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21:05 Uhr, 20.03.2017

DAX bleibt antriebslos - US-Notenbanker sprechen von vier Zinserhöhungen in 2017

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  • TecDAX erstmals seit dem Jahr 2001 wieder über der Marke von 2.000 Punkten
  • Deutsche Bank rechnet in diesem Jahr mit stabilen Erträgen
  • DAX-Konzerne schütten Rekorddividende aus
  • Doch kein neuer Investor bei Hugo Boss
  • Deutsche Bundesbank bleibt optimistisch für die weitere konjunkturelle Entwicklung
  • Erzeugerpreise: Größter Preissprung seit fünf Jahren
  • Credit Suisse prüft IPO des Schweizer Geschäfts
  • BMW bekennt sich zu: "Made by BMW in the USA"
  • Talanx meldet Rekordüberschuss

DAX / Dow Jones

  • Die Deutsche Bundesbank bleibt optimistisch für die weitere konjunkturelle Entwicklung. “Die Deutsche Wirtschaft befindet sich weiterhin auf Wachstumskurs", hieß es in dem Montag veröffentlichten Monatsbericht. Vor allem die Industrie ist den Experten zufolge ein wichtiger Träger des Wirtschaftswachstum. Der Sachverständigenrat der Bundesregierung kommt zu einer ähnlichen Einschätzung. Für dieses Jahr korrigierten die "Wirtschaftsweisen" ihre BIP-Prognose am Montag nach oben. Die Reaktion am Aktienmarkt blieb allerdings überschaubar. Der DAX beendete den Tag nur wenig verändert mit einem Minus von 0,4 Prozent bei 12.053 Punkten.
  • Der Dow Jones beendet den Tag 0,04 % tiefer bei 20.905,86 Punkten. Während signifikante Wirtschaftsdaten Fehlanzeige waren, meldeten sich mit Kashkari, Evans und Harker gleich drei Notenbanker zu Wort, ohne allerdings für Impulse zu sorgen. Laut Evans sind in diesem Jahr drei, bei starker Wirtschaftsentwicklung sogar vier Zinsschritte denkbar, und auch die Aussagen von Harker zielten in eine ähnliche Richtung.

