Kommentar
17:45 Uhr, 30.07.2021

DAX geht schwächer aus dem Handel - Stimmung der US-Verbraucher rückläufig - Amazon-Ausblick sorgt weltweit für Verunsicherung

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Daimler legt Fahrplan für Aufspaltung vor
  • Chicago-Einkaufsmanagerindex steigt überraschend
  • Persönliche Einkommen und Ausgaben der US-Amerikaner über den Erwartungen
  • TUI verkauft Immobilienportfolio
  • Eurozone: Wachstum und Inflation höher als erwartet
  • Linde hebt Ausblick an
  • Deutsche Wirtschaft wächst moderat im zweiten Quartal
  • RWE hebt Prognose wegen starkem Energiehandel an
  • Fresenius hebt Prognose leicht an
  • MTU Aero Engines präzisiert Prognose
  • Fresenius Medical Care leidet weiter unter Corona-Krise
  • Siemens Healthineers erhöht Prognose nach Gewinnsprung
  • Toyota bleibt weltgrößter Autobauer
  • Französische Wirtschaft wächst stärker als erwartet
  • Amazon enttäuscht mit schwachem Ausblick

Markt

  • Der deutsche Aktienmarkt hat am Freitag zeitweise Kursverluste von mehr als einem Prozent verzeichnet, konnte sich aber im Handelsverlauf wieder etwas erholen. Der DAX beendete den Xetra-Handel mit einem Minus von 0,61 Prozent bei 15.544,39 Punkten. Auf Wochensicht hat das Börsenbarometer rund 0,80 Prozent eingebüßt. Am Donnerstagabend hatte ein deutlich schwächer als erwartet ausgefallener Ausblick von Amazon für nachbörsliche Verluste in den USA gesorgt, insbesondere an der technologielastigen Nasdaq und weltweit im E-Commerce-Sektor. Die Berichtssaison steht weiter im Fokus, so haben am Freitag auch zahlreiche deutsche Unternehmen wieder Quartalszahlen vorgelegt. Konjunkturseitig wurden am Freitag unter anderem vorläufige Daten zum Wachstum in Deutschland und der Eurozone im zweiten Quartal gemeldet. Während in der Eurozone das Wachstum ein wenig höher als erwartet ausfiel, enttäuschte das BIP-Plus in Deutschland etwas. Die Commerzbank hat daraufhin ihre Wachstumsprognose für das Gesamtjahr von 4,0 Prozent auf 3,3 Prozent gesenkt. Konjunkturdaten aus den USA waren überwiegend positiv, so entwickelten sich die privaten Einkommen und Ausgaben der US-Amerikaner besser als erwartet und das Uni-Michigan-Konsumklima sank im Juli nicht ganz so stark wie vorläufig gemeldet.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Der Elektronikmarktkonzern Ceconomy hat eine Kreditfazilität in Höhe von 1,7 Milliarden Euro, die im Zuge der Corona-Pandemie unter Beteiligung der staatseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) abgeschlossen worden war, durch eine eigene Kreditlinie ersetzt und komplett beendet. Damit dürfte Ceconomy nun auch wieder Dividenden ausschütten, wie ein Unternehmenssprecher gegenüber Dow Jones Newswires bestätigte.
  • Vorstand und Aufsichtsrat von Daimler haben einen Fahrplan für die bereits zuvor angekündigte Abspaltung der Bus- und Lkw-Sparte beschlossen. Die Lkw- und Bussparte Daimler Truck soll eigenständig an die Börse gebracht werden, wobei Daimler einen Minderheitsanteil von 35 Prozent an Daimler Truck behält und fünf Prozent der Anteile in den Pensionsfonds überführen wird. 65 Prozent der Aktien von Daimler Truck erhalten die Daimler-Aktionäre. Eine außerordentliche Hauptversammlung ist für den 1. Oktober 2021 geplant. Aktionäre erhalten für zwei Aktien von Daimler jeweils eine Aktie von Daimler Truck. Für Daimler Truck sind ein Investment-Grade-Rating und eine DAX-Aufnahme geplant, so Daimler.
  • Der US-Konsumgüterkonzern Procter & Gamble hat in seinem vierten Geschäftsquartal zwar die Erwartungen übertroffen, zugleich aber für das neue Geschäftsjahr vor einem geringeren Wachstumstempo und Belastungen in Höhe von 1,9 Milliarden Dollar durch gestiegene Kosten für Rohstoffe und Logistikdienstleistungen gewarnt. Für das Gesamtjahr stellt der Konzern nun ein organisches Umsatzwachstum von zwei bis vier Prozent und einen Anstieg beim Ergebnis je Aktie um drei bis sechs Prozent in Aussicht. Im vierten Quartal übertraf Procter & Gamble mit einem Gewinn je Aktie von 1,13 Dollar die Analystenschätzungen von 1,09 Dollar und mit einem Umsatz von 18,95 Milliarden Dollar die Schätzungen von 18,32 Milliarden Dollar.
