Abgasskandal: Ex-Porsche-Vorstand in Untersuchungshaft - US-Wirtschaft wächst stärker als gedacht
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- