Kommentar
16:10 Uhr, 01.09.2017

Enttäuschende Zahlen vom US-Jobmarkt - EZB-Nowotny will Euro-Höhenflug nicht dramatisieren

Immer bestens informiert: Mit dem News-Flash auf Godmode-Trader.de haben Sie die wichtigsten Ereignisse des Tages auf einen Blick!

  • Konsumklima der Uni Michigan steigt schwächer als erwartet
  • US-Bauausgaben fallen erneut zurück
  • Air Berlin: Am 21. September soll die Entscheidung fallen
  • Griechische Wirtschaft wächst wieder deutlich
  • US-Stundenlöhne steigen schwächer als erwartet
  • EZB-Nowotny verteidigt Niedrigzinspolitik
  • Markit: Industrie in der Eurozone wächst
  • Erneute Panne im Hause Leoni
  • "Harvey": Großteil der Schäden nicht versichert
  • Stada: Finanzinvestoren nominieren neue Köpfe für die Vorstandsriege
  • VW: Sieg vor US-Gericht bewahrt Konzern womöglich vor weiteren Milliardenkosten
  • Aurelius hat Übernahme der dänischen Einzelhandelskette Silvan erfolgreich abgeschlossen
  • Volkswagen setzt auf den SUV

DAX

  • Am deutschen Aktienmarkt steigen die Kurse zum Wochenausklang. Der DAX gewann zuletzt 0,80 Prozent auf 12.151 Punkte. Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht der viel beachtete Arbeitsmarktbericht der US-Regierung. Die Beschäftigungszahl war im August weniger als erwartet gestiegen. Zudem erhöhte sich die Arbeitslosenquote und die Stundenlöhne enttäuschten. Der deutsche Leitindex reagierte kaum auf die Daten. Hingegen schwächelt der Dollar etwas, der Euro notiert wieder über der Marke von 1,19.

Chartanalysen des Tages

Unternehmensnachrichten

  • Die Zukunft der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin soll sich einem Bericht des „Spiegels“ zufolge in drei Wochen klären. Der Gläubigerausschuss werde am 21. September entscheiden, welcher Bieter zum Zuge kommt, hieß es. Air Berlin hatte Kaufinteressenten Zeit bis zum 15. September geben, ihre Angebote abzugeben.
  • Bilfinger will sein vor Monaten angekündigtes Aktienrückkauf-Programm am 6. September starten. Das Programm soll spätestens im Dezember 2018 abgeschlossen sein. Dabei soll ein Anteil von maximal 10 Prozent aller Aktien im Wert von bis zu 150 Mio. Euro zurückgekauft werden.
  • Der Industriekonzern Thyssenkrupp will den traditionsreichen Standort im ostfriesischen Emden mit 220 Mitarbeitern schließen. Alle Beschäftigten der ThyssenKrupp Marine Systems (TKMS) sollten Arbeitsplatzangebote an anderen Standorten bekommen, sagte ein ThyssenKrupp-Sprecher am Freitag. Die Umstrukturierung sei Folge des verschärften Wettbewerbsdrucks bei einer steigenden Nachfrage nach Marineschiffen.
  • Microsoft hat auf der IFA in Berlin neue Headsets für das Eintauchen in virtuelle Welten auf Basis von Windows 10 präsentiert. Ab dem 17. Oktober würden erste Geräte ab 299 Dollar im Handel verfügbar sein, kündigte Microsoft an.
  • Der Yoga-Austatter Lululemon Athletics hat im vergangenen Quartal besser abgeschnitten als erwartet. Die Online-Umsätze legten gar um 30 Prozent zu. Das Unternehmen hob den Jahresausblick an.
  • Erneute Panne beim Autozulieferer Leoni: Nach Informationen der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" zahlte Leoni über Jahre zu geringe Lizenzgebühren an IT-Unternehmen. Die Beträge unter anderem an die Softwarekonzerne Microsoft und SAP summierten sich mittlerweile auf mehr als 20 Mio. Euro. Das Unternehmen räumte den Missstand gegenüber der Zeitung ein. Vor einem Jahr war Leoni Opfer eines Betrugsfalls geworden, interne Kontrollmechanismen hatten versagt.
  • Volkswagen setzt auf den SUV. Diese sollten in den nächsten Jahren für 40 Prozent der weltweiten Verkäufe stehen, sagte VW-Markenvorstand Herbert Diess am Donnerstag in den USA. Derzeit sind es weniger als 15 Prozent. In Tennessee baut Volkswagen unter anderem das SUV-Modell Atlas. Dort könnten künftig auch Elektrowagen gefertigt werden.
  • Die Finanzinvestoren Bain und Cinven haben neue Vorstandsmitglieder für den Arzneimittelhersteller Stada nominiert: Der frühere Ratiopharm-Chef Claudio Albrecht soll vorbehaltlich der Zustimmung des Aufsichtsrats zum neuen Vorstandsvorsitzenden und Mark Keatley zum neuen Finanzvorstand ernannt werden.
  • Der Volkswagen-Konzern hat im Abgas-Skandal einen wichtigen Sieg vor einem US-Gericht errungen. Eine Klage des US-Bundesstaates Wyoming wegen Verstößen gegen Umweltgesetze wurde vom zuständigen Richter Charles Breyer in San Francisco abgewiesen. Die Entscheidung dürfte VW vor weiteren Milliardenkosten bewahren.
  • Der französische Medienkonzern Vivendi sieht sich auf Kurs zu seinen Jahreszielen. Der Umsatz soll 2017 um mehr als 5 Prozent zulegen und das operative Ergebnis (Ebita) um ein Viertel. Dabei wurde der Beitrag der im Juli mehrheitlich erworbenen Werbeagentur Havas noch nicht mit einbezogen.
  • Die Beteiligungsgesellschaft Aurelius hat die Übernahme der dänischen Einzelhandelskette Silvan erfolgreich abgeschlossen. Silvan erzielte 2016 mit rund 1.400 Mitarbeitern einen Umsatz von rund 220 Mio. Euro.

