Steigende Renditen belasten DAX im späten Handel - Musk: Twitter bricht Übernahmebedingungen
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- Weißes Haus setzt Importzölle für Solarmodule aus
- Mercedes-Benz ruft fast eine Million Autos zurück
- Ende von Verbot: Didi Global legt 50 % zu
- Tesla-Chef Musk will mehr flexible Mitarbeiter beschäftigen
- Chinesischer Dienstleistungssektor: Einkaufsmanager werden optimistischer
Markt
- Der deutsche Aktienmarkt hat am Pfingstmontag Kursgewinne verbucht. Der DAX beendete den Xetra-Handel mit einem Plus von 1,34 Prozent bei 14.653,81 Punkten. Im späten Handel belasteten steigende längerfristige Zinsen in den USA die Aktienmärkte, so kletterte die Rendite der zehnjährigen US-Staatsanleih über die Marke von drei Prozent. Bessere Wirtschaftsdaten aus China, nachlassende Corona-Beschränkungen in Peking und das Aussetzen von Solar-Importzöllen für Solarmodule aus Südostasien durch die US-Regierung hatten zunächst für Optimismus gesorgt. Chinesische Technologieaktien profitieren auch davon, dass chinesische Behörden offenbar die Beschränkungen gegen den Fahrdienstleister Didi Global aufheben wollen. Die Aktien schossen mehr als 50 Prozent nach oben. Am Freitag war die Wall Street mit deutlichen Kursverlusten aus dem Handel gegangen.
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Unternehmen & Branchen
- Tesla-CEO Elon Musk hat Twitter erneut zur Vorlage von Daten bezüglich Anzahl von Fake- und Spam-Accounts aufgefordert. Das Unternehmen behindere aktiv seine Rechte auf Aufklärung. Dies sei ein ernsthafter Verstoß gegen die Übernahmevereinbarung, so Musk. Twitter teilte mit, man werde weiterhin wie gehabt und wie im Rahmen der Übernahmevereinbarung vereinbart Informationen mit Musk teilen.
- Der Schweizer Pharmakonzern Novartis hat auf der Jahreskonferenz der American Society of Clinical Oncology (ASCO) positive Daten aus einer Phase-II/III-Studie zu einer Kombinationstherapie aus Tafinlar (Dabrafenib) plus Mekinist (Trametinib) in einer neuen flüssigen Formulierung vorgestellt. Bei Patienten im Alter von 1 bis 17 Jahren mit einem speziellen Hirntumor (Low Grade Glioma mit BRAF-V600-Mutation) sei diese Kombinationstherapie wirksame als eine Chemotherapie, hieß es.
- Die US-Billigairline JetBlue hat ihr Angebot für die Übernahme des Konkurrenten Spirit Airlines nachgebessert. Die sogenannte Reverse-Break-Up-Fee, die gezahlt werden muss falls die Übernahme nicht zustande kommt, wird um 150 Millionen US-Dollar auf 350 Millionen US-Dollar erhöht. Außerdem soll es eine Dividende in Höhe von 1,50 Dollar je Aktie geben, sobald die Übernahme beschlossen wird.
- Chinesische Aufsichtsbehörden könnten in dieser Woche das Verbot gegen den Fahrdienstleister Didi Global, neue Nutzer aufzunehmen, aufheben. Die App könnte dann in die chinesischen App Stores zurückkehren, berichtet das "Wall Street Journal" am Montag. Auch für die Logistikplattform Full Truck Alliance und den Arbeitsvermittler Kanzhun könnten entsprechende Verbote enden, heißt es. Die Aktien von Didi Global reagierten mit einem vorbörslichen Kurssprung von zeitweise mehr als 65 Prozent auf die Meldung.
- Mercedes-Benz ruft wegen möglicher Korrosion am Bremskraftverstärker weltweit fast eine Million ältere Fahrzeuge zurück. Betroffen sind ML-, GL- und R-Klasse-Autos der Baujahre 2004 bis 2015, wie aus der Rückrufdatenbank des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) hervorgeht. Insgesamt sind laut KBA 993.407 Fahrzeuge betroffen, davon 69.797 Fahrzeuge in Deutschland. "Korrosion am Bremskraftverstärker kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass die Verbindung zwischen Bremspedal und Bremssystem unterbrochen wird. In der Folge kommt es zum Ausfall der Betriebsbremse", schreibt das KBA. Unfälle mit Sach- oder Personenschaden seien keine bekannt.
