Amazon-Aktie erstmals über 1.000 USD - Inflation in Deutschland schwächt sich ab - USA: Dämpfer bei der Konsumlaune
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- Preise am US-Häusermarkt steigen stärker als erwartet
- Weidmann betont Risiken der lockeren Geldpolitik
- Android-Erfinder Andy Rubi hat ein High-Tech-Smartphone herausgebracht
- Daimler erhält Großauftrag für Busse aus Saudi-Arabien
- Wirtschaft Frankreichs wächst etwas stärker als zunächst ermittelt
- EU verschärft Unternehmenssteuersystem
- Manz erhält erste Zahlung aus Großauftrag
- Infineon will sich weiter in den USA nach Übernahmekandidaten umschauen
DAX & Dow Jones
- Dem deutschen Leitindex fehlen derzeit die Impulse. So lässt sich das schwunglose Geschehen am Markt einfach erklären. Seit seinem Höchststand vor einigen Wochen hat der DAX etwa 200 Punkte verloren und bewegt sich auf diesem Niveau seit Tagen praktisch nicht. Am Nachmittag liegt der DAX leicht im Minus bei 12.615 Punkten. Dabei hat sich ein Belastungsfaktor für die Aktienkurse zuletzt etwas entspannt. Der Mangel an erhofften Hinweisen auf eine baldige geldpolitische Normalisierung durch die EZB drückt den Euro. Dass der DAX trotz fallendem Euro nicht zulegt, liegt auch an Anzeichen, dass sich die Euro-Krise wieder auf leisen Sohlen annähert. Derzeit machen Gerüchte die Runde, wonach Griechenland in Zahlungsschwierigkeiten geraten könnte und Finanzhilfen seitens der EU ausschlagen und auch Italien schon bald über einen Ausstieg aus der Eurozone abstimmen könnte.
- Der Dow Jones gibt im gemächlichen Handel 0,24 % auf 21.029,47 Punkte ab. Telecoms waren nach einem Broker-Upgrade die Outperformer, während der Energiesektor (-1,34 %) von Erdöl belastet wurde und der Finanzkomplex (-0,68 %) von der sich abflachenden Zinskurve ins Minus gezogen wurde.
Unternehmensnachrichten
- Am Dienstag gleich zum Handelsstart übersprangen die Aktien von Amazon erstmals die Schwelle von 1.000 US-Dollar. iese magische Schwelle. Angesichts der laufenden Rekordjagd an der Wall Street kletterten die Papiere bis auf 1000,80 Dollar. Die A-Aktien von Alphabet hingegen schafften zum Start am Dienstag nur den Sprung bis auf 995 Dollar.
- Der erwartungsgemäße Abschied von Trainer Thomas Tuchel hat der Aktie von Borussia Dortmund am Dienstagnachmittag keinen Schaden anrichten können. Die Papiere lagen im Markttrend leicht im Minus. Nach dem Pokalsieg vom Wochenende wurden sie gestern noch auf dem höchsten Niveau seit 2002 gehandelt.
- Android-Erfinder Andy Rubi hat ein High-Tech-Smartphone herausgebracht. Das erste Telefon seines Start-ups Essential fällt mit einem großen Display auf, das die gesamte Frontseite des Geräts einnimmt.
- Micron Technology plant über die nächsten drei Jahre Investitionen in Höhe von 2 Mrd. US-Dollar, um im japanischen Werk Speicherchips der nächsten Generation zu fertigen
- Vier Phase-3-Studien des Pharmakonzerns Gilead Sciences zu Aids-Medikamenten erzielten positive Resultate.
- Der Investor Elliott Management hat im Streit um die Absetzung des Aufsichtsratschefs von Akzo Nobel vor Gericht eine Niederlage erlitten. Nun steigt der Druck auf PPG Industries, ein feindliches Angebot für die Niederlänger vorzubereiten oder aber die Übernahme zu den Akten zu legen.
- Der Modekonzern Hugo Boss hat laut einem Bericht des „Manager Magazins“ bald wieder einen vollständigen Vorstand. Demnach hat das Unternehmen mit dem Tchibo-Manager Yves Müller einen neuen Finanzvorstand gefunden. Er werde bei Boss starten, wenn Tchibo einen Nachfolger für ihn gefunden hat, hieß es unter Berufung auf Insider.
- Der neue Vorstandsvorsitzende des Windanlagenbauers Nordex, José Louis Blanco, erwartet nach einem eher mauen ersten Quartal im Sommer eine Belebung des Geschäfts. Er gehe von einem höheren „Aktivitäten-Niveau“ aus, sagte Blanco auf der Hauptversammlung laut Redetext. Die Jahresprognose bekräftigte er. Nordex erwartet einen Umsatzrückgang auf 3,1 bis 3,3 Mrd. Euro sowie eine operative Marge von 7,8 bis 8,2 Prozent.