Konjunktur & Politik

  • Die US-Bauausgaben sind im Juli überraschend um 0,6 Prozent zum Vormonat gefallen, teilte das US-Handelsministerium mit. Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 0,5 Prozent gerechnet.
  • Das Konsumklima der Universität Michigan stieg im August zum Vormonat um 3,4 Punkte auf 96,8 Punkte, wie die Universität nach einer zweiten Erhebung mitteilte. Zunächst war ein Stand von 97,6 Punkten ermittelt worden.
  • Außerhalb der Landwirtschaft kamen in den USA im August 156.000 Stellen hinzu, wie das US-Arbeitsministerium am Freitag mitteilte. Volkswirte hatten mit einem Zuwachs von 180.000 Jobs gerechnet. Der Stellenzuwachs in den beiden Vormonaten Juni und Juli wurde um insgesamt 41.000 Stellen nach unten revidiert. Die Arbeitslosenquote stieg im August um 0,1 auf 4,4 Prozent. Die durchschnittlichen Stundenlöhne August zogen um 0,1 Prozent an, erwartet wurde von Plus von 0,2 Prozent.
  • EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny will den jüngsten Euro-Höhenflug nicht überwerten und dramatisieren. Seit der Einführung des Euro habe es hohe Schwankungen gegenüber dem US-Dollar gegeben, sagte Nowotny. Es könne jetzt nicht darum gehen, abrupt auf die Bremse zu steigen. Eine Diskussion über die vorsichtige Einleitung der Normalisierung sei allerdings vernünftig.
  • Die US-Regierung hat vier Firmen ausgewählt, die Modelle für eine Grenzmauer zu Mexiko bauen sollen. Das gab das Weiße Haus bekannt. Die zwischen sechs und zehn Meter hohen und zehn Meter langen Modelle sollen aus Beton gefertigt werden. Später sollen weitere Modelle hinzu kommen, die aus anderen Materialen gefertigt sind.
  • Die griechische Wirtschaft legte im zweiten Quartal um 0,8 Prozent gemessen am Vorjahreszeitraum zu, berichtete das Statistikamt Elstat. Im Vergleich mit dem ersten Quartal 2017 zog die Wirtschaftsleistung um 0,5 Prozent an. Vor allem die Tourismusbranche in Griechenland erlebt derzeit Boomzeiten und trug maßgeblich zum Wirtschaftswachstum bei.
  • Die italienische Wirtschaft ist im zweiten Quartal um 0,4 Prozent gegenüber dem ersten Quartal gewachsen, teilte das Statistikamts Istat nach einer zweiten Schätzung mit.
  • EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny sieht, solange die Inflation niedrig bleibt, keine Perspektive für höhere Zinsen. Die Inflation im Euroraum hat im August leicht auf 1,5 Prozent angezogen, liegt damit aber noch weit vom Preisziel der EZB von knapp unter zwei Prozent zurück.
  • Die Stimmung im europäischen Industriegewerbe hat sich im August nach der Delle im Vormonat wieder verbessert. Der Einkaufsmanagerindex legte nach endgültigen Daten zum Vormonat um 0,8 auf 57,4 Punkte zu, wie das Institut IHS Markit mitteilte. Damit stellte das Barometer seinen im Juni erreichten gut sechsjährigen Höchststand ein. Markit bestätigte wie von Experten erwartet seine Erstschätzung. Der beeindruckende Aufschwung im Industriesektor deute darauf hin, dass das Produktionswachstum einen starken Beitrag zum Anstieg des Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal leisten wird, sagte Markit-Chefvolkswirt Chris Williamson.