Unternehmensnachrichten

  • Die Anleger am deutschen Aktienmarkt entdecken wieder die Technologie. Der TecDAX überwand am Montag erstmals seit dem Jahr 2001 wieder kurzzeitig die Marke von 2.000 Punkten. Seit dem Zwischentief Anfang Dezember gewann der Index rund ein Fünftel an Wert.
  • Die Deutsche Bank erwartet in diesem Jahr stabile Erträge und traut sich auch eine Steigerung zu, wie aus dem am Montag veröffentlichten Geschäftsbericht hervorgeht. Im Jahr 2016 haben wir entscheidende Maßnahmen zur Verbesserung, Modernisierung und Vereinfachung der Bank getroffen. Infolgedessen haben wir 2016 mit starken Kapital- und Liquiditätskennzahlen abgeschlossen und wir erwarten, in 2017 die Trendwende für unser Gesamtergebnis zu erreichen", hieß es im Geschäftsbericht. Nach dem Milliardenverlust im vergangenen Jahr schrumpfte der Bonuspool im Vergleich zum Vorjahr um fast 80 Prozent auf 500 Mio. Euro. Der Vorstand verzichtete erneut komplett auf einen Bonus. Die Grundvergütung des Vorstands erhöhte sich indes von rund 22,7 auf 25,9 Mio. Euro.
  • Die Hannover Rück übernimmt Lloyds Syndikat ohne Nennung eines Kaufpreises. Das Unternehmen hatte im zurückliegenden Geschäftsjahr Bruttoprämien mit einem Volumen 280 Mio. britischen Pfund erwirtschaftet.
  • Der Walt Disney-Film "Die Schöne und das Biest" hat in Nordamerika am Wochenende nach Schätzungen des Box-Office-Mojo 170 Mio. Dollar eingespielt.
  • Der US-Lebensmittelhändler Albertsons hat vorläufige Übernahmegespräche mit dem Wettbewerber Sprouts Farmers Markets geführt, berichtete Bloomberg.
  • Die Geschäfte der DAX-Konzerne laufen überwiegend blendend, davon profitieren auch die Aktionäre, die sich abermals eine Rekorddividende freuen dürfen. Zusammengerechnet 31,7 Mrd. Euro schütten die 30 DAX-Unternehmen für das vergangene Geschäftsjahr aus, wie die Beratungsfirma EY ermittelt hat. Soviel wie noch nie zuvor. Im Jahresvergleich sind die Dividenden damit um neun Prozent gestiegen.
  • Siemens hat Aufträge für neun Winenergieanlagen vom französischen Konzern Electricite de France (EDF) erhalten. Die Onshore-Plattformen haben laut Mitteilung eine Kapazität von je 3,2 Megawatt. Die Aufträge umfassten auch die Wartung und Instandhaltung der Anlagen über 15 Jahre.
  • Die Hoffnung auf den Einstieg eines neuen Investors bei Hugo Boss schwindet: Medienberichten zufolge hat sich GBL nicht an dem Modekonzern beteiligt. In der vergangenen Woche hatte das manager magazin noch berichtet, die Investmentgesellschaft habe einen Anteil von knapp 3  Prozent erworben.
  • Die Deutsche Bank hat ihre angekündigte Kapitalerhöhung im Volumen von 8 Mrd. Euro gestartet und einen Ausgabepreis für die 687,5 Mio. neuen Stammaktien ohne Nennbetrag (Stückaktien) von 11,65 Euro je Papier festgelegt. Den Angaben zufolge können Anleger die Papiere voraussichtlich vom 21. März bis zum 6. April erwerben. Mit den frischen Mitteln soll die Umstrukturierung bewerkstelligt werden. Das Investmentbanking und Kapitalmarktgeschäft wird zusammengelegt, die Postbank vollständig in das Privat- und Firmenkundengeschäft integriert. Darüber hinaus soll die harte Kernkapitalquote von zuletzt 11,6 auf 13 Prozent angehoben werden.
  • Der Versicherungskonzern Talanx (Hannover Rück-Mutter) hat 2016 einen Rekordgewinn von 907 Mio. Euro erzielt - 24 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Neben vergleichsweise geringen Katastrophenschäden trugen dazu auch steuerliche Sondereffekte bei.
  • Der Autohersteller BMW will weiter stark in sein US-Werk in Spartanburg (South Carolina) investieren, aber auch eine Fertigung in Mexiko aufbauen. Konzernchef Harald Krüger kündigte am Rande des Besuchs von Angela Merkel in Washington an, weitere Millionen in den US-Standort zu stecken. „Ich denke, dass wir mit "Made by BMW in the USA" zum weiteren wirtschaftlichen Erfolg in den USA beitragen können.“ Zugleich bekennt sich BMW zu dem Werksneuba in Mexiko. Einkaufschef Markus Duesmann bekräftigte gegenüber der "Automobilwoche", dass man weiter auf das Projekt setze und den Produktionsbeginn für 2019 erwarte. US-Präsident Trump hatte der Autobranche vor einigen Wochen mit Strafzöllen gedroht. Auf mögliche US-Strafzölle könne man flexibel reagieren, sagte ein Sprecher am Sonntag.
  • Der Pharma- und Agrochemiekonzern Bayer hat mit seinem wichtigsten Pharmamittel Xarelto einen erneuten Studienerfolg erzielt. Bei einer klinischen Studie zeigte das Mittel einen besseren Schutz vor wiederkehrenden venösen Thromboembolien im Vergleich zu Aspirin.
  • Der Ausstieg des Autounternehmers Ferdinand Piech aus den Konzernen Volkswagen und Porsche soll nach einem Zeitungsbericht schon bald vollzogen werden. Piech will den Verkauf seines Aktienpakets im Volumen von 1,1 Mrd. Euro an andere Mitglieder der Familien Piech und Porsche noch vor der Hauptversammlung am 30. Mai über die Bühne bringen, wie die "Bild am Sonntag" berichtete.
  • Das Photovoltaik-Systemhaus Phoenix Solar hat von Akfen Renewable Energy in Amasya, im Norden der Türkei, eine Auftrag zum Bau eines Photovoltaik-Kraftwerks mit einer Nennleistung von 11,2 MWp erhalten.
  • Der Lebensmittelriese Unilever will bedeutende Marken im Volumen von rund 6 Mrd. Pfund abstoßen, wie die „Sunday Times“ unter Berufung auf mit den Plänen vertraute Personen berichtet. Unter anderem sollen die Marken Flora-Margarine und Stork-Butter verkauft werden.
  • Der Verwaltungsrat der Credit Suisse wird Reuters zufolge im April über einen Börsengang des Schweizer Geschäfts entscheiden. Eine endgültige Entscheidung, ob das IPO vorangetrieben werde oder nicht, sei noch nicht gefallen, berichtet die Nachrichtenagentur unter Bezug auf zwei mit der Sache vertraute Personen. Auch Alternativen würden geprüft.

