US-Indizes setzen Rekordjagd fort - Maut: CTS Eventim und Kapsch fordern 560 Mio. Euro vom Bund
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- USA: Index der Frühindikatoren stagniert
- Philly-Fed-Index sinkt stärker als erwartet
- Volkswagen-Kernmarke steigert Betriebsgewinn deutlich
- Bank of England verändert Leitzins nicht
- Volkswagen: Massive Software-Problemen beim ID.3
- Schwedische Notenbank beendet Negativzinsen
- Daimler/BMW: Share Now zieht sich aus Nordamerika zurück
- Mutares tätigt Zukauf in Italien
- Evotec erhält Meilensteinzahlung von Sanofi
- Zeal Network hebt Prognose an
- Apple, Amazon und Google arbeiten an offenem Smart-Home-Standard
- ifo-Exporterwartungen steigen
- Bank of Japan verändert Geldpolitik nicht
- Impeachment-Verfahren gegen Trump eingeleitet
DAX
- Vorweihnachtliche Ruhe ist am deutschen Aktienmarkt eingekehrt. Der DAX setzte am Donnerstag seinen jüngsten Abwärtskurs zwar zunächst fort, konnte sich allerdings am späten Nachmittag wieder erholen und ging so gut wie unverändert aus dem Handel. Per Xetra-Schluss verlor das Börsenbarometer noch mickrige 0,08 Prozent auf 13.211,96 Punkte, nachdem es zwischenzeitlich bis auf 13.140 Zähler nach unten ging. Für Verunsicherung sorgte im Handelsverlauf, dass die schwedische Notenbank ihre Negativzinspolitik beendet. Daraufhin zogen die Zinsen auch in der Eurozone spürbar an und Aktien wurden erst einmal verkauft. Doch am Ende besannen sich die Börsianer darauf, dass die Entscheidung der schwedischen Notenbank keineswegs auch für eine straffere EZB-Geldpolitik sprechen muss. An der Wall Street wurden unterdessen abermals in allen wichtigen Indizes (Dow Jones, S&P 500, Nasdaq 100 & Nasdaq Composite) neue Rekordstände erreicht, was auch die Nerven diesseits des Atlantiks beruhigte.
Chartanalysen des Tages
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- BRENT ÖL-Tagesausblick: Ölpreis bricht nach oben durch
Unternehmensnachrichten
- Die STS Group hat von einem führenden Nutzfahrzeughersteller in Nordamerika einen Großauftrag zur Herstellung eines kompletten Lkw-Dachsystems erhalten und plant den Bau eines ersten US-Werks. Das Projektvolumen liegt bei 230 Millionen Euro und hat eine Laufzeit von über zehn Jahren. Der Start ist für das zweite Quartal 2021 geplant, wie das Unternehmen mitteilte. Die Aktien konnten per Xetra-Schlusskurs um 21,87 Prozent zulegen.
- Das Personaldienstleistungsunternehmen Amadeus FiRe baut sein Geschäft mit Fort- und Weiterbildungsangeboten aus und übernimmt dazu den Umschulungsspezialisten Comcave aus Dortmund. Der Kaufpreis beträgt 200 Millionen Euro inklusive der Übernahme von Schulden, wie Amadeus mitteilte.
- Laut US-Finanzsender CNBC arbeitet Facebook an einem eigenen Betriebssystem um bei seiner Hardware wie Oculus und Portal nicht auf Android angewiesen zu sein. Laut dem Hardware Vice President von Facebook, Andrew Bosworth, könne man sich nicht auf die Konkurrenz verlassen.
- Nach der wegen eines EU-Verbots gescheiterten Pkw-Maut in Deutschland fordern die Mautbetreiber insgesamt 560 Millionen Euro vom Bund. Eine Forderung in dieser Höhe macht die Autoticket GmbH, ein Gemeinschaftsunternehmen von CTS Eventim und Kapsch TrafficCom, gegenüber dem Bund geltend. Wie beide Unternehmen erläuterten, ist im Vertrag die Erstattung des entgangenen Gewinns über die Vertragslaufzeit sowie eine Kompensation von Beendigungskosten inklusive von Schadensersatzansprüchen enthalten. Ein Gutachter müsse nun die Höhe des entgangenen Gewinns pr+fen, bevor ein Schiedsgericht über die Ansprüche entscheidet. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) wies die Entschädigungsforderungen der Maut-Firmen unterdessen zurück. Die von den Unternehmen genannten Zahlen entbehrten jeglicher Grundlage und die Unternehmen hätten keinen Anspruch auf Entschädigungen, sagte Scheuer.
