Kommentar
15:28 Uhr, 29.07.2011

DAX - Was tun ? - Auf den ersten Blick ist die Faktenlage erdrückend

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Ich persönlich habe den Champagner schon einmal demonstrativ kalt gelegt. Andere verweigern sich diesem Optimismus beharrlich und halten den Schnaps für den nächsten Einbruch bereit. Beide Ansichten habe ihre Berechtigung, wie das letzte halbe Jahr und vor allem der Juli deutlich gezeigt hat. Ich greife einige Argumente beider Seiten auf und stelle abschließend Optionsscheine vor, von denen sowohl die Optimisten als auch die Pessimisten profitieren sollten.

Auf den ersten Blick ist die Faktenlage erdrückend. Die derzeitige Diskussion um die Anhebung der US Schuldenobergrenze hat fast alle anderen Themen verdrängt. Wurde bis vor kurzem noch an eine Verschwörung der Ratingagenturen gegen die Europäer geglaubt, ist das spätestens jetzt vom Tisch. In weniger als fünf Tagen könnte die Kreditwürdigkeit der USA wie auch der Ausblick gesenkt werden. Selbst wenn noch rechtzeitig eine Einigung gefunden wird, kommt es auf deren Inhalt an. Derzeit werden so viele Konzepte diskutiert, dass es schwer fällt, den Überblick zu behalten. Setzen sich die Republikaner mit einer zeitlich sehr begrenzten Lösung durch, wird das die ohnehin beschädigte Glaubwürdigkeit der USA als Schuldner weiter verschlechtern. Ein negativer Ausblick lässt sich da fast nicht vermeiden. Eine umfassende Einigung erscheint derzeit unwahrscheinlich, vor allem, weil die Republikaner gespalten sind. Die Tea Party ist in ihren Ansichten so weit von denen der Realpolitiker der Republikaner entfernt, dass man sich fragen muss, ob es sich überhaupt noch um die gleiche politische Richtung handelt. Beunruhigend ist zudem, dass eine sinnvolle Einigung mit knapper werdender Zeit immer unwahrscheinlicher wird. War es vor einer Woche noch möglich, dass der große Durchbruch gelingt, wird dieses Idealszenario immer mehr zur Vision denn Realität. Das hat natürlich Konsequenzen für die Aktienmärkte. Eine umfassende Einigung hätte zu großer Erleichterung geführt und den Märkten geholfen endlich die längst überfällige Rallye zu starten. Das kann immer noch passieren, ist aber unrealistisch. Wahrscheinlich wird es einen unbefriedigenden Kompromiss geben. Die Unsicherheit wird bleiben und die Richtungslosigkeit dürfte sich fortsetzen. Tritt die gefürchtete Zahlungsunfähigkeit der USA ein, bleibt keine Fantasie für eine Rallye.

In diesem Krimi bleiben andere Faktoren derzeit unbeachtet. Noch vor kurzem konzentrierten sich die Bedenken auf die europäische Schuldenkrise, steigende Ölpreise, eine mögliche Immobilienkrise in China, die Schwäche der US Wirtschaft und die hohe Arbeitslosigkeit sowie eine Straffung der US Geldpolitik. Fast unbemerkt hat sich an diesen Fronten die Lage deutlich verbessert. Es gibt Anzeichen dafür, dass China nicht in eine Krise rutscht, die europäische Schuldenkrise wurde vorübergehend eingedämmt, die Ölpreise bleiben stabil und die Fed denkt bereits vorsichtig über QE3 nach. Zugegeben, die wirtschaftliche Entwicklung schwächt sich in vielen Ländern ab. Die US Quartalssaison ist allerdings eher von positiven Nachrichten geprägt. Bereits zum vergangenen Quartal wurde prophezeit, die Erwartungen an Unternehmensgewinne seien zu hoch und könnten nicht mehr erfüllt werden. Derzeit werden wir eines besseren belehrt. Das zeigt auch, wie sehr sich die amerikanischen Unternehmen von der makroökonomischen Situation in den USA gelöst haben. Gemessen an den Wirtschaftsdaten müssten die Gewinne einbrechen. Dies ist vor allem deswegen nicht der Fall, weil die amerikanischen Unternehmen international stark diversifiziert sind (ca. 60% des Umsatzes wird im Ausland erwirtschaftet). Der schwache Dollar hilft ebenso zumindest den nominellen Gewinn steigen zu lassen. So lange also die USA nicht in die Zahlungsunfähigkeit geraten, sind die Aussichten für die großen US Unternehmen gar nicht so schlecht.

Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die Fundamentaldaten zwar nicht berauschend sind, aber immerhin gut genug für einen Aufschwung am Aktienmarkt. Die Angst vor möglichen, zukünftigen Fakten rechtfertigt hohe Vorsicht, da sie das Potential einer neuen, massiven Krise haben. Für Anleger gibt es folglich drei Szenarien. Wird die Schuldenobergrenze nicht angehoben, kommt es wahrscheinlich zum Crash, wird ein minderwertiger Kompromiss gefunden, werden die Kurse stagnieren, kommt der große Durchbruch, dürfte eine Rallye starten. Was also tun? Solange die Lage in den USA nicht geklärt ist, heißt es abwarten und long Positionen absichern. Sich vor einer Entscheidung für long oder short Positionen in Aktien zu begeistern kommt einem Münzwurf gleich. Ist die Entscheidung gefallen, wird klar, welches der drei Szenarien sich entwickeln wird. Für das Stagnationszenario bieten sich Inline Optionsscheine auf den Dax an. Mit Laufzeit bis 19.8.11, KO Grenzen von 6.600 und 8.500 Punkten bietet der Schein DE000SG14CV7 eine Rendite von 10%. Wer eine längere Laufzeit und eine tiefere untere KO Grenze bevorzugt, kann den Schein DE000SG104F2 wählen. Der Schein läuft bis zum 16.9. bei KO Grenzen von 6.250 und 8.600 Punkten bei einer Rendite von 11%. Tritt das Rallye Szenario ein, bieten sich Stay High Optionsscheine an, bei denen es nur eine KO Grenze gibt. Bei dem Schein DE000SG2BHC6 kommt es darauf an, dass der Dax die Grenze von 6.525 Punkten nicht erreicht. Gelingt dies, bietet der Schein bis Laufzeitende zum 16.9. eine Rendite von 21%. Knapp 10% bietet noch der Schein DE000SG143H6 bei gleicher Laufzeit und KO von 6.150. Kommt es zum Crash, können Stay Low Scheine gewählt werden. Ebenfalls bei einer Laufzeit bis 16.9. und KO 7.750 Punkten kann mit dem Schein DE000SG2BJM1 eine Rendite von 10% erzielt werden. Mit einem KO bei 8.150 und Laufzeit bis 16.12. verspricht der Optionsschein DE000SG117Q1 eine Rendite von 15%. Bedenken Sie, dass durch die KO Grenzen die Möglichkeit eines Totalverlusts gegeben ist.

Viel Erfolg

Clemens Schmale

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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