Kommentar
22:35 Uhr, 11.04.2018

Sanders: Alle Optionen weiter auf dem Tisch

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  • US-Rohöllagerbestände steigen überraschend
  • Devisen: Flucht aus türkischer Lira hält an
  • China: Inflation signalisiert Konjunkturabkühlung
  • Deutsche Telekom hofft auf Fusion von T-Mobile US und Sprint
  • Lufthansa bietet für Alitalia
  • Volkswagen: Personalkarussell dreht sich weiter
  • Facebook-CEO zu Datenskandal befragt
  • Großes Stühlerücken an der Volkswagen-Spitze
  • Evotec kooperiert mit dem Wirkstoffentwickler Petra Pharma

DAX

  • Keine leichten Zeiten für Anleger. Nach Zins- und Inflationsängsten, sowie dem von den USA angezettelten Handelskonflikten droht nun der nächste Störfaktor: Groß angelegte US-Raketenangriffe in Syrien. Damit bringt US-Präsident Donald Trump Russland gegen sich auf. Trump drohte mit den militärischen Schritten als Antwort auf einen mutmaßlichen Angriff auf die von Rebellen kontrollierte Stadt Duma in Ost-Ghuta. Washington macht die Regierung des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad dafür verantwortlich. Russland erklärte hingegen, die Rebellen hätten den Angriff inszeniert. Moskau ist im Bürgerkrieg ein enger Verbündeter der syrischen Regierung. Das Säbelrasseln zog den DAX am Mittwochnachmittag deutlich ins Minus.
  • Der unmittelbar bevorstehende Schlag der USA gegen Syrien blieb am Mittwoch zwar aus, aber die US-Märkte konnten davon trotzdem nicht profitieren und schlossen rundweg im Minus, während Erdöl der Sorte WTI nach Angriffen von Drohnen und Raketen auf Saudi-Arabien ausgehend vom Jemen rund 1,8 % im Plus schloss. Die FOMC Minutes waren weitestgehend ein Non-Event und enthielt keine neuen Überraschungen. Die heute veröffentlichten Inflationsdaten zeugten von einem sich festigenden Auftrieb, der allerdings äußert moderat ausfällt und daher keine fatalen Zinssorgen auslösen sollte. Wie die Sprecherin des Weißen Hauses, Sarah Sanders, zum Abschluss des Handels noch einmal klar stellte, liegen bezüglich Syrien alle Optionen auf dem Tisch. Präsident Trump habe sich bezüglich des zeitlichen Fahrplans einer Vergeltung noch nicht festgelegt.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Bayer führt aufgrund von behördlichen Hinweisen einige Änderungen an seinen wegen der Monsanto-Übernahme notwendigen Teil-Verkäufen durch. Das Digital Farming Geschäft soll jetzt verkauft anstatt auslizensiert werden, im Gegenzug sollen Rücklizenzen erhalten werden. Zudem steht das Monsanto-Mittel NemaStrike gegen Bodenschädlinge nicht mehr zum Verkauf, sondern stattdessen bestimmte Saatgutbehandlungsmittel von Bayer.
  • Europas größte Fluggesellschaft Lufthansa beförderte samt ihren Töchtern im März auch wegen der früheren Osterferien 11,1 Mio. Passagiere und damit fast 16 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der angepeilte Anstieg der Ticketpreise stopfte aber jäh. Für Februar und März berichtete der Vorstand von einem währungsbereinigt lediglich stabilen Preisumfeld.
