DAX geht deutlich höher aus dem Handel - Hoffnung auf Konjunkturpaket beflügelt den Markt
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- Porsche-Chef Oliver Blume könnte VW-Markenchef werden
- innogy vor Börsenabschied
- DIC Asset sieht auch Chancen durch Corona
- Aroundtown startet Aktienrückkauf
- Henkel sieht keinen Anlass für Kündigungen oder Kurzarbeit
- US-Präsident Trump droht mit Militäreinsatz
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DAX & Wall Street
- Die Aussicht auf ein Konjunkturpaket in der Größenordnung von 80 bis 100 Milliarden Euro hat am Dienstag nach Pfingsten den deutschen Aktienmarkt beflügelt. Der DAX kletterte auf den höchsten Stand seit Anfang März und beendete den Xetra-Handel mit einem Plus von 3,75 Prozent auf 12.021,28 Punkte. Die große Koalition plant unter anderem eine Entlastung von Kommunen, Steuerentlastungen für Unternehmen, einen Familienbonus sowie eine Prämie beim Autokauf. Allerdings sind Details noch umstritten, so etwa die Frage, ob auch der Kauf neuer Diesel- und Bezinfahrzeuge gefördert werden soll. Wie es am frühen Nachmittag hieß, sollen die Beratungen heute noch nicht zum Abschluss kommen. Die Verhandlungen sollten heute voraussichtlich noch vor Mitternacht unterbrochen werden und dann am Mittwoch ab 10.00 Uhr fortgesetzt werden, hieß es. Neben neuen Stützungsmaßnahmen der Bundesregierung hoffen die Marktbeobachter auch auf erneute geldpolitische Unterstützung beim nächsten Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag.
- Der Dow Jones gewann 1,05 Prozent auf 25.742,65 Punkte, der S&P 500 schloss 0,82 Prozent höher bei 3.080,82 Zählern. Dem Nasdaq 100 fehlen nach einem Plus von 0,61 Prozent auf 9.657,31 Punkte nur noch weniger als hundert Punkte bis zu seinem Februar-Rekordhoch. Treiber war einmal mehr die Aussicht auf eine sukzessive Normalisierung der Wirtschaft und Lockerung der Corona-Maßnahmen.
Chartanalysen & Artikel des Tages
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Unternehmensnachrichten
- Der Autozulieferer Knorr-Bremse hat die Übernahme des US-Lenksystemherstellers R.H. Sheppard abgeschlossen. Knorr-Bremse hatte den Zukauf Anfang des Jahres angekündigt. Der Kaufpreis beträgt rund 149,5 Millionen Euro.
- Porsche-Chef Oliver Blume soll offenbar neuer Volkswagen-Markenchef werden, wie das Branchenmagazin "auto motor und sport" am Dienstag berichtet. Bisher führt Volkswagen-Konzernchef Herbert Diess in Personalunion auch die Hauptmarke VW. Diess wolle Blume nun aber nach Wolfsburg holen, um die Schwierigkeiten beim Golf 8 und dem neuen Elektroauto ID.3 in den Griff zu bekommen, heißt es.
- Die Börsennotierung der ehemaligen RWE-Vertriebstochter innogy wird nach der Übernahme durch den Versorger E.On noch in dieser Woche enden. Der verschmelzungsrechtliche Squeeze-out, also das Herausdrängen der verbliebenen Minderheitsaktionäre, wurde am Dienstag ins Handelsregister eingetragen und damit wirksam. Die herausgedrängten Aktionäre erhalten 42,82 Euro je Aktie. Den Squeeze-Out hatte die Hauptversammlung im März beschlossen.
- Volkswagen hat seine geplante Investition in Höhe von 2,6 Milliarden Dollar in den auf autonomes Fahren spezialisierten KI-Spezialisten "Argo AI" abgeschlossen. Das Unternehmen wurde bisher hauptsächlich von Ford finanziert, künftig wollen Ford und Volkswagen gleichermaßen beteiligt sein. Ford und Volkswagen hatten im Sommer 2019 angekündigt, bei der Entwicklung des autonomen Fahrens und der Elektromobilität zusammenarbeiten zu wollen.
- Der Bildverarbeitungsspezialist Isra Vision hat im ersten Quartal einen leichten Umsatz- und Gewinnrückgang verbucht. Der Umsatz sank von 34,2 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum auf 33,1 Millionen Euro, während der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 6,93 auf 6,71 Millionen Euro abnahm. Der Konzernüberschuss sank von 5,1 auf 4,9 Millionen Euro.
- Das Immobilienunternehmen Aroundtown will am Mittwoch mit seinem zuvor angekündigten Aktienrückkauf beginnen. Bis zum Ende des Jahres sollen bis zu 120 Millionen Aktien im Wert von bis zu 500 Millionen Euro bzw. bis zu 8,9 Prozent der Stimmrechte erworben werden. Angesichts der Corona-Pandemie verzichtet Aroundtown auf eine Dividendenzahlung, will stattdessen aber eigene Aktien zurückkaufen.
