Kommentar
18:05 Uhr, 08.06.2022

Presse: State Street könnte Credit Suisse kaufen - Hochtief kündigt Kapitalerhöhung an

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  • Presse: Spekulationen über Roku-Übernahme durch Netflix
  • Western Digital prüft Aufspaltung
  • OECD warnt vor Nahrungsmittelkrise
  • Rheinmetall gründet Joint-Venture in Litauen
  • Eurozone: Wachstum nach oben revidiert
  • FDA-Berater empfehlen Novavax-Zulassung
  • Erzeugung im Produzierenden Gewerbe steigt leicht
  • Roche erhält bedingte Zulassung für Lunsumio
  • SAF-Holland will Haldex übernehmen

Markt

  • Der deutsche Aktienmarkt hat am Mittwoch Kursverluste verzeichnet. Der DAX beendete den Xetra-Handel mit einem Minus von 0,76 Prozent bei 14.445,99 Punkten. Anleger und Händler warten mit Spannung auf den EZB-Zinsentscheid am Donnerstag und neue US-Inflationsdaten am Freitag. An der Wall Street hatten sich die Kurse im Handelsverlauf am Dienstag deutlich erholt. Die hohe Inflation und steigende Zinsen bleiben weiter das beherrschende Thema am Markt. US-Finanzministerin Janet Yellen brachte am Mittwoch ihre Hoffnung zum Ausdruck, dass die Inflation sinken werde, sagte aber zugleich, dass sie mit einer weiterhin hohen Inflation rechne. Am Freitag werden die US-Inflationsdaten für Mai veröffentlicht. Am morgigen Donnerstag steht der EZB-Zinsentscheid an, bei dem die EZB voraussichtlich eine Beendigung ihrer Anleihenkäufe per Anfang Juli beschließen dürfte. Vor den beiden wichtigen Terminen in dieser Woche verharren die Märkte größtenteils im Wartemodus.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Der US-Finanzkonzern State Street ist angeblich an einer Übernahme der Schweizer Großbank Credit Suisse interessiert. Wie das in der Regel gut informierte Finanzblog "Inside Paradeplatz" berichtet, soll State Street ein Übernahmeangebot für die Credit Suisse planen. Der beabsichtigte Preis liege bei 9 Franken pro Aktie, heißt es. Der Aufpreis von gut 40 Prozent gegenüber den vorherigen Kursen von 6,30 Franken würde die Credit Suisse mit 23 Milliarden Franken bewerten. State Street ist vor allem als sogenannter Custodian tätig und gilt als weltgrößter Wertpapierverwahrer.
  • Der Baukonzern Hochtief hat eine Kapitalerhöhung und eine Erhöhung des Grundkapitals um nahezu zehn Prozent mittels der Ausgabe von 7,06 Millionen neuen Aktien gegen Bareinlage beschlossen. Das Bezugsrecht der Aktionäre wird ausgeschlossen. Die neuen Aktien werden mit Gewinnberechtigung ab dem 1. Januar 2022 ausgegeben. Die neuen Aktien sollen im Rahmen einer Privatplatzierung ausschließlich Unternehmen und institutionellen Investoren angeboten werden. Der Hochtief-Ankeraktionär ACS hat sich verpflichtet, proportional zu seiner Beteiligung an Hochtief an der Kapitalerhöhung teilzunehmen. Hochtief hat sich verpflichtet, ACS eine entsprechende Anzahl neuer Aktien zuzuteilen. Daneben hat sich ACS verpflichtet, alle nicht Unternehmen und institutionellen Investoren zugeteilten neuen Aktien zu übernehmen. Der Platzierungspreis wird im Rahmen einer beschleunigten Platzierung ermittelt. Der Nettoerlös der Kapitalerhöhung soll zur Stärkung der Eigenkapitalbasis verwendet werden, indem ein Teil der für die vollständige Übernahme der CIMIC aufgenommenen Finanzierung zurückgeführt wird.
  • Der europäische Flugzeugbauer Airbus hat im Mai 47 Verkehrsflugzeuge ausgeliefert und Bestellungen für 13 Maschinen erhalten.