  • Laut einer Studie der Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung steigen die Reallöhne in der EU in diesem Jahr voraussichtlich nur noch um 0,4 Prozent, nach einem Plus von 1,5 Prozent im Vorjahr. Grund sind die gestiegenen Verbraucherpreise, die einen Großteil der nominalen Gehaltssteigerungen egalisieren.
  • Die Höhe der Schäden durch den Tropensturm „Harvey" liegen laut dem Analysehaus Corelogic bei geschätzten 25 bis 37 Mrd. US-Dollar. Davon seien aber lediglich 6,5 bis 9,5 Mrd. Dollar versichert, der überwiegende Teil davon über den staatlichen Versicherungsschutz NFIP.
  • Der Caixin/Markit-Einkaufsmanagerindex für die chinesische Industrie im August stieg zum Vormonat um 0,5 auf 51,6 Punkte. Vor allem das Exportgeschäft lief gut. Von Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem leichten Rückgang gerechnet.
  • Die zähen Brexit-Verhandlungen machen der deutschen Wirtschaft zu schaffen. „Die Ergebnisse der dritten Verhandlungsrunde sind ernüchternd”, sagte der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Martin Wansleben laut Reuters. Die Unsicherheit bei den Unternehmen nehme zu. „Für uns als Wirtschaft ist das verheerend. Und es ist kein Trost, dass es die Briten selbst härter trifft als den Rest der EU.” Nach den jüngsten Gesprächen sind entscheidende Fragen, etwa nach den Arbeitnehmerrechten oder dem Umfang der EU-Ausstiegsrechnung, weiter ungeklärt.
  • Laut dem russischen Präsidenten Wladimir Putin ist es sinnlos, das nordkoreanische Regime durch Druck zur Aufgabe seines Atomprogramms zu zwingen. Nur Gespräche ohne Vorbedingungen könnten die Spannungen lösen.

Dividendenausschüttungen

  • Gesco (0,35 EUR je Aktie)
Termine des Tages:
14:30 Uhr - US: Neugeschaffene Stellen ex Agrar August
14:30 Uhr - US: Arbeitslosenquote August
14:30 Uhr - US: Durchschnittliche Stundenlöhne August
15:45 Uhr - US: Markit Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe August (endgültig)
16:00 Uhr - US: ISM-Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe August
16:00 Uhr - US: Bauausgaben Juli
16:00 Uhr - US: Konsumklima Uni Michigan September (endgültig)

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2 Kommentare

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  • plungeboy
    plungeboy

    Fundamentale Daten interessieren den Markt nicht - die US Arbeitsmarktdaten hätten heute auch gut sein können, die Reaktion wäre die gleiche gewesen. Die Maschinen erschweren das menschliche Trading. Der Videolink von Harry dazu letztens war sehr interessant, wo es darum ging, wie ehemals Floortrader zu PC Tradern umgeschult wurden und welche Schwierigkeiten sie dabei haben.

    16:04 Uhr, 01.09.2017

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