • Commerzbank erwartet operative Erträge auf Vorjahresniveau
  • Covid-Antikörpercocktail von AstraZeneca in EU zugelassen
  • Varta unter Druck: Apple senkt Produktion
  • Maut-Entscheid: CTS Eventim und Kapsch TrafficCom gefragt
  • Immobilienpreise in Deutschland steigen mit Rekordtempo
  • Ifo-Exporterwartungen brechen ein

Markt (Stand: 17:45 Uhr)

  • Nachdem der deutsche Aktienmarkt zu Wochenbeginn zwischenzeitlich kräftig zulegen konnte, sind die Kursgewinne im späteren Handel am Montag wieder zusammengeschrumpft. Der DAX beendete den Xetra-Handel mit einem Plus von 0,78 Prozent bei 14.417,37 Zählern, nachdem er im Hoch zweitweise bis auf knapp 14.628 Zähler zulegen konnte. Für Rückenwind sorgten die fallenden Ölpreise und die Aussicht auf neue Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine am Dienstag. Allerdings gingen die Angriffe Russlands in der Ukraine unvermindert weiter. In der chinesischen Metropole Shanghai begann unterdessen am Montag ein neuer Corona-Lockdown. Da in Shanghai der größte Containerhafen der Welt beheimatet ist, bedeutet dies wohl auch nichts Gutes für die weltweiten Lieferketten.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Der US-Einzelhandelskonzerns Walmart will in einigen Geschäften in US-Bundesstaaten wie Kalifornien, Florida, New Mexico und Arkansas künftig keine Zigaretten mehr verkaufen, wie das "Wall Street Journal" berichtet. Ganz aufgeben wolle Walmart den Verkauf von Zigaretten aber nicht. Die Aktien von Tabakkonzernen wie Altria und Philip Morris reagierten mit deutlichen Kursverlusten auf den Bericht.
  • Der Elektroautobauer Tesla plant einen weiteren Aktiensplit. Auf der Hauptversammlung wolle man über "eine Erhöhung der Anzahl genehmigter Stammaktien" abstimmen lassen, "um einen Aktiensplit der Stammaktien der Gesellschaft in Form einer Aktiendividende zu ermöglichen", teilte Tesla mit. Details zum beabsichtigten Aktiensplit wurden nicht mitgeteilt. Tesla hatte zuletzt Ende August 2020 einen Aktiensplit im Verhältnis fünf zu eins durchgeführt.
  • Der Computerhersteller HP Inc. will den Headsethersteller Plantronics, der seine Produkte unter dem Markennamen Poly anbietet, vollständig übernehmen. HP zahlt 40 Dollar je Aktie. Das Gesamtvolumen der Transaktion inklusive Schulden beläuft sich damit auf einen Enterpreise Value von 3,3 Milliarden Dollar, heißt es.
  • Die Commerzbank erwartet für das laufende Geschäftsjahr 2022 operative Erträge in etwa auf Vorjahresniveau, wie die Bank am Montag im Rahmen der Veröffentlichung ihres Geschäftsberichts mitteilte. Die Risikovorsorge soll unter 700 Millionen Euro liegen. Das operative Ergebnis wird bei signifikant über einer Milliarde Euro erwartet, der Nettogewinn bei über einer Milliarde Euro.
  • Die Europäische Union hat die Antikörperkombination Evusheld des Pharmakonzerns AstraZeneca für die Prävention des Coronavirus in einer breiten Bevölkerungsgruppe zugelassen. Laut dem Pharmakonzern zeigen Studiendaten, dass die Kombination der Antikörper Tixagevimab und Cilgavimab das Risiko einer symptomatischen Covid-19-Erkrankung signifikant reduzieren. Die Behandlung mit dem Medikament sei vor allem für Patienten von Vorteil, die über keinen ausreichenden Impfschutz verfügen, heißt es.