- Das Landgericht Frankfurt hat dem US-Mobilitätsdienstleister Uber sein bisheriges Geschäftsmodell in Deutschland untersagt. Uber sei ein Unternehmen im Sinne des Personenbeförderungsgesetzes und müsse deshalb selbst über eine entsprechende Konzession verfügen, entschied das Landgericht. Da Uber keine solche Konzession habe, sei sein Geschäftsmodell illegal. Geklagt hatte ein Zusammenschluss mehrer Taxizentralen.
- Die Kernmarke Volkswagen hat ihren operativen Gewinn im Geschäftsjahr 2019 deutlich gesteigert. "In einem schrumpfenden Gesamtmarkt hat die Marke Volkswagen weltweit Marktanteile dazugewonnen und das operative Ergebnis wesentlich verbessert", sagte Geschäftsführer Ralf Brandstätter nach einem Bericht von dpa-AFX, machte aber keine genauen Angaben zur Höhe des Gewinns. Volkswagen wird bei seiner Kernmarke die Produktivität der Produktion im Gesamtjahr 2019 außerdem um mehr als sieben Prozent steigern, wie der Konzern mitteilte. Volkswagen hatte sich selbst ein Ziel eines Produktivitätsanstiegs um jährlich fünf Prozent gesetzt.
- Die "Financial Times" hat erneut einen kritischen Artikel zu Wirecard veröffentlicht. Der Zahlungsdienstleister habe 2015 ein Unternehmen in Indien für rund 300 Millionen Euro übernommen. Nur Wochen zuvor habe das Unternehmen noch für 37 Millionen Euro den Besitzer gewechselt, heißt es.
- Volkswagen hat bei seinem neuen Elektromodell ID.3 mit massiven Software-Problemen zu kämpfen, wie das "Manager Magazin" berichtet. Die Fahrzeuge würden deshalb noch auf Monate hin mit unvollständiger Softwarearchitektur gebaut und auf extra angemieteten Parkplätzen abgestellt, bis die finale Software ab dem Frühjahr aufgespielt werden könne. Insgesamt müssten mehr als 20.000 Fahrzeuge "nachbearbeitet" werden heißt es.
- Daimler und BMW stellen ihren Carsharing-Dienst Share Now in Nordamerika sowie in einigen europäischen Städten überraschend ein. Share Now war erst im Februar aus den beiden jeweils eigenen Marken Car2Go und Drive Now als Gemeinschaftsunternehmen hervorgegangen. Der nun angekündigte Rückzug aus Nordamerika, wo Share Now in New York City, Montreal, Seattle, Washington DC und Vancouver aktiv war, wird mit starkem Wettbewerbsdruck, steigenden Betriebskosten und mangelnder Infrastruktur begründet, der Rückzug aus London, Brüssel und Florenz mit mangelndem Kundeninteresse. Künftig soll Share Now noch in 18 europäischen Städten verfügbar sein.
- Die Beteiligungsgesellschaft Mutares hat einen Vertrag zur Übernahme des Italiengeschäfts der Tekfor Gruppe, einem namhaften Hersteller für Automobilkomponenten, unterzeichnet. Mit dem Abschluss der Transaktion wird zeitnah im 1. Quartal 2020 gerechnet, wie das Unternehmen mitteilte. Das übernommene Unternehmen in Italien hat im Geschäftsjahr 2018 einen Umsatz von rund 120 Millionen Euro erzielt und beschäftigt rund 670 Mitarbeiter.
- Die Deutsche Bank will beim angekündigten konzernweiten Stellenabbau offenbar eine Vielzahl von Stellen auch im Privatkundengeschäft streichen. Die Deutsche Bank will in der Sparte in den nächsten Jahren bis zu 6.000 Arbeitsplätze abbauen, wie das "Handelsblatt" unter Berufung auf Finanzkreise berichtet.
- Das Biotechunternehmen Evotec profitiert von einer Forschungsallianz mit dem französischen Pharmakonzern Sanofi. Im Rahmen der Kooperation zur Entwicklung einer Betazell-Ersatztherapie in der Diabetes-Behandlung erhält Evotec nun eine Meilensteinzahlung von drei Millionen Euro von dem französischen Partner, wie am Donnerstag mitgeteilt wurde. Bei der Kooperation, die im Jahr 2015 vereinbart wurde, geht es darum, eine Therapie zum Ersatz von Betazellen, die aus menschlichen Stammzellen gewonnen werden, zu entzwickeln. Evotec hat bisher Meilensteinzahlungen in Höhe von 12 Millionen Euro von Evotec erhalten.
