Twitter stimmt Übernahme durch Elon Musk zu - EZB erhöht 2022 Leitzins mindestens zweimal
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- Russland erklärt 40 deutsche Diplomaten zu „unerwünschten Personen“
- ifo Geschäftsklimaindex stabilisiert sich überraschend
- Bundesregierung erwartet auch 2022 stark steigende Inflation
- Erleichterung nach Wahlausgang in Frankreich
- EU-Kommission: Vorerst kein EU-Embargo für russisches Öl und Gas
- Esken: Schröder sollte aus SPD austreten
- Nachfragesorgen drücken Ölpreise
Markt
- Der DAX hat einen miserablen Start in die neue Handelswoche erlebt. Der deutsche Leitindex sackte im Tief bis auf 13.855 Zähler ab und gint 1,5 Prozent tiefer bei 13.924 Punkten aus dem Handel. Weder das überraschend gestiegene ifo Geschäftsklimaindex noch der Wahlsieg des französischen Präsidenten Emmanuel Macron waren dem Aktienmarkt eine Stütze. Wegen der Aussicht auf steigende US-Leitzinsen, einer hohen Inflation, dem Ukraine-Krieg, gestörter Lieferketten und der Corona-Situation in China geht die Sorge vor einer Rezession um.
- Anleger ziehen sich aus Rohöl zurück. Die Sorte Brent verbilligte sich am Montagmorgen in der Spitze über drei Prozent auf auf 103,20 Dollar je Barrel. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate notiert wieder unter der 100 Dollar-Marke. Die Corona-Lockdowns in China und die erwarteten US-Zinserhöhungen schüren am Markt Sorgen um eine Abkühlung der Konjunktur. Entsprechend wird mit einer geringeren Nachfrage nach Erdöl, Benzin und Diesel gerechnet.
Chartanalysen & Artikel des Tages
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Unternehmen & Branchen
- Twitter bestätigt eine definitive Kaufvereinbarung, in deren Rahmen Aktionäre 54,2 Dollar je Aktie als Abfindung erhalten. Der Preis entspricht einem Aufschlag von 38 Prozent über dem Schlusskurs am ersten April, dem letzten Handelstag vor der Offenlegung des 9-Prozent-Anteils von Musk. Der Privatisierungsdeal wurde vom Board einstimmig abgesegnet und wird noch in diesem Jahr über die Bühne gehen. Musk finanziert die 44-Milliarden-Transaktion mittels Fremdkapital in Höhe von 25,5 Milliarden Dollar. Twitter wird am 28. April seinen Quartalsbericht vorlegen.
- Der US-Getränkekonzern Coca-Cola hat in den ersten drei Monaten seinen Erlös aus eigener Kraft um fast ein Fünftel auf 10,5 Mrd. US-Dollar gesteigert. Auch die operative Marge verbesserte sich um 2,3 auf 32,5 Prozent. Das vergleichbare Ergebnis je Aktie (EPS) stieg um 16 Prozent auf 0,64 Dollar. Im Gesamtjahr soll das vergleichbare Ergebnis je Aktie (EPS) um fünf bis sechs Prozent steigen. Vergangenes Jahr lag der Wert bei 2,32 US-Dollar.
- Die Finanzinvestoren CVC und KKR erwägen Bloomberg zufolge Übernahmeangebote für den japanischen Technologiekonzern Toshiba. Auch Bain Capital prüfe eine Offerte, berichtete die Nachrichtenagentur. CVC hatte bereits im vergangenen Jahr Interesse gezeigt und 21 Mrd. US-Dollar zahlen wollen.
- Der US-Lebensmittelriese Mondelez schluckt das mexikanische Unternehmen Ricolino für fast 1,3 Mrd. Dollar, um seine Position im Schokoladengeschäft zu festigen. Ricolino kam zuletzt auf einen Jahresumsatz von 500 Mio. Dollar.
