Kommentar
16:00 Uhr, 06.06.2017

Wall Street eröffnet mit Verlusten - China will künftig wieder mehr US-Staatsanleihen erwerben

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • Griechenland-Hilfen: IWF zeigt sich kompomissbereit
  • Mehrere einflussreiche Nahost-Länder brechen Beziehungen zu Katar ab
  • Delivery Hero will noch in diesem Jahr den Gang aufs Börsenparkett vollziehen
  • Airbus will die Produktion des Großraumfliegers A380 notfalls weiter reduzieren
  • Apple stellt vernetzten Lautsprecher vor
  • Lufthansa sieht anziehende Nachfrage
  • Tom Tailor beschließt Barkapitalerhöhung

DAX

  • Rund 12.878 Punkte standen vor dem langen Pfingstwochenende in der Spitze auf der DAX-Tafel. Von der neuen Rekordmarke ist der Leitindex nach den Feiertagen jedoch wieder ein gutes Stück entfernt - zuletzt kämpfte der DAX mit der 12.700-er Marke. Einige Experten redeten schon den Ansturm auf die 13.000 Punkte herbei, doch auf das Überwinden dieser bedeutenden Schwelle, die weitere Kaufsignale nach sich ziehen könnte, dürften die Optimisten noch eine Weile zu warten haben. Ins Gehege kommen den DAX-Bullen neue politischen Spannungen in der Golf-Region. Zwar gilt diese generell als instabil, doch kam der Abbruch aller diplomatischen Beziehungen zu Katar durch Saudi-Arabien und andere arabische Staaten letztlich völlig unerwartet. Die Krise treibt die Anleger in als sicher geltende Anlagen, so erfreuen sich Gold und deutsche Bundesanleihen regen Zulaufs. Die Grundstimmung der Börsianer bleibt aber vor allem mit Blick auf die Konjunktur im Euroraum recht positiv. Dies signalisiert der am Vormittag veröffentlichte sentix Konjunkturindex, der im Juni auf den höchsten Stand seit Juli 2007 kletterte.
  • Die Wall Street hat am Dienstag mit leichten Verlusten an ihre Vortagsentwicklung angeknüpft. Die Anleger tendieren dazu, einen Teil der Gewinne mitzunehmen. Für Zurückhaltung sorgen neben der diplomatischen Krise zwischen Katar und anderen arabischen Staaten auch die öffentliche Anhörung des entlassenen FBI-Chefs James Comey vor dem Geheimdienst-Ausschuss des US-Senats am Donnerstag.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Facebook will nach den jüngsten Terrorattacken den Kampf gegen Terroristen verschärfen. „Mit einer Mischung aus Technologie und Aufsicht durch Menschen arbeiten wir aggressiv daran, terroristische Inhalte von unserer Plattform zu entfernen, sobald wir von ihnen erfahren", so Manager Milner.
  • Apple und Amazon wollen sich laut der Tageszeitung Nikkei dem Gebot des Apple-Zulieferers Foxconn für die Chipsparte von Toshiba anschließen und „Geld beizusteuern“. Die Japaner wollen laut japanischen Medien aber exklusiv mit Broadcom über den Verkauf seiner Chipsparte verhandeln.
  • Der Industriekonzern HD Supply hat angekündigt, den Bereich Wasserwerke an die Private Equity-Firma Dubilier & Rice für 2,5 Mrd. US-Dollar zu verkaufen.
  • Microchip rechnet für das erste Quartal mit einem Umsatzplus zwischen 4,5 und 6 Prozent (zuvor: 2 - 7 %) Der Gewinn je Aktie wird zwischen 1,22 und 1,26 US-Dollar erwartet.
  • Der Lichtspezialist Osram übernimmt das US-Unternehmen LED Engin, ein Kaufpreis wurde nicht genannt. Das Unternehmen hat zuletzt einen Jahresumsatz von 10 Mio. US-Dollar erwirtschaftet.