- Der Online-Glückspielanbieter Zeal Network hat seine Prognose für den operativen Gewinn im laufenden Jahr angehoben. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) werde nun bei 27 bis 30 Millionen Euro erwartet, teilte das Unternehmen am Mittwochabend mit. Vorhr waren nur 18 bis 21 Millionen Euro in Aussicht gestellt worden. Verantwortlich für die höhere Prognose sind "zusätzliche Ergebnisbeiträge aus dem Zweitlotteriegeschäft" im Zusammenhang mit dem Geschäftsmodellwechsel des Unternehmens, wie Zeal Network erläuterte.
- Mehrere Technologiekonzerne, darunter die Schwergewichte Apple. Amazon und Google. wollen einen neuen, offenen Standard für Geräte im vernetzten Zuhause schaffen. Smart-Home-Komponenten wie Türschlösser, Kameras, Thermostate oder Haushaltsgeräte sollen mit dem neuen offenen Standard "Connected Home over IP" verbunden werden können, auch wenn sie von unterschiedlichen Herstellern stammen. Der neue Standard basiert auf dem Internetprotokoll und soll ohne Lizenzgebühren frei verfügbar sein. Allerdings müssen die Spezifikationen des Standards noch bis Ende 2020 erarbeitet werden.
- Der Schweizer Pharmakonzern Roche hat eine EU-Zulassung für das Medikament Kadcyla zur Behandlung einer bestimmten Art von Brustkrebs erhalten. Das Medikament darf künftig unter bestimmten Bedingungen zur Behandlung von HER2-positivem Brustkrebs eingesetzt werden.
- Die philippinische Billigairline Cebu Air hat beim europäischen Flugzeugbauer Airbus 15 Verkehrsflugzeuge aus der A320neo-Familie bestellt. Der Auftrag beinhaltet bis zu 10 Flugzeuge des Typs A321XLR. Nach Listenpreis hat der Auftrag in Volumen von zwei Milliarden Dollar, Preisnachlässe gegenüber dem Listenpreis sind aber übrlich.
- Die Deutsche Bank könnte einem Pressebericht zufolge bis zu 300 Filialstandorte schließen. Wie das "Manager Magazin" am Mittwoch berichtet, werde intern über die Schließung von 200 bis 300 Filialstandorten bei der Deutschen Bank und bei der Tochter Postbank gesprochen. Die Filialschließungen sollen dabei wie der laufende Radikalumbau bis 2022 abgeschlossen sein, heißt es. Wegen alter Vereinbarungen mit der Deutschen Post könnten nicht mehr als 50 Postbank-Filialen pro Jahr geschlossen werden, heißt es. Aktuell kommt die Deutsche Bank auf rund 500 Filialen in Deutschland, die Postbank noch einmal auf 800 Filialen.
Konjunktur & Politik
- Der Index der Frühindikatoren in den USA hat sich im November nicht verändert. Der sogenannte Leading Index, der sich aus zahlreichen separat veröffentlichten Frühindikatoren zusammensetzt, blieb auf dem Vormonatsniveau. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,1 Prozent, nach einem Rückgang um revidiert 0,2 Prozent (zunächst: Rückgang um 0,1 Prozent) im Vormonat.
- Die Verkäufe bestehender Häuser in den USA sind im November auf einen annualisierten Wert von 5,35 Millionen gesunken. Erwartet wurden 5,44 Millionen Verkäufe, nach ebenfalls 5,44 Millionen im Vormonat.
- Der Philadelphia-Fed-Index, ein Frühindikator für die Entwicklung der Industrie im US-Notenbankdistrikt von Philadelphia, hat sich im Dezember deutlich eingetrübt. Der Index sank von 10,4 Punkten im Vormonat auf 0,3 Zähler im Dezember. Erwartet wurde ein deutlich schwächerer Rückgang auf 8,1 Punkte.
- Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ist in der vergangenen Woche auf 234.000 gesunken. Erwartet wurden 225.000 Erstanträge, nach 252.000 Anträgen in der Vorwoche. Im weniger schwankungsanfälligen Vierwochendurchschnitt stieg die Zahl der Erstanträge um 1.500 auf 225.500.
