Kommentar
16:30 Uhr, 19.12.2016

Anschlag in Berlin - Italien nimmt neue Schulden für Monte dei Paschi auf

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DAX

Seit seinem Tief zu Monatsbeginn bei 10.403 Punkten hat der Deutsche Leitindex mittlerweile rund 1.000 Punkte an Boden gut gemacht. Nach dieser rasanten Aufwärtsjagd gönnen sich die Anleger zu Wochenbeginn eine Atempause. Nach einem schwächeren Start drehte der DAX am Vormittag leicht ins Plus, letztlich trat er aber den gesamten bisherigen Handelstag über auf der Stelle rund um die Marke von 11.400 Punkten. Immerhin gibt es ein wenig Unterstützung von konjunktureller Seite mit dem höheren ifo Geschäftsklimaindex und einem optimistischen Monatsbericht der Bundesbank. Mangels eindeutiger Impulse steuert auch die Wall Street auf einen kaum veränderten Wochenauftakt zu. Im Handelsverlauf wird sich Fed-Chefin Yellen erstmals seit der Zinserhöhung öffentlich zu Wort melden.

Unternehmensnachrichten

  • Laut einem Medienbericht wird die Deutsche Bank wohl deutlich weniger als die im Raum stehenden 14 Mrd. US-Dollar an Strafe zahlen müssen. Eine Einigung könnte bereits diesen Mittwoch erzielt werden, wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insider schrieb.
  • Der IT-Dienstleister Cancom hat die Tochtergesellschaft NSG GIS an die CPU Softwarehouse AG veräußert. Das Geschäft der NSG GIS besteht in der Erbringung von Personaldienstleistungen im IT-Bereich. Die Veräußerung unterstütze die kontinuierliche Entwicklung in Richtung höhermargiges Geschäft innerhalb des Konzerns, teilte Cancom mit.
  • Der Eisenerzförderer Vale verkauft sein Düngergeschäft an den US-Konzern Mosaic für 2,5 Mrd. US-Dollar. Zudem winken Vale je nach Entwicklung zusätzlich 260 Mio. US-Dollar in bar.
  • Die zweitgrößte Hausbaufirma in den USA, die Lennar Corp.. hat im vierten Quartal mehr verdient als erwartet. Der Gewinn legte von 281 Mio. US-Dollar vor Jahresfrist überraschend stark auf 313,5 Mio. US-Dollar zu. Der Umsatz kletterte ebenfalls deutlich auf 3,38 Mrd. US-Dollar.
  • Die kanadische Fairfax Financial Holdings übernimmt den schweizerischen Rivalen Allied World Assurance für 4,9 Mrd. US-Dollar
  • Der Online-Händler Amazon ist offenbar dabei, eine mobile Technologie zu entwickeln, mit der sich kurzfristig Spediteure buchen und Frachten nachverfolgen lassen.
  • Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit hat eine Tarifkommission aus deutschen Ryanair-Piloten gebildet und will künftig mit dem irischen Unternehmen über die Arbeitsbedingungen der Piloten verhandeln. Sie wirft der Airline vor, Piloten in atypischen Verhältnissen zu beschäftigen und spricht von „zwielichtigen Methoden“. Die Vereinigung Cockpit erhebe falsche Behauptungen und veröffentliche irreführende Pressemitteilungen, hieß es von Seiten Ryanairs.
  • Der französische Lebensmittelkonzern Danone muss wegen eine schwachen Nachfrage seine Jahresziele senken. Im Gesamtjahr dürften die Erlöse etwas weniger stark zulegen als die zuvor angepeilten 3 bis 5 Prozent, hieß es. Währungseffekte sowie Zu- und Verkäufe sind bei der Berechnung ausgeklammert.
  • Der Autohersteller Daimler wird weiterhin auf den Verbrennungsmotor setzen. „Die Verbrennungsmotoren zu früh als alt und schlecht zu bezeichnen, ist einfach zu kurz gesprungen", sagte der scheidende Entwicklungschef Thomas Weber der Deutschen Presse-Agentur. Daimler sieht aber auch die kleineren Motoren auf dem Vormarsch, schon allein, um die CO2-Vorgaben zu drücken. „Künftig wird ein ganz großer Anteil unserer Fahrzeuge mit Vierzylinder verkauft werden“, sagte Weber. Bis 2021 müssen die Stuttgarter ihren Flottenwert auf 100 Gramm CO2 je Kilometer drücken. 2015 lag der Wert bei 124 Gramm.