  • Einem Medienbericht zufolge gibt es Spekulationen über eine mögliche Übernahme des Streaminggeräteanbieters Roku durch Netflix. Roku habe ein Zeitfenster, in dem Mitarbeiter mit Aktien des Unternehmens handeln dürfen, plötzlich geschlossen, berichtete die Finanzpublikation "Business Insider". Zudem habe es innerhalb des Unternehmens in den vergangenen Wochen Gerüchte über ein mögliches Zusammengehen mit Netflix gegeben, heißt es.
  • Der Speicherchiphersteller Western Digital prüft strategische Alternativen, inklusive einer mögliche Trennung seiner Geschäfte mit Flash-Speichern sowie Festplatten. Dies kündigte das Unternehmen an, nachdem der aktivistische Hedgefonds Elliott Management das Unternehmen dazu aufgefordert hatte, eine mögliche Aufspaltung zu prüfen.
  • Der Rüstungskonzern Rheinmetall und Krauss-Maffei Wegmann (KMW) haben ein Gemeinschaftsunternehmen in Litauen gegründet, das sich um die Wartung der im Baltikum stationierten Fahrzeuge von NATO-Streitkräften kümmern soll. Rheinmetall und KMW werden jeweils 50 Prozent des Joint-Ventures halten.
  • Deutschland würde eine Übernahme von Mercedes-Benz durch chinesische Investoren laut Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) im Notfall verhindern. "Das würden wir gar nicht zulassen", sagte Kretschmann gegenüber der Tageszeitung "Handelsblatt" mit Hinweis auf das Außenwirtschaftsgesetz.
  • Die Schweizer Großbank Credit Suisse rechnet wegen der weiterhin schwierigen Marktbedingungen im zweiten Quartal mit einem Verlust. "Die aktuelle geopolitischen Lage mit der Kombination der russischen Invasion der Ukraine, der deutlichen Straffung der Geldpolitik durch die wichtigsten Zentralbanken als Reaktion auf den signifikanten Anstieg der Inflation sowie das Auslaufen der COVID-bezogenen Stimulierungsmaßnahmen haben zu einer weiterhin erhöhten Marktvolatilität, schwachen Kundenbewegungen und einem anhaltenden Deleveraging der Kunden geführt", erläuterte die Bank.
  • Der Chemikalienhändler Brenntag tätigt einen Zukauf in Saudi-Arabien. Über ein Joint-Venture erwirbt Brenntag eine indirekte Beteiligung an der Al-Azzaz Chemicals Company, einem der größten Distributoren für Spezialchemikalien auf der Arabischen Halbinsel, wie Brenntag mitteilte. Brenntag wird 75 Prozent am Joint-Venture halten. Finanzielle Details wurden nicht mitgeteilt.
  • Der Schweizer Pharmakonzern Roche hat von der EU-Kommission eine bedingte Zulassung für das Krebsmedikament Lunsumio zur Behandlung von Patienten mit einer bestimmten Form von Lymphdrüsenkrebs erhalten. Die Zulassung gilt für Patienten mit rezidiviertem oder refraktärem (R/R) follikulärem Lymphom (FL), die mindestens zwei vorherige systemische Therapien erhalten haben, so Roche.
  • Ein Beratergremium der US-Arzneimittelbehörde FDA hat sich nach stundenlanger Diskussion einstimmig für eine Notfallzulassung des Corona-Impfstoffes NVX-COV2373 des Herstellers Novavax ausgesprochen. Die FDA folgt meistens der Entscheidung des Beratergremiums, auch wenn die Entscheidung nicht bindend ist. Der Novavax-Impfstoff basiert nicht auf der mRNA-Technologie und ist in Deutschland bereits seit Februar verfügbar.
  • Der Autozulieferer SAF-Holland will das schwedische Unternehmen Haldex AB übernehmen. SAF-Holland kündigte ein Übernahmeangebot in Höhe von 66 Schwedischen Kronen je Haldex-Aktie (umgerechnet ca. 6,30 Euro) bzw. 3,209 Millionen Schwedischen Kronen (umgerechnet rund 307 Millionen Euro) für das Unternehmen insgesamt an. Der gebotene Kaufpreis entspricht einem Aufschlag von 46,5 Prozent gegenüber dem gestrigen Schlusskurs.