  • Der Tourismuskonzern TUI hat den Verkauf einer Minderheitsbeteiligung an einem Immobilienportfolio bestehend aus 21 Hotels erfolgreich abgeschlossen. TUI hatte den Verkauf an die Familie Riu im Mai 2021 vereinbart. Das Gesamtportfolio wurde mit 1,5 Milliarden Euro bewertet. Für ihre 49-prozentige Minderheitsbeteiligung erhält TUI eine erste Kaufpreiszahlung in Höhe von 541 Millionen Euro und kann bis 2023 einen zusätzlichen Earn-Out von rund 130 Millionen Euro erhalten. Das Portfolio, das bisher gemeinsam von TUI und der Hotelgruppe RIU gehalten wurde, besteht aus 19 Bestandsimmobilien und zwei Immobilien in der Entwicklung. Die Veräußerung umfasst nur das Eigentum an diesen Häusern. Der Betrieb und die Vermarktung dieser Hotels erfolgt weiterhin durch das 50:50-Joint Venture zwischen TUI und RIU. Durch den Verkauf binde man weniger Kapital im Immobilienbesitz und konzentriere sich auf sein Kerngeschäft, teilte TUI mit.
  • Der US-Ölkonzern Exxon Mobil hat im zweiten Quartal Umsatz und Gewinn deutlich gesteigert und die Erwartungen der Analysten übertroffen. Der Umsatz legte gegenüber dem Vorjahresquartal um 107,7 Prozent auf 67,7 Milliarden Dollar zu, während die Analysten nur mit knapp 64 Milliarden Dollar gerechnet hatten. Der Gewinn je Aktie erhöhte sich von minus 0,26 Dollar auf plus 1,10 Dollar, was über den Analystenschätzungen von 0,98 Dollar lag.
  • Der Ölkonzern Chevron hat im zweiten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 1,60 Dollar die Analystenschätzungen von 1,50 Dollar übertroffen. Der Umsatz lag mit 37,56 Milliarden Dollar über den Erwartungen von 34,32 Milliarden Dollar.
  • Die Allianz hat als erster ausländischer Asset Manager aus dem Versicherungsbereich die Genehmigung erhalten, in China ohne chinesische Beteiligung in der Vermögensverwaltung zu agieren. Die Allianz-Tochter Allianz Insurance Asset Management Co in Peking wird über ein registriertes Kapital von CNY100 Mio (rund €13 Mrd) verfügen.
  • Der Industriegase-Spezialist Linde hat seinen Ausblick für das Gesamtjahr erhöht und rechnet nun mit einem Gewinn je Aktie im Gesamtjahr von 10,10 bis 10,30 US-Dollar, was einem Anstieg um 23 bis 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprechen würde. Linde hat im zweiten Quartal einen Umsatz von 7,6 Milliarden Dollar (VJ: $6,38 Mrd, Analystenprognose: $7,3 Mrd) und einen operativen bereinigten Gewinn von 1,84 Milliarden Dollar (VJ: $1,32 Mrd, Prog: $1,74 Mrd) verbucht. Der Gewinn je Aktie erhöhte sich von 1,90 auf 2,70 Dollar, womit die Analystenschätzungen von 2,55 Dollar übertroffen wurden.
  • Der Energiekonzern RWE hat angesichts des Geschäftsverlaufs in der ersten Jahreshälfte 2021 seinen Ausblick für das Gesamtjahr angehoben. Auf Konzernebene erwartet RWE nun ein bereinigtes EBITDA von 3,0 bis 3,4 Milliarden Euro (bisher: 2,65 bis 3,05 Milliarden Euro), ein bereinigtes EBIT von 1,5 bis 1,9 Milliarden Euro (bisher: 1,15 bis 1,55 Mrd. €) und ein bereinigtes Nettoergebnis von 1,05 bis 1,40 Milliarden Euro. RWE begründete die Prognoseanhebung mit einer außergewöhnlich starken Entwicklung im Unternehmensbereich Energiehandel. Hier wurde im ersten Halbjahr aufgrund einer starken Handelsperformance ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 525 Millionen Euro erzielt, obwohl für das Gesamtjahr nur 150 bis 350 Millionen Euro angepeilt worden waren.
