Kommentar
15:00 Uhr, 04.07.2017

DAX verharrt im Minus - Kein Handel in den USA

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • Peter Praet: EZB hat ihre Mission noch nicht erfüllt
  • Viele Mitarbeiter der Deutschen Bank sorgen sich um ihre Arbeitsstelle
  • Stada bekommt neuen Chef
  • DIHK: Unsicherheit bei den international agierenden deutschen Betrieben sehr groß
  • Eurozone: Erzeugerpreise fallen überraschend deutlich
  • Schweden: Notenbank belässt es bei den Negativzinsen
  • Sigmar Gabriel erwartet keine rasche Einigung in Krise am Golf
  • US-Automarkt schwächelt weiter. Deutsche Hersteller erfolgreich
  • Neuer Raketentest: Nordkorea provoziert erneut

Marktbericht

  • Der Deutsche Leitindex kann sein gestern erreichtes Niveau von 12.475 Punkten heute nicht ganz verteidigen. Den ganzen Handelstag tendiert der DAX leicht schwächer, am Nachmittag sind es 0,15 Prozent. Auch in der zweiten Reihe läuft es nicht besser. Der MDAX gibt zur Stunde 0,20 Prozent auf 24.660 Punkte ab. Aus den USA wird es keine frischen Impulse geben, denn die Wall Street bleibt wegen eines Feiertages geschlossen.
  • Der Euro gibt am Dienstag zum US-Dollar erneut nach und verliert damit einen guten Teil seiner starken Kursgewinne der vergangenen Woche. Am Mittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,1338 US-Dollar. Äußerungen von EZB-Präsident Mario Draghi, die am Markt als Hinweis auf eine perspektivisch straffere Geldpolitik gewertet worden waren, gaben den Ausschlag für die jüngste Rally. Händlern zufolge schreckte die Reaktion manchen Währungshüter der EZB auf. Mehrere Vertreter von Notenbanken der Eurozone sagten der Nachrichtenagentur Reuters, dass sich einige Währungshüter nun fragten, ob es sinnvoll sei, bei dem Ratstreffen am 20. Juli die Option auf eine Verlängerung oder Ausweitung der Anleihenkäufe aus dem Ausblick zu streichen.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Die meisten Mitarbeiter der Deutschen Bank sorgen sich laut einer internen Umfrage um ihre Arbeitsstelle. Drei Viertel hielten ihren Arbeitsplatz beim größten deutschen Geldhaus nicht mehr für sicher, berichtete die „Süddeutsche Zeitung“. Filialschließungen, Arbeitsplatzabbau und Boni-Kürzungen nach zwei Jahren mit Milliardenverlusten drückten demnach auf die Stimmung.
  • Der Arzneimittelhersteller Stada bekommt eine neue Führung. Sowohl Vorstandsvorsitzender Matthias Wiedenfels als auch Finanzchef Helmut Kraft haben mit sofortiger Wirkung ihre Ämter niedergelegt. Neuer Chef wird Engelbert Coster Tjeenk Willink. Sein Vertrag läuft bis Ende des Jahres. Als Finanzvorstand wurde der ehemalige Lanxess-Manager Bernhard Düttmann berufen. Mit dieser Entscheidung dürfte wohl der Übernahmeversuch durch das Investorenduo Bain Capital und Cinven wohl eine zweite Chance bekommen. Nur wenige Tage nach der gescheiterten ersten Offerte erwägen die Finanzinvestoren, bei der Finanzaufsicht einen Antrag auf Befreiung von der einjährigen Sperrfrist zur Abgabe eines erneuten Übernahmeangebots zu stellen. Die Bieter hatten die erforderliche Annahmequote von 67,5 Prozent nur um 2 Prozentpunkte verfehlt. Die "Financial Times" berichtete, dass Bain Capital und Cinven die Annahmequote weiter auf 65 Prozent senken könnten.
  • Der Autozulieferer Bosch erwartet bessere Geschäfte. Der Konzern rechnet in diesem Jahr mit einem Umsatzwachstum von sieben Prozent auf 47 Mrd. Euro in der Kfz-Sparte "Mobility Solutions". Damit würde das Plus von 5,5 Prozent im Vorjahr übertroffen.
  • Die Fusion zwischen dem Schweizer Spezialchemiekonzern Clariant und dem US-Wettbewerber Huntsman ist weiter nicht in trockenen Tüchern. Der als aktivistisch geltende Hedgefonds Corvex Management habe sich mehr als drei Prozent der Clariant-Anteile gesichert und will die 6,4 Mrd. Dollar teure Huntsman-Übernahme verhindern, berichtete Bloomberg. Die Fusion sei außerdem strategisch falsch, kritisierte der neue Aktionär.
  • Die spanische Großbank Santander rechnet im Zusammenhang mit der Übernahme der Krisenbank Banco Popular Español nicht mit größeren Problemen. Der Kauf werde nur minimale Auswirkungen auf den Gewinn im ersten Halbjahr haben, teilte die Bank mit. Diesen soll laut Prognose bei 3,6 Mrd. Euro liegen.
  • Der US-Automarkt schwächelt weiter. Laut vorläufigen Zahlen von "Automotive News" wurden auf dem US-Markt im Juni 1,47 Mio. Neuwagen verkauft. Das entspricht einem Rückgang von drei Prozent im Jahresvergleich. Die US-Marktführer General Motors und Ford erlitten dabei herbe Absatzrückgänge um jeweils rund fünf Prozent. Rivale Fiat Chrysler wurde 7,4 Prozent weniger Neuwagen los. Volkswagen zählte hingegen zu den Gewinnern im schwachen Gesamtmarkt. Mit 27.377 Fahrzeugen setzte die Kernmarke 15 Prozent mehr ab als im entsprechenden Vorjahresmonat. Audi lieferte 19.416 Neuwagen aus, was einem Zuwachs von 5,3 Prozent im Jahresvergleich entspricht. BMW schaffte immerhin ein Mini-Plus von 0,4 Prozent auf 28.962 Wagen. Daimler steigerte den Absatz um 1,8 Prozent auf 28.994 Pkw der Marke Mercedes-Benz.

