Kommentar
16:55 Uhr, 30.12.2020

DAX beendet 2020 mit Jahresplus von 3,55 % - Johnson unterzeichnet Brexit-Handelspakt

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Apple wohl auch 2020 bester Dow-Wert
  • Spritpreise steigen um 10 bis 11 Cent
  • Bitcoin auf Rekordhoch
  • Auszahlungen von US-Hilfschecks beginnen
  • Corona-Tote in Deutschland auf Rekordniveau

DAX

  • Der DAX hat den letzten Handelstag des Jahres mit einem Minus von 0,31 Prozent auf 13.718,78 Punkte beendet, nachdem am Vortag noch ein Rekordhoch bei 13.903,11 Punkte erreicht worden war. Wie üblich endete der Handel an den deutschen Börsen am Tag vor Silvester bereits um 14.00 Uhr. Auf Jahressicht konnte der DAX aber immerhin noch um 3,55 Prozent zulegen, obwohl zwischen Februar und März der schnellste Kursabsturz aller Zeiten verzeichnet worden war und der DAX in der Spitze rund 40 Prozent verloren hatte. Vor allem die Hoffnung auf eine wirtschaftliche Normalisierung im kommenden Jahr, kombiniert mit nie dagewesenen Finanzspritzen von Notenbanken und Regierungen gaben dem deutschen Aktienmarkt zuletzt wieder Auftrieb.
  • Die US-Indizes können am Mittwoch leicht zulegen, nachdem am Dienstag noch neue Rekordhochs erreicht wurden, die Indizes danach aber abgerutscht waren. Für Ernüchterung hatte am Dienstag gesorgt, dass der Senat der Erhöhung der Hilfsschecks auf 2.000 Dollar nicht zugestimmt hat.
  • Nachdem der Bitcoin am Wochenende erstmals mehr als 28.000 Dollar gekostet hatte, kann die Kryptowährung am Mittwoch ihre Rekordjagd fortsetzen. Der Preis der Kryptowährung kletterte am Mittwoch zeitweise auf über 28.400 Dollar, was noch einmal geringfügig über dem Rekordhoch vom Wochenende liegt. Anschließend fiel der Preis allerdings wieder zurück.

Unternehmen & Branchen

  • Nach einem erneuten Rekordhoch der Apple-Aktien am Dienstag hat der Börsenwert des iPhone-Herstellers inzwischen 2,3 Billionen Dollar erreicht. Sowohl 2019 als auch im bisherigen Jahresverlauf 2020 haben die Apple-Aktien jeweils um rund 86 Prozent zugelegt und damit die beste Performance aller Aktien im Dow Jones Industrial Average verzeichnet.
  • Die Kaffeehauskette Starbucks, die im Jahr 2020 hart von der Corona-Pandemie getroffen wurde, rechnet für das kommende Jahr mit einer "deutlichen Erholung", wie das Unternehmen auf einem virtuellen Investorentag bekannt gegeben hat. Für das Geschäftsjahr 2021 stellt das Unternehmen einen bereinigten Gewinn je Aktie zwischen 2,70 und 2,90 Dollar in Aussicht.
  • Der Chipkonzern Intel will Vorschläge des aktivistischen Hedgefonds Third Point zur Erhöhung der Aktionärsrendite prüfen. Man begrüße "den Beitrag aller Investoren zur Steigerung des Aktionärswerts", teilte Intel mit. Third Point hat Aktien im Volumen von rund einer Milliarde Dollar an Intel erworben und den Vorstand in einem Schreiben zu Reformen bei der Unternehmensführung aufgefordert.
  • In Großbritannien ist der zweite Impfstoff zum Kampf gegen das Coronavirus zugelassen worden. Am Mittwoch erhielt der Impfstoff, den der Pharmakonzern AstraZeneca zusammen mit der Universität Oxford entwickelt hat, eine Notfallzulassung. Das Mittel hat zwar eine etwas geringere Wirksamkeit als der mRNA-Impfstoff von BioNTech und Pfizer, kann im Gegensatz diesem aber auch bei Kühlschranktemperaturen aufbewahrt werden. Impfungen mit dem weiteren Impfstoff sollen am 4. Januar beginnen. Großbritannien hat 100 Millionen Impfstoffdosen allein des Impfstoffes von AstraZeneca und der Universität Oxford bestellt.
  • Der vom chinesischen Pharmakonzern Sinopharm entwickelte Corona-Impfstoff hat eine Wirksamkeit von 79,34 Prozent, wie nun erstmals veröffentliche Daten zeigen. Der Impfstoff ist damit weniger wirksam als die in westlichen Staaten vorläufig zugelassenen Impfstoffe. Unterdessen hat die Türkei erste Lieferungen eines weiteren chinesischen Impfstoffs erhalten. Es handelt sich um einen von der Biotechfirma Sinovac entwickeltes Präparat. Nach einer zweiwöchigen Testphase sollen die Impfungen in der Türkei starten starten.
  • In Spaniens Bankenbranche kommt es zur nächsten Fusion. Unicaja übernimmt den Wettbewerber Liberbank und zahlt mit eigenen Aktien. Dabei erhalten Liberbank-Aktionäre eine Unicaja-Aktie für 2,7705 Liberbank-Papiere. Die Konsolidierung in Spaniens Bankenbranche beflügelt am Mittwoch auch die Kurse anderer Bank-Aktien in Europa.
  • Der Energiekonzern Uniper will weiterhin nicht vor dem Jahr 2038 aus der Stromerzeugung durch Kohle aussteigen. Man wolle das Steinkohlekraftwerk Datteln bis zum Jahr 2038 laufen lassen, sagte Uniper-Chef Andreas Schierenbeck der Rheinischen Post. "Das ist in jeder Hinsicht sinnvoll, weil Datteln 4 viel CO2 einspart und ältere schmutzige Kraftwerke an seiner Stelle vorzeitig abgestellt werden können."
  • Der Impfstoffhersteller BioNTech wird für den Coronavirus-Impfstoff voraussichtlich in Kürze einen Änderungsantrag bei der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA) stellen, um auch die Entnahme von sechs Impfdosen pro Ampulle statt der bisher erlaubten fünf Dosen pro Ampulle zu ermöglichen. Wegen einer technischen Überfüllung können pro Impfstoffampulle in manchen Fällen sechs statt fünf Impfstoffdosen entnommen werden. Dies ist aber von der bisherigen Zulassung nicht abgedeckt.