  • Der Schmierstoffhersteller Fuchs Petrolub hat im ersten Halbjahr einen Umsatz von 1,41 Milliarden Euro (VJ: €1,12 Mrd), ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 191 Millionen Euro (VJ: €112 Mio) und ein Nettoergebnis von 136 Millionen Euro erzielt. (VJ: €79 Mio). Aufgrund der starken Ergebnisse wird der Ausblick für 2021 erneut angehoben. Das Unternehmen erwartet nun ein EBIT zwischen 350 und 360 Millionen Euro und einen Umsatz am oberen Ende der Spanne 2,7 und 2,8 Milliarden Euro.
  • Der Triebwerkshersteller MTU Aero Engines hat im zweiten Quartal einen Umsatz von 1,015 Milliarden Euro (VJ: €776 Mio, Analystenprognose: €1,02 Mrd), ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 103 Millionen Euro (VJ: €42 Mio, Analystenprognose: €99 Mio) und ein bereinigtes Nettoergebnis von 77 Millionen Euro (VJ: €33 Mio, Analystenprognose: €68 Mio) erzielt. Das Unternehmen präzisierte die Prognose für 2021 nun mit einem Umsatz von 4,3 bis 4,5 Milliarden Euro, nachdem zuvor 4,2 bis 4,6 Milliarden Euro in Aussicht gestellt wurden. Die bereinigte EBIT-Marge soll zwischen 10,0 und 10,5 Prozent und damit in der oberen Hälfte der bisher in Aussicht gestellten Spanne liegen.
  • Der Dialysedienstleister Fresenius Medical Care hat auch im zweiten Quartal unter der Corona-Krise gelitten und einen Gewinnrückgang verbucht. Der Nettogewinn sank gegenüber dem Vorjahresquartal von 351 auf 219 Millionen Euro, während das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 656 Millionen Euro auf 424 Millionen Euro zurückging. Der Umsatz verringerte sich von 4,56 Milliarden Euro auf 4,32 Milliarden Euro. Die Prognose wurde bestätigt. Das Unternehmen rechnet für 2021 unverändert mit einem prozentualen Ergebnisrückgang im hohen Zehner- bis mittleren Zwanzigerbereich.
  • Der Gesundheitskonzern Fresenius hat nach einem Rückgang der Corona-Effekte seinen Ergebnisausblick angehoben und rechnet beim bereinigten Nettogewinn nun mit einem Anstieg im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Der Konzernumsatz soll weiter im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen. Fresenius erzielte im zweiten Quartal einen Umsatz €9,2 Mrd (VJ: €8,9 Mrd, Analystenprognose: €9,06 Mrd), ein ber. EBIT von €1,03 Mrd (VJ: €1,12 Mrd, Analystenprognose: €1,01) und ein ber. Nettoergebnis von €474 Mio (VJ: €410 Mio, Analystenprognose: €443,6 Mio).
  • Der Medizintechnikkonzern Siemens Healthineers hat nach einem Gewinnsprung im dritten Quartal seine Prognose angehoben. Siemens Healthineers erzielte im dritten Quartal einen Umsatz von 5 Milliarden Euro (VJ: €3,3 Mrd, Analystenprognose: €4,538), ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 945 Millionen Euro (VJ: €465 Mio, Analystenprognose: €784) sowie ein Nettoergebnis von 395 Millionen Euro (VJ: €271 Mio, Analystenprognose: €303 Mio). Dabei trugen Antigen-Schnelltests 600 Millionen Euro zum Umsatz bei. Das Ergebnis je Aktie stieg von 0,31 Euro auf 0,56 Euro (Analystenprognose: €0,50). Aufgrund dieser Ergebnisse erhöht das Unternehmen die Prognose für das Geschäftsjahr 2020/21 und sieht nun ein Umsatzplus auf vergleichbarer Basis von 17 bis 19 Prozent, nachdem zuvor ein Anstieg um 14 bis 17 Prozent in Aussicht gestellt wurde.
  • Der japanische Toyota-Konzern ist im ersten Halbjahr 2021 mit einem Absatz von 5,467 Millionen Fahrzeugen der weltweit größe Autohersteller geblieben. Gegenüber dem Vorjahr legten die Auslieferungen um 31,3 Prozent zu.