  • Die Deutsche Bank verlangt laut Reuters offenbar mehr Zeit für die Beantwortung von Fragen zu mutmaßlichen Verbindungen von US-Präsident Donald Trump nach Russland. Ein Unternehmensanwalt habe einen entsprechenden Brief an Demokraten im US-Kongress geschrieben, sagte eine mit der Angelegenheit vertraute Person der Nachrichtenagentur. Die Demokraten im US-Kongress forderten detaillierte Aufklärung über Erkenntnisse des Instituts zu Konten seines Kunden Trump und den Krediten an den damaligen Immobilien-Unternehmer.
  • Die Heidelberger Druck übernimmt den Softwareanbieter DOCUFY und baut damit das Angebot im Bereich Industrie 4.0 aus. Angaben zum Kaufpreis wurden nicht gemacht.
  • Der Essens-Lieferdienst Delivery Hero will noch in diesem Jahr den Gang aufs Börsenparkett vollziehen. Zu den Anteilseignern von Delivery Hero gehört die börsennotierte Beteiligungsgesellschaft Rocket Internet. Nach Unternehmensangaben sollen im Zuge des IPOs neu ausgegebene Namensaktien aus einer Kapitalerhöhung sowie bestehende Namensaktien zum Kauf angeboten werden. Angestrebt werde aus neu ausgegebenen Aktien ein Bruttoerlös von rund 450 Mio. Euro. Die Notierung soll am regulierten Markt in Frankfurt erfolgen.
  • Airbus will die Produktion des Großraumfliegers A380 möglicherweise weiter nach unten schrauben. Sofern keine neuen Aufträge eingehen, werde Airbus vor Jahresende über eine Jahresrate von weniger als zwölf Flugzeugen entscheiden, sagte Airbus Programmvorstand Didier Evrard am Rande der IATA-Konferenz in Cancun laut Bloomberg.
  • Das Geschäft entwickelt sich bei der Lufthansa nach Aussagen von Konzernchef Carsten Spohr besser als erwartet. „Wir werden jede Woche optimistischer was die Nachfrage betrifft, besonders aus den USA und Asien", sagte Spohr laut Reuters. Die Prognose für 2017, wonach das bereinigte EBIT leicht unter dem Vorjahreswert von 1,75 Mrd. Euro liegen soll, wurde von Spohr bestätigt.
  • Das Modeunternehmen Tom Tailor hat beschlossen, mittels einer Barkapitalerhöhung die Kapitalbasis zu verstärken. Es sollen 9,87 Mio. neue Aktien ausgegeben werden. Die Aktien sollen mit einem Bezugsverhältnis von 3:1 zu einem Bezugspreis von 6,50 Euro angeboten werden. Das Unternehmen geht von einem Nettoemissionserlös von rund 61,2 Mio. Euro aus. Das frische Geld soll zur Stärkung des Eigenkapitals sowie für weitere Investitionen verwendet werden.
  • Apple stellte am Montagabend auf seiner jährlichen Entwicklerkonferenz WWDC einige Neuheiten vor, die die Anleger zunächst aber nicht sonderlich beeindruckten. Der iPhone-Konzern kündigte den Lautsprecher HomePod an mit der integrierten Assistenzsoftware Siri. Das Gerät kann ähnlich dem Amazon Echo Fragen beantworten, Aufgaben in verbundenen Apps erfüllen oder per Sprachsteuerung vernetzte Technik im Haushalt dirigieren. Beim iPad-Tablet gibt es künftig ein neues Pro-Modell mit einer größeren Bildschirmdiagonalen von 10,5 Zoll statt der bisherigen 9,7 Zoll.
  • Die Deutsche Telekom erwägt einen Verkauf des IT-Outsourcing-Geschäfts innerhalb der Tochter T-Systems, wie Bloomberg am Freitag berichtete. Eine endgültige Entscheidung sei noch nicht getroffen worden.

