Kommentar
17:45 Uhr, 15.07.2019

DAX: Moderate Kursgewinne nach Berg- und Talfahrt - Wieder neue Rekorde an der Wall Street

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  • Citigroup-Zahlen besser als erwartet
  • Empire State Index über den Erwartungen
  • Symantec-Übernahme durch Broadcom offenbar gescheitert
  • Trump könnte Handelsminister Ross absetzen
  • Peter Thiel: Google von China infiltriert?
  • Carl Zeiss Meditec erhöht Ausblick
  • Amazon: Streiks zum Prime Day
  • Bayer: Gericht lehnt Antrag auf neuen Prozess ab
  • Wachstum in China verlangsamt sich
  • Boeing 737 MAX: Flugverbot bis Anfang 2020?
  • Lufthansa sieht trotz Klimadebatte keine sinkende Nachfrage
  • US-Rüstungsunternehmen: China droht mit Boykott
  • Iran stellt Bedingungen für Verhandlungen

Märkte

  • Der deutsche Aktienmarkt ist am Montag mit moderaten Kursgewinnen aus dem Handel gegangen, nachdem der DAX im Handelsverlauf eine regelrechte Berg- und Talfahrt veranstaltet hatte. Unmittelbar nach dem Handelsstart zog der DAX deutlich an und konnte kurzzeitig bis auf rund 12.434 Zähler zulegen, nur um anschließend wieder ins Minus bis auf fast 12.300 Punkte abzurutschen, bevor wieder eine Erholung einsetzte. Den Handel beendete der DAX schließlich mit einem moderaten Plus von 0,52 Prozent bei 12.387,34 Punkten. Die US-Indizes konnten auch am Montag neue Rekordhochs erreichen, allerdings lagen diese nur geringfügig über den am Freitag erreichten Marken. Ein besser als erwartet ausgefallener Empire State Index und besser als erwartete Geschäftszahlen der US-Großbank Citigroup sorgten am Nachmittag für gute Stimmung. Das Wachstum in China hat sich unterdessen deutlich verlangsamt. Im zweiten Quartal lag die Wachstumsrate mit 6,2 Prozent so niedrig wie seit dem Jahr 1992 nicht mehr. Allerdings lagen andere wichtige Wirtschaftsdaten wie die Industrieproduktion deutlich über den Erwartungen. In den Fokus der Beobachter rückt nun zunehmend die Berichtssaison für das zweite Quartal, die in den kommenden Tagen und Wochen an Fahrt gewinnt.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Der Medizintechnikkonzern Drägerwerk hat im zweiten Quartal nach vorläufigen Zahlen operativ überraschend einen Verlust verbucht. Gleichzeitig erhöhte das Unternehmen seine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr leichtund rechnet nun mit einem Umsatzwachstum am oberen Ende der bisherigen Prognose von währungsbereinigt zwischen 1,0 und 4,0 Prozent. Die Prognose für die bereinigte EBIT-Marge von 1,0 bis 3,0 Prozent wurde bestätigt. Wegen höherer Kosten und einer schwächeren Bruttomarge rutschte das Unternehmen im zweiten Quartal operativ in die Verlustzone und verbuchte beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) einen Fehlbetrag von zwei Millionen Euro, nach einem Gewinn von 3,2 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Umsatz wuchs im zweiten Quartal währungsbereinigt um 2,0 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 634 Millionen Euro. Die Aktien rutschten zeitweise mehr als sieben Prozent ins Minus, konnten sich anschließend aber wieder deutlich erholen.
