EZB wird vorsichtiger - ADP-Jobbericht fällt enttäuschend aus
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- ISM: Stimmung im US-amerikanischen Dienstleistungssektor verbessert sich weiter
- USA: Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe steigt überraschend
- Neues Übernahmeangebot für Stada noch heute?
- EU und Japan wollen ihre Handelsbeziehungen vereinfachen
- IW: Demografischer Wandel wird das deutsche Wirtschaftswachstum schmälern
- DE: Industrieaufträge legen schwächer zu erwartet
- Daimler bleibt in der Erfolgsspur
- Evotec erhält Fördermittel für Krebsforschung
- Siemens Gamesa erhält Auftrag über 94 Anlagen in den Niederlanden
Marktbericht
- Spekulationen auf ein baldiges Ende der ultralockeren Geldpolitik treiben die Renditen am Rentenmarkt an. Das drückt die Stimmung am Aktienmarkt, die eh schon angezählt ist. So belasten u. a. die Zuspitzung des Nordkorea-Konflikts und der feste Euro. Auf der anderen Seite fehlen positive Impulse, um die negativen Einflüsse aufzuheben. So büßt der deutsche Leitindex am Nachmittag 0,77 Prozent ein.
- Die Rendite deutscher Staatspapiere mit zehnjähriger Laufzeit ist am Donnerstag erstmals seit anderthalb Jahren über 0,5 Prozent gestiegen. Bereits seit gut einer Woche legt die Verzinsung von Bundesanleihen sukzessive zu. Auslöser waren die Äußerungen von EZB-Chef Mario Draghi, die eine perspektivische Abkehr der ultralockeren Geldpolitik nahelegten.
- Die Ölpreise haben sich am Donnerstag von ihren Vortagesverlusten erholt. Der Future-Preis für ein Barrel Brent stieg zeitweise auf 48,41 US-Dollar. Das waren 63 Cent mehr als am Mittwoch.
Chartanalysen des Tages
- DAX Tagesausblick: Entscheidungstag der Woche!
- EUR/USD-Tagesausblick: Konsolidierung setzt sich fort
- BRENT ÖL-Tagesausblick - Rally abgebrochen
- SILBER-Tagesausblick - Nächste Unterstützung unter Druck
Unternehmensnachrichten
- Mehrere Unternehmen, darunter die Merck KGaA sollen die EU-Vorschriften für das Fusionskontrollverfahren missachtet haben. Die EU-Kommission wirft Merck und der von den Darmstädtern übernommenen Sigma-Aldrich vor, bei Fusionsanmeldungen unrichtige oder irreführende Angaben gemacht zu haben.
- Der US-Pharmakonzern Merck & Co muss nach Aufforderung der US-Gesundheitsbehörde FDA drei Medikamentenstudien einstellen.
- Der Elektroautohersteller Tesla hat die Bestnote für sein Model S in einem Sicherheitstest abermals verfehlt. Laut dem Prüflabor IISS sind die Sicherheitsgurte unzureichend.
- Die Kramer-Werke GmbH, ein Unternehmen der Wacker Neuson SE und die John Deere GmbH & Co. KG, ein Konzernunternehmen von Deere & Company haben sich auf eine strategische Allianz geeinigt, die den Vertrieb von Kompaktmaschinen unter der Marke Kramer für die Landwirtschaft betrifft.
- Die Finanzinvestoren Cinven und Bain Capital wollen dem Pharmaunternehmen Stada Insidern zufolge noch im Laufe des Tages ein neues Angebot vorlegen. Zuvor hätten bereits einige große Anteilseigner zugesagt, ihre Stada-Aktien anzudienen, berichtet Bloomberg.
- Der Automobilkonzern Daimler bleibt in der Erfolgsspur. Der weltweite Absatz der Kernmarke Mercedes-Benz stieg im Juni erneut zweistellig, und zwar um 11,1 Prozent auf 209.309 Autos. Im ersten Halbjahr verkaufte Mercedes-Benz mit mehr als 1,1 Mio. 13,7 Prozent mehr Fahrzeuge als im Vorjahr.
- Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat einen Großauftrag der Bundeswehr im Volumen von 900 Mio. Euro zur Lieferung von Lastwagen erhalten.
