Kommentar
17:45 Uhr, 17.08.2018

DAX geht wenig verändert aus Handel - Steinhoff: Update zu Restrukturierung lässt Aktien explodieren

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  • Türkei: Gericht lehnt Freilassung von US-Pastor erneut ab
  • Deutsche Wirtschaft hofft auf Ende der Russland-Sanktionen
  • USA: Quartalsberichte vor dem Aus?
  • Uni-Michigan-Konsumindex schmiert ab
  • Türkische Notenbank überlistet Erdogan
  • Türkei: Gericht lehnt Freilassung von US-Pastor ab
  • Inflationsrate in der Eurozone weiter über EZB-Zielwert
  • IWF mahnt Türkei zu solider Wirtschaftspolitik
  • USA drohen Türkei mit neuen Sanktionen
  • Amazon will Kinokette kaufen
  • Tesla-Board will CEO Musk entlasten
  • Trump lehnt Zugeständnisse an die Türkei ab
  • Volkswagen will eine Mio. Autos in Wolfsburg bauen

DAX

  • Ein neuerlicher Kursrücksetzer in der türkischen Lira hat die Anlager am deutschen Aktienmarkt am Freitag zeitweise verunsichert. Nachdem der DAX allerdings bis auf 12.135,64 Punkte gefallen war, erholten sich die Kurse wieder. Das Börsenbarometer ging mit einem Minus von nur noch 0,22 Prozent bei 12.210,55 Punkten aus dem Handel. Auf Wochensicht ging es mit dem Leitindex damit um 1,72 Prozent nach unten. Die Befürchtungen eines globalen Konjunkturdämpfers wegen des Handelskonflikts zwischen Washington und Peking sowie die nach wie vor hart geführte Auseinandersetzung zwischen den USA und der Türkei um Sanktionen und den festgehaltenen US-Pastor Brunson wirken weiter sehr kurshemmend.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Der angeschlagene Möbelkonzern Steinhoff hat am Freitagnachmittag ein Update zu seinen Restrukturierungsplänen veröffentlicht. Insgesamt mache die Arbeit zur Umsetzung der Restrukturierung gute Fortschritte, teilte das Unternehmen mit. Eine große Mehrheit der Gläubiger unterstütze die Pläne. Die Steinhoff-Aktien legten im Xetra-Handel um 17,85 Prozent zu.
  • Das Tesla-Board sucht laut der "New York Times" einen Topmanager, um den gesundheitlich angeschlagenen CEO Elon Musk zu entlasten. Die Suche sei nach den jüngsten Tweets von Musk noch intensiviert worden. Tesla versucht offenbar schon seit Jahren, einen COO zu finden, der dem Konzernchef zur Seite stehen soll.
  • Mehr als 1.000 Mitarbeiter von Google haben in einem Brief Bedenken gegen die Rückkehr des Suchmaschinen-Giganten nach China angemeldet.
  • Tesla hat laut dem Wall Street Journal auch wegen der Produktionsprobleme des Model 3 die US-Börsenaufsicht SEC auf den Plan gerufen. In 2017 habe die SEC entsprechende Untersuchungen eingeleitet, berichtete die Zeitung. Dazu sei auch ein Zulieferer gerichtlich vorgeladen worden.
  • Apple will mit dem iPhone Ausweisdokumente auf das iPhone bringen, wie aus einem vom US-Patent- und Markenamt veröffentlichten Patentantrag vom 9. August hervorgeht. Demnach würde der Konzern prüfen, ob diese sensiblen Daten im Secure Bereich des Smartphones abgespeichert werden könnten.
  • Der Landmaschinenhersteller Deere & Co enttäuschtemit seinen Zahlen für das abgelaufene Quartal. Der Konzern profitiert zwar derzeit von der weltweit anziehenden Nachfrage, kämpft aber gleichzeitig mit höheren Rohstoffkosten.
  • Amazon entwickelt sich zu einem Großinvestor: Aus dem jüngsten Quartalsbericht geht hervor, dass der Konzern inzwischen erstmals Beteiligungen im Wert von 1 Mrd. Dollar an anderen Unternehmen besitzt - ein Anstieg um 60 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitpunkt.
  • Amazon erwägt laut Bloomberg den Kauf der Kinokette Landmark Theatres. Demnach befindet sich der Konzern in Gesprächen mit den Eigentümern Mark Cuban und Todd Wagner. Es sollen aber noch weitere Interessenten im Rennen sein.