Konjunktur & Politik

  • Führende Mitglieder der US-Notenbank befürworten eine noch straffere Zinspolitik als zuletzt angekündigt. Sollten sich die Prognosen für einen Aufschwung festigen und die Inflation steigen, wären drei Zinsanhebungen in diesem Jahr angemessen, sagte Chicago-Fed-Präsident Charles Evans in einem Interview mit dem Fernsehsender "Fox Business". Sollte es aber richtig bergauf gehen, kämen demnach sogar vier Zinsanhebungen in den USA infrage. Bisher werden an den Märkten gemeinhin drei Zinsschritte im laufenden Jahr erwartet. Ähnlich äußerte sich Patrick Harker von der Philadelphia-Fed. Er wollte in einem Interview mit dem Fernsehsender "CNBC" nicht ausschließen, dass es in diesem Jahr unter Umständen mehr als drei Zinserhöhungen geben könnte. Beide Notenbanker sind in diesem Jahr im FOMC-Ausschuss stimmberechtigt.
  • Der Deutschen Bundesbank bereitet der hohe Überschuss Deutschlands im sogenannten Target2-System der Europäischen Zentralbank (EZB) kein Kopfzerbrechen. Der hohe Target2-Saldo sei auf das milliardenschwere Wertpapierkaufprogramm der EZB zurückzuführen und insbesondere darauf, dass ein wesentlicher Teil der Wertpapierankäufe durch das Eurosystem mit Kreditinstituten getätigt wird, die nicht im Euroraum ansässig sind", heißt es in dem am Montag veröffentlichten Monatsbericht der Bundesbank. Dies betreffe vor allem Banken aus London.
  • Der Chicago Fed National Activity Index (CFNAI) ist im Februar ins Plus gedreht. Der Frühindikator legt binnen Monatsfrist von minus 0,05 auf 0,34 Punkte zu. Erwartet wurde ein Wert von 0,03. Ein Wert über Null signalisiert eine wachsende Wirtschaft mit langfristigem Expansionspotenzial.
  • Laut einer aktuellen Gallup-Umfrage sind nur noch 37 Prozent Befragten positiv gegenüber der Amtsführung von US-Präsident Donald Trump eingestellt. Dagegen sind 58 Prozent mit seiner politischen Arbeit unzufrieden. Zu Beginn seiner Amtszeit im Januar hatten noch 45 Prozent ihre Zustimmung erklärt.
  • Die EU erwartet das offizielle Austrittsgesuch Großbritanniens. „Wir sind bereit, die Verhandlungen aufzunehmen", sagte ein Sprecher der Brüsseler EU-Kommission am Montag. „Wir warten auf den Brief." Die Regierung in London hatte angekündigt, dass Premierministerin Theresa May am 29. März offiziell den Austritt ihres Landes aus der Union verkünden will.
  • Auch die Deutsche Bundesbank bleibt optimistisch für die weitere konjunkturelle Entwicklung. „Die Deutsche Wirtschaft befindet sich weiterhin auf Wachstumskurs", hieß es in dem Montag veröffentlichten Monatsbericht. Nach Einschätzung der Konjunkturexperten ist die Industrie mittlerweile ein wichtiger Träger des Wirtschaftswachstum. „Die Industrieproduktion dürfte spürbar zum Zuwachs des Bruttoinlandsproduktes (BIP) im ersten Quartal des laufenden Jahres beitragen", hieß es
  • Der Sachverständigenrat hat seine Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft für dieses Jahr um 0,1 Prozentpunkte auf 1,4 Prozent angehoben. 2018 wird ein Wachstum von 1,6 Prozent erwartet.
  • Laut einer aktuellen Umfrage ist eine Mehrheit der Griechen der Meinung, dass ein Austritt ihres Landes aus der Eurozone keine Vorteile in finanzieller Hinsicht bringen würde. 56 Prozent glauben demnach, der Grexit wäre keine Lösung für das Finanzproblem. Nur 31 Prozent sind gegenteiliger Meinung. Das ergab eine Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Pulse RC, die am Montag in der Athener Zeitung "Eleftheria" veröffentlicht wurde.
  • Die Erzeugerpreise in Deutschland sind im Februar so stark gestiegen wie zuletzt im Dezember 2011. Nach Angaben des Statistischen Bundesamts zogen die Preise auf Produzenteneben um 31, Prozent zum Vorjahr an. Volkswirte hatten sogar mit einer noch etwas höheren Rate von 3,2 Prozent gerechnet. Im Monatsvergleich stiegen die Erzeugerpreise im Februar um 0,2 Prozent.
  • Der bisherige niederländische Finanzminister Jeroen Dijsselbloem will auch nach der krachenden Niederlage seiner Partei der Sozialdemokraten Chef der Eurogruppe bleiben. Nach dem EU-Regelwerk müsse der Eurogruppen-Chef kein Minister sein, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. Er sei bis Januar 2018 gewählt und wolle seine Amtszeit auch erfüllen. Dijsselbloem hat noch große Pläne und sich dafür ausgesprochen, die Krisenhilfe im Euroraum neu zu ordnen. Dafür solle der Euro-Krisenfonds ESM mittel- bis langfristig zu einem europäischen IWF (Internationaler Währungsfonds) werden und eine führende Rolle in künftigen Programmen erhalten, sagte er. Das bedeute auch, dass die bisherige Troika-Konstruktion aus IWF, EZB und EU-Kommission längerfristig ganz aufgelöst werden sollte.
Termine des Tages: 17:45 Uhr - Rede von Bundesbank-Chef Weidmann in Lörrach

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    Was machen sich alle über die Türkei sorgen. Keine Idiologie oder Relegion tangiert die Welt. Kapital ist das ausschlaggebende Heutzutage. Das Kapital wird immer mehr abgezogen und irgendwann gibt es nur noch einmal am Tag was zu kauen. Erdogan macht den Bauch nicht voll.

    21:46 Uhr, 20.03.2017

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