  • Der Rückversicherer Swiss Re hat im ersten Halbjahr ein Nettoergebnis von 1,046 Milliarden Dollar (VJ: -$1,135 Mrd, Analystenprognose: $761 Mio) erzielt. Die Combined Ratio Schaden/Unfall lag bei 94,4 Prozent (VJ: 115,8 Prozent, Analystenprognose: 96,1 Prozent). Die verdienten Nettoprämien stiegen im Jahresvergleich um 8 Prozent auf $20,8 Mrd. Bei der Juli-Vertragserneuerung mit Erstversicherern konnte Swiss Re laut eigenen Angaben attraktive Konditionen durchsetzen.
  • Der Onlinehändler und Cloud-Anbieter Amazon hat im dritten Quartal zwar mehr verdient als erwartet, mit einem deutlich schwächer als erwartet ausgefallenen Ausblick aber zugleich für Ernüchterung gesorgt. In den drei Monaten bis Ende Juni konnte Amazon den Umsatz um 27 Prozent auf 113,1 Milliarden Dollar und den Nettogewinn um 50 Prozent auf 7,8 Milliarden Dollar steigern. Der Gewinn je Aktie lag mit 15,12 Dollar deutlich über den Erwartungen. Der Ausblick auf das dritte Quartal fiel aber deutlich schwächer aus als erwartet. So stellt Amazon nur einen Umsatz zwischen 106 und 112 Millionen Dollar in Aussicht, während die Analysten mit fast 119 Milliarden gerechnet hatten. Der operative Gewinn soll zwischen 2,5 und 6 Milliarden Dollar liegen, während die Analysten bisher mit mehr als 8 Milliarden gerechnet hatten.
  • Der US-Mobilfunkanbieter T-Mobile US hat im zweiten Quartal von der 5G-Nachfrage profitiert. Die Telekom-Tochter hob ihren Ausblick für das Gesamtjahr an und rechnet nun mit einem Betriebsgewinn (EBITDA) von 23,0 bis 23,3 Milliarden Dollar, nachdem zuvor 22,8 bis 23,2 Milluiarden Dollar in Aussicht gestellt wurden. Im zweiten Quartal lag der Gewinn je Aktie mit 0,78 Dollar deutlich über den Erwartungen von 0,53 Dollar. Der Umsatz belief sich auf 20 Milliarden Dollar, während die Analysten mit 19,4 Milliarden gerechnet hatten.

Konjunktur & Politik

  • Die Bundesregierung hat im Rahmen einer Verordnung eine allgemeine Testpflicht für nicht geimpfte Reiserückkehrer aus dem Ausland beschlossen, die ab Sonntag gelten soll. Alle Einreisenden müssen demnach ab dem 1. August über einen Impf-, Test- oder Genesenennachweis verfügen, unabhängig vom Verkehrsmittel, das bei der Einreise genutzt wird. Bei Einreise aus einem Virusvariantengebiet müssen auch Geimpfte oder Genesene weiterhin ebenfalls einen Test vorlegen. Es ist rechtlich umstritten, ob die Bundesregierung eine solche allgemeine Testpflicht allein auf dem Verordnungsweg beschließen kann oder ob eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes notwendig ist.
  • Die US-Verbraucherstimmung hat sich im Juli nicht ganz so stark eingetrübt wie erwartet. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima sank nach endgültigen Angaben von 88,6 Punkten im Juni auf 81,2 Punkte im Juli. Auf vorläufiger Basis war für Juli ein Stand von 80,8 Punkten ermittelt worden. Der Index für die Erwartungen sank von 83,5 auf 79,0, während der Index für die aktuelle Lage von 85,5 auf 84,5 abnahm. Die Inflationserwartungen der Verbraucher erhöhten sich für die kommenden 12 Monate von 4,2 Prozent auf 4,7 Prozent und blieben für die kommenden fünf Jahre konstant bei 2,8 Prozent.
  • Der Einkaufsmanagerindex für den Großraum Chicago ist überraschend von 66,1 Punkten im Juni auf 73,4 Zähler im Juli gestiegen. Erwartet wurde ein Rückgang auf 64,1 Punkte.
  • Die privaten Einkommen und Ausgaben der US-Amerikaner haben sich im Juni etwas besser als erwartet entwickelt. Die persönlichen Einkommen legten um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat zu. Erwartet wurde hingegen ein leichter Rückgang um 0,3 Prozent, nach einem Minus von 2,2 Prozent im Vormonat. Die privaten Konsumausgaben stiegen um 1,0 Prozent. Erwartet wurde ein Anstieg um 0,7 Prozent, nach revidiert einem Rückgang um 0,1 Prozent im Vormonat.
