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22:15 Uhr, 24.07.2017

DAX kann Verluste eingrenzen - USA: Verkäufe bestehender Häuser sinken stärker als erwartet

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  • Griechenland begibt fünfjährige Anleihe
  • Bundesbank warnt vor Protektionismus
  • Rocket Internet fallen um mehr als 4 %
  • Niedrigzinsen: Euro-Staaten sparen fast eine Billion Euro
  • Einkaufsmanagerindizes fallen stärker als erwartet
  • Autobauer: Kartellverdacht dürfte zu Klagewelle führen
  • Evotec erhält Meilensteinzahlung
  • Philips: Gewinnrückgang nach Abspaltung der Lichtsparte
  • Ryanair verbucht Gewinnsprung
  • IWF erhöht Wachstumsprognose für die Eurozone
  • Aktiensplit: Bechtle gibt Gratisaktien aus
  • MorphoSys nach verfehltem Studienziel deutlich schwächer
  • Libor-Klagen: Deutsche Bank und JPMorgan vor Vergleichen

DAX & Dow jones

  • Nach dem Kursrutsch vom vergangenen Freitag tendiert der deutsche Aktienmarkt auch zu Beginn der neuen Woche schwächer. Der DAX konnte seine Kursverluste im Laufe des Nachmittags aber eingrenzen und steht zuletzt bei 12.223 Punkten und damit noch rund 0,14 Prozent tiefer als am Ende der Vorwoche. Der nach der EZB-Pressekonferenz deutlich stärkere Euro sowie die Kartellvorwürfe gegen die deutschen Autobauer hatten am Freitag zu starken Kursverlusten geführt. Am Montag zogen erneut die Autowerte den Gesamtmarkt nach unten, während die Bankentitel europaweit fester tendieren und den Gesamtmarkt stützen.
  • Die US-Indizes beendeten den Handel gemischt. Während der Nasdaq 100  (+0,4 %) auf ein neues Rekordhoch stieg, produzierten Dow Jones (-0,3 %) und S&P 500  (-0,1 %) moderate Verluste. Laut US-Präsident Trump wird es morgen im Senat zu einer Abstimmung über die Gesundheitsreform kommen.

Einkaufsmanagerindizes schwächer als erwartet

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Die Aktien der Startup-Schmiede Rocket Internet sind am Montag zeitweise um mehr als vier Prozent gefallen. Barclays hatte die Papiere zuvor von "Overweight" auf "Equal Weight" abgestuft und das Kursziel von 24,15 auf 22,00 Euro gesenkt.
  • Das Bundeskartellamt führt derzeit kein offizielles Verfahren gegen die deutschen Autobauer. Dies teilte die Behörden nach Medienberichten über ein seit vielen Jahren bestehendes Kartell deutscher Autobauer am Montag mit. Man verfüge aber, wie auch die EU-Kommission über "Informationen" zu möglichen technischen Absprachen, erläuterte das Kartellamt. Ein laufendes Verfahren gegen Autobauer und -zulieferer gebe es aktuell nur wegen verbotener Absprachen beim Einkauf von Stahl.
  • Der deutschen Autoindustrie droht wegen des Kartells eine Klagewelle bei den Gerichten. Deutschlands oberster Verbraucherschützer Klaus Müller rechnet laut SZ mit Zehntausenden Verfahren, in denen Autokäufer Schadenersatz für überteuerte Fahrzeuge verlangen werden.
  • Evotec erhält eine Meilensteinzahlung von Bayer, nachdem das gemeinsame Endometriose-Programm in die klinische Phase I gegangen ist. Das Programm wurde zudem bis Ende 2018 verlängert.
  • Nach der Abspaltung seiner Lichtsparte hat der Elektrokonzern Philips im zweiten Quartal aufgrund von Umbaukosten und des kleineren Konzernkreises unter dem Strich einen Gewinnrückgang verbucht. Der Nettogewinn verringerte sich um rund ein Drittel auf 289 Millionen Euro. Operativ lief es für Philips hingegen besser. Der Umsatz wuchs auf vergleichbarer Basis um vier Prozent auf 4,3 Milliarden Dollar. Das bereinigte operative Ergebnis erhöhte sich um 15 Prozent auf 439 Millionen Euro. Der Ausblick wurde bestätigt.
  • Die irische Billigairline Ryanair hat in ihrem ersten Geschäftsquartal einen Gewinnsprung verbucht. Unter dem Strich erhöhte sich der Gewinn um 55 Prozent auf 397 Millionen Euro, während die Analysten nur mit 342 Millionen Euro gerechnet hatten. Der Umsatz wuchs um 13 Prozent auf 1,91 Milliarden Euro. Die Gewinnprognose für das Gesamtjahr von 1,4 bis 1,45 Milliarden Euro wurde bestätigt.
  • Die Schweizer Bank Julius Bär hat im ersten Halbjahr das Betriebsergebnis um 12 Prozent auf 1,592 Mrd. Franken gesteigert, während der Konzerngewinn nach Anteilen Dritter umd zwei Prozent auf 353 Mio. Franken sank.
  • Der Wirkstoff "Anetumab Ravtansinehabe" von MorphoSys und Bayer hat in einer Phase 2-Studie sein primäres Studienziel verfehlt, wie am Freitagabend mitgeteilt wurde. Die Aktien von MorphoSys brechen vorbörslich um sechs Prozent ein.
  • Die Aktien des IT-Dienstleisters Bechtle tendieren heute rein optisch rund 50 Prozent schwächer. Das Unternehmen hat Gratisaktien im Verhältnis eins zu eins an seine Aktionäre ausgegeben, um damit den Aktienkurs optisch zu verbilligen.
  • Die Deutsche Bank und JPMorgan wollen Klagen wegen Manipulationen des Libor-Referenzzinssatzes in den USA mit Vergleichen beilegen. Die Deutsche Bank will demnach 77 Millionen Dollar, JPMorgan 71 Millionen Dollar zahlen. Ein Richter muss die Vergleiche noch genehmigen.