  • Der Chipkonzern Nvidia schnitt im zweiten Quartal besser ab als gedacht. Der Umsatz stieg um 40 Prozent auf 3,12 Mrd. Dollar, der Nettogewinn um 89 Prozent auf 1,1 Mrd. Der US-Konzern blickt aber skeptischer auf das laufende Quartal: Der Umsatz werde wohl bei 3,25 Mrd. Dollar und damit unter den von Analysten geschätzten 3,34 Mrd. liegen.
  • Der Chipanlagenbauer Applied Materials hat Umsatz und Gewinn im vergangenen Quartal kräftig gesteigert, mit seinem Ausblick auf das laufende Geschäft aber enttäuscht. Der Konzern rechnet mit weniger Umsatz und Gewinn als im abgelaufenen Jahresviertel.
  • Der Volkswagen-Konzern hat im Juli mit 908.200 Fahrzeugen weltweit 10,6 Prozent mehr an die Kundschaft ausgeliefert als im gleichen Vorjahresmonat. Besonders gut lief es für Volkswagen dabei erneut in Europa: Hier verkaufte der Konzern mit 408.300 Fahrzeugen ein Viertel mehr als im Vorjahr.
  • Siemens hat mit den Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) einen Auftrag über die Lieferung von 700 Reisezugwagen mit einem Gesamtwert von mehr als 1,5 Mrd. Euro unterzeichnet. Die ersten Züge sollen ab 2022 im Einsatz sein. Die Rahmenvereinbarung kann von der ÖBB auch über 2023 hinaus verlängert werden.
  • Der Rüstungskonzern Rheinmetall hat den im März erhaltenen Milliardenauftrag zur Lieferung von Radpanzern nach Australien festgezurrt. Die Order kommt auf ein Volumen von umgerechnet 2,1 Mrd. Euro.
  • Volkswagen will die Produktion im Stammwerk Wolfsburg in den kommenden Jahren auf eine Mio. Autos pro Jahr steigern. Die Fertigung der achten Modellgeneration des Golfs soll in Wolfsburg gebündelt werden. Dazu werde die Golf-Fertigung aus Zwickau und dem mexikanischen Puebla ins Stammwerk verlegt, so Andreas Tostmann, Produktions- und Logistikvorstand der Kernmarke VW. Bis 2025 soll die Produktivität aller deutschen Standorte um 25 Prozent steigen.
  • Der weltgrößte Schifffahrtskonzern Maersk hat im ersten Halbjahr einen Gewinn von 2,79 Mrd. US-Dollar erzielt. Dieser wurde aber stark etwa vom Verkauf der Öl-Sparte beeinflusst. Verkäufe rausgerechnet steckt Maersk tief in den roten Zahlen: Der Verlust der verbleibenden Geschäftsbereiche stieg um mehr als das Doppelte auf 305 Mio. US-Dollar.
  • Die US-Börsenaufsicht SEC ermittelt offenbar auch wegen der Produktionsprobleme beim Model 3 gegen Tesla, wie das "Wall Street Journal" berichtet. Entsprechende Ermittlungen seien schon im vergangenen Jahr eingeleitet worden, heißt es.
  • Der mögliche Börsengang des schwedischen Autobauers Volvo Cars könnte für den chinesischen Eigentümer Geely den erhofften Erfolg bringen. Investoren hätten mittlerweile signalisiert, dass Geely auf die gewünschte Bewertung von rund 30 Milliarden US-Dollar kommen könnte, berichtete die "Financial Times". Zuvor galt diese Marke als schwierig zu erreichen. Doch Volvo entwickelt sich seit der Übernahme der Chinesen im Jahr 2010, vor allem danke der SUV-Modelle, prächtig.
  • Der Wohnungsvermieter Grand City Properties hat im ersten Halbjahr seine Miet- und Betriebseinnahmen um 12 Prozent auf 268,5 Mio. Euro gesteigert. Das branchenwichtige operative Ergebnis FFO 1 (Funds from Operations) stieg um 16 Prozent auf 99 Mio. Euro. Unter dem Strich stand ein Gewinn von 271 Millionen Euro - ein Fünftel mehr als vor einem Jahr.
  • Der israelische Arzneimittelhersteller Teva hat in den USA eine wichtige Zulassung erhalten. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat die erste generische Version der EpiPen-Spritze für Allergiker genehmigt, wie die Behörde mitteilte. Teva will das Mittel nun in den kommenden Monaten einführen, so ein Sprecher.
  • Das Mainzer Biotechunternehmen BioNTech will mit Pfizer zusammenarbeiten. Eine Vereinbarung mit dem US-Pharmakonzern sei ein wichtiger Schritt, um nachhaltig eine Forschungs- und Entwicklungspräsenz in Infektionskrankheiten aufzubauen, sagte Ugur Sahin, Mitbegründer und CEO der BioNTech AG, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.