  • Die italienische Krisenbank Monte dei Paschi startet heute ihre Kapitalerhöhung. Die neuen Aktien werden in einer Preisspanne von 1 bis 24,90 Euro angeboten. Rund 65 Prozent der neuen Anteilsscheine sollen bei institutionellen Anlegern platziert werden.
  • Der Iran hat nach eigenen Angaben die Verhandlungen über die Lieferung von 100 Airbus-Flugzeugen abgeschlossen. Der Vertrag soll spätestens am Dienstag unterzeichnet werden, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf ein Regierungsmitglied.
  • Volkswagen soll heute (17.00 Uhr MEZ) im Ringen um die Entschädigung von rund 80.000 VW-Kunden wegen manipulierter großer Dieselmotoren in den USA eine Lösung finden. Das Bezirksgericht San Francisco zeigte sich am Freitag optimistisch, dass es zu einer Einigung kommt. Anfang November hatte sich in dem Streit bereits ein Ergebnis abgezeichnet. Doch kurz darauf sorgten Berichte über mögliche weitere Abgas-Manipulationen bei Audi für neue Unruhe.
  • In MDAX, TecDAX und SDAX werden am heutigen Montag die von der Deutschen Börse beschlossenen Indexänderungen durchgeführt. So ziehen unter anderem die Töchter der Energieversorger E.ON und RWE, Innogy und Uniper, in den Mittelwerteindex MDAX ein. Zudem kehrt das Biotech-Unternehmen Medigene zurück und ersetzen die des Spezialanlagenbauers Aixtron. Im DAX kommt es zu keinen Änderungen.
  • Die angeschlagene Fluglinie Air Berlin wird wohl in absehbarer Zeit in den größeren Rivalen Lufthansa integriert. Zunächst wird der derzeitige Vorstandschef Stefan Pichler ab 1. Februar vom Lufthansa-Manager und früheren Germanwings-Chef Thomas Winkelmann an der Unternehmensspitze abgelöst. Laut aktueller Vereinbarung wird Deutschlands größte Airline ab kommenden Februar zudem 38 Maschinen von Air Berlin samt Personal auf der Kurzstrecke mieten. Laut „Handelsblatt“ dürfte die Lufthansa nun auch bald die Langstreckenflugzeuge von Air Berlin übernehmen. Nach „Handelsblatt“-Informationen erfolgt die schrittweise Integration in Absprache mit der Bundesregierung. Im Verkehrsministerium bestehe Einigkeit, dass es jetzt darum gehen müsse, Deutschlands größte Airline zu stärken, hieß es. Fraglich sei noch, wer für die Schulden von Air Berlin in Höhe von über 1 Mrd. Euro geradestehen solle.
  • Der iPhone-Konzern Apple hat Berufung gegen die Steuernachforderung der EU-Kommission von 13 Milliarden Euro eingereicht. Das berichtete die Zeitung „Die Welt“ am Montag unter Berufung auf das Unternehmen. Der Finanzchef des Unternehmens macht der Brüsseler Behörde schwere Vorwürfe. „Was die Kommission hier macht, ist eine Schande für europäische Bürger, sie sollte sich schämen“, sagte Apple-Finanzchef Luca Maestri der Zeitung. Der Schaden am Ende werde groß sein für das europäische Wirtschaftsklima, sagte Maestri. Apple sei „der größte Steuerzahler der Welt“ und habe „auch in Irland alle unsere Steuern gezahlt“.
  • Die Deutsche Bank dürfte laut einem Zeitungsbericht in den kommenden Wochen ihren Hypothekenstreit mit den USA beilegen. Es werde erwartet, dass noch vor der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Donald Trump am 20. Januar eine Übereinkunft erzielt werde, schrieb die "Sunday Times" ohne Quellenangabe. Eine Sprecherin der Deutschen Bank lehnte am Sonntag einen Kommentar dazu ab. Bankchef John Cryan hat laut der Zeitung seine Top-Mitarbeiter in diesem Monat darauf vorbereitet, dass ihre Boni dazu herangezogen würden, die Forderung zu begleichen.
  • Der Streit um die Übernahme des Dachziegel-Herstellers Braas Monier durch den US-Baustoffkonzern Standard Industries ist beendet. Die beiden Unternehmen verständigten sich auf ein verbessertes Angebot und unterzeichneten eine Fusionsvereinbarung. Die Amerikaner bieten nun ein erhöhtes Angebot, das letztlich 28,50 Euro je Anteilsschein entspricht, wie Braas Monier mitteilte. Die neue Offerte liegt über dem bisherigen Rekordhoch der Papiere.

