Kommentar
15:00 Uhr, 21.08.2017

Warren Buffett scheute den Übernahmekampf um Oncor - Chinesen an Fiat Chrysler interessiert

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • Bundesbank: Wirtschaftswachstum könnte höher ausfallen als erwartet
  • CFNAI: Chicago-Fed-Index rutscht im Juli unter Null
  • Wieder mehr Steuereinnahmen im Juli - Staat schwimmt im Geld
  • Total will das Öl- und Gasgeschäft von Moeller-Maersk übernehmen
  • Subventions-Paradies Deutschland
  • Commerzbank und BNP Paribas einigen sich auf Ende des Ratenkredit-Joint Ventures
  • Air Berlin drängt bei Übernahme-Verhandlungen auf schnelle Lösung
  • Volkswagen kündigt E-Bulli an
  • Siemens Gamesa baut 600 Arbeitsplätze in Dänemark ab
  • USA und Südkorea starten Militärmanöver
  • Merck KGaA setzt Fokus auf Schuldenreduktion
  • Siemens erleidet juristische Niederlage in Russland
  • HMD will die Marke Nokia zurück an die Weltspitze bringen
  • Adidas startet Speedfactory

DAX

  • Der Wochenauftakt am deutschen Aktienmarkt verläuft zäh. Am Montagmittag liegt der DAX bei 12.095 Punkten - ein Minus von über einem halben Prozent. Für Unsicherheit hat zuletzt das politische Chaos in Washington mit dem Abgang des Chefstrategen Stephen Bannon gesorgt. Zudem distanzierten sich immer mehr Vertreter aus der Wirtschaft von Donald Trump. Ebenso belastet hat der Anschlag in Barcelona. Die Nordkorea-Krise ist am Montag mit dem angelaufenen Militärmanöver der USA und Südkorea zudem wieder in den Vordergrund gerückt. Eine weitere Fortsetzung der Kursrückgänge ist auch mit Blick auf die Saisonalität nicht auszuschließen. Mit dem Monat September steht die üblicherweise schwächste Börsenzeit des Jahres vor der Tür.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Der Münchner Gasekonzern Linde treibt den Zusammenschluss mit Praxair voran. Vorstand und Aufsichtsrat der Linde AG haben die Annahme des Tauschangebots der Linde plc empfohlen. Nur bei einer Annahmequote unter 75 % könnte die Fusion noch scheitern.
  • Berkshire Hathaway, die Investmentfirma von Warren Buffett verzichtete darauf, um den insolventen texanischen Energiekonzern Oncor zu kämpfen. Nun kommt der kalifornische Energiekonzern Sempra Energy zum Zug und übernimmt Oncor für 9,45 Mrd. Dollar. Einschließlich Schulden ist der Deal 18,8 Mrd. Dollar schwer. Buffett hatte 9,0 Mrd. geboten
  • Der Chemiekonzern Westlake Chemical hat eine Anhebung der Quartalsdividende um 2 Cent auf 0,21 Dollar je Aktie beschlossen.
  • Der französische Ölkonzern Total kauft für rund 7,5 Mrd. US-Dollar das Öl- und Gasgeschäft von Moeller-Maersk und wird damit zum zweitgrößten Betreiber von Ölplattformen in der Nordsee. Total übernimmt Schulden und bezahlt mit eigenen Aktien.
  • Der chinesische Autobauer Great Wall Motor zieht ein Kaufangebot für Fiat Chrysler (FCA) in Betracht. „Wir haben derzeit die Absicht, zu kaufen. Wir sind daran (an FCA) interessiert", sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur Reuters. Er bestätigte damit entsprechende Berichte von Insidern, die erklärt hatten, der SUV-Hersteller aus China habe den italienisch-amerikanischen Konzern um ein Treffen zu einer teilweisen oder vollständigen Übernahme gebeten.
  • Das Gemeinschaftsunternehmen mit dem Ratenkredit-Geschäft mit der französischen Großbank BNP Paribas hat die Commerzbank für beendet erklärt. 300.000 Kundenverträge mit einem Kreditportfolio von insgesamt 3,5 Mrd. Euro gehen auf die Commerzbank über. Auch 150 Mitarbeiter wechseln dorthin.