  • Die milliardenschwere Übernahme des Sicherheitssoftwareherstellers Symantec durch Broadcom ist offenbar gescheitert. Die Übernahmegespräche seien ohne Ergebnis beendet worden, berichtet der Finanzsender CNBC am Montag. Symatec wolle keinen Übernahmekurs unter 28 Dollar je Aktie akzeptieren, hieß es.
  • Die US-Großbank Citigroup hat im zweiten Quartal mit einem bereinigten Gewinn je Aktie von 1,95 Dollar die Analystenschätzungen von 1,80 Dollar übertroffen. Der Umsatz lag mit 18,8 Mrd. Dollar über den Erwartungen von 18,49 Milliarden Dollar.
  • US-Unternehmen könnten in zwei bis vier Wochen wieder die Erlaubnis erhalten, ihre Produkte auch an den chinesischen Mobilfunkausrüster und Smartphonehersteller Huawei zu verkaufen. Dies berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf einen hohen US-Beamten. Trump hatte bereits nach seinem Treffen mit dem chinesischen Präsidenten Xi angekündigt, dass das Verbot wieder gelockert werden könnte.
  • Callon Petroleum hat angekündigt, Carrizo Oil & Gas für 3,2 Milliarden Dollar zu übernehmen. Carrizo-Aktionäre erhalten pro Aktie 2,05 Callon-Aktien. Der Aufschlag gegenüber dem durchschnittlichen volumengewichteten Kurs der vorangegangenen 60 Tage beträgt rund 18 Prozent.
  • Das Biotechnologieunternehmen Gilead Sciences erhöht seine Beteiligung am belgischen Wettbewerber Galapagos im Rahmen einer Kapitalerhöhung von 12,3 auf 22 Prozent und zahlt rund 1,1 Milliarden Dollar für die neuen Aktien. Der Kaufpreis entspricht einem Aufschlag von rund 10 Prozent gegenüber dem vorherigen Kurs. Zudem erhält Gilead Sciences für 3,95 Milliarden Dollar Zugang zu Wirkstoffkandidaten und vorklinischen Programmen von Galapagos. DIe Galapagos-Aktien können zuletzt um mehr als 17 Prozent zulegen.
  • Der weltgrößte Bierkonzern Anheuser-Busch InBev hat den Börsengang seiner Asien-Sparte abgesagt. Der Konzern verwies unter anderem auf die Marktbedingungen. Laut Medienberichten sind die Aktien nur auf eine schwache Nachfrage gestoßen.
  • Carl Zeiss Meditec hat den Umsatz in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2018/2019 um rund 11 Prozent auf 1,028 Milliarden Euro gesteigert. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) erhöhte sich von 134,8 Millionen Euro auf 184 Millionen Euro. Das Unternehmen rechnet nun damit, beim Umsatz im Geschäftsjahr 2018/2019 das obere Ende der bisher kommunizierten Bandbreite von 1,35 bis 1,42 Milliarden Euro zu erreichen. Bei der EBIT-Marge erwartet das Unternehmen im laufenden Geschäftsjahr aufgrund der bisher positiven Entwicklung eine Überschreitung der bisher prognostizierten Bandbreite von 15,0 bis 17,5 Prozent.
  • Die "Stream On"-Tarife der Deutschen Telekom verstoßen gegen die Netzneutralität und müssen deshalb verändert oder vom Markt genommen werden. Dies hat das Oberverwaltungsgericht (OVG) Münster in einem Eilverfahren entschieden. Das Hauptsacheverfahren läuft aber noch, hier könnte es eine andere Entscheidung geben. Bei den fraglichen Tarifen werden die Datenvolumen, die bei bestimmten Anbietern wie Netflix verbraucht werden, nicht auf das gesamte Datenvolumen angerechnet.