- Der nach einer Booster-Impfung mit dem Biontech/Pfizer-Vakzin zunächst hohe Schutz gegen eine schwere Erkrankung bei Omikron verringert sich nach neuen Studiendaten bereits nach einigen Monaten, wie das Fachblatt "The Lancet Respiratory Medicine“ schreibt. „Covid-19-Auffrischimpfungen mit Pfizer/Biontech verbessern den Schutz gegen Omikron signifikant, obwohl dieser Schutz nach drei Monaten gegen Besuche in der Notaufnahme und sogar gegen Krankenhausaufenthalte nachzulassen scheint", hieß es laut Mitteilung. Eine gewisse Wirksamkeit bleibe jedoch auch dann noch erhalten.
- Der Präsident des Verbands der Anlagen- und Maschinenbauer (VDMA), Karl Haeusgen, begrüßte den Sieg von Emmanuel Macron bei der französischen Präsidentschaftswahl. „Eine französische Präsidentin Marine Le Pen hätte Frankreich und die Europäische Union in eine tiefe interne Krise geführt", sagte Haeusgen. Die französische Bevölkerung habe sich mit der Wahl Macrons für eine Zukunft Frankreichs in der EU entschieden. „Der europäische Maschinen- und Anlagenbau mit seinen zahlreichen international vernetzten Unternehmen braucht nicht nur einen gut funktionieren EU-Binnenmarkt, sondern auch eine starke Stimme Europas auf der internationalen Bühne", sagte der Verbandschef.
- Der Medizintechnikkonzern Philips hat weiter mit Problemen in der Lieferkette zu kämpfen. So stieg der Fehlbetrag im fortgeführten Geschäft im ersten Quarta. verglichen mit dem Vorjahreszeitraum von 34 auf 152 Mio. Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebita) sank um ein Drittel auf 243 Mio. Euro. Der Umsatz stieg hingegen um zwei Prozent auf 3,9 Mrd. Euro. Die Auftragslage zeigte sich derweil robust. So konnte Philips auf vergleichbarer Basis fünf Prozent mehr Neugeschäft hereinholen als im Vorjahreszeitraum. Dies dürfte die Prognose für das laufende Jahr stützen, erklärte Vorstandsvorsitzender Frans van Houten.
- Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat nach Informationen von Reuters bei der Bundesregierung den Export von 100 Schützenpanzern des Typs Marder an die Ukraine beantragt. Der Konzern bemühe sich zunächst um eine Exportgenehmigung für die Fahrzeuge in ihrem aktuellen Zustand, mit dem Ziel, sie in den kommenden Monaten einsatzbereit zu machen, sagte ein Insider der Nachrichtenagentur. Rheinmetall wollte den Vorgang nicht kommentieren.
- Der südkoreanische VW-Konkurrent Hyundai hat im ersten Quartal deutlich mehr verdient. Der Überschuss sei um 17 Prozent auf 1,78 Bio. Won (etwa 1,3 Mrd. Euro) gestiegen, teilte der Autokonzern mit. Der Umsatz legte um 10,6 Prozent auf 30,3 Bio. Won (22,5 Mrd. Euro) zu. Der Absatz von Hyundai fiel dagegen den eigenen Angaben zufolge in den Monaten Januar bis März aufgrund der weltweiten Knappheit bei Chips und Bauteilen um 9,7 Prozent auf 902.945 Autos. Hyundai Motor sieht sich im Ausblick trotz zahlreicher Unsicherheiten auf dem besten Weg, seine Jahresziele zu erreichen.
- Die spanische Großbank BBVA hat ihr Gebot für die Übernahme der türkischen Garanti-Bank deutlich aufgestockt. Der Preis je Garanti-Aktie werde von 12,20 Lira auf 15 Lira erhöht, teilte die Bank am Montag mit. Da die türkische Lira seit der Abgabe der Offerte im November kräftig gefallen ist, würde BBVA die angepeilte Komplettübernahme derzeit sogar etwas weniger kosten als ursprünglich geplant. Sollten alle Garanti-Anteilseigner ihre Aktien anbieten, müssten die Spanier rund zwei Mrd. Euro überweisen.
- Der Bundesverband der deutschen Industrie (BDI) zeigt sich wegen eines Schiffsstaus im weltgrößten Containerhafen in Shanghai besorgt. BDI-Präsident Siegfried Russwurm sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Die deutsche Industrie befürchtet in den kommenden Wochen gestörte Produktionsabläufe. Getroffen sind vor allem Branchen, die auf Rohstoff- oder Bauteillieferungen sowie den Versand ihrer Fertigprodukte über Seetransporte angewiesen sind."