  • Der Volkswagen E-Bulli ID Buzz, der als Studie bereits auf verschiedenen Automessen vorgestellt worden war, soll ab dem Jahr 2022 in Serie zu kaufen sein. Das kündigte der Volkswagen-Konzern am Wochenende an. „Er ist eine wichtige Säule in der Elektro-Offensive von Volkswagen und trägt das Bulli-Fahrgefühl in die Zukunft", sagte VW-Markenchef Herbert Diess am Samstag. Die Reichweite soll bei bis zu 600 Kilometern liegen. Der Konzern plant eine Elektrooffensive - bis 2025 sollen rund 30 neue E-Modelle in die Serienproduktion gegangen sein.
  • Air-Berlin-Chef Thomas Winkelmann drängt bei den Übernahmeverhandlungen seiner insolventen Fluggesellschaft auf eine schnelle Lösung. „Wir wollen den Verkauf spätestens im September abschließen. Sonst schwindet das Vertrauen der Kunden in die Airline", sagte Winkelmann der Zeitung "Bild am Sonntag". Das Angebot des Nürnberger Unternehmers Hans Rudolf Wöhrl lehnt Air Berlin derweil ab. „Wir halten das für einen PR-Gag eines Trittbrettfahrers", hieß es am Sonntag bei der Airline. Bestätigt sind bislang Gespräche mit Lufthansa, als weitere Interessenten gelten die britische Billigfluggesellschaft Easyjet, Tuifly sowie die Thomas-Cook-Tochter Condor.
  • Der Windturbinen-Hersteller Siemens Gamesa baut 600 Arbeitsplätze in Dänemark ab. Damit sollen angesichts einer schwächeren Nachfrage im Werk Aalborg Kosten gesenkt und die Wettbewerbsfähigkeit erhalten werden, wie ein Firmensprecher betonte. Das Unternehmen beschäftigt an diesem Standort bislang 2.100 und weltweit 27.000 Mitarbeiter.
  • Der Pharma- und Chemiekonzern Merck KGaA backt nach der milliardenschweren Übernahme des US-Laborspezialisten Sigma-Aldrich zunächst kleinere Brötchen. Erwerbe bis 500 Millionen Euro seien möglich, sagte Finanzchef Marcus Kuhnert der „Börsen-Zeitung“. Was darüber hinausgehe, müsse durch den Verkauf anderer Unternehmensteile finanziert werden. Größere Akquisitionen seien erst dann wieder möglich, wenn der Verschuldungsgrad - das Verhältnis von Nettoverschuldung zu operativem Ergebnis (Ebitda) - bei etwa 2 angekommen sei. Zuletzt lag die Relation bei 2,4.
  • Der finnische Handyhersteller HMD will die Marke Nokia wieder an die Weltspitze bringen und den Marktführern Apple und Samsung Beine machen. „Unser Ziel ist es, innerhalb der kommenden drei bis fünf Jahre wieder zu den Top-3 Smartphone-Herstellern zu gehören", sagte der Chef des Namensrechte-Inhabers und Herstellers HMD Global, Florian Seiche, der Zeitung "Welt am Sonntag".
  • Siemens hat einen juristischen Rückschlag in Russland erlitten. Im Streit um vier auf die Halbinsel Krim gebrachte Gasturbinen lehnte es das Moskauer Schiedsgericht in einem Eilentschied ab, diese zu beschlagnahmen, wie russische Medien am Sonntag berichteten. Die Klage sei unbegründet. Der Konzern hatte die Firma Technopromexport wegen der vertrags- und sanktionswidrigen Lieferung der Gasturbinen auf die von Russland annektierte Halbinsel verklagt.
  • Der Sportartikelhersteller Adidas hat mit der Serienproduktion von Sportschuhen begonnen, die gu großen Teilen aus einem 3D-Drucker stammen sollen. Standort der sog. Speedfactory ist das fränkische Ansbach. Der Konzern will mit der ungewöhnlichen Machart unkompliziert neue Produkte auf den Markt bringen und flexibler auf Trends reagieren können. In der Turbofabrik sind 160 Mitarbeiter beschäftigt.
  • Der Cloud-Spezialist Datagroup hat im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2016/2017 das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) mit 5,2 Mio. Euro um 170 Prozent gesteigert. Datagroup erzielte einen Überschuss von 3,5 Mio. Euro, nach einem Verlust von 0,5 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum.