Konjunktur & Politik

  • Italien: Die Regierung will €20 Mrd an zusätzlichen Schulden aufnehmen um Monte dei Paschi unter die Arme zu greifen. Das Parlament muss der Maßnahme noch zustimmen.
  • In Berlin ist ein Lastwagen in einen Weihnachtsmarkt gerast. Die Polizei spricht von mehreren Toten und vielen Verletzten.
  • Der Markit Einkaufsmanagerindex für den US-Dienstleistungssektor sinkt im Dezember um 1,2 auf 53,4 Punkte. Erwartet wurde ein Wert von 55,2 Zählern.
  • IWF-Chefin Christine Lagarde ist in einem Strafprozess um eine Millionen-Zahlung an den Unternehmer Bernard Tapie in Paris für schuldig befunden worden, erhält aber keine Strafe. Die 60-Jährige habe in ihrer Zeit als französische Finanzministerin fahrlässig im Amt gehandelt, urteilte der französische Gerichtshof der Republik.
  • Die deutsche Wirtschaft bleibt zum Jahresende in Hochstimmung. Der ifo Geschäftsklimaindex stieg im Dezember um 0,6 Punkte auf 111,0 Punkte, wie das Münchner ifo Institut mitteilte. Bankvolkswirte hatten mit einer weniger deutlichen Aufhellung auf 110,7 Punkte gerechnet. Die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage verbesserte sich auf den höchsten Stand seit Februar 2012. Auch der Ausblick auf das erste Halbjahr 2017 fiel leicht optimistischer aus. „Die deutsche Wirtschaft legt einen Jahresendspurt hin“, kommentierte das ifo Institut.
  • Auch nach Einschätzung der Bundesbank darf die deutsche Wirtschaft mit weiterhin ordentlichem Wachstum rechnen. „Die deutsche Wirtschaft befindet sich in einem soliden Aufschwung", schreibt die Notenbank in ihrem am Montag veröffentlichten Monatsbericht Dezember. "Hauptstütze ist die lebhafte Binnennachfrage, die von der günstigen Arbeitsmarktlage und steigenden Einkommen der privaten Haushalte profitiert.“ Nach 0,2 Prozent Plus beim Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal rechnen die Volkswirte der Bundesbank mit einem kräftigen Endspurt: Die Auftragsbücher der Industrie seien gut gefüllt, die Verbraucher weiterhin in Kauflaune. Für dieses und nächstes Jahr erwartet die Bundesbank für Deutschland ein BIP-Wachstum von jeweils 1,8 Prozent.
  • Jeffrey Lacker von der Richmond Fed sieht viele Unsicherheiten bezüglich der künftigen Politik vom kommenden US-Präsidenten Donald Trump. Nach seiner Einschätzung sind mehr als drei Zinserhöhungen in 2017 nötig.
  • Die japanische Exportwirtschaft erholt sich überraschend von ihren jüngsten Tiefschlägen. Dank besserer Geschäfte mit dem wichtigsten Handelspartner China sank das Exportvolumen im November zum gleichen Vorjahresmonat lediglich um 0,4 Prozent. Dies war zwar der 14. Export-Rückgang in Folge, aber das Minus fiel deutlich niedriger aus als im Oktober. Die Importe gingen um 8,8 Prozent zurück.
  • Die deutsche Bauwirtschaft hat derzeit die höchsten Auftragsbestände seit 21 Jahren. Das geht aus einer Konjunkturerhebung des Bauhauptgewerbes hervor.
Termine des Tages:
15:45 Uhr - US: Markit Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor Dezember (vorläufig)

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7 Kommentare

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  • 2 Antworten anzeigen
  • mantra
    mantra

    Terror in Berlin DAX feiert weiter wenn stört es überhaupt das die Gesellschaft den Bach runter geht Hauptsache der Index steigt weiter. Das Teil ist völlig losgelöst vom eigentlichen Geschehen, Italien vor dem Abgrund , EUR am Ende, aber die Algos zeigen weiter nach Norden. Ergo der DAX braucht uns gar nicht mehr er feiert sich ab jetzt einfach selbst!

    21:53 Uhr, 19.12. 2016
    2 Antworten anzeigen
  • dschungelgold
    dschungelgold

    Wan kapiert Ihr endlich, das diese kuenstlich gepushte Pixelwelt so viel mit Wirtschaft zu tun hat wie die TS Online und der Spiegel mit echten Nachrichten? Was nuetzt das Geld wenn es wertlos ist? Bald ist es wertlos.

    13:31 Uhr, 19.12. 2016

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