  • Der PCE-Kernpreisdeflator, das von der US-Notenbank Fed bevorzugte Inflationsmaß, das aus den persönlichen Konsumausgaben der US-Amerikaner berechnet wird, zeigt für Juni eine etwas geringere Teuerung als erwartet an. Im Vergleich zum Vorjahresmonat betrug der PCE-Kernpreisdeflator 3,5 Prozent. Erwartet wurden 3,7 Prozent, nach 3,4 Prozent im Mai.
  • Die Inflationsrate in der Eurozone ist im Juli nach vorläufigen Angaben auf 2,2 Prozent und damit über das EZB-Ziel von zwei Prozent gestiegen. Erwartet wurde eine Inflationsrate von 2,0 Prozent, nach 1,9 Prozent im Vormonat. Im Vergleich zum Juni nahmen die Verbraucherpreise aber geringfügig um 0,1 Prozent ab, nach einem Plus von 0,3 Prozent zuvor. Die EZB geht davon aus, dass der jüngste starke Inflationsanstieg vor allem auf vorübergehenden Effekten basiert und will durch diese temporären Effekte "hindurchsehen".
  • Die Wirtschaft in der Eurozone ist im zweiten Quartal nach vorläufigen Angaben stärker gewachsen als erwartet. Gegenüber dem Vorquartal erhöhte sich das Bruttoinlandsprodukt um 2,0 Prozent, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat mitteilte. Erwartet wurde nur ein Plus von 1,5 Prozent. Im ersten Quartal war die Wirtschaft um 0,3 und im Schlussquartal 2020 um 0,6 Prozent. Besonders schwungvoll wuchs die Wirtschaft im ersten Quartal unter den großen Volkswirtschaften in Spanien und Italien, während das deutsche Wachstum moderat ausfiel (siehe unten).
  • Die saisonbereinigte Arbeitslosenquote in der Eurozone ist von revidiert 8,0 Prozent (zunächst: 7,9 Prozent) im Mai auf 7,7 Prozent im Juni gesunken. Erwartet wurden 7,9 Prozent.
  • Die Wirtschaft in Deutschland ist im zweiten Quartal mit moderatem Tempo gewachsen. Das (preis-, saison- und kalenderbereinigte) Bruttoinlandsprodukt (BIP) erhöhte sich gegenüber dem Vorquartal um 1,5 Prozent, während die Volkswirte der Banken eigentlich mit einem Plus von 2,1 Prozent gerechnet hatten. Vor allem private und staatliche Konsumausgaben trugen zum Anstieg der Wirtschaftsleistung bei, so das Statistische Bundesamt. Im ersten Quartal war das BIP nach revidierten Angaben um 2,1 Prozent gesunken, nachdem zuvor ein Rückgang um 1,7 Prozent gemeldet worden war. Im Vorjahresvergleich war das BIP im 2. Quartal 2021 preisbereinigt um 9,6 Prozent, preis- und kalenderbereinigt um 9,2 Prozent, höher als im 2. Quartal 2020, das vom ersten Corona-Lockdown besonders betroffen war. Im Vergleich zum 4. Quartal 2019, dem Quartal vor Beginn der Corona-Krise, lag das BIP im 2. Quartal 2021 noch um 3,4 Prozent niedriger.
  • Die Wirtschaft in Italien ist im zweiten Quartal stärker als erwartet gewachsen. Das BIP erhöhte sich gegenüber dem Vorquartal um 2,7 Prozent, während die Volkswirte mit einem Plus von 1,5 Prozent gerechnet hatten.
  • Die Wirtschaft in Spanien ist im zweiten Quartal stärker als erwartet gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt erholte sich gegenüber dem Vorquartal um 2,8 Prozent, während nur ein Plus von 2,2 Prozent erwartet worden war. Im Vergleich mit dem coronabedingt schwachen Vorjahresmonat wurde sogar ein BIP-Anstieg um 19,8 Prozent verzeichnet.
  • Die französische Wirtschaft ist im zweiten Quartal etwas stärker gewachsen als erwartet. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) erhöhte sich um 0,9 Prozent gegenüber dem Vorquartal, wie das französische Statistikamt Insee mitteilte. Erwartet wurde ein Plus von 0,8 Prozent. Die Entwicklung im ersten Quartal verlief zudem besser als zunächst gemeldet. Nachdem zunächst ein BIP-Rückgang um 0,1 Prozent ermittelt worden war, stagnierte die Wirtschaftsleistung nach revidierten Angaben.
  • Die Industrieproduktion in Japan hat sich im Juni beser als erwartet entwickelt. Im Vergleich zum Vormonat wurde ein Anstieg um 6,2 Prozent verzeichnet. Erwartet wurde nur ein Anstieg um 5,0 Prozent, nach einem Rückgang um 6,5 Prozent im Mai.

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