- Daimler hat eine Bestellung über 600 Citaro-Stadtbusse aus Saudi-Arabien erhalten. Dem Unternehmen zufolge handelt es sich dabei um die größte Einzelbestellung dieser Art in der Geschichte der Bus-Sparte. Auftraggeber ist ein Konsortium aus dem saudischen Busbetreiber SAPTCO und dem französischen Verkehrsbetreiber RATP.
- Der Gase- und Anlagenbaukonzern Linde steht vor einem Großauftrag aus Russland. Der Auftrag für die Anlagenbausparte kommt laut Reuters von einem Unternehmen aus der russischen Teilrepublik Tatarstan und soll am Freitag beim Wirtschaftsforum St. Petersburg unterzeichnet werden. Die Nachrichtenagentur beruft sich auf zwei mit der Sache vertraute Personen. Die "Süddeutsche Zeitung“ berichtete, das Geschäft habe ein Volumen von rund einer Milliarde Euro.
- Der Maschinenbauer Manz hat nach eigenem Angaben eine erste Zahlung in Höhe von 64,3 Mio. Euro aus einem Großauftrag von der Shanghai Electric Group erhalten. Dies bedeute den Startschuss für die Umsetzung des insgesamt 263 Mio. Euro schweren Vorhabens, so das Unternehmen. Manz soll Maschinen herstellen, mit denen in China Solarmodule der sogenannten CIGS-Technologie hergestellt werden. Die Maschinen werden in diesem und im kommenden Jahr installiert.
- Der Darmstädter Pharma- und Chemiekonzern Merck zeigt sich offen für weitere Zukäufe. Vor allem in der Immunonkologie wolle der Pharmakonzern seine Stärken ausbauen, sagte der Forschungschef im Pharmageschäft Luciano Rossetti der Zeitung „Welt“: Das schließe auch gezielte Zukäufe ein, „um unsere Pipeline zu stärken“.
- Der Chiphersteller Infineon will trotz der gescheiterten Wolfspeed-Übernahme in den USA am Ball bleiben und nach geeigneten Übernahmekandidaten fahnden. „Es bleibt sinnvoll, sich in Amerika nach Gelegenheiten umzuschauen", sagte Vorstandschef Reinhard Ploss der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Wir beobachten kontinuierlich den Markt auf der Suche nach Unternehmen, die strategisch und von der Kultur her zu uns passen könnten - und die sich für uns natürlich auch finanziell rechnen würden."
- Die irische Fluggesellschaft Ryanair hat im Geschäftsjahr 2016/17 mit 1,3 Mrd. Euro rund 16 Prozent weniger verdient als im Vorjahr. Seinerzeit gab es mit dem Verkauf der Beteiligung an der Fluglinie Aer Lingus allerdings zu einem positiven Sondereffekt. Rechnet man diesen heraus, wäre der Gewinn um sechs Prozent gestiegen. Für das Geschäftsjahr 2017/18 strebt Ryanair einen Nettogewinn von 1,40 bis 1,45 Mrd. Euro an.
- Der frühere VW-Patriarch Ferdinand Piëch will bei der Finanzholding Porsche SE, welche die Mehrheit der Stimmrechte am Autobauer Volkswagen hält, weiterhin mit am Ruder sitzen und strebt die Wiederwahl in den Aufsichtsrat an. Seine Wahl gilt als sicher, da die Familien Porsche und Piëch bei der Firma das Sagen haben.
Konjunktur & Politik
- Der Indikator für die Verbraucherstimmung in den USA ist im Mai von zuvor 120,3 auf 117,9 Punkte gefallen, teilte das Marktforschungsinstitut Conference Board mit. Volkswirte hatten mit einem Dämpfer bei der Konsumlaune gerechnet, allerdings waren sie nur von einem Rückgang auf 119,5 Punkte ausgegangen.
- Im Vergleich zum Vorjahr legten die Preise in den zwanzig größten Ballungsgebieten der USA laut Case-Shiller-Index um 5,89 Prozent zu. Analysten hatten nur mit einem Anstieg um 5,70 Prozent gerechnet.
- Nach der Rückkehr von seinem Europa-Besuch hat US-Präsident Donald Trump seine Kritik an Deutschland erneuert. „Wir haben ein MASSIVES Handelsdefizit mit Deutschland, plus sie zahlen VIEL WENIGER für die Nato und das Militär als sie sollten“, schrieb Trump auf Twitter. „Das ist sehr schlecht für die USA. Das wird sich ändern.“ Er reagierte damit auf die Kritik Deutschlands an der US-Politik.
