Kommentar
17:45 Uhr, 03.09.2018

Explosion in Rheinmetall-Fabrik - Türkische Notenbank signalisiert Zinserhöhung

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • Argentinien sucht nach Wegen aus der Krise
  • Eurozone: Industriestimmung verdüstert sich wieder
  • US-Autozölle würden deutsche Hersteller hart treffen
  • Türkei: Inflation steigt auf höchsten Stand seit 15 Jahren
  • Argentinien rutscht tiefer in die Krise
  • Nafta-Gespräche ohne Ergebnis abgebrochen
  • Altmaier will Internetkonzerne stärker regulieren
  • Katar plant Milliardeninvestitionen in Deutschland
  • Tesla verfehlt Model 3-Produktionsziele
  • Ford gibt Pläne wg. Trumps Zollpolitik auf
  • Erstmals Unfall mit Apple-Roboterwagen gemeldet

DAX

  • Wegen eines US-Feiertags läuft der Handel am deutschen Aktienmarkt mit angezogener Handbremse. Dabei bleibt die Grundstimmung gedämpft. Der DAX beendete den Handel am Montag mit einem Minus von 0,14 Prozent bei 12.346,41 Punkten. Im Fokus stehen weiterhin die Handelskonflikte der USA. Die Unsicherheit bleibe nicht zuletzt wegen US-Präsident Donald Trump hoch, so ein Marktbeobachter. Bei den Börsianern rückte auch die Währungskrise in der Türkei wieder in den Blick. Konjunkturdaten aus Europa brachten hingegen keine Impulse. „Risiken, wohin man schaut“, sagte ein Marktbeobachter.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • In einer Munitionsfabrik des zum Rheinmetall-Konzerns gehörenden Unternehmens Rheinmetall Denel in Kapstadt in Südafrika hat es offenbar eine Explosion gegeben. Die Aktien von Rheinmetall sanken nach den ersten Berichten über die Explosion auf ein neues Tagestief.
  • Brasilianische Bauern dürfen das umstrittene Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat von Bayer weiter einsetzen. Ein Gericht hob ein von einem Richter verhängtes Verbot nach einem entsprechenden Antrag der Regierung wieder auf. Glyphosat steht im Verdacht, krebserregend zu sein.
  • Der Elektroauto-Hersteller Tesla hat laut „Electrek“ sein Produktionsziel von 6.000 Model 3 pro Woche bis Ende August verfehlt. In der letzten Woche des vergangenen Monats hat Tesla demnach „lediglich“ 4.300 Stück des Massenmodells gefertigt. Gleichwohl bleibt der E-Hersteller laut „Electrek“ weiter auf Kurs zu einem Produktionsrekord in diesem Quartal. Tesla sei auf dem besten Weg, seine Model 3-Produktionsmarke von 50.000 bis 55.000 Einheiten für das dritte Quartal zu erreichen, hieß es.
  • Ford Motors wird wegen der gestiegenen Importzölle entgegen früherer Pläne einen in China gefertigten SUV nicht in den USA verkaufen. Der neue Focus Active hätte eigentlich im kommenden Jahr auf den US-Markt kommen sollen, doch wegen höherer Kosten aufgrund des Handelsstreits zwischen Washington und Peking rechne sich dies nicht mehr, teilte Ford mit. Wegen der Entscheidung von US-Präsident Trump, Autos aus China mit Strafzöllen von 25 Prozent zu belegen, sei der Import zu teuer.
  • Erstmals kam es bei einem autonom fahrenden Auto, ausgestattet mit Software aus dem Hause Apple, bei einer Test-Fahrt im Silicon Valley zu einem Unfall. Laut dem Bericht an die kalifornische Verkehrsbehörde bewegte sich der Apple-Wagen mit Schrittgeschwindigkeit, um auf eine Schnellstraße einzubiegen, als ein anderes Fahrzeug mit einem Tempo von rund 24 Kilometern pro Stunde von hinten auffuhr. Niemand sei verletzt worden.
  • Der Schweizer Hersteller von Verpackungen und Abfüllanlagen für Lebensmittelindustrie SIG Combibloc peilt nach mehr als zehn Jahren Abstinenz die Rückkehr an die Börse an. Die IPO in der Schweiz soll je nach Marktbedingungen in den kommenden Monaten stattfinden, wie der Konzern mitteilte. SIG strebt einen Bruttoerlös von rund 1 Milliarde Euro an. Das Geld soll ihn den Schuldenabbau und ins Wachstum gesteckt werden.
  • Volkswagen-Nutzfahrzeug-Vorstand Thomas Sedran sieht in einer möglichen Partnerschaft mit dem US-Rivalen Ford eine Win-win-Situation. Die Gespräche verliefen konstruktiv, sagte der Ex-VW -Strategiechef der dpa. „Aus unserer Sicht wäre es für beide Seiten sinnvoll, stärker zusammenzuarbeiten, um am Ende vor allem die Elektrifizierung unserer Flotten zu stemmen."
  • BMW soll laut "Süddeutscher Zeitung" zehn Millionen Euro Bußgeld dafür zahlen, dass bei Dieselautos eine unzulässige Abschalteinrichtung für die Abgasreinigung eingesetzt worden war. Nach bisherigen Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft München I sei das aber keine Absicht gewesen. BMW habe aber intern Aufsichtspflichten verletzt, was geahndet werden solle, hieß es.
  • Siemens-Chef Joe Kaeser befürchtet negative Auswirkungen für die Wirtschaft wegen der ausländerfeindlichen Ausschreitungen von Chemnitz. „Wir exportieren in Deutschland nicht nur Produkte, sondern auch Werte. Wir tragen eine besondere Verantwortung wegen unserer Geschichte, das dürfen wir nicht vergessen", so Kaeser gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.
  • Der Schweizer Pharmakonzern Novartis will seine Marge in der Pharmasparte in den kommenden fünf Jahren schrittweise auf 35 Prozent steigern. „Wir wollen spätestens bis in fünf Jahren ins Mittelfeld der Wettbewerber vordringen, Richtung 35 Prozent“, sagte Verwaltungsratspräsident Jörg Reinhardt gegenüber der "NZZ am Sonntag".
  • VW, Audi und Porsche sollen Medien zufolge nicht nur bei Dieselmotoren, sondern auch bei Benzinern bei Abgastests manipuliert haben. „Dies geht aus Zeugenberichten in den Ermittlungsakten der Staatsanwaltschaft München hervor", berichtete die „Bild am Sonntag“. Ein VW-Sprecher verwies laut Reuters darauf, dass der Konzern in den vergangenen Monaten intensiv mit dem Kraftfahrtbundesamt über Getriebethemen gesprochen habe. Es gebe in diesem Zusammenhang keine neuen Sachverhalte. Nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums gibt es bislang keine Anhaltspunkte für einen Betrug bei Benzinern des Konzerns. Derweil sollen eine Million ältere Diesel mehr neue Abgas-Software bekommen als bisher geplant. Für insgesamt 6,3 Mio. Pkw gingen nach Angaben des Bundesverkehrsministeriums von Freitag Anträge beim Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) ein. Bisher hatten die deutschen Hersteller Updates für 5,3 Millionen Wagen zugesagt.