  • Der Chemie- und Pharmakonzern Bayer hat in Japan die Zulassung für das Medikament Kerendia (Finerenon) bei chronischen Nierenerkrankungen im Verbund mit Typ-2-Diabetes erhalten.
  • Der Bahntechnikanbieter Vossloh hat einen weiteren Großauftrag für Schienenbefestigungssysteme in China im Hochgeschwindigkeitsverkehr im Volumen von 50 Millionen Euro erhalten, wie das Unternehmen am Montag mitgeteilt hat.
  • Der Börsenbetreiber Deutsche Börse erwirbt den in Luxemburg ansässigen Fondsdatenmanager Kneip Communication S.A vollständig. Die Transaktion soll bis Ende März dieses Jahres abgeschlossen werden. Angaben zum Kaufpreis wurden nicht gemacht. Kneip veröffentlicht Anlegerinformationen und Daten für über 10.000 Fonds in mehr als 40 Ländern und stellt mehr als 200.000 Reporting-Lösungen bereit, wie die Deutsche Börse erläuterte. Die Akquisition lege den Grundstein für den Aufbau eines führenden Fondsdaten-Hubs in Luxemburg, so das Unternehmen.
  • Apple leidet einem Pressebericht zufolge unter einer sinkenden Nachfrage nach seinen Produkten im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine und der erhöhten Inflation. Wie die japanische Wirtschaftszeitung Nikkei am Montag meldet, will Apple die Produktion des iPhones im kommenden Quartal um 20 Prozent senken. Es sollen demnach zwei bis drei Millionen weniger Geräte produziert werden, als ursprünglich geplant. Zudem habe Apple seine Bestellungen des schnurlosen Kopfhörers AirPod in diesem Jahr um 10 Millionen Stück reduziert. Unter den gesenkten AirPod-Bestellungen leiden am deutschen Aktienmarkt am Montag auch die Aktien von Varta.
  • Die auf dem Apple-Streamingdienst Apple+ laufende Tragikomödie "Coda" hat den Oscar für den besten Film sowie zwei weitere Oscar-Auszeichnungengewonnen. Erstmals gewann damit der Film eines Streamingdienstes auch in der wichtigsten Kategorie der Academy Awards. Der Film erzählt die Geschichte eines Mädchens, das in einer gehörlosen Fischerfamilie aufwächst.
  • Die Aktien von CTS Eventim und Kapsch TrafficCom profitieren zu Wochenbeginn von der Aussicht auf Schadenersatzzahlungen wegen der gescheiterten Pkw-Maut in Deutschland. Ein Schiedsgericht hatte am Freitag entschieden, dass beide Unternehmen einen Ansprich auf Schadenersatz haben. Über die Höhe des Anspruchs wird nun in einer zweiten Phase des Schiedsverfahrens entschieden. Die beiden Unternehmen fordern einen Betrag von 560 Millionen Euro vom deutschen Staat. Die Analysten von Jefferies erwarten einen Mittelzufluss von 125 Millionen Euro für CTS Eventim.
  • Der Finanzvorstand der Deutschen Bank, James von Moltke, ist vom Aufsichtsrat auch zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden ernannt worden. "James von Moltke hat in den vergangenen fünf Jahren als Finanzvorstand herausragende Arbeit geleistet und hatte einen wichtigen Anteil an der erfolgreichen Transformation der Deutschen Bank", sagte Aufsichtsratschef Paul Achleitner laut der am Freitag verschickten Pressemitteilung. von Moltke tritt damit an die Seite von Karl von Rohr, der bereits seit 2018 Stellvertreter von Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing ist.