Konjunktur & Politik

  • Die Wirtschaftsaktivität in den USA hat sich im Juli abgeschwächt. Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) fiel um 0,14 auf einen Stand von -0,01, wie die Chicago-Fed mitteilte. Experten hatten ein Wert von 0,10 erwartet. Ein Wert über Null signalisiert eine wachsende Wirtschaft, während ein Wert unter Null einen wirtschaftlichen Rückgang anzeigt.
  • Die Gemeinden in Deutschland haben im vergangenen Jahr so hohe Steuereinnahmen bei Gewerbebetrieben und Grundstücken erzielt wie noch nie zuvor. 2016 nahmen sie rund 63,8 Mrd. Euro sogenannte Realsteuern ein, wie das Statistische Bundesamt berichtete. 2016 verdienten die Gemeinden damit 4,8 Mrd. Euro oder 8,2 Prozent mehr als 2015.
  • Nach Einschätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft drohen dem deutschen Immobilienmarkt Risiken. Zu viele Einfamilienhäuser auf dem Land, zu viele Studentenapartments in Großstädten, möglicherweise überoptimistische Erwartungen von Immobilieninvestoren in Sachen Mietsteigerungen - das sind laut IW-Immobilienexperte Michael Voigtländer die größten Gefahrenherde für den deutschen Standort. Die Gefahr einer Immobilienblase in Deutschland sieht das Institut derzeit nicht. Es werde gerade weder zu viel gebaut, noch gebe es eine große Expansion der Immobilienkredite.
  • Nach Einschätzung der Bundesbank bleibt die deutsche Wirtschaft auf Wachstumskurs. „Die ausgesprochen gute Stimmung sowohl bei den Unternehmen als auch bei den Verbrauchern und die gute Auftragslage in der Industrie sprechen dafür, dass die deutsche Wirtschaft auch im laufenden Vierteljahr mit viel Schwung zulegen dürfte", heißt es im aktuellen Monatsbericht. Wegen der günstigen Lage auf dem Arbeitsmarkt und steigender Löhne dürfte der private Konsum auch im Sommer eine solide Stütze für die Konjunktur bleiben. Daneben habe auch der Export zuletzt zugelegt. Vor diesem Hintergrund könnte das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr stärker ausfallen als bisher erwartet.
  • In der großen Koalition von Union und SPD sind die staatlichen Subventionen für Wirtschaft und Verbraucher seit 2013 um fast fünf Milliarden Euro gestiegen. So gebe es sechs neue Steuervergünstigungen und elf neue Finanzhilfen, etwa für den Kauf von Elektro-Autos, die Optimierung von Pumpen und Heizungen sowie mehr Einbruchsschutz, berichtete die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf den kommenden Subventionsbericht der Regierung. Danach zahlt der Bund jedes Jahr mehr als 25 Milliarden Euro an Subventionen.
  • Die Steuereinnahmen des Staates sind im Juli nach dem Rückgang im Vormonat wieder deutlich gestiegen. Wie aus dem aktuellen Monatsbericht des Bundesfinanzministeriums vom Montag hervorgeht, legten sie (ohne Gemeindesteuern) um 9,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat zu. Im gesamten Zeitraum Januar bis Ende Juli betrugen die Einnahmen des Bundeshaushalts den weiteren Angaben zufolge 183,7 Mrd. Euro. Damit wurde das Vorjahresniveau um 1,4 Prozent überschritten.
  • Die Spannungen zwischen Südkorea und den verbündeten Amerikanern auf der einen und Pjöngjang auf der anderen Seite sind noch immer am Kochen. Mitten in dieser Situation haben die Streitkräfte der USA und Seouls mit dem jährlichen Militärmanöver „Ulchi Freedom Guardian“ begonnen. Die Reaktion kam prompt: Die offizielle nordkoreanische Zeitung "Rodong Sinmun“ kritisierte das amerikanisch-südkoreanische Manöver als „Ausdruck der Feindseligkeit“. US-Verteidigungsminister James Mattis hat den defensiven Charakter der Übung herausgestellt. Ziel sei es, die Fähigkeit und Bereitschaft der USA sicherzustellen, "Südkorea und unsere Verbündeten zu verteidigen".
Termine des Tages:
12:00 Uhr - DE: Bundesbank-Monatsbericht August
14:30 Uhr - US: Chicago Fed National Activity Index Juli

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