  • Der legendäre Silicon-Valley-Investor und Trump-Unterstützer Peter Thiel hat die US-Bundespolizei FBI und den Geheimdienst CIA dazu aufgerufen, zu untersuchen, ob der Internetriese Google von China infiltriert wurde und auf "verräterische" Art und Weise mit China zusammenarbeitet. Thiel bezog sich mit seinen Fragen offenbar auf die Entscheidung von Google, einen Vertrag mit dem US-Verteidigungsministerium nicht zu verlängern.
  • Dem Onlinehändler Amazon droht am heutigen Aktionstag "Prime Day" erneut Streik. Die Gewerkschaft Verdi rief unter dem Motto "Kein Rabatt auf unsere Einkommen" zu Arbeitsniederlegungen auf. Gestreikt wird an den Amazon-Standorten in Werne, Rheinberg, Leipzig, Graben, Koblenz sowie an den zwei Standorten in Bad Hersfeld für mindestens zwei Tage, heißt es.
  • Die Verkehrsflugzeuge des Typs Boeing 737 MAX könnten noch bis Anfang 2020 am Boden bleiben müssen. Mehrere Vertreter der Flugaufsichtsbehörde FAA und Chefs von Pilotengewerkschaften hätten geäußert, dass es bis dahin dauern könnte, bis die Maschinen wieder eine Flugerlaubnis erhielten, berichtet Dow Jones Newswires.
  • Trotz der Klimadebatte rechnet die Lufthansa weiterhin mit einem Wachstum der Passagierzahlen. "Wir sehen derzeit keine Zurückhaltung - im Gegenteil", sagte Lufthansa-Chef Carsten Spohr der Neuen Züricher Zeitung am Sonntag (NZZ). "Im Vergleich zum Vorjahr - das schon ein Rekordjahr war - erwarten wir gruppenweit einen Passagierzuwachs von rund 4 Prozent", so Spohr. Wegen der hohen Kapazitäten am Markt werde es zwar ein "Jahr mit guten Ergebnissen", aber "kein neues Rekordjahr" geben.
  • Der Chemiekonzern Bayer ist mit einem Antrag auf einen neuen Prozess im Glyphosat-Streit vor dem Bundesbezirksgericht in San Francisco gescheitert. Der Kläger Edwin Hardeman habe genügend Beweise vorgelegt, dass sein Krebs durch das Untkrautvernichtungsmittel Roundup der Bayer-Tochter Monsanto hervorgerufen worden sei, entschied der zuständige Richter. Allerdings hatte der Richter zuvor bereits angedeutet, dass die dem Kläger zugesprochene Entschädigung von mehr als 80 Millionen Dollar möglicherweise falsch berechnet wurde. Dem Verfahren kommt als sogenannter Bellwether Case (eine Art Musterverfahren) eine besondere Bedeutung zu. Unterdessen erwartet Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner (CDU), dass Glyphosat spätestens 2022 in der EU verboten werden dürfte. "Es ist nicht davon auszugehen, dass es nach 2022 noch eine Mehrheit für eine Verlängerung der Glyphosat-Zulassung gibt", sagte Klöckner dem "Tagesspiegel am Sonntag".
  • Wegen eines von chinesischer Seite scharf kritisierten Waffendeals mit Taiwan könnten verschiedene US-Unternehmen ins Visier chinesischer Vergeltungsmaßnahmen geraten. Chinesische Staatsmedien berichteten, dass Unternehmen wie General Dynamics, Honeywell, Oshkosh Corp., Raytheon und die US-Geschäfte von BAE Systems in den Waffendeal verwickelt seien. Die nicht-militärischen Geschäfte dieser Unternehmen in China könnten deshalb "boykottiert" werden, hieß es. Zuvor hatte bereits das chinesische Außenministerium gewarnt, dass Unternehmen bestraft werden könnten.