Konjunktur & Politik

  • DIW-Präsident Marcel Fratzscher betrachetet "Inflationsraten von bis zu zehn Prozent" als "wahrscheinlich", sofern Russlands Präsident Wladimir Putin den Gashahn zudrehen sollte oder es zu einem Öl- und Gas-Embargo kommen sollte. Entsprechend äußerte sich der Ökonom gegenüber dem "Kölner Stadt-Anzeiger" und dem Redaktionsnetzwerk Deutschland in einem Podcast. Auch ohne weitere Eskalation seien Inflationsraten von sechs bis sieben Prozent zu erwarten.
  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj will die von Russland geforderte Neutralität der Ukraine als Bedingung für einen Frieden "gründlich prüfen". Dies sagte Selenskyj gegenüber mehreren unabhängigen russischen Medien. Die Forderung sei verständlich und werde gründlich geprüft, so Selenskyj.
  • Die G7-Staaten lehnen Forderungen Russlands ab, die Rechnungen für russische Energielieferungen in Zukunft in Rubel zu bezahlen. Entsprechend äußerte sich Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck nach Gesprächen der G7-Energieminister. Man betrachte die Forderung Russlands als klaren Vertragsbruch, sagte Habeck. Darin seien sich alle G7-Minister einig. Russland will Bezahlungen für Öl und Gas nur noch in Rubel oder Gold entgegenehmen. Der russische Abgeordnete Abramov sagte unterdessen laut Medienberichten, dass eine Weigerung des Westens, die Öl- und Gaslieferungen in Rubel zu bezahlen, zu einem Lieferstopp führen werde. Russland kann seine Guthaben in Euro und Dollar überwiegend nicht mehr nutzen, weil die Guthaben der russischen Notenbank bei westlichen Notenbanken wegen der Sanktionen eingefroren wurden.
  • Die Ukraine hat die Erwartungen an eine neue Verhandlungsrunde mit Russland gedämpft. "Ich glaube nicht, dass es einen Durchbruch in den wichtigsten Fragen geben wird", sagte der Berater des ukrainischen Innenministeriums, Vadym Denysenko.
  • Russland setzt seine Gaslieferungen durch die Ukraine trotz des Ukraine-Krieges in unvermindertem Umfang fort. Am Montag würden 109,5 Millionen Kubikmeter Gas durch das Leitungssystem der Ukraine gepumpt, sagte Gazprom-Sprecher Sergej Kuprijanow.
  • In der chinesischen Metropole Shanghai mit 26 Millionen Einwohnern hat ein Corona-Lockdown begonnen. Brücken und Tunnel wurden geschlossen und der Autobahnverkehr eingeschränkt. Die Stadt soll entlang des Flusses Huangpu geteilt werden, um gestaffelte COVID-19-Tests der Bevölkerung zu ermöglichen.
  • Im Ukraine-Krieg will Russland nach ukrainischen Angaben offenbar Verteidigungsanlagen im Umkreis von Kiew durchbrechen und weiter in Richtung der ukrainischen Hauptstadt vorrücken. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs versuchten russische Truppen, Kontrolle über wichtige Straßen und Siedlungen im Umkreis von Kiew zu erlangen. Russland veröffentlichte unterdessen Aufnahmen von gepanzerten Fahrzeugen, die rund 40 Kilometer von Kiew entfernt den Ort Salissja verlassen haben sollen.
  • Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind im vierten Quartal 2021 so stark gestiegen wie seit mindestens zwei Jahrzehnten nicht. Durchschnittlich legten die Preise für Wohnimmobilien (Häuserpreisindex) in Deutschland um 12,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal zu, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Damit wurde laut Statistischem Bundesamt erneut der stärkste Preisanstieg bei den Wohnimmobilientransaktionen seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000 verzeichnet, nachdem die Preise für Wohnimmobilien bereits im zweiten Quartal 2021 um 10,8 Prozent und im dritten Quartal 2021 um 12,0 Prozent gegenüber dem jeweiligen Vorjahresquartal gestiegen waren. Im Vergleich zum Vorquartal legten die Preise von Wohnungen sowie Ein- und Zweifamilienhäusern im Schnitt um 3,1 Prozent zu.
  • Die Ifo-Exporterwartungen sind im März in Folge des Krieges in der Ukraine deutlich eingebrochen. Der Index sank auf minus 2,3 Punkte von 17,0 Punkten im Februar. Damit wurde der zweitstärkste Rückgang überhaupt verzeichnet. Einen stärkeren Rückgang hatte es nur zu Beginn der Corona-Pandemie im April 2020 gegeben. "Insbesondere Unternehmen mit wirtschaftlichen Verbindungen zu Russland blicken deutlich pessimistischer auf die kommenden Monate. Der Zuwachs der Exporte wird sich merklich verlangsamen", teilte das Ifo-Institut mit.

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