DAX: Versöhnlicher Wochenausklang? - Fed-Vize sieht Notenbankziele erreicht
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- Weidmann warnt davor, die QE-Vorgaben aufzuweichen
- Alibaba stellt neuen Rekord auf
- Michael Kors: Wachstum kommt zum Erliegen
- Machtkampf im Hause Constantin Medien spitzt sich zu
- Allianz profitiert von starkem Geschäft in der Kranken- und Lebensversicherung
- Innogy erleidet in den den ersten neun Monaten einen Gewinneinbruch
- VW Pkw dank China mit starkem Absatzplus im Oktober
- Thyssenkrupp-Vorstand verlässt nach Schuldeingeständnis das Unternehmen
- Bechtle hebt Renditeziel an
- Dt. Bundestag: Etat für 2017 steht
- Donald Trump zeigt kein Verständnis für Proteste gegen ihn
DAX
- Nach der Verschnaufpause am Donnerstag zeigten sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt in der Frühbörse ambitioniert und schickten den DAX an die 10.700 Marke heran. Ab dem späteren Vormittag erlahmte das Kaufinteresse und die Vorsicht kehrte an den Markt zurück. Der Leitindex zeigt sich am Mittag kaum verändert bei 10.640 Punkten. Zuletzt hat sich wieder etwas Kauflust eingestellt. Der DAX steht am Nachmtitag ein knappes halbes Prozent in der Gewinnzone bei 10.673 Punkten. Am Donnerstag war das Marktbaromter erneut am hartnäckigen Widerstand bei 10.800 Punkten gescheitert und nach unten abgeprallt. Dennoch sieht es so aus, als gelinge dem Leitindex eine starke Wochen-Performance. Aktuell gewinnt die Benchmark auf Wochensicht rund 4 Prozent hinzu.
Unternehmensnachrichten
- Das Wachstum des US-Modekonzerns Michael Kors kam im zweiten Quartal trotz neu eingeführter Produkte zum Erliegen. Der Umsatz ging von 1,13 Mrd. US-Dollar auf 1,09 Mrd. Dollar zurück.
- Der kriselnde US-Einzelhandelskonzern JC Penney hat auch im Sommerquartal weniger umgesetzt und Verluste geschrieben. Das Defizit halbierte sich allerdings fast auf 67 Mio. US-Dollar, nach minus 115 Mio. US-Dollar im Vorjahr.
- Der Online-Shopping-Riese Alibaba hat einen neuen Rekord aufgestellt. Innerhalb von nur gut fünf Minuten waren auf der Verkaufsplattform Waren für 1 Mrd. Dollar verkauft worden. Am 11. November, dem chinesischen "Singles Day", bieten Onlinehändler Rabatte bis zu 50 Prozent an.
- Facebook-CEO Mark Zuckerberg bezweifelt, dass Falschmeldungen bei dem Online-Netzwerk den Ausgang der US-Präsidentenwahl imitentschieden hätten. Er halte dies für eine verrückte Annahme. Die Wähler entschieden auf Grundlage ihrer Lebenserfahrung.
- Der Versicherungskonzern Allianz hat dank geringer Katastrophenschäden und einem starken Lebensversicherungsgeschäft ein erfolgreiches Sommerquartal verzeichnet. Der Überschuss erhöhte sich um 37 Prozent auf 1,9 Mrd. Euro. Der operative Gewinn stieg um 18 Prozent auf 2,9 Mrd. Euro. Der Konzern sieht sich auf Kurs, den geplanten operativen Gewinn in Höhe von 10 bis 11 Mrd. Euro im Gesamtjahr zu erreichen.
- Die RWE-Ökostromtochter Innogy hat in den den ersten neun Monaten einen Gewinneinbruch erlitten. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) fiel wegen höherer Instandhaltungskosten bei den Stromnetzen um 7,3 Prozent auf 2,9 Mrd. Euro. Der Überschuss brach um 30 Prozent auf eine Mrd. Euro ein. Der Konzern bekräftigte aber die Prognosen für 2016.