Politik & Konjunktur

  • Der britische Premierminister Boris Johnson hat den Brexit-Handelspakt unterzeichnet. Zuvor hatte das britische Unterhaus dem Abkommen zugestimmt. Am Vormittag war das Abkommen bereits von der EU-Spitze unterzeichnet worden. Nun muss noch das britische Oberhaus das Abkommen annehmen, bevor Königin Elizabeth II. als Staatsoberhaupt das Ratifizierungsgesetz in Kraft setzen kann. Im Europäischen Parlament wird erst im Februar oder März über das Abkommen abgestimmt, dennoch wird es bereits vorläufig ab dem 1. Januar umgesetzt werden.
  • USA: Schwebende Hausverkäufe im November -2,6 %. Erwartet wurden +0,1 % nach revidiert -0,9 % im Vormonat (m/m).
  • USA: Einkaufsmanagerindex Chicago im Dezember bei 59,5 Punkten. Erwartet wurden 56,6 Punkte nach 58,2 Punkten im Vormonat.
  • Die EU-Kommission hat den Brexit-Handelspakt mit Großbritannien am Mittwoch offiziell unterzeichnet. Damit ist der Weg frei, damit das Abkommen ab dem 1. Januar vorläufig angewendet werden kann. Eine Zustimmung des Europäischen Parlaments wird es allerdings erst im Februar oder März des kommenden Jahres geben. Das britische Parlament dürfte dem Vertragswerk am Mittwoch zustimmen, ebenso wie die Regierung.
  • Die EU-Kommission sieht große Fortschritte bei den Verhandlungen um ein Investitionsabkommen mit China. Für Mittwoch wird eine Grundsatzeinigung erwartet. Europäische Unternehmen erhoffen sich durch den Vertrag einen besseren Zugang zum chinesischen Markt.
  • Die Oesterreichische Nationalbank (OeNB) rechnet damit, dass die österreichische Wirtschaft im am Ende des Jahres 2022 wieder das Vorkrisenniveau erreichen wird. Für das aktuelle Jahr rechnet die OeNB mit einem Rückgang des realen Bruttoinlandsprodukts um 7,1 Prozent. Für 2021 wird ein Anstieg um 3,6 Prozent, für 2022 ein Plus von 4,0 Prozent und für 2023 ein Anstieg um 2,2 Prozent erwartet.
  • Die Spritpreise in Deutschland werden zum Jahreswechsel um 10 bis 11 Cent steigen. Verantwortlich dafür ist "die Wiedereinführung der 19-prozentigen Umsatzsteuer und die CO2-Abgabe" ab 1. Januar von 25 Euro pro Tonne Kohlendioxid, wie der Geschäftsführer des Tankstellenverbandes ZTG, Jürgen Ziegner, der Bild-Zeitung sagte. In Einzelfällen sei ein Spritmangel an Tankstellen vor dem Jahreswechsel nicht auszuschließen, da viele Autofahrer vor Silvester noch einmal volltanken würden.
  • Die Deflation in Spanien hat sich im Dezember etwas abgeschwächt. Nach vorläufigen Angaben betrug die HVPI-Inflationsrate auf Jahressicht im Dezember minus 0,6 Prozent. Im November waren die Preise noch um 0,8 Prozent und im Oktober um 0,9 Prozent im Jahresvergleich gesunken.
  • In der Schweiz haben sich die Konjunkturaussichten im Dezember leicht aufgehellt. Das KOF-Konjunkturbarometer stieg auf 104,3 Punkte. Erwartet 101,4 Punkte, nach revidiert 103,7 (zunächst 103,5) Punkten im Vormonat.
  • In den USA beginnt am Mittwoch die Versendung von Hilfsschecks im Rahmen des jüngsten Hilfsprogramms. Finanzminister Steven Mnuchin kündigte auf Twitter den Beginn der Sendungen an. Einige US-Bürger erhalten die Hilfen auch per Überweisungen, die am Dienstagabend begonnen haben. Die Hilfen belaufen sich auf 600 Dollar pro Person. Das Repräsentantenhaus hatte zwar für eine Erhöhung auf 2.000 Dollar gestimmt, im Senat wurde eine Abstimmung dazu aber blockiert. Damit bleibt es vorerst bei 600 Dollar pro Person.
  • In Deutschland sind innerhalb eines Tages erstmals mehr als 1.000 Menschen in Verbindung mit dem Coronavirus gestorben. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts vom Mittwoch wurden binnen 24 Stunden 1.129 weitere Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 übermittelt und damit ein neuer Höchstwert verzeichnet. Insgesamt gab es in Deutschland bisher 32.107 Corona-Tote.

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