- Tesla-Chef Elon Musk will bei dem Elektroautobauer offenbar mehr Mitarbeiter auf flexibler Basis beschäftigen. Nachdem Musk am Freitag in einer internen Mail noch geschrieben hatte, die Tesla-Mitarbeiterzahl solle wegen schlechter Aussichten für die Wirtschaft um zehn Prozent sinken, schrieb Musk am Samstag in einer Antwort auf die Frage eines Twitter-Nutzers, dass die Gesamtzahl der Mitarbeiter bei Tesla in den kommenden zwölf Monaten zwar steigen werde, die Zahl der Festangestellten aber "ziemlich konstant" bleiben sollte.
- Die Deutsche Börse hat am Freitagabend die Veränderungen in den Auswahlindizes der DAX-Familie bekannt gegeben. Wie erwartet steigt der Konsumgüterkonzern Beiersdorf wieder in den DAX auf, während der Essenslieferdienst Delivery Hero die erste deutsche Börsenliga verlassen muss und künftig im MDAX zu finden ist. Der Wind- und Solarparkbetreiber Encavis steigt unterdesen vom SDAX in den MDAX auf und ersetzt dort die Aktien des Finanzdienstleisters Hypoport, die in den SDAX rutschen. In SDAX und TecDAX gibt es zudem weitere Veränderungen (siehe hier). Die Indexveränderungen werden zum 20. Juni wirksam.
Konjunktur & Politik
- Das Weiße Haus hat bestätigt, dass der Defense Production Act aktiviert werden soll, um die Produktion von Solarzellen zu erhöhen. Auch sollen Importzölle für Solarmodule aus Kambodscha, Malaysia, Thailand und Vietnam für zwei Jahre ausgesetzt werden.
- US-Präsident Joe Biden wird am Montag eine 24-monatige Ausnahme verkünden, mit der Importe von Solarmodulen aus südostasiatischen Ländern von Importzöllen in den USA befreit werden, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Länder wie Kambodscha, Malaysia, Thailand und Vietnam stehen im Verdacht, bei der Umgehung von Importzöllen auf chinesische Solarmodule behilflich zu sein. Allerdings gefährdeten die Importzölle mehrere Solargroßprojekte in den USA, weswegen Biden jetzt Ausnahmen plant. Außerdem soll die Produktion von Solarmodulen in den USA angekurbelt werden.
- Der britische Premierminister Boris Johnson muss sich angesichts der sogenannten Partygate-Affäre einem Misstrauensvotum in der eigenen Partei stellen. Mindestens 54 konservative Tory-Abgeordnete bzw. 15 Prozent stimmten per Brief für ein Misstrauensvotum, so dass ein solches nun abgehalten wird. Johnson soll während der Corona-Lockdowns mehrere Parties gefeiert haben.
- Der nationale CO₂-Preis in Deutschland, der bisher auf Benzin, Diesel, Heizöl und Erdgas erhoben wird, soll nach einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa-AFX zum 1. Januar 2023 auf die beiden Bereiche Abfall und Kohle ausgeweitet werden. Dann müsste die Abgabe künftig auch für Müllverbrennungsanlagen und Braunkohle-Kraftwerke entrichtet werden. Größere Braunkohle-Anlagen, die bereits dem europäischem Emissionshandel unterliegen, wären ausgenommen. Der nationale CO₂-Preis wurde Anfang 2021 eingeführt und beträgt derzeit 30 Euro pro Tonne ausgestoßenem CO₂. Anfang 2023 steigt der Preis auf 35 Euro pro Tonne.
- Der Caixin-Einkaufsmanagerindex für den chinesischen Dienstleistungssektor ist von 36,2 Punkten im April auf 41,4 Punkte im Mai gestiegen. Damit hat sich die angesichts von drastischen Corona-Maßnahmen angeschlagene Stimmung zuletzt aufgehellt. Zugleich bleibt der Index aber deutlich unter der Schwelle, ab der Wachstum signalisiert wird.
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