- DGB-Chef Reiner Hoffmann fordert, dass Mineralölkonzerne angesichts hoher Benzinpreise eine stärkere Gewinnbesteuerung auferlegt bekommen. „Hier fahren Konzerne in enormer Höhe Krisengewinne ein. Das ist unanständig", sagte Hoffmann der "Augsburger Allgemeinen“. „Die Staaten müssen solche Gewinne abschöpfen, so dass sich insbesondere Ölmultis an der Krise nicht weiter bereichern können." Hier müsse Deutschland an die Gewinnsteuern ran: „Die Extra-Krisenprofite der Unternehmen müssen extra besteuert werden, um einer solchen Abzocke zu begegnen."
Konjunktur & Politik
- Laut der japanischen Zeitung "Nikkei", will die Regierung Tokyo ein Milliardenpaket zur Abmilderung der starken Inflation schnüren, und dafür umgerechnet 48 Milliarden Dollar in die Hand nehmen. Unter anderem soll damit Benzin subventioniert werden.
- Die Europäische Zentralbank (EZB) dürfte ihren Bankeinlagensatz in diesem Jahr laut einem Reuters-Bericht mindestens zwei Mal anheben. Eine erste Zinsanhebung könnte bereits im Juli beschlossen werden, so Reuters unter Berufung auf neun Mitglieder des EZB-Rats. Die Notenbank ist wegen ihres zögerlichen Vorgehens bei der Inflationsbekämpfung zunehmend von Marktteilnehmern kritisiert worden.
- US-Außenminister Antony Blinken und US-Verteidigungsminister Lloyd Austin sagen bei ihrem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj weitere US-Hilfen in Höhe von 322 Millionen Dollar zu. „Damit werden die von der Ukraine benötigten militärischen Fähigkeiten unterstützt, insbesondere der Kampf im Donbass“, sagt ein Beamter des US-Außenministeriums. Die gesamte US-Sicherheitshilfe für die Ukraine seit der Invasion belaufe sich damit auf etwa 3,7 Mrd. Dollar. US-Diplomaten sollen noch in dieser Woche in die Ukraine zurückkehren. Das berichteten US-Medien am Montag.
- Die autoritäre Regierung Nicaraguas hat das Büro der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) in der Hauptstadt Managua geschlossen. Zugleich zog sie die Akkreditierung ihrer Vertreter bei der OAS in Washington zurück, wie die Regierung des Landes am Sonntag mitteilte. „Wir werden in keiner Instanz dieses teuflischen Instruments des Bösen mehr vertreten sein», hieß es in der Mitteilung.
- Laut Berichten via Twitter stellt sich die Situation in Peking weiter größtenteils als normal dar, auch wenn Distrikte bereits vereinzelt in den Lockdown geschickt wurden. Laut chinesischen Medienberichten stellen sich allerdings Lebensmittel-Lieferdienste auf alle Eventualitäten ein, und weiten ihre Vorratshaltung aus.
- Russland hat 40 deutsche Diplomaten zu „unerwünschten Personen“ erklärt und damit deren Ausweisung verfügt. Dem deutschen Botschafter in Moskau sei am Montag ein Protestschreiben gegen die unfreundliche Politik Berlins und gegen die Ausweisung von 40 russischen Diplomaten Anfang April übergeben worden, teilte das Außenministerium in Moskau mit.
- Die Bundesregierung rechnet auch in diesem Jahr mit einer anhaltend hohen Inflation. Wie aus einem der Nachrichtenagentur Reuters vorliegenden Dokument zur Frühjahrsprognose hervorgeht, dürfte die Inflationsrate bei 6,1 Prozent liegen. 2023 sollen es dann 2,8 Prozent sein. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will die Details am Mittwoch in Berlin vorstellen. Die Projektion der Regierung von Ende Januar wäre damit um bemerkenswerte 2,8 Prozentpunkte erhöht, die Prognose für 2023 noch um 0,8 Punkte.
- Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich im April auf niedrigem Niveau stabilisiert. Der ifo Geschäftsklimaindex ist iauf 91,8 Punkte gestiegen, nach 90,8 Punkten im März, wie das ifo Institut am Montag in München mitteilte. Analysten hatten einen Rückgang auf im Schnitt 88,3 Zähler erwartet. Der Anstieg war vor allem auf weniger pessimistische Erwartungen der Unternehmen zurückzuführen. Die aktuelle Lage bewerteten die Firmen minimal besser. „Nach dem ersten Schock über den russischen Angriff zeigt die deutsche Wirtschaft sich widerstandsfähig“, kommentierte ifo-Präsident Clemens Fuest. Im Verarbeitenden Gewerbe legte der Index nach dem Absturz im Vormonat wieder zu. Grund war der Anstieg des Erwartungsindikators. Im Dienstleistungssektor hat sich das Geschäftsklima sogar merklich verbessert. Die Dienstleister waren deutlich zufriedener mit den laufenden Geschäften. Im Handel sank der Geschäftsklimaindikator weiter, im Bauhauptgewerbe stürzte das Geschäftsklima auf den niedrigsten Wert seit Mai 2010 ab. „Nachdem das ifo-Geschäftsklima im März einen historischen Einbruch in Reaktion auf den Kriegsausbruch in der Ukraine verzeichnet hatte, zeigen die April-Daten einen gewissen Hoffnungsschimmer, dass die deutsche Wirtschaft zumindest nicht in einen freien Fall übergeht“, kommentierte Elmar Völker, Analyst bei dr Landesbank Baden-Württemberg. „Der erste Kriegsschock scheint sich etwas gelegt zu haben, aber angesichts der Vielzahl bestehender Risiken scheint es zu früh, bereits vom Beginn einer Trendwende zu sprechen“. Der Verlauf des Ukraine-Kriegs bleibe schwer berechenbar, inklusive eines möglichen Gas-Lieferstopps. „Ab wann die deutsche Wirtschaft wieder in stabilere Fahrwasser für eine Wiederaufnahme des Post-Corona-Aufschwungs gelangt, ist derzeit noch nicht absehbar."
- Nach ukrainischen Angaben sind am Montagmorgen mehrere Raketen in der West- und Zentralukraine eingeschlagen. Dabei seien auch fünf Eisenbahnstationen getroffen worden, teilte der Chef der ukrainischen Eisenbahn, Olexander Kamyschin, auf dem Telegram-Kanal des Unternehmens mit. „Die russischen Streitkräfte zerstören weiter systematisch die Infrastruktur der Eisenbahn", kommentierte Kamyschin.
- Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) sieht Industrie und Bauwirtschaft wegen der wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges an der Schwelle zur Rezession. Die Hoffnungen für die deutsche Konjunktur ruhen auf der Dienstleistungsbranche, die durch das Ende der Einschränkungen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie in diesem Jahr weiterhin bessere Geschäfte als 2021 erwartet. „Wir setzen darauf, dass der Dienstleistungssektor eine starke, stabilisierende Kraft entfaltet", sagte IW-Konjunkturexperte Michael Grömling der Deutschen Presse-Agentur. Zwar blicken auch die Dienstleister teilweise skeptischer in die Zukunft. „Allerdings dominieren mit hohem Abstand die Optimisten, so dass der Dienstleistungssektor nach jetzigem Stand der Dinge mit einer Verbesserung gegenüber dem Vorjahr aufwarten kann", schreibt das IW.
- EU-Unternehmen dürfen nach Einschätzung der EU-Kommission weiter für russisches Gas bezahlen können, ohne europäische Sanktionen gegen Moskau zu verletzen. Der russische Ex-Präsident Dmitri Medwedew reagierte mit Sarkasmus auf die Leitlinie der EU. Man schätze die „Konsequenz und Prinzipientreue der europäischen Partner", schrieb Medwedew in der Nacht zum Samstag auf Telegram und fügte einen lachenden Smiley und ein Clown-Emoji hinzu. Vor allem, wenn man bedenke, dass nach aktuellen Daten des Internationalen Währungsfonds (IWF) Europa höchstens sechs Monate ohne russisches Gas auskomme. „Aber ernsthaft, sie werden keine Woche überleben“, so Medwedew.