Konjunktur & Politik

  • In der Türkei hat ein Gericht die Freilassung des unter Hausarrest stehenden Pastors Andrew Brunson aus den USA erneut abgelehnt. Wegen Brunson hatte sich der jüngste Streit zwischen Washington und Ankara entwickelt.
  • Das von der Universität von Michigan erhobene Konsumklima in den USA ist im August um 2,7 auf 95,3 Punkte gesunken, wie die Universität mitteilte. Volkswirte hatten stattdessen mit einem leichten Anstieg auf 98,1 Punkte gerechnet.
  • Der Sammelindex der wirtschaftlichen Frühindikatoren in den USA legte im Juli zum Vormonat um 0,6 Prozent zu, wie das private Forschungsinstitut Conference Board mitteilte. Volkswirte hatten nur mit einem Plus von 0,4 Prozent gerechnet.
  • Ein türkisches Gericht hat dieFreilassung des wegen Terrorvorwürfen festgehaltenen US-Pastors Brunson erneut abgelehnt. Andrew Brunson bleibe weiter in Hausarrest, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu. Bereits am Mittwoch hatte ein anderes, untergeordnetes Gericht den Antrag seines Anwalts auf Freilassung abgelehnt.
  • In den USA wird die Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) nach Angaben von US-Präsident Donald Trump eine Änderung der Berichtspflicht prüfen. Dabei soll es um eine Umstellung von Quartalsberichten auf Halbjahresberichte gehen. „Das würde mehr Flexibilität ermöglichen und Geld sparen", twitterte Trump. Er habe die SEC gebeten, das zu untersuchen.
  • Die Inflationsrate in der Eurozone liegt weiter über der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB). Die Verbraucherpreise kletterten im Juli auf 2,1 % von 2,0 % im Vormonat, wie Eurostat mitteilte. Die Statistiker bestätigten damit ihre erste Schätzung von Ende Juli. Die EZB peilt mittelfristig eine Inflation von knapp unter zwei Prozent an.
  • Der saisonbereinigte Leistungsbilanzüberschuss der Eurozone lag nach Mitteilung der Europäischen Zentralbank (EZB) im Juni bei 24 Mrd. Euro und damit auf dem Niveau des Vormonats.
  • Die türkische Notenbank hat in dieser Woche offenbar an der Zinsschraube gedreht, ohne offiziell eine Leitzinserhöhung anzukündigen. So wurde seit Montag den Geschäftsbanken einwöchiges Zentralbankgeld gemäß dem Hauptleitzinssatz von 17,75 Prozent einfach nicht mehr angeboten. Stattdessen mussten die Banken auf Übernachtgeschäfte ausweichen, bei denen der Zins bei 19,25 Prozent liegt. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan lehnt höhere Zinsen vehement ab. Erkin Isik, Stratege bei der Turk Ekonomi Bankasi in Istanbul, wertet es positiv, dass die Notenbank letztlich doch noch über ihre Zinspolitik auf die Währungsschwäche reagiert habe. Er geht davon aus, dass sie diese Strategie fortsetzen werde, bis sich die Situation wieder beruhige.
  • Der preisbereinigte Auftragsbestand im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland war nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes im Juni saison- und kalenderbereinigt auf dem Niveau des Vormonats. Dabei verringerten sich die nicht erledigten Aufträge aus dem Inland im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Prozent, die Auslandsauftragsbestände erhöhten sich dagegen um 0,3 Prozent. Der Auftragsbestand umfasst die Summe der Auftragseingänge am Ende des Berichtsmonats, die bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht zu Umsätzen geführt haben und die nicht storniert wurden.
  • US-Finanzminister Steven Mnuchin sagte am Donnerstag bei einem Kabinettstreffen im Weißen Haus, dass man weitere Sanktionen gegen die Türkei vorbereitet habe für den Fall, dass der US-Pastor Andrew Brunson nicht schnell freikomme. Die Krise zwischen den beiden Ländern könnte sich dadurch verschärfen. Brunson war 2016 in Izmir wegen Terrorvorwürfen verhaftet worden und steht derzeit unter Hausarrest. Auch US-Präsident Donald Trump äußerte sich zu dem Thema und lehnte erneut Zugeständnisse an die Türkei ab. „Wir werden nichts für die Freilassung eines unschuldigen Mannes zahlen", schrieb er auf Twitter. „Aber wir setzen bei der Türkei nach".
  • Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat die Türkei zu einer stabilen Wirtschaftspolitik aufgerufen. „Im Lichte der jüngsten Marktschwankungen muss die Regierung ihr Bekenntnis zu solider Wirtschaftspolitik zeigen, um Stabilität zu fördern und Ungleichgewichte zu reduzieren“, sagte ein IWF-Sprecher. Die Notenbank müsse zudem unabhängig arbeiten, um ihrem Auftrag, Preisstabilität zu gewährleisten, gerecht werden zu können.
Termine des Tages: 11:00 Uhr - EU: Verbraucherpreise Juli (endgültig)
16:00 Uhr - US: Konsumklima Uni Michigan August (vorläufig)

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