Konjunktur & Politik

  • Bundeskanzlerin Angela Merkel liegt viel an einer weiterhin engen wirtschaftlichen Beziehung zu den USA. „Von unserer Seite aus sind wir offen, die Verhandlungen über das Freihandelsabkommen mit den Vereinigten Staaten von Amerika wieder aufzunehmen", sagte sie am Dienstag bei einer Veranstaltung der IHK-Nord in Greifswald.
  • Laut Bloomberg will China künftig wieder mehr Staatsanleihen der USA erwerben. US-Bonds reagierten auf die Nachricht mit Kursgewinnen. Peking sei bereit, seine bereits hohen Bestände an US-Anleihen weiter zu erhöhen, soweit die Rahmenbedingungen stimmten, zitierte Bloomberg mit der Sache vertraute Personen aus China.
  • Die Produktivität der US-Wirtschaft hat im ersten Quartal laut der zweiten Berechnung stagniert (zunächst -0,6 %), so das US-Handelsministerium am Montag. Analysten hatten einen Rückgang um 0,1 Prozent erwartet.
  • Der ISM-Einkaufsmanagerindex für das US-Dienstleistungsgewerbe sank im Mai von zuvor 57,5 Punkten auf 56,9 Zähler.
  • Die US-Industrieunternehmen haben im April wie von Experten erwartet weniger Aufträge erhalten. Die Orders gingen um 0,2 Prozent zum Vormonat zurück.
  • Die Einzelhandelsumsätze in der Eurozone sind im April um 0,1 Prozent zum Vormonat gestiegen, teilte das Statistikamt Eurostat mit. Volkswirte hatte mit einem Anstieg von 0,2 Prozent gerechnet. Zudem wurde der Anstieg im Vormonat von 0,3 auf 0,2 Prozent nach unten revidiert.
  • Die Anleger im Euroraum blicken mit mehr Optimismus auf die Konjunktur. Der sentix Konjunkturindikator ist im Juni um einen Punkt auf 28,4 gestiegen und damit auf den höchsten Stand seit Juli 2007. Die aktuelle Lage beurteilen die Befragten so gut wie seit Januar 2008 nicht mehr. Die Eurozone nimmt weiter an Fahrt auf, dagegen verschlechterte sich die Stimmung der Anleger mit Blick auf die USA. „Einerseits vermittelt die Lage einen robusten Eindruck, doch für die Zukunft trauen die Anleger der US-Wirtschaft nicht mehr viel zu“, kommentierte Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner die Zahlen. „Wie schon zu Beginn des Jahres 2016 drehen die Erwartungen wieder ins Negative. „Fake News“ würde Donald Trump wohl sagen, ernste Zweifel würden wir es nennen," so Hübner.
  • Die International Air Transport Association (IATA) erwartet für den Luftfahrtsektor stärkere Margen in diesem Jahr. Die Fluggesellschaften dürften 2017 demnach weltweit einen Gewinn von 31,4 Mrd. US-Dollar einfahren. Bisher waren 29,8 Mrd. Dollar erwartet worden. Allerdings liegt die neue Schätzung immer noch fast zehn Prozent unter den 34,8 Milliarden Dollar im Vorjahr
  • Vor der britischen Parlamentswahl am Donnerstag schmilzt der Vorsprung der Konservativen unter Führung von Premierministerin Theresa May zusammen. Nach einer am Sonntag veröffentlichten Umfrage kommen die Konservativen auf 40 Prozent der Stimmen und die oppositionelle Labour-Partei auf 39 Prozent.
  • Der IWF besteht weiterhin auf Schuldenerleichterungen für Griechenland. Dies betonte IWF-Chefin Lagarde nochmals in einem Interview mit dem „Handelsblatt“. Doch sie zeigt sich zugleich kompromissbereit. „Wenn die Gläubiger noch nicht so weit sind, unsere Annahmen zu respektieren und zu akzeptieren, wenn sie dafür mehr Zeit benötigen, können wir ihnen etwas mehr Zeit geben", sagte Lagarde der Zeitung. „Es kann also ein Programm geben, bei dem die Auszahlung erst dann geschieht, wenn die Schuldenmaßnahmen von den Gläubigern klar umrissen worden sind." Sieben Milliarden Euro benötigt Griechenland. Das Geld muss aus dem Rettungsfonds ESM kommen. Die Euro-Finanzminister wollen die weitere Tranche am 15. Juni freigeben. Bundesfinanzminister Schäuble will nur mitmachen, wenn der IWF weiter an Bord bleibt. Er lehnt aber Schuldenerleichterungen für Athen ab.
  • Wegen des Vorwurfs der Finanzierung und Unterstützung des Terrorismus haben mehrere Nahost-Länder den Golfstaat Katar in einer konzertierten Aktion am Wochenende unter Druck gesetzt. Saudi-Arabien, Ägypten, die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain brachen ihre diplomatischen Verbindungen ab und kündigten an, alle Verkehrsverbindungen nach Katar einzustellen. Bürger aus dem Land hätten nun zwei Wochen Zeit, die drei anderen Golfstaaten zu verlassen. Katar sprach von einer Kampagne zur Schwächung des Landes. Die USA, die Türkei und Kuwait haben angeboten, im Rahmen der neuen diplomatischen Spannungen im Nahen Osten zu vermitteln.
Termine des Tages:
16:00 Uhr - US: IBD/TIPP-Verbrauchervertrauen Juni
16:00 Uhr - US: JOLTS-Daten (offene Stellen) April

Weitere Informationen zu den im Newsflash genannten Themen und noch mehr aktuelle Nachrichten finden Sie in Echtzeit auf Guidants News. In Spitzenzeiten veröffentlicht Guidants News mehr als 100 Nachrichten pro Stunde. Damit Sie trotzdem den Überblick behalten, stehen Ihnen zahlreiche Filtermöglichkeiten zur Verfügung.

5 Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen
  • 1 Antwort anzeigen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

stock3-Team
stock3-Team
Redaktion

Das stock3-Team:

Gebündelte Expertise in Fachartikeln, Chartanalysen und Videobeiträgen: Das stock3-Team rund um Bastian Galuschka und Floriana Hofmann setzt sich aus erfahrenen Redakteuren und Technischen Analysten zusammen. Kein Bullen- oder Bärenmarkt der letzten Jahre – wenn nicht Jahrzehnte –, kein Crash, kein All-time-High, keine spannenden Börsenthemen also, die sie nicht redaktionell begleitet bzw. selbst gehandelt haben. Regelmäßig analysieren und kommentieren die unabhängigen Experten die Ereignisse an den wichtigsten Börsen weltweit und haben dabei sowohl die Entwicklung von Sektoren und Indizes als auch Einzelaktien im Blick. Zudem unterstützt das stock3-Team interessierte Anlegerinnen und Anleger bei deren Weiterbildung rund um ihre Trading-Strategien.

Mehr über stock3-Team
Mehr Experten