Konjunktur & Politik

  • Die Rohöllagerbestände in den USA sind in der vergangenen Woche um 2,0 Millionen Barrel auf 416,8 Millionen Barrel gestiegen. Erwartet wurde ein Rückgang um 1,9 Millionen Barrel. Die inoffiziellen Daten des des privaten American Petroleum Institute (API) vom Vorabend hatten allerdings bereits eine Zunahme um 1,8 Millionen Barrel gezeigt. Die US-Ölproduktion blieb den offiziellen Daten zufolge mit 11,9 Millionen Barrel pro Tag unverändert gegenüber der Vorwoche.
  • Das EU-Parlament hat eine geplante Ausweitung des Kohlendioxidhandels auf Gebäude und Verkehr abgelehnt. Das Gesetz wurde zurück an den Umweltausschuss verwiesen, um einen neuen Kompromiss zu finden, der von einer Mehrheit getragen werden kann.
  • Die Industrieländer-Organisation OECD hat ihre Wachstumsprognosen angesichts des Ukraine-Kriegs deutlich gesenkt. Für die Weltwirtschaft rechnet die OECD in diesem Jahr nun noch mit einem realen (inflationsbereinigten) Wachstum von 3,0 Prozent, nachdem zuvor 4,5 Prozent erwartet wurden. Die Wachstumsprognose für 2023 wurde von 3,2 Prozent auf 2,8 Prozent gesenkt. Die Inflationsrate dürfte in diesem Jahr den Prognosen zufolge bei 7,6 Prozent und im kommenden Jahr bei 6,3 Prozent liegen. Die US-Wirtschaft dürfte nach Einschätzung der OECD in diesem Jahr um 2,5 Prozent und im kommenden Jahr um 1,2 Prozent wachsen und die der Eurozone um 2,6 Prozent 2022 und 1,6 Prozent 2023. Auch diese Prognosen wurden deutlich gesenkt. Die OECD warnte vor einer Nahrungsmittelkrise wegen der stark gestiegenen Preise. Es werde zwar weltweit genügend Getreide produziert, es bestehe aber die Gefahr, "dass diese Produktion nicht bei denen ankommt, die sie am meisten brauchen", warnte die Organisation. Globale Zusammenarbeit sei notwendig, um zu erreichen, dass Lebensmittel die Verbraucher zu erschwinglichen Preisen erreichten.
  • Die Wirtschaftsleistung in der Eurozone ist im ersten Quartal stärker gewachsen als zunächst gemeldet. Wie die europäische Statistikbehörde Eurostat im Rahmen ihrer dritten Veröffentlichung mitteilte, stieg das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat. Zuvor war ein Wachstum von 0,3 Prozent gemeldet worden. Erwartet wurde eine Bestätigung des vorläufig gemeldeten Wertes. Verantwortlich für die Aufwärtsrevision waren Daten aus Irland, die zuvor nicht in den Berechnungen enthalten waren. Das irische BIP wuchs im ersten Quartal um 10,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Aus steuerlichen Gründen haben zahlreiche internationale Konzerne ihren rechtlichen Sitz in Irland.
  • Die europäische Handelskammer in Peking hat vor einer Entkopplung der europäischen Wirtschaft von China gewarnt. "Wer sich aus dem chinesischen Markt herauszieht, schadet sich selbst. Wenn wir uns von China absetzen, verlieren wir Geld, um den Betrieb zu Hause aufrechtzuerhalten", sagte Kammerpräsident Jörg Wuttke.
  • Die Erzeugung im Produzierenden Gewerbe in Deutschland ist im April saison- und kalenderbereinigt um 0,7 Prozent gegenüber dem Vormonat gestiegen. Erwartet wurde ein etwas stärkerer Anstieg um 1,2 Prozent, nach revidiert minus 3,7 Prozent (ursprünglich: minus 3,9 Prozent) im Vormonat. Im Vergleich zum April 2021 lag die Produktion im April 2022 kalenderbereinigt 2,2 Prozent niedriger, wie das Statistische Bundesamt weiter mitteilte. Die eigentliche Industrieproduktion (Produzierendes Gewerbe ohne Energie und Baugewerbe) stieg im April saison- und kalenderbereinigt um 0,3 Prozent gegenüber dem Vormonat.

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