- Die Konsumausgaben der privaten US-Haushalte legten im April erwartungsgemäß um 0,4 Prozent zu, teilte das US-Handelsministerium mit. Im März stagnierten die Ausgaben. Die Persönlichen Einnahmen der privaten Haushalte legten zugleich ebenfalls um 0,4 Prozent, nach zuvor 0,2 Prozent zu. Die Teuerung, gemessen am Inflationsmaß PCE, zog im April in der Kernrate ohne Energiepreise um 1,5 Prozent in der Jahresrate an. Auf Monatssicht legte die PCE-Kernrate um 0,2 Prozent zu.
- Die Jahresteuerung in Deutschland hat sich im Mai von zuvor 2,0 auf nun 1,5 Prozent abgeschwächt. wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Vor allem haben sich die Kosten für Freizeit und Unterhaltung nach einem starken, durch die Osterferien bedingten Anstieg im April nun deutlich ermäßigt. Im Monatsvergleich gingen die Verbraucherpreise den Statistikern zufolge im Mai um 0,2 Prozent zurück.
- Die Stimmung in der europäischen Wirtschaft ist weiter gut, wenn auch nicht ganz so optimistisch wie erhofft. Der Geschäftsklimaindex BCI für die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe fiel um 0,20 Punkte auf 0,90 Punkte. Der breiter gefasste Economic Sentiment Indicator (ESI), der die Stimmung in Unternehmen und privaten Haushalten abbildet, sank ebenfalls leicht um 0,5 Punkte auf 109,2 Punkte. Damit verfehlten die Indikatoren die Analytenprognosen jeweils knapp.
- Die Zahl der offenen Stellen in Deutschland ist weiter hoch. Der monatlich von der Bundesagentur für Arbeit (BA) erhobene Stellenindex BA-X, der saisonbereinigt die Trends auf dem Stellenmarkt abbildet, verharrte im Mai im Vergleich zum Vormonat bei 231 Punkten. Gegenüber dem Vorjahr lag er 15 Punkte höher.
- Die Zustimmungswerte des griechischen Ministerpräsidenten Alexis Tsipras von der linken Syriza-Partei sind dramatisch gesunken. Nach einer Umfrage unterstützen nur noch 16,5 Prozent der Bevölkerung den politischen Kurs der Regierung, nach 35,5 Prozent bei der Parlamentswahl im September 2015.
- Die französische Wirtschaft ist zu Beginn des Jahres laut zweiter Veröffentlichung um 0,4 Prozent gewachsen, teilte das Statistikamt Insee mit. In einer ersten Erhebung von Ende April hatte die Behörde nur ein Wachstum von 0,3 Prozent gemeldet.
- Bundesbankpräsident Weidmann steht zu dem Grundsatz, dass die lockere Geldpolitik in bestimmten Zeiten ihre Berechtigung hat. „Aber aufgrund der fortschreitenden wirtschaftlichen Erholung und einer von allen Prognosen vorhergesagten Inflationsrate von zwei Prozent in 2019 ist es durchaus legitim zu fragen, wann der EZB-Rat eine Normalisierung in den Blick nehmen sollte“, sagte Weidmann in Berlin. Die Staatsanleihekäufe im großen Stil seien als reines Notfallinstrument zu betrachten. „Solche Käufe lassen die in einer Währungsunion besonders wichtige Grenze zwischen der Geldpolitik und der Fiskalpolitik verschwimmen“, warnte er. Weidmann setzt sich damit erneut in Widerspruch zu EZB-Chef Draghi, der gestern vor dem Europaparlament erneut die Notwendigkeit einer Fortsetzung der lockeren Geldpolitik herausstellte. „Wir bleiben fest davon überzeugt, dass ein außergewöhnliches Maß an geldpolitischer Unterstützung, einschließlich unserer Forward Guidance, immer noch nötig ist“, sagte Draghi. Der Inflationsdruck bleibe gedämpft und die Lohnentwicklung sei unzureichend, betonte er.
- Die Europäische Union ist bestrebt, das löchrige Unternehmenssteuersystem ab 2020 sukzessive zu stopfen. Dann soll es nicht mehr möglich sein, dass Konzerne andere Steuerregeln außerhalb der EU bei grenzüberschreitenden Geschäften ausnutzen. Den Beschluss fassten die EU-Länder im Ministerrat in Brüssel. Dabei geht um die Möglichkeit, Gewinne oder Verluste je nach Vorteil über Ländergrenzen hinweg zu verschieben.
- Die Preise für nach Deutschland eingeführte Güter sind im April nach Angaben des Statistischen Bundesamts um 6,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Analysten hatten einen noch leicht höheren Preisdruck erwartet. Auf Monatssicht gingen die Importpreise um 0,1 Prozent zurück.
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