DAX kann Verluste wegen Iran-Eskalation eingrenzen - Öl und Gold gefragt
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- Tesla steigert Auslieferungen um 50 % im Jahr 2019
- Deutschland: Inflationsdruck steigt deutlich
- Commerzbank erwirbt comdirect-Aktienpaket
- Arbeitslosigkeit in Deutschland legt zu
- Grenke steigert Leasing-Neugeschäft
- Credit Suisse: Verwaltungsrat genehmigt Aktienrückkäufe
- Deutsche Flughäfen: Passagierzahl dürfte 2020 sinken
- USA töten einflussreichen iranischen General
DAX (Stand: 17.45 Uhr)
- Die Angst vor einer militärischen Eskalation im Nahen Osten hat zu einem Sell-off an den weltweiten Aktienmärkten geführt. Am Nachmittag konnten sich die Kurse aber sowohl in den USA als auch in Europa wieder etwas stabilisieren. Der DAX beendete den Handel mit einem Verlust von 1,25 Prozent bei 13.219,14 Punkten, nachdem das Minus zeitweise rund zwei Prozent betragen hatte. Die USA haben im Rahmen eines Raketenangriffs den hochrangigen iranischen General Ghassem Soleimani getötet, was die Angst vor einer Eskalation im Nahen Osten befeuert hat. Nachdem die US-Aktienindizes am Donnerstag noch mit neuen Rekordständen aus dem Handel gegangen waren, fielen die US-Futures in der Nacht deutlich. Die Preise von Gold und insbesondere Öl können hingegen zulegen. Auch Bundesanleihen sind als "sicherer Hafen" gesucht. Am Aktienmarkt verlieren europaweit die Anteilsscheine der Fluggesellschaften besonders stark. Fluggesellschaften würden von einem Krieg im Nahen Osten gleich doppelt getroffen, in Form höherer Ölpreise und einbrechender Passagierzahlen.
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Unternehmensnachrichten
- Der Elektroautobauer Tesla hat im Gesamtjahr 2019 rund 367.500 Fahrzeuge ausgeliefert und damit die Auslieferungen gegenüber dem Vorjahr um 50 Prozent gesteigert. Zudem wurde das eigene Auslieferungsziel von 360.000 bis 400.000 Fahrzeugen doch noch erreicht. Im vierten Quartal wurden 104.891 Fahrzeuge produziert und 112.000 Fahrzeuge ausgeliefert. Man sei darauf fokussiert, die Produktion sowohl in den USA als auch im chinesischen Werk in Shanghai weiter auszuweiten, so Tesla am Freitag.
- Die Commerzbank macht Fortschritte bei der angestrebten Komplettübernahme der Direktbank comdirect. Wie die Commerzbank mitteilte, wurde der Kauf eines comdirect-Aktienpakets vom institutionellen Investor Petrus Advisers vereinbart. Damit hält die Commerzbank nun 90 Prozent der comdirect-Aktien. Damit sei die Beteiligungsschwelle von mehr als 90 Prozent für den angestrebten verschmelzungsrechtlichen Squeeze-out der comdirect erreicht. Dies sei ein "wichtiger Schritt, um die Integration unserer erfolgreichen Direktbank-Tochter schnell und effizient umzusetzen", sagte Commerzbank-Chef Martin Zielke.
- Der irische Billigflieger Ryanair hat seine konzernweite Passagierzahl im Dezember 2019 um neun Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 11,2 Millionen Fluggäste gesteigert. Die Auslastung betrug 95 Prozent, so das Unternehmen.
- Der Leasingspezialist Grenke hat sein Neugeschäft im Jahr 2019 deutlich um 19,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 3,57 Milliarden Euro gesteigert. Das Volumen des Neugeschäfts im Bereich Leasing wuchs um 18,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 2,85 Milliarden Euro, wie das Unternehmen mitteilte. Nach einer Prognoseanhebung im Oktober hatte das Unternehmen ein Wachstum von 18 bis 21 Prozent im Leasingbereich in Aussicht gestellt.
- Der Verwaltungsrat der Schweizer Großbank Credit Suisse hat den Rückkauf von eigenen Aktien im Volumen von bis zu 1,5 Milliarden Franken im Jahr 2020 genehmigt. Das Rückkaufprogramm war bereits im Dezember angekündigt worden. Je nach Marktbedingungen soll das Rückkaufvolumen mindestens eine Milliarde Franken betragen. Im Rahmen des letzten Rückkaufprogramms, das Ende 2019 abgeschlossenen wurde, erwarb die Credit Suisse eigene Aktien im Wert von einer Milliarde Franken zu einem Durchschnittspreis von 12,53 Franken.
Konjunktur & Politik
- Der ISM-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe in den USA ist im Dezember auf 47,2 Punkte gesunken. Erwartet wurden 49,0 Punkte, nach 48,1 Punkten im Vormonat.
- Die US-Bauausgaben sind im November um 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,4 Prozent, nach einem Plus von revidiert 0,1 Prozent (zunächst gemeldet: Rückgang um 0,8 Prozent) im Vormonat.
