DAX-Verlierer mit Potenzial
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Das Börsenjahr neigt sich dem Ende zu und viele Anleger dürften mehr als froh darüber sein, demnächst zumindest gedanklich einen Schlussstrich ziehen zu können. So war 2018 von diversen Belastungsfaktoren geprägt, die dem europäischen Aktienmarkt und insbesondere dem DAX zu schaffen gemacht haben. Neben den weltweiten Handelsstreitigkeiten und der damit verbundenen Eintrübung der Weltwirtschaft, waren dies aus europäischer Sicht insbesondere die Brexit-Diskussion und die Angst vor einem Aufleben der Eurokrise. Und als wäre das noch nicht genug, sind bei verschiedenen deutschen Blue Chips, wie etwa den Automobilwerten (Dieselskandal) oder Bayer (Prozessrisiko aus Monsanto-Übernahme), auch noch negative Sonderfaktoren zum Tragen gekommen. So überrascht es nur wenig, dass das wichtigste heimische Aktienmarktbarometer im Laufe des Jahres bisher 17 % (Stand 18. Dezember) an Wert verloren hat.
Schlimmer konnte es kaum kommen
Am stärksten sind dabei mit -51,8 % die Aktien der Deutschen Bank eingebrochen. Das Institut hat vor allem im Aktiengeschäft Marktanteile eingebüßt und verfügt im Investmentbanking nicht mehr über die kritische Masse, um ausreichend Rendite auf das eingesetzte Kapital zu erzielen. Nach Aussagen von Analysten, sei die Bank schwach mit Eigenkapital ausgestattet, was das Risiko der Aktie deutlich steigere. Entsprechend hat die Ratingagentur Standard & Poor‘s im Frühsommer ihre Bonitätseinschätzung um eine Stufe auf „BBB+“ zurückgenommen, und so wurde die US-Tochter auf die Liste der Problembanken gesetzt.
Die zweitschlechteste Performance aller DAX-Konzerne legte im bisherigen Jahresverlauf Covestro aufs Parkett (-50,1 %). Ausschlaggebend war hier unter anderem die Gewinnwarnung Mitte November. Der Kunststoffhersteller leidet unter verstärktem Wettbewerbsdruck sowie unter dem niedrigen Rheinwasserpegel, der Produktionsausfälle und höhere Logistikkosten zur Folge hat.
Mit dem Jahreswechsel auf neue Pferde setzen
Dabei bestehen für beide Aktienwerte gute Chancen auf ein Comeback. So reagieren die Märkte nicht immer rational und es kommt bei Ausschlägen nach oben und nach unten immer wieder zu Übertreibungen, die sich mit der Zeit abbauen. Gerade nach einer Reihe schwacher Monate könnten Anleger im Rahmen der Portfoliobetrachtung zum Jahreswechsel in Betracht ziehen, bei den Outperformern von gestern Gewinne mitzunehmen und stattdessen bewusst auf die Titel zu setzen, die im abgelaufenen Jahr am meisten an Wert verloren haben. Dies gilt umso mehr, wenn sich der aktuelle Kurs in der Nähe historischer Tiefstände bewegt, wie es bei der Deutschen Bank der Fall ist. Seit über 30 Jahren notierten ihre Anteile nicht mehr auf oder unter dem aktuellen Niveau.
Subjektive versus objektive Einschätzung
Hinzu kommen unternehmensspezifische Gründe, die ebenfalls auf eine mögliche Erholung der beiden „Loser“ hoffen lassen. So sei die Deutsche Bank „auf dem Weg, zum ersten Mal seit 2014 wieder ein Jahr mit Gewinn abzuschließen“, wie Vorstandschef Christian Sewing erst vor kurzem an seine Mitarbeiter schrieb. Zudem betonte er zuletzt verschiedene Male, Kosten und Bilanzrisiken unter Kontrolle zu haben, was beim Anlegerpublikum aber offensichtlich noch nicht angekommen ist.
Auf der anderen Seite, um auf Covestro zurückzukommen, wird der Rhein irgendwann auch wieder voll schiffbar sein. Davon abgesehen hat sich das KGV des zu den weltweit führenden Herstellern von Hightech-Polymerwerkstoffen zählenden Unternehmens mit den starken Kursverlusten auf Basis der für 2019 erwarteten Gewinne (Konsensschätzungen) inzwischen auf 6,4 reduziert.
Turbos mit moderatem Hebel
Umsetzen lassen sich etwaige Revival-Vermutungen Trading-affiner Anleger unter anderem mit Endlos Turbos Long auf den jeweiligen Basiswert. Rege gehandelt werden auf die Aktie der Deutschen Bank derzeit beispielsweise Papiere mit Basispreis und Knock-Out-Schwelle bei 6,41 Euro (WKN ST7PF9). Der Hebel beträgt dabei 6,1. Ein ähnlich hoher Hebel (5,63) lässt sich über Turbos Long auf Covestro-Aktien mit Knock-Out bei 35,52 (WKN ST7Q82) realisieren.
Dabei gibt es natürlich auch die andere Fraktion, die davon ausgeht, dass sich Trends über den Jahreswechsel hinaus fortsetzen, und die beiden genannten Werte in den kommenden Wochen und Monaten deshalb weiter zu den Verlierern zählen werden. Für diese Anleger kommen bei ausreichender Risikotoleranz Turbos Short in Frage. Bei einer Knock-Out-Schwelle von beispielsweise 8,93 Euro weist ein entsprechendes Papier auf Aktien der Deutschen Bank einen Hebel von 5,74 auf (WKN ST63DA). Bei Covestro-Aktien lässt sich ein Hebel in dieser Größenordnung (5,56) über Endlos Turbos Short mit Basispreis und Knock-Out von 50,20 Euro realisieren (WKN ST7QGS).
Stand: 18.12.2018
Autor: Stefano Angioni, Derivate-Experte bei der SOCIETE GENERALE.
Weitere Informationen unter: https://sg-zertifikate.de und https://inline-optionsscheine.de, https://seitwärts-optionsscheine.de/
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