Konjunktur und Politik

  • Die Verkäufe bestehender Häuse in den USA sind im Juni überraschend stark um 1,8 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken, wie die Maklervereinigung "National Association of Realtors" (NAR) am Montag mitteilte. Erwartet wurde nur ein Minus von 0,9 Prozent. Die Zahl der verkauften Häuser sank auf das Gesamtjahr hochgerechnet von 5,62 Millionen im Mai auf 5,52 Millionen im Juli.
  • In den USA ist der Markit-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe im Juli nach vorläufigen Angaben von 52,0 Punkten im Vormonat auf 53,2 Zähler gestiegen. Erwartet wurde hingegen nur eine leichte Verbesserung auf 52,3 Punkte. Der Einkaufsmanagerndex für den Dienstleistungssektor verharrte bei 54,2 Punkten, während die Volkswirte mit einem Anstieg auf 54,3 Punkte gerechnet hatten.
  • Zum ersten Mal seit dem Jahr 2014 hat Griechenland wieder eine Auktion gestartet, um eine Anleihe am Kapitalmarkt zu platzieren. Die Auktion für eine fünfjährige Staatsanleihe begann am Montag und wird unter Federführung eines internationalen Bankenkonsortiums durchgeführt. Die Ergebnisse könnten möglicherweise bereits am Dienstag feststehen.
  • Die Bundesbank warnt vor einem zunehmenden Protektionismus in der Weltwirtschaft. "Protektionistische Tendenzen stellen eine bedeutende Gefahr für die Weltwirtschaft dar", heißt es in dem am Montag veröffentlichten Monatsbericht. Die deutsche Wirtschaft dürfte allerdings nach Einschätzung der Bundesbank auch im zweiten Quartal "mit viel Schwung" gewachsen sein.
  • Die Euro-Staaten haben durch die Niedrigzinsen seit dem Jahr 2008 fast eine Billion Euro gespart, wie aus dem am Montag veröffentlichten Monatsbericht der Bundesbank hervorgeht. Für Deutschland beläuft sich die Entlastung auf rund 240 Milliarden Euro. Angesichts weiterhin hoher Schuldenquoten bleiben die Staatsfinanzen laut Bundesbank anfällig für steigende Zinsen.
  • Die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes für Juli in Deutschland und der Eurozone sind schwächer als erwartet ausgefallen. Der Gesamtindex für die Eurozone sank von 56,3 Punkten im Vormonat auf 55,8 Zähler im Juli, wie der Datendienstleister Markit Economics mitteilte. Es handelte sich bereits um den zweiten Rückgang in Folge. Erwartet wurde nur ein leichtes Minus auf 56,2 Punkte. Der Index für das verarbeitende Gewerbe sank von 57,4 auf 56,8 (Prognose: 57,2), während der Dienstleistungsindex wie erwartet bei 55,4 Punkten verharrte. In Deutschland verschlechterte sich der Index für das verarbeitende Gewerbe von 59,6 auf 58,3 (Prognose: 59,2), während der Dienstleistungsindex von 54,0 auf 53,5 (Prognose: 54,3) sank. Auch wenn sich die Einkaufsmanagerindizes zuletzt abgeschwächt haben, signalisieren sie mit einem Punktestand von mehr als 50 Zählern weiterhin Wachstum.
  • Der International Währungsfonds (IWF) hat seine Wachstumsprognose für die Eurozone leicht angehoben und rechnet für 2017 nun mit einem Wachstum von 1,9 Prozent (bisher: 1,7 Prozent). Die Prognose für 2018 wurde um 0,1 Prozentpunkt auf 1,7 Prozent erhöht. Auch für Deutschland erhöhte der IWF seine Prognosen und erwartet 2017 nun ein Wachstum um 1,8 Prozent und 2018 um 1,6 Prozent.
  • Nach Ansicht von Bundesbank-Präsident Jens Weidmann darf die EZB beim Ausstieg auf der ultralockeren Geldpolitik nicht zu viel Rücksicht auf einzelne Euroländer oder die Finanzmärkte nehmen. "Aus meiner Sicht ist es (...) vor allem entscheidend, dass wir diesen Gang der Normalisierung nicht mit Blick darauf verzögern, welche Folgen sie für die Schuldentragfähigkeit der Mitgliedstaaten oder für die Stabilität der Finanzmärkte haben könnte", sagte er der dpa.

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