- Der EU-Kommission zufolge gibt es derzeit keine hinreichende Unterstützung in den Mitgliedsstaaten für einen Importstopp für russisches Öl und Gas. Das gelte auch für alternative Sanktionen wie etwa einen Strafzoll auf russische Öl- und Gaslieferungen, sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell der Zeitung „Welt“. Das Thema solle nun beim nächsten Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs erneut auf die Tagesordnung kommen.
- Es ist zwar kein überragender, aber zumindest ein eindeutiger Sieg: Emmanuel Macron ist am Sonntag mit über 58 Prozent der Wählerstimmen wiedergewählt worden. Er ist der erste Präsident in Frankreich seit Jacques Chirac vor zwanzig Jahren, der eine zweite Amtszeit zugesprochen erhält. Die Verliererin Marine Le Pen vom rechten „Rassemblement National“ schaffte mit 41,5 Prozent das beste Ergebnis in der Geschichte der Partei. „Ich weiß, dass viele unserer Mitbürger heute für mich gestimmt haben, um die Ideen der Rechtsextremen zu verhindern und nicht, um die meinen zu unterstützen“, sagte Macron am Sonntagabend. „Ich weiß, dass Ihre Stimme mich für die kommenden Jahre verpflichtet.“ Die Wahl am Sonntag galt als wegweisend: Macron selbst hat sie ein „Referendum über Europa“ genannt.
- US-Außenminister Antony Blinken und Verteidigungsminister Lloyd Austin sind nach ukrainischen Angaben wie angekündigt am Sonntag in Kiew eingetroffen. Die beiden Minister träfen sich in der ukrainischen Hauptstadt mit Präsident Wolodimir Selenski, sagte sein Berater Olexi Arestowitsch gestern Abend in einem Videointerview. Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt.
- Die russische Flugabwehr hat nach Angaben des zuständigen Gouverneurs Roman Starowojt in der grenznahen Region Kursk zwei ukrainische Drohnen abgeschossen. Es habe keine Opfer gegeben, schreibt der Gouverneur auf Telegram. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.
- Der preisbereinigte Auftragseingang im Bauhauptgewerbe in Deutschland war nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im vergangenen Februar kalender- und saisonbereinigt 2,7 Prozent niedriger als im Vormonat Januar. Im Vergleich zum Februar 2021 sank der reale, kalenderbereinigte Auftragseingang im Februar um 4,3 Prozent.
- Die Deutschen würden mit großer Mehrheit eine Mehrwertsteuerbefreiung für Grundnahrungsmittel begrüßen. Das geht aus einer aktuellen Yougov-Umfrage hervor. 77 Prozent der Teilnehmer sind demnach dafür, die Mehrwertsteuer für Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Hülsenfrüchte auf Null zu senken. 15 Prozent lehnen dies ab, 8 Prozent machten keine Angabe.
- Nach seinem Interview in der "New York Times" hat die SPD-Vorsitzende Saskia Esken dem früheren Bundeskanzler Gerhard Schröder geraten, aus der SPD auszutreten. Das Niederlegen seiner Mandate bei russischen Konzernen „wäre notwendig gewesen, um sein Ansehen als ehemaliger und einst erfolgreicher Kanzler zu retten. Und diesem Rat ist er leider nicht gefolgt", sagte Esken im Deutschlandfunk. „Gerhard Schröder agiert seit vielen Jahren lediglich als Geschäftsmann, und wir sollten damit aufhören, ihn als Altkanzler wahrzunehmen. Er verdient sein Geld mit der Arbeit für russische Staatsunternehmen, und seine Verteidigung Wladimir Putins gegen den Vorwurf der Kriegsverbrechen ist regelrecht absurd." Auf die Frage, ob Schröder aus der Partei austreten sollte, sagte Esken: „Das sollte er.“ In einem Artikel der "New York Times" hatte Schröder dafür geworben, die Beziehungen zu Russland trotz des Angriffskrieges gegen die Ukraine aufrechtzuerhalten. „Was ich Ihnen sagen kann ist, dass Putin daran interessiert ist, den Krieg zu beenden. Aber das ist nicht so leicht. Da gibt es ein paar Punkte, die geklärt werden müssen.“
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