- Laut Bloomberg prüft die Beteiligungsgesellschaft Cerberus eine Minderheitsbeteiligung an der Commerzbank. Die Nachrichtenagentur beruft sich auf Insider. Es soll sich um eine Minderheitsbeteiligung handeln, die über Käufe an den Märkten aufgebaut werden soll. In welcher Höhe ist nicht bekannt. 84 Prozent der Commerzbank-Aktien werden frei gehandelt.
- Dem Biotechunternehmen Evotec hat die Hamburgische Investitions- und Förderbank, IFB Hamburg eine Förderung über die Dauer von zwei Jahren gewährt, um therapeutische Antikörper zu identifizieren und zu entwickeln, die sich gegen neuartige Immun-Checkpoints auf T-Zellen richten und künftige Krebstherapien verbessern sollen.
- Der Windkraftanlagenbauer Siemens Gamesa hat einen Großauftrag über 94 Anlagen in den Niederlanden ergattert. Siemens Gamesa liefere die 8-Megawatt-Windkrafträder für Dong Energys Offshore-Projekte Borssele 1 und 2 in der niederländischen Nordsee. Die Gesamtleistung liege bei 752 Megawatt. Der Auftrag kommt auf ein Volumen von rund 750 Mio. Euro.
- Der Frankfurter Flughafenbetreiber Fraport will am wachsenden Erfolg der Billig-Airlines teilhaben und gibt den eigens für die Low-Cost-Airlines ausgelegten neuen Flugsteig drei Jahre früher frei als geplant. „Wir werden den Flugsteig G bereits Anfang 2020 in Betrieb nehmen können und nicht erst mit dem neuen Terminal 3 im Jahr 2023. Wir werden die Eröffnung des Flugsteigs G also vorziehen“, Vorstandschef Stefan Schulte der „Welt“.
Konjunktur & Politik
- Die Geschäftsaktivitäten im US-amerikanischen Dienstleistungssektor haben sich im Juni weiter dynamisch entwickelt. Dies signalisiert der ISM-Einkaufsmanagerindex Service, der von 56,9 Punkten im Mai auf 57,4 Zähler kletterte, wie das Institut mitteilte. Volkswirte hatten stattdessen mit einem Rückgang auf 56,5 Punkte gerechnet.
- Im geldpolitischen Rat der Europäischen Notenbank ist man sich den Auswirkungen einer veränderten Kommunikation zum Wertpapierkaufprogramm immer mehr bewusst. Während man sich letztlich entschieden habe, nur den Ausblick bezüglich der Leitzinsen zu verändern, sei außerdem eine Anpassung bezogen auf QE erwogen worden, heißt es im Protokoll der Notenbank zur jüngsten Zinsentscheidung im Juni. Es seien aber Bedenken geäußert worden, dass schon kleine Änderungen in der Kommunikation als grundsätzliche Wende beim geldpolitischen Kurs missinterpretiert werden könnten.
- In der Privatwirtschaft der USA sind im Juni 158.000 Stellen neu hinzugekommen, teilte der Arbeitsmarktdienstleister ADP mit. Analysten hatten mit 181.000 neuen Jobs gerechnet. Für den Vormonat wurde der Stellenzuwachs von ADP zudem um 23.000 auf 230.000 Arbeitsplätze nach unten korrigiert.
- Das Defizit in der US-Handelsbilanz hat sich im Mai nach finalen Daten um 1,3 Mrd. Dollar auf 46,3 Mrd. US-Dollar verringert, so das US-Handelsministerium.
- Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ist in der Woche um 1. Juli um 4.000 auf 248.000 überraschend angestiegen. Experten hatten 245.000 Neuanträge erwartet. Im Vierwochenschnitt kletterte die Zahl der Erstanträge um 750 auf 243.000.
- US-Präsident Donald Trump will den jüngsten Raketentest Nordkoreas nicht tolerieren, sondern hart zurückschlagen. „Wir werden dem sehr entschieden begegnen", sagte Trump am Donnerstag bei seinem Besuch in Warschau. „Wir müssen öffentlich demonstrieren, dass ihr sehr schlechtes Verhalten zu Konsequenzen führen wird", sagte Trump. Die Frage, ob er bereit sei, in Nordkorea militärisch einzugreifen, beantwortete er nicht.