Konjunktur & Politik

  • US-Präsident Donald Trump sieht im Handelskonflikt mit China die eigene Verhandlungsposition nach zuletzt enttäuschenden Wachstumsdaten aus dem Reich der Mitte gestärkt. Wegen des eingebrochenen Wachstums wolle China mit den USA ins Geschäft kommen und wünschte, es hätte die ursprüngliche Vereinbarung mit den USA nicht gebrochen, twitterte Trump. Bis es eine Vereinbarung gebe kassierten die USA Milliarden an Dollar "mit möglicherweise viel mehr, was noch kommt", schrieb Trump.
  • Nach dem jüngsten Regierungswechsel will Griechenland bald wieder an die Kapitalmärkte zurückkehren und eine siebenjährige Anleihe begeben. Es wäre bereits die dritte Anleiheemission seit das dritte Hilfsprogramm Griechenlands im August 2018 endete. Die Renditen für griechische Staatsanleihen sind zuletzt auf Rekordtiefs gesunken.
  • Die Stimmung bei den Industrieunternehmen im Großraum New York hellt sich auf. Der Empire State Manufacturing Index legte von minus 8,6 Punkten im Vormonat auf 4,3 Punkte im Juli zu, wie die Federal Reserve Bank von New York mitteilte. Erwartet wurde ein schwächerer Anstieg auf 1,6 Punkte. Der Index basiert auf der Befragung von rund 200 Unternehmen aus dem verarbeitenden Gewerbe in New York, die nach dem allgemeinen Geschäftsklima befragt werden.
  • US-Präsident Donald Trump erwägt, Handelsminister Wilbur Ross abzusetzen. Dies berichtet NBC. Bereits in der Vergangenheit hatte es Gerüchte gegeben, Ross solle ersetzt werden.
  • Die Umsätze des deutschen Einzelhandels sind im Mai deutlich stärker gesunken als zunäüchst gemeldet. Nach revidierten Daten sanken die Umsätze gegenünber dem Vormonat um 1,7 Prozent, nachdem zunächst nur ein Rückgang um 0,6 Prozent gemeldet worden war. Gegenüber dem Vorjahresmonat konnten die Umsätze nach den revidierten Daten allerdings um 0,9 Prozent zulegen.
  • Die Zahl der Baugenehmigungen für Wohnungen in Deutschland ist im Zeitraum Januar bis Mai 2019 um 2,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf 136.300 Wohnungen gesunken. Dies teilte das Statistische Bundesamt am Morgen mit.
  • Die Zahl der Beschäftigten im verarbeitenden Gewerbe in Deutschland lag im Mai 2019 bei 5,7 Millionen und damit um 1,4 Prozent über dem Wert des Vorjahresmonats, wie das Statistische Bundesamt am Morgen mitteilte. Am stärksten stieg die Beschäftigtenzahl in der Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen mit einem Plus von 3,0 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert.
  • Der Iran hat Bedingungen für Verhandlungen im Atomstreit gestellt. Man sei nur zu Verhandlungen mit den USA bereit, wenn diese die Sanktionen gegen sein Land aufheben, sagte Präsident Hassan Ruhani in einer Fernsehansprache. "Wir haben immer an Gespräche geglaubt.... wenn sie die Strafmaßnahmen beenden, den wirtschaftlichen Druck aufgeben und zum Abkommen zurückkehren, sind wir bereit, heute, sofort und an jedem Ort Gespräche mit Amerika zu führen", sagte Ruhani.
  • Die chinesische Wirtschaft ist im zweiten Quartal angesichts des Handelskonflikts mit den USA spürbar langsamer gewachsen als zuvor. Das reale Bruttoinlandsprodukt erhöhte sich wie erwartet um 6,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal, wie die chinesischen Behörden am Montag mitteilten. Im ersten Quartal hatte die Wachstumsrate noch 6,4 Prozent betragen. Im gesamten ersten Halbjahr lag die Wirtschaftsleistung um 6,3 Prozent über dem Niveau des ersten Halbjahres 2018. Gleichzeitig fielen andere Wirtschaftsdaten besser aus als erwartet. So legte die Industrieproduktion im Juni um 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zu, während nur ein Plus von 5,2 Prozent erwartet worden war. Die Anlageinvestitionen im bisherigen Jahresverlauf erhöhten sich um 5,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, gegenüber einem erwarteten Plus von 5,6 Prozent. Der Einzelhandelsumsatz im Juni wuchs um 9,8 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Erwartet wurde hingegen ein Plus von 8,5 Prozent.

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