- Das Gewerbeimmobilienunternehmen DIC Asset sieht durch die Corona-Pandemie auch weitere Wachstumschancen. Zwar sei die Krise "herausfordernd", andererseits werde aber der Flächenbedarf in etlichen Segmenten wie Büros durch Abstandsgebote, Vorsichtsmaßnahmen und eine Abkehr von einfachen Großraumkonzepten eher steigen als sinken, erläuterte das Unternehmen am Morgen.
- Der Konsumgüterkonzern Henkel sieht derzeit trotz Corona-Pandemie keinen Anlass für Kündigungen oder Kurzarbeit. "Wir hatten bislang keine Kurzarbeit oder Kündigungen wegen der Coronakrise. Aktuell sehen wir dafür auch keinen Anlass bei uns", sagte Henkel-Chef Carsten Knobel dem "Handelsblatt". Die Krise belaste Henkel zwar, man werde sich von der eignene Strategie aber nicht abbringen lassen, so Knobel.
- Der Online-Broker flatex will im vierten Quartal in den Prime Standard wechseln und peilt im Anschluss eine Aufnahme in den SDAX und möglicherweise auch in den TecDAX an. Der Aufsichtsrat hat unterdessen die Vorstandsverträge von Frank Niehage (CEO) und Muhamad Chahrour (CFO) bis 2025 verlängert.
- Mehrere Facebook-Mitarbeiter haben offenbar am Montag aus Protest ihre Arbeit im Homeoffice niedergelegt, wie die "New York Post" berichtet. Demnach protestierten die Mitarbeiter damit gegen den Umgang von Facebook-Chef Mark Zuckerberg mit umstrittenen Äußerungen von US-Präsident Donald Trump. Anders als Twitter hatte Facebook eine Nachricht des US-Präsidenten, in der er Plünderern mit Gewalt drohte, nicht moderiert.
- Die Weltraumfirma Space X von Tesla-Gründer Elon Musk hat am Wochenende als erstes privates Unternehmen überhaupt zwei Menschen in den Erdorbit gebracht. Im Auftrag der US-Raumfahrtagentur NASA wurden die Astronauten Douglas Hurley und Robert Behnken in einem Testflug der Raumkapsel Crew Dragon zur internationalen Raumstation ISS geflogen. Vom Erfolg der Musk-Firma profitierten am Montag auch die Tesla-Aktien, die um mehr als sieben Prozent zulegen konnten.
Konjunktur & Politik
- Die Beratungen im Koalitionsausschuss zwischen Union und SPD über ein Konjunkturpaket in der Größenordnung von 80 bis 100 Milliarden Euro sollen am Dienstag noch nicht zum Abschluss kommen. Nach einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa sollen die Verhandlungen heute voraussichtlich noch vor Mitternacht unterbrochen werden und dann am Mittwoch ab 10.00 Uhr fortgesetzt werden. Die große Koalition plant unter anderem eine Entlastung von Kommunen, Steuerentlastungen für Unternehmen, einen Familienbonus sowie eine Prämie beim Autokauf. Allerdings sind Details noch umstritten, so etwa die Frage, ob auch der Kauf neuer Diesel- und Bezinfahrzeuge gefördert werden soll. Die SPD lehnt eine Förderung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor ab und will nur Elektrofahrzeuge fördern.
- Angesichts zunehmend gewalttätiger Proteste in vielen US-Städten hat US-Präsident Donald Trump mit einem Einsatz des Militärs gedroht, sollten Bürgermeister und Gouverneure das Problem nicht in den Griff bekommen. "Randale, Plünderungen, Vandalismus, Angriffe und die mutwillige Zerstörung von Besitz" müssten sofort "niedergeschlagen" werden, sagte Trump bei einer Rede im Rosengarten des Weißen Hauses. Die Proteste waren durch die Tötung des Afroamerikaners George Floyd durch einen Polizisten in Minneapolis ausgelöst worden.
- Die Stimmung in der Industrie der Eurozone hat sich im Mai etwas aufgehellt, bleibt aber auf sehr niedrigem Niveau. Der Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe stieg von 33,4 Punkten im April auf 39,4 Zähler im Mai, wie im Rahmen der zweiten Veröffentlichung am Montag mitgeteilt wurde. In einer ersten Veröffentlichung war noch ein Anstieg auf 39,5 Zähler gemeldet worden.
- China hat den Kauf von US-Agrarprodukten offenbar teilweise gestoppt. Das Land reagierte damit darauf, dass US-Präsident Trump die Sonderbehandlung von Hongkong wegen eines neuen chinesischen Sicherheitsgesetzes beenden will. Nach Ansicht der USA verliert die Sonderverwaltungszone Hongkong durch das neue Gesetz ihre Autonomie, die bisher unter dem Grundsatz "ein Land, zwei Systeme" galt.
- Die Industrie in China ist nach der Corona-Pandemie im Mai wieder gewachsen. Der Einkaufsmanagerindex des Wirtschaftsmagazins "Caixin" stieg von 48,8 Punkten im Vormonat auf 50,7 Zähler im Mai und lag damit wieder über der Wachstumsschwelle von 50 Punkten. Der offizielle Einkaufsmanagerindex des nationalen Statistikamtes sank zwar von 50,8 auf 50,6 Punkte, lag damit aber ebenfalls in dem Bereich, der Wachstum signalisiert.
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