Konjunktur & Politik

  • Nach Ansicht von EZB-Chefvolkswirts Peter Praet hat die Europäische Notenbank ihre Mission noch nicht erfüllt. Die Inflation sei zwar auf dem Weg in Richtung des Notenbankziels von knapp unter zwei Prozent. Dennoch müsse die EZB in der Geldpolitik Ausdauer und Geduld beweisen.
  • In Deutschland wurden im ersten Halbjahr laut Kraftfahrzeug-Bundesamt 327.693 Pkw neu zugelassen. Das ist ein Minus von 3,5 Prozent gegenüber dem gleichen Vorjahreszeitraum.
  • Das weltweite Wirtschaftswachstum zieht wieder an. Das zeigt der aktuelle "AHK World Business Outlook", den der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) vorstellte. Der DIHK geht davon aus, dass die Weltwirtschaft 2017 um 3,6 Prozent zulegen wird; das bedeutet eine leichte Belebung gegenüber 2016 mit damals 3,1 Prozent Wachstum. Die Betriebe sind zuversichtlich, sehen jedoch in vielen Entwicklungen auch große Unsicherheiten. „Jedes zweite Unternehmen sieht in den wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen ein Risiko für seine Geschäfte in den kommenden zwölf Monaten – so viele wie noch nie“, sagte DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. Hauptursachen seien der Brexit, handelspolitische Aussagen der US-Regierung und der in vielen Regionen der Welt vormarschierende Protektionismus. Auch die Schuldenlast vieler Länder bereite den Umfrageteilnehmern Sorgen – blieben die Investitionen aus, sei besonders die deutsche Wirtschaft betroffen.
  • Die Erzeugerpreise im Euroraum lagen im Mai um 0,4 Prozent unter dem Vormonatsniveau. Analysten hatten im Mittel einen Rückgang um 0,2 Prozent erwartet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lagen die Preise 3,3 Prozent höher. I
  • Katar will die Produktion von Flüssiggas um 30 Prozent steigern. "Bis spätestens 2024 soll die Produktion von Flüssiggas auf 100 Mio. Tonnen jährlich erhöht werden", so Saad al-Kaabi, Vorstandschef des staatlichen Unternehmens Qatar Petroleum.
  • Die schwedische Notenbank setzt ihre lockere Geldpolitik fort. Wie die Riksbank mitteilte, liegt der Leitzins unverändert bei minus 0,5 Prozent. Ebenso wird die Notenbank ihre Wertpapierkäufe im Volumen von rund 15 Mrd. Kronen wie geplant bis zum Jahresende fortsetzen.
  • In der Katar-Krise setzt Bundesaußenminister Sigmar Gabriel (SPD) heute seine Bemühungen fort, nach einem Kompromiss im Streit zwischen mehreren Golfstaaten und Katar zu suchen. Ein schnelles Ende des Konflikts sieht er aber auch nicht. „Mein Eindruck ist, dass jetzt doch alle Seiten bemüht sind, einen Raum zu finden, in dem man sich verständigen kann. Aber soweit sind wir noch nicht“, sagte Gabriel in Katar.
  • Nordkorea hat einen weiteren Raketentest durchgeführt. Dabei wurde eine Mittelstreckenrakete von der Westküste des Landes aus in die exklusive Wirtschaftszone Japans ins Meer geschossen. Die ballistische Rakete flog über 900 Kilometer weit. UN-Resolutionen verbieten Nordkorea solche Manöver. Der jüngste Test erfolgte just vor den Feiern zum Unabhängigkeitstag am 4. Juli in den USA. US-Präsident Donald Trump fühlte sich denn auch prompt provoziert: Er erklärte auf Twitter, es sei schwer zu glauben, dass Südkorea und Japan sich weiter damit abfinden würden. Er frage sich, ob dieser Typ nichts Besseres in seinem Leben zu tun habe, als Raketen starten zu lassen, schrieb er mit Bezug auf den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un an. Vielleicht werde China erhebliche Maßnahmen gegen Nordkorea ergreifen, um diesen Unsinn ein für alle Mal zu beenden, so Trump.
Termine des Tages:

Hinweis: Wegen des Feiertags 'Independence Day' bleiben die Börsen in den USA geschlossen

11:00 Uhr - EU: Erzeugerpreise Mai

18:30 Uhr - US: Rede von EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny in Wien

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3 Kommentare

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  • LAMBO_BABY
    LAMBO_BABY

    12050 next destination.. sommer flaute!

    22:54 Uhr, 04.07. 2017
  • Ridicule
    Ridicule

    Handelstage ohne Beteiligung der USA enden häufig eher positiv als negativ.

    11:46 Uhr, 04.07. 2017
  • thomas84
    thomas84

    12190 im Dax und dann wieder etwas hoch, aber jetzt erstmal sell of ?

    10:49 Uhr, 04.07. 2017

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