  • Facebook-CEO Mark Zuckerberg hat bei seiner Anhörung im US-Kongress persönliche Fehler eingeräumt und um Entschuldigung für den Datenmissbrauch gebeten. Er kündigte an, alle Apps zu untersuchen, die Zugriff auf Facebook-Nutzerinformationen haben. Letztlich sei es auch möglich, Apps von der Plattform zu verbannen. Zuckerberg sagte auf Nachfragen: „Es wird immer eine kostenlose Version von Facebook geben“. Mit dieser Wortwahl deutete er zugleich Alternativen an.
  • Morgan Stanley hat seine positive Einschätzung der Netflix-Aktie durch eine deutliche Kurszielanhebung von 275 auf 350 US-Dollar bekräftigt. Das Unternehmen befinde sich noch in einem frühen Stadium der globalen Einführun, ein Ende des Wachstums sei nicht abzusehen.
  • Der US-Hersteller von Verbindungsmitteln Fastenal hat im ersten Quartal den Umsatz um 13 Prozent auf 1,19 Mrd. US-Dollar gesteigert. Der Nettogewinn stieg um fast ein Drittel auf 0,61 US-Dollar je Aktie. Die Zahlen lagen über den Markterwartungen.
  • Analogic hat sich bereit erklärt, sich von Altaris, einer Tochter von Altaris Capital Partners, übernehmen zu lassen. Das Angebot von 84 Dollar je Aktie stellt eine Prämie von 25 Prozent gegenüber dem Schlusskurs vom 7. Juni 2017 dar, einen Tag nachdem das Unternehmen sich selbst zum Verkauf gestellt hatte.
  • Für die italienische Fluglinie Alitalia sind nach Angaben des Unternehmens mehrere Angebote eingegangen. Der Sonderverwalter des insolventen Unternehmens werde diese nun in den kommenden Tagen prüfen, teilte Alitalia. Unter den Interessenten ist auch die Lufthansa. Man habe konkrete Vorstellungen, wie die Alitalia umstrukturiert werden, so der Kozern. Und die sind in dem Angebot dargelegt. An der Alitalia in der derzeitigen Verfassung habe man kein Interesse.
  • T-Mobile und Sprint haben Medienberichten zufolge ihre Fusionsgespräche wieder aufgenommen. Die Verhandlungen befänden sich aber noch in einer frühen Phase, schrieb das "Wall Street Journal“ unter Berufung auf eingeweihte Kreise. Vor fünf Monaten hatten die Telekom und der japanische Technologiekonzern Softbank die Fusionsabsichten der US-Mobilfunktöchter auf Eis gelegt. Auch bei den aktuellen Gesprächen strebe die Telekom an, die Gewinne der Tochtergesellschaft weiter für sich verbuchen zu können, berichtete Reuters.
  • Im Zuge des geplanten Umbaus an der Spitze des Volkswagen-Konzerns steht offenbar auch Personalvorstand Karlheinz Blessing vor der Ablösung. Sein Nachfolger soll Gunnar Kilian werden, der bislang als Generalsekretär des VW-Betriebsratsvorsitzenden Bernd Osterloh wirkte, wie "Spiegel Online" berichtete. Blessing selbst könne innerhalb des Unternehmens eine andere Funktion ausüben, hieß es. Volkswagen lehnte eine Stellungnahme ab.
  • Das Biotechnologie-Unternehmen Evotec hat bekannt gegeben, mit dem Wirkstoffentwickler Petra Pharma zu kooperieren. Petra werde eine Plattform zur Verfügung gestellt, die die Entwicklung von Wirkstoffkandidaten auf dem Weg in die klinischen Testphasen beschleunige, hieß es. Dafür erhält Evotec bestimmte Zahlungen.