Konjunktur & Politik

  • Argentinien hat eine allgemeine Exportsteuer eingeführt, um das hohe Haushaltsdefizit zu decken. Staatschef Mauricio Macri forderte einen Beitrag der Exporteure zur Überwindung der aktuellen Finanzkrise.
  • Die türkische Notenbank hat weitere Schritte angekündigt, um sich gegen den Lira-Verfall zu stemmen. „Jüngste Entwicklungen bezüglich der Inflationsaussichten weisen auf deutliche Risiken für die Preisstabilität hin", teilte die Notenbank mit. Man werde unter Einsatz aller vorhandenen Mittel die notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die Preisstabilität zu gewährleisten. Bei der kommenden Sitzung Mitte September werde der geldpolitische Kurs angepasst, hieß es.
  • Die britische Regierung will angesichts des Brexits nicht auf die Erfahrungen von Bank of England-Chef Mark Carney verzichten und ihn laut Medien länger im Amt halten. Das Finanzministerium und die Bank of England seien im Gespräch darüber, ob der Kanadier über Ende Juni 2019 hinaus an der Spitze der Zentralbank bleibe, berichtete die BBC laut Reuters. Eine Verlängerung könne weit weniger als ein Jahr betragen.
  • Der vom britischen Forschungsinstitut IHS Markit erhobene Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in der Eurozone ist im August um 0,5 Punkte auf 54,6 Zähler gesunken, wie das Institut nach einer zweiten Berechnung mitteilte. Ein erstes Erhebungsergebnis wurde damit bestätigt. Laut Markit-Chefökonom Chris Williamson ist die schwächere Auslandsnachfrage auf den aufwertenden Euro und eine generell höhere Risikoscheu zurückzuführen. Für Verunsicherung sorgten Ängste vor einem Handelskrieg, der Brexit und andere politische Verwerfungen. Darunter leide auch der Stellenaufbau der Unternehmen.
  • Im August kletterten die Verbraucherpreise in der Türkei im Jahresvergleich um 17,9 Prozent, wie das Statistikamt in Ankara mitteilte. Dies ist die höchste Teuerungsrate seit September 2003.
  • Der Einkaufsmanagerindex für die Stimmung in britischen Industrieunternehmen hat sich im August laut dem Marktforschungsinstitut IHS Markit um einen Punkt auf 52,8 Zähler ermäßigt. Das ist der niedrigste Stand seit Juli 2016. Volkswirte hatten mit 53,9 Punkten gerechnet.
  • Eine Anhebung der US-Autozölle von 2,5 auf 25 Prozent würde die deutsche Automobilwirtschaft laut „Handelsblatt“ Milliardenbeträge im Jahr kosten. Unterschiedliche Berechnungen kämen zu dem Ergebnis, dass der negative Effekt in Deutschland bei einer Größenordnung von 5 bis 7 Milliarden Euro - rund 0,2 Prozent des nominalen Bruttoinlandsprodukts - liegen könnte. Einen Anstieg der Arbeitslosigkeit befürchtet die Bundesregierung jedoch nicht.
  • Ex-Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem wertet die Sparauflagen bei der Rettung Griechenlands nachträglich als überzogen. „Bei den Reformen haben wir sehr viel verlangt von der griechischen Bevölkerung, zu viel", sagte Dijsselbloem am Wochenende im niederländischen Fernsehen. „Reformen sind schwer genug umzusetzen in einer Gesellschaft mit einer funktionierenden Regierung, aber dies war offensichtlich nicht der Fall in Griechenland.“