- Die Bank of England (BoE) hat bei ihrem Zinsentscheid am Donnerstag den Leitzins wie erwartet stabil bei 0,75 Prozent belassen. Die Entscheidung fiel mit sieben zu zwei Stimmen. Zwei Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses verstimmten für eine Zinssenkung um 25 Basispunkte. Bei einer weiteren Abschwächung der Weltwirtschaft und neuen Unsicherheiten über den Brexit könnte eine Zinssenkung "möglicherweise nötig" werdenm, heißt es im Statement zum Zinsentscheid.
- Die schwedische Notenbank beendet ihre Negativzinspolitik. Der Leitzins, die sogenannte Repo Rate, wird von bisher minus 0,25 Prozent auf null Prozent angehoben, wie die Sveriges Riksbank am Donnerstag mitteilte. Die Notenbank begründete die Zinsanhebung damit, dass sich die Inflationsrate seit Anfang 2012 wieder in der Nähe des Notenbankziels von zwei Prozent befinde. Zwar sei die schwedische Wirtschaft in eine Phase des geringeren Wachstums eingetreten, dies sei aber nur eine Normalisierung gegenüber dem zuvor höheren Wachstum. Trotz der Zinsanhebung will die Notenbank insgesamt an ihrer lockeren Geldpolitik festhalten. So soll der Leitzins noch für längere Zeit bei null bleiben. Der Zinsausblick der Notenbank sieht bis Ende 2021 einen Leitzins von null Prozent und Ende 2022 einen Leitzins von 0,13 Prozent voraus. Zudem setzt die Notenbank ein im April 2019 beschlossenes Anleihekaufprogramm fort, in dessen Rahmen zwischen Juli 2019 und Dezember 2020 Anleihen im Gesamtvolumen von 45 Milliarden schwedischen Kronen erworben werden sollen.
- Die Gesamtverschuldung von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherung einschließlich aller Extrahaushalte lag zum Ende des dritten Quartals 2019 bei 1,930 Billionen Euro, wie das Statistische Bundesamt am Morgen mitgeteilt hat. Innerhalb eines Jahres erhöhte sich dabei die öffentliche Verschuldung um 0,7 Prozent bzw. 13 Milliarden Euro. Mit Ausnahme der Länder konnten die Haushalte auf allen Ebenen ihre Verschuldung allerdings reduzieren. Die Verschuldung der Länder stieg um 3,0 Prozent auf 587,8 Milliarden Euro.
- Die Stimmung unter den deutschen Exporteuren hat sich im Dezember deutlich aufgehellt. Die ifo-Exporterwartungen der Industrie stiegen von minus 1,6 Punkten im Vormonat auf plus 2,6 Zähler im Dezember, wie das Münchener ifo-Institut am Donnerstag mitteilte. Damit wurde der beste Wert seit Februar erreicht. "Die sich andeutende Entspannung im Handelskonflikt lässt bei den Exporteuren leichten Optimismus aufkeimen. Auch die Wahl in Großbritannien hat für etwas mehr Klarheit gesorgt", so das ifo-Institut.
- Die japanische Notenbank hat ihre Geldpolitik bei einem Zinsentscheid am Donnerstag unverändert belassen. Der kurzfristige Einlagenzins bleibt bei minus 0,1 Prozent. Das Ziel für die zehnjährige Rendite japanischer Staatsanleihen wurde bei null Prozent belassen. Zudem bekräftigte die Bank of Japan ihr Versprechen, die Zinsziele auf dem aktuellen Niveau oder darunter zu belassen, solange die Gefahr eines Verfehlens des Inflationsziels von zwei Prozent besteht.
- Als erst dritter Präsident in der Geschichte der USA muss sich Donald Trump einem Amtsenthebungsverfahren stellen. Das US-Repräsentantenhaus stimmte am Mittwochabend für die offizielle Eröffnung eines solchen Impeachment-Verfahrens. Trump wird wegen Machtmissbrauch und Behinderung der Ermittlungen des Kongresses angeklagt. Das Impeachment-Verfahren selbst findet vor der zweiten Kongresskammer, dem Senat statt. Da Trumps Republikaner dort über eine Mehrheit verfügen und ein Schuldspruch Trumps eine Zwei-Drittel-Mehrheit erfordert, gilt es als so gut wie sicher, dass Trump nicht verurteilt wird. Doch im Wahlkampf des kommenden Jahres könnte das Impeachment-Verfahren eine große Rolle spielen. Trump warf den Demokraten vor, durch das Verfahren das Wahlergebnis des Jahres 2016 rückgängig machen zu wollen und seine Wiederwahl im kommenden Jahr zu verhindern.
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