- US-Präsident Donald Trump hat die gezielte Tötung des iranischen Generals Soleimani auf Twitter gerechtfertigt. "General Qassem Soleimani hat über einen längeren Zeitraum Tausende Amerikaner getötet oder schwer verwundet und plante, noch viele weitere zu töten ... wurde aber erwischt! Er war direkt und indirekt für den Tod von Millionen von Menschen verantwortlich, einschließlich der jüngst im Iran selbst getöteten PROTESTIERENDEN", so Trump auf Twitter.
- Die neue EZB-Direktorin Isabel Schnabel wird innerhalb des EZB-Direktoriums künftig für eine Schlüsselfunktion verantwortlich sein. Die Ökonomin erhält das Ressort Marktoperationen und wird damit künftig für die Umsetzung der geldpolitischen Beschlüsse verantwortlich sein, wie die EZB am Freitag mitteile. Zudem wird Schnabel für die Forschungsarbeit und den Bereich Statistik verantwortlich sein. Schnabel wurde zum Jahreswechsel als Nachfolgerin der zurückgetretenen Juristin Sabine Lautenschläger ins EZB-Direktorium berufen. Lautenschläger hatte sich vor ihrem Rücktritt kritisch zur jüngsten geldpolitischen Lockerung der EZB geäußert.
- Der Inflationsdruck in Deutschland hat im Dezember spürbar zugenommen. Gemessen am harmonisierten Verbraucherpreisindex (HVPI) stiegen die Verbraucherpreise mit einer Jahresrate von 1,5 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Erwartet wurden 1,4 Prozent, nachdem die Inflationsrate im Vormonat bei 1,2 Prozent gelegen hatte. Im Vergleich zum Vormonat November legten die Verbraucherpreise um 0,6 Prozent zu, während ein Anstieg um 0,5 Prozent erwartet worden war.
- US-Außenminister Mike Pompeo ruft Teheran zur "Deeskalation" auf. "Der Iran sollte sich nun wie ein normales Land verhalten und nicht mehr Terroristen in der ganzen Region unterstützen", so Pompeo. "Wir wollen keinen Krieg mit dem Iran", so Pompeo.
- Der Deutsche Städte- und Gemeindebund (DStGB) fordert ein milliardenschweres Investitionspaket, um Fortschritte in den Bereichen Infrastruktur, Klimaschutz und Digitalisierung zu ermöglichen. Allein der kommunale Investitionsrückstand habe im vergangenen Jahr 138 Milliarden Euro betragen. "Um Planungssicherheit für Kommunen und Wirtschaft zu bekommen, ist ein nachhaltiges Programm für die nächsten 10 bis 15 Jahre notwendig", so DStGB-Präsident Uwe Brandl und Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg.
- Die Arbeitslosigkeit in Deutschland ist im Dezember angesichts der jüngsten konjunkturellen Schwächephase gestiegen. Insgesamt waren 2,227 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet. Dies waren 47.000 Personen mehr als im Vormonat November und 18.000 Personen mehr als im Vorjahresmonat Dezember 2018. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich von 4,8 Prozent im November auf 4,9 Prozent im Dezember. Auf saisonbereinigter Basis betrug die Arbeitslosenquote wie im Vormonat 5,0 Prozent.
- Die Erwerbstätigenzahl in Deutschland ist im November 2019 um 0,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf 45,5 Millionen Personen gestiegen, wie das Statistische Bundesamt am Morgen mitteilte. Die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahreszeitraum hatte im Januar 2019 noch 1,1 Prozent und im Juni 0,9 Prozent betragen, wie das Bundesamt erläuterte. Damit setzte sich der Beschäftigungszuwachs fort, seine Dynamik schwächte sich im Laufe des Jahres 2019 jedoch ab. Bereits am Donnerstag hatte das Statistische Bundesamt mitgeteilt, dass die Erwerbstätigenzahl im Jahresmittel 2019 den höchsten Stand seit der Wiedervereinigung erreicht hat.
- Die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen rechnet für das laufende Jahr mit einem Passagierrückgang an deutschen Flughäfen. Der Verband rechne mit 0,7 Prozent weniger Passagieren bei 2,9 Prozent weniger Starts und Landungen, berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) am Freitag. "Der Luftverkehr am Standort Deutschland wird im Jahr 2020 den Wachstumspfad der letzten Jahre nicht halten können", sagte ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. 2019 sei ein leichter Anstieg der Passagierzahl auf 244,7 Millionen Fluggäste verzeichnet worden, womit die ursprüngliche Prognose von 250 Millionen Passagieren aber verfehlt wurde. "Tatsächlich drehte die Verkehrsentwicklung bereits im Sommer und rutschte mit den Streckenstreichungen im Winterflugplan sogar ins Minus", sagte Beisel der FAZ.
- Die USA haben im Rahmen eines Raketenangriffs den hochrangigen iranischen General Ghassem Soleimani getötet. Soleimani war der einflussreiche Kommandant der sogenannten Al-Kuds-Brigade. Die Tötung von Soleimani sei auf Anweisung von US-Präsident Donald Trump erfolgt, so das Pentagon. Der General sei für den Tod zahlreicher Amerikaner verantwortlich und habe weitere Angriffe vorbereitet, hieß es von US-Seite. Der Angriff erfolgte im iranischen Nachbarland Irak in der Nähe des Flughafens von Bagdad (Weiterlesen: Eskalation mit dem Iran? Kriegsangst lässt Kurse fallen)
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