  • Radikale Kehrtwende oder nur ein taktisches Manöver? US-Präsident Donald Trump hat im Ringen um ein neues Freihandelsabkommen zwischen den USA, Mexiko und Kanada dem Kongress überraschend gedroht, das Abkommen komplett aufzukündigen. „Der Kongress sollte sich nicht in diese Verhandlungen einmischen, oder ich werde Nafta insgesamt beenden - und wir werden besser dastehen", twitterte Trump. Am Vortag hatte er einen Brief an den Kongress gesandt, um den parlamentarischen Prozess für ein neues Freihandelsabkommen zu starten. Die Verhandlungen mit Kanada waren am Freitag ohne Ergebnis beendet worden. Die Gespräche mit Kanada sollten dennoch fortgesetzt werden, teilte der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer mit. Kanadas Außenministerin Chrystia Freeland sagte nach dem vorläufigen Abbruch der Gespräche: „Wir kommen am nächsten Mittwoch wieder und wir verhandeln, bis wir einen Deal haben.“ Allerdings müsse es ein guter Deal für die kanadischen Arbeiter sein.
  • Der Abbruch der Nafta-Verhandlungen ist für DIHK-Präsident Eric Schweitzer ein Grund zur Sorge. „Deutsche Unternehmen haben dort in Milliardenhöhe investiert und über Jahre umfassende Lieferketten aufgebaut. Die deutsche Wirtschaft ist auch deshalb auf eine enge wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen den USA, Mexiko und Kanada angewiesen. Die instabile Situation verdeutlicht, wie wichtig eine eigenständige, nach vorne gerichtete Handelspolitik der EU ist, inklusive der EU-Kanada und EU-Mexiko Abkommen.“
  • Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier will Internetkonzerne stärker regulieren. „Kartellbehörden müssen künftig bereits eingreifen können, wenn ein Unternehmen mit unfairen Mitteln auf dem Weg zur Marktbeherrschung ist", sagte Altmaier der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Damit unterstützt Altmaier einen Vorschlag von Ökonomen, die mehr Eingriffsmöglichkeiten für Kartellbehörden fordern.
  • Argentiniens Finanzminister Dujovne will am heutigen Montag Schritte zur Eindämmung der Wirtschaftskrise vorstellen. Das Land leidet unter hohen Auslandsschulden, einer grassierenden Inflation und der schwachen Wirtschaftsentwicklung. Laut Medienberichten will Präsident Macri angesichts des rasanten Verfalls der Landeswährung Peso auch mehrere Ministerien abschaffen.
  • Die Großhandelsunternehmen in Deutschland setzten im zweiten Quartal 2018 nach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes preisbereinigt (real) 2,6 Prozent und nominal 4,5 Prozent mehr um als im zweiten Quartal 2017.
  • Katar plant Milliardeninvestitionen in Deutschland. „Die Bundesrepublik ist ein Schlüsselspieler in der Weltwirtschaft. Unsere Delegation wird neue große Investitionen verkünden. Dabei geht es um Milliardenbeträge", so Katars Finanzminister Ali Scharif al-Emadi gegenüber dem "Handelsblatt".
  • Wie das Wirtschaftsmagazin Caixin mitteilte, fiel der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in China im August um 0,2 auf 50,6 Zähler. Das ist der tiefste Stand seit gut einem Jahr. Analysten hatten einen etwas schwächeren Rückgang erwartet.
  • Die italienische Regierung will trotz der angedrohten Herabstufung durch Ratingagenturen ein allgemeines Grundeinkommen einführen und geht damit auf Konfrontationskurs mit der EU. "Wir werden immer Italiener an erste Stelle setzen", so der Vize-Regierungschef Luigi di Maio.
Termine des Tages: Feiertag in den USA ('Labor Day') - US-Börsen bleiben geschlossen