- Der BMW-Konzern hat in den ersten zehn Monaten des Jahres seinen Verkäufe um 5,8 Prozent auf 1,943 Mio. Fahrzeuge gesteigert. Volkswagen erhöhte den Absatz der Marke VW in diesem Jahr per Ende Oktober um 1,0 Prozent auf 4,886 Mio. Fahrzeuge. Im Oktober einzeln betrachtet gelang der Marke VW ein Plus von 4,4 Prozent auf 511.500 Fahrzeuge. Mehr als jedes zweite Auto der Marke verkaufte VW in China. Dort erhöhte sich die Auslieferungen seit Jahresanfang um 12,3 Prozent und im Oktober um 19,1 Prozent.
- Der Machtkampf im Hause Constantin Medien nimmt surreale Züge an. Der ehemalige Vorstandschef Bernhard Burgener und sein Aktionärspool wurden von der Abstimmung bei der Hauptversammlung (HV) ausgeschlossen. Burgener und seine Verbündeten halten etwa 30 Prozent der Anteile. Die HV beschloss den Verkauf des Filmgeschäfts, um damit die Expansion der Sportvermarktung zu stemmen. Der nicht abstimmungsberechtige Geschäftsmann kündigte sogleich eine Anfechtungsklage an: „Die Beschlüsse der Hauptversammlung sind null und nichtig“, erklärte er.
- Der IT-Dienstleister Bechtle hebt nach einem erfolgreichen Quartal die Renditeziel für 2016 an und erwartet jetzt eine leichte Steigerung (bisher: stabile) Vorsteuermarge. Für Umsatz und Ergebnis wird unverändert eine "deutliche Steigerung" erwartet. Im dritten Quartal stiegen die Erlöse um 6,4 Prozent auf 730 Mio. Euro. Netto verdiente Bechtle mit 25,8 Mio. Euro 9,4 Prozent mehr.
- PostNL hat das Übernahmeangebot des belgischen Konkurrenten Bpost abgelehnt. Die Offerte sei wenig überzeugend, hieß es. Die belgische Post hatte rund 2,5 Mrd. Euro für PostNL gebote
- Der japanische Technologiekonzern Toshiba hat im ersten Halbjahr seines Geschäftsjahres 2016/17 den Nettogewinn auf 115,3 Mrd. Yen (996 Mio. Euro) verdreifacht. Dabei wirkte sich auch der Verkauf der Sparte für Haushaltsgeräte an die chinesische Midea Gruppe positiv aus.
- Die Krise bei Air Berlin verschärft sich. Bei einem Umsatzrückgang von fünf Prozent auf 1,23 Mrd. Euro habe der Nettoverlust 45,6 Mio. Euro betragen, teilte die defizitäre Fluglinie am Donnerstagabend mit. Im Jahr zuvor hatte Air Berlin im Sommerquartal noch einen Gewinn von 56,2 Mio. Euro erzielt.
- Das Immobilienunternehmen TLG Immobilien hat seine Mieterlöse in den ersten neun Monaten des Jahres um 10,2 Prozent auf 103,4 Mio. Euro gesteigert. Die branchenspezifische Erfolgsgröße, die operative Ergebniskennzahl FFO, verbesserte sich um 22,7 Prozent auf 58,6 Mio. Euro. Das Unternehmen bestätigte die FFO-Prognose für das laufende Jahr von 74 bis 76 Mio. Euro.
- Das Thyssenkrupp-Vorstandsmitglied Jens Michael Wegmann (Industrial Solutions) hat sein Amt mit sofortiger Wirkung niedergelegt und wird das Unternehmen verlassen. „Ich habe einen Fehler gemacht, den ich sehr bedauere und aus dem ich die Konsequenzen ziehe", zitierte das Unternehmen aus einer Erklärung des Managers. Wegmann hatte ein teures Geschenk eines pakistanischen Geschäftspartners angenommen.
- Der Entwickler von Grafikprozessoren und Chipsätzen NVIDIA hat im vergangenen Quartal einen Rekordumsatz, Rekordmargen und einen Rekordgewinn eingefahren. Mit einem Quartalsumsatz von 2 Mrd. US-Dollar wuchs NVIDIA um 54 Prozent. Beim Nettogewinn erzielte der US-Konzern 0,94 US-Dollar je Aktie und schlug somit die erwarteten 0,69 US-Dollar der Analystengemeinde deutlich um 37 Prozent.