- Die Europäische Union und Japan wollen ihre Handelsbeziehungen vereinfachen. Bei einem Treffen des japanischen Ministerpräsidenten Abe mit EU-Ratspräsident Tusk und Kommissionspräsident Juncker einigten sich beide Seiten in Grundzügen auf ein Freihandelsabkommen.
- Der demografische Wandel wird das deutsche Wirtschaftswachstum nach Einschätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) perspektivisch schmälern. Der Anteil der über 67-Jährigen an der Bevölkerung werde von heute 17,7 auf 25,8 Prozent im Jahr 2035 steigen. Zugleich nehme der Anteil der Menschen im erwerbsfähigen Alter um 2,7 Mio. bzw. fünf Prozent, heißt es in einer aktuellen Studie. Das potenzielle jährliche Wachstum werde daher von 1,7 auf 0,7 Prozent sinken. Das IW appellierte an die Politik gegenzusteuern: Das Renteneintrittsalter müsse schrittweise auf 68 Jahre angehoben werden. Auch müssten Staat und Unternehmen mehr in Infrastruktur, Bildung sowie Forschung und Entwicklung investieren.
- Bundesinnenminister Thomas de Maizière hat die Öffnung weiterer Häfen für europäische Flüchtlingsschiffe abgelehnt. „Das unterstützen wir nicht, da so noch mehr Flüchtlinge ermutigt werden, nach Europa zu kommen“, sagte der CDU-Politiker im estnischen Tallinn bei einem Treffen mit seinen europäischen Amtskollegen. Damit wandte er sich gegen italienische Forderungen, dass Rettungsschiffe Migranten auch in Häfen außerhalb Italiens bringen sollen.
- Der Auftragseingang der deutschen Industrie legte im Mai nach Angaben des Statistischen Bundesamts um 1,0 Prozent gegenüber April zu. Analysten hatten allerdings einen Anstieg um 1,8 Prozent erwartet. Der Rückgang im Vormonat belief sich auf revidiert 2,2 Prozent (zunächst: 2,1 %). Der preisbereinigte Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland lag nach vorläufigen Angaben im Mai 2017 saison- und arbeitstäglich bereinigt um 0,1 Prozent niedriger als im Vormonat. Für den Vormonat April ergab sich nach Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Anstieg von 1,3 Prozent.
- Die Mitglieder im geldpolitischen Ausschuss der US-Notenbank waren sich auf ihrer jüngsten Sitzung uneins, wann mit dem Abbau der riesigen Bilanzsumme begonnen werden soll. „Die Mitglieder hatten verschiedene Ansichten über den angemessenen Zeitpunkt einer Änderung der Reinvestitionspolitik", heißt es in dem am Mittwoch veröffentlichten Protokoll (Minutes) zur jüngsten FOMC-Sitzung vom 13. bis 14. Juni. Seinerzeit hatte es noch geheissen, dass man mit dem Abbau noch 2017 beginnen will.
- Bayern will den EU-Austritt Großbritanniens nutzen, um Finanzarbeitsplätze von London nach München zu holen. „Wir werben beim Brexit offensiv für den Finanzplatz München, wobei unser Interesse vor allem den Versicherungen gilt", so der bayerische Finanzminister Markus Söder (CSU) gegenüber der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Termine des Tages: | |
13:30 Uhr - EU: Protokoll der letzten EZB-Sitzung | |
14:30 Uhr - US: ADP-Beschäftigtenzahl ex Agrar Juni | |
14:30 Uhr - US: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche | |
14:30 Uhr - US: Handelsbilanzsaldo Mai (endgültig) | |
16:00 Uhr - US: ISM-Einkaufsmanagerindex Dienstleistungssektor Juni | |
16:00 Uhr - US: Rede von Fed-Gouverneur Powell in Washington DC | |
18:00 Uhr - EU: Diskussionsrunde der EZB-Ratsmitglieder Nowotny und Weidmann in Wien |
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Termine des Tages:
EU: Protokoll der letzten EZB-Sitzung ist um 13:30 Uhr, nicht wie angegeben um 13:00 Uhr.