Weitere Informationen zu den im Newsflash genannten Themen und noch mehr aktuelle Nachrichten finden Sie in Echtzeit auf Guidants News. In Spitzenzeiten veröffentlicht Guidants News mehr als 100 Nachrichten pro Stunde. Damit Sie trotzdem den Überblick behalten, stehen Ihnen zahlreiche Filtermöglichkeiten zur Verfügung.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

stock3-Team
stock3-Team
Redaktion

Das stock3-Team:

Gebündelte Expertise in Fachartikeln, Chartanalysen und Videobeiträgen: Das stock3-Team rund um Bastian Galuschka und Floriana Hofmann setzt sich aus erfahrenen Redakteuren und Technischen Analysten zusammen. Kein Bullen- oder Bärenmarkt der letzten Jahre – wenn nicht Jahrzehnte –, kein Crash, kein All-time-High, keine spannenden Börsenthemen also, die sie nicht redaktionell begleitet bzw. selbst gehandelt haben. Regelmäßig analysieren und kommentieren die unabhängigen Experten die Ereignisse an den wichtigsten Börsen weltweit und haben dabei sowohl die Entwicklung von Sektoren und Indizes als auch Einzelaktien im Blick. Zudem unterstützt das stock3-Team interessierte Anlegerinnen und Anleger bei deren Weiterbildung rund um ihre Trading-Strategien.

Mehr über stock3-Team
Mehr Experten