Konjunktur & Politik
- Laut Fed-Vizechef Stanley Fischer sprechen weiterhin gute Argumente für eine schrittweise Erhöhung der Leitzinsen. Arbeitsmarkt und Inflationsrate bewegten sich auf einem Niveau, das den Notenbankzielen nahezu entspreche, so der US-Notenbanker in einer Rede in Santiago, Chile. Ein stärkeres Wachstum der US-Wirtschaft könnte auch schnellere Zinsschritte rechtfertigen, fügte er hinzu.
- Die Europäische Zentralbank (EZB) hält sich die Option möglicher Reaktionen auf den Sieg von Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen offen. Es sei aber noch zu früh, um bereits jetzt etwas zu möglichen Reaktionen der Notenbank bei der nächsten Zinssitzung des EZB-Rates im Dezember zu sagen, sagte EZB-Ratsmitglied Benoit Coeure der Zeitung "Le Progres de Lyon". Coeure betonte, dass die Notenbank die Reaktionen der Finanzmärkte auf den Wahlausgang in den USA genau beobachten werde.
- Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) will den Briten bei den EU-Austrittsverhandlungen keine Zugeständnisse machen. Wenn London im europäischen Binnenmarkt bleiben wolle, dann gebe es dafür Regeln, sagte Schäuble. Es gehe nicht, dass man sich aus dem EU-Markt wie bei einer Menükarte einzelne Gänge herauswähle: „Das Menü gibt es nur als Ganzes." Die vier Grundfreiheiten in Europa seien nicht verhandelbar.
- Bundesbank-Chef Jens Weidmann pocht darauf, die Vorgaben für das umstrittene Anleihenkaufprogramm der Europäischen Zentralbank strikt einzuhalten. Das Programm müsse „gewisse Einschränkungen und rote Linien beachten, die einen ausreichenden Abstand zur monetären Staatsfinanzierung sicherstellen sollen“, sagte Weidmann in Berlin. Es sei daher entscheidend, dass das Staatsanleihekaufprogramm im Wesentlichen keine Verlustteilung vorsehe und keine Gemeinschaftshaftung für Staatsschulden durch die Hintertür einführe.
- Die Inflation in Deutschland zieht an. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts erhöhten sich die Verbraucherpreise im Oktober nach einer zweiten Schätzung um 0,8 Prozent im Jahresvergleich. Das ist die höchste Teuerungsrate seit zwei Jahren. Vor allem Mieten stiegen überproportional stark an.
- Der künftige US-Präsident Donald Trump gibt den Medien die Schuld an den Protesten gegen ihn. Gerade sei eine offene und erfolgreiche Wahl zu Ende gegangen, schrieb Trump per Twitter. Jetzt gingen professionelle Demonstranten, die von den Medien angestachelt seien, auf die Straße. Er finde dies sehr unfair, so Trump.
- Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat vor einer Lockerung der Haftungsregeln bei Banken in Schieflage gewarnt. Die vereinbarten Regeln müssten auch umgesetzt werden, so Schäuble. In manchen Euro-Staaten werde bereits nach einer Aussetzung der „Bail-In"-Regeln gerufen. Nach dieser Regelung müssen bei der Rettung von Banken zuerst die Eigentümer und Gläubiger haften und nicht der Steuerzahler.
- Der Haushaltsausschuss des Bundestages hat sich auf den Etat für 2017 geeinigt. Der Entwurf sieht Ausgaben von insgesamt 329,1 Mrd. Euro vor, wie Vertreter von Union und SPD mitteilten. Das sind rund 400 Mio. Euro mehr als von der Großen Koalition vorgeschlagen. Deutlich mehr Geld gibt es auch für die innere Sicherheit Der Bund will auch im kommenden Jahr auf neue Schulden verzichten und die „Schwarze Null“ das vierte Mal in Folge halten.
Termine des Tages: | 16:00 Uhr - US: Konsumklima Uni Michigan November (vorläufig) |
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Die kalte Uebernahme laeuft doch laengst.
Der Euro ist doch schon im freien Fall. Auftrag erfuellt, Herr Draghi. Ihr Chef wird jetzt US Vize. Mehr kann man gar nicht wollen.
Die EZB ist zum Handeln bereit????
Das verstehe ich nicht, der EUR/USD ist doch momentan so billig er sollte längst bei 1,14 stehen. Also was soll dieses EZB Statement jetzt? Komplett überflüssig...