Konjunktur, Politik & Devisen

  • In Riad, der Hauptstadt Saudi-Arabiens, sind Berichten zu Folge zwei laute Explosionen zu hören gewesen. Der Sender "Al-Arabiya" berichtete, dass Raketen über Riad abgefangen worden sein sollen.
  • Wie informierte Kreise berichteten, hat Russland den Iran ersucht, die Stationierung von schweren Bombern auf dem Stützpunkt in Hamedan zu genehmigen. Mit der Verlegung könnte Russland die Flugzeit senken, und Bombenlast seiner in Syrien involvierten Luftwaffe erheblich steigern.
  • In den USA sind die Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche überraschend um 3,31 Mio. Barrel auf 428,6 Mio. Barrel gestiegen. Erwartet wurde eigentlich ein Rückgang um rund 1 Mio. Barrel. Die inoffiziellen API-Daten vom Vorabend hatten bereits einen Anstieg der Lagerbestände um 1,8 Mio. Barrel gezeigt. Die US-Ölproduktion legte in der vergangenen Woche um 0,6 Prozent auf ein Rekordhoch von 10,53 Mio. Barrel pro Tag zu. Nach den Lagerdaten kletterte der Ölpreis der US-Leichtölsorte WTI auf den höchsten Stand seit Dezember 2014. Der Anstieg dürfte aber auch auf die Zuspitzung der Lage im Syrien-Konflikt und Berichte über Explosionen in der saudi-arabischen Hauptstadt Riad zurückzuführen sein.
  • IWF-Chefin Christine Lagarde hat vor dem Verlust des etablierten Handelssystems gewarnt. „Das regelbasierte System der gemeinsamen Verantwortung läuft Gefahr, jetzt auseinandergerissen zu werden. Das wäre ein unentschuldbares, kollektives Politikversagen", so Lagarde.
  • Die Inflation in den USA stieg im März von 2,2 Prozent im Vormonat auf 2,4 Prozent, teilte das US-Arbeitsministerium mit. Volkswirte hatten damit gerechnet. In der Kernrate kletterten die Verbraucherpreise um 2,1 Prozent im Jahresvergleich. Im Vormonat hatte die Kernrate bei 1,8 Prozent gelegen.
  • Laut Axios strebt der republikanische Sprecher im Repräsentantenhaus Paul Ryan aus Wisconsin, keine Wiederwahl an. Sein möglicher Ausstieg wäre ein empfindlicher Schlag für die Republikaner, und würde die Midterms zu einer Wildcard machen. Ryan gilt als gemäßigter Politiker.
  • Russland hat die Drohung des US-Präsident nach dem mutmaßlichen Giftgasangriff im Syrienkrieg als kontraproduktiv bezeichnet. "Die Raketen sollten in Richtung der Terroristen fliegen und nicht in die der legitimen Regierung", so das Außenministerium.
  • Nach dem mutmaßlichen Giftgaseinangriff in Syrien hat US-Präsident Donald Trump Russland am Mittwoch damit gedroht, dass ein Militärschlag unmittelbar bevorsteht. „Russland hat geschworen, alle Raketen abzuschießen, die auf Syrien abgefeuert werden. Mach' Dich bereit, Russland, denn sie werden kommen, hübsch und neu und 'intelligent!'“. US-Präsident Trump macht die Demokraten in einer Serie von Tweets für die schlechten Beziehungen zu Russland verantwortlich. Die Beziehungen zu Moskau seien mittlerweile beschädigter als zu Zeiten des Kalten Krieges und die fadenscheinigen und korrupten Ermittlungen in der Russland-Affäre, spielten hierbei angeblich die ausschlaggebende Rolle.
  • Die britische Industrie hat im Februar nach Angaben des Statistikamts ONS ihre Produktion lediglich um 0,1 Prozent zum Vormonat ausgeweitet. Analysten hatten im Mittel einen Anstieg um 0,4 Prozent erwartet. Der Stillstand folgt aber auf einen deutlichen Zuwachs um 1,3 Prozent im Januar.
  • Der Überschuss in den öffentlichen Kassen in Deutschland hat im vergangenen Jahr einen neuen Rekordwert erreicht. Die Einnahmen überstiegen die Ausgaben um 61,9 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. 2016 waren es bei Kern- und Extrahaushalten noch 25,8 Milliarden Euro. Insgesamt stieg der Überschuss seit 2014 das vierte Jahr in Folge.
  • Aus Furcht vor einer anziehenden Inflation und einer Zinssenkung ziehen sich immer mehr Anleger aus der türkischen Lira zurück. Das hat dem Dollar erneut ein Rekordhoch eingebracht. Der Kurs stand zeitweise bei 4.1552.
  • Die Warnstreiks im Öffentlichen Dienst werden am Mittwoch fortgesetzt. Mehrere Regionen in Deutschland sind betroffen - unter anderem Rheinland-Pfalz, das Saarland, Bayern. In hunderten Kitas, Krankenhäusern, im Nahverkehr und in der Verwaltung legen die Beschäftigten die Arbeit nieder. Nach Gewerkschaftsangaben haben sich gestern 60.000 Beschäftige an den Aktionen beteiligt und die Arbeit ruhen lassen.
  • Die Verbraucherpreise in China sind im März im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 Prozent gestiegen, teilte das nationale Statistikamt mit. Im Februar waren die Verbraucherpreise noch um 2,9 Prozent geklettert. Bei den Erzeugerpreisen lag das Plus im März mit 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr um 0,6 Prozentpunkte unter dem Februar-Wert.
  • Japan wird seine Bemühungen für eine Reduzierung der CO2-Emissionen verstärken und alternative Energien fördern, gleichzeitig aber bis 2050 an Atomkraftwerken festhalten, wie ein neuer Bericht der Regierung zeigt.

Dividendenausschüttungen

  • Carl Zeiss Meditec (€0,55 je Aktie)
Termine des Tages: 14:30 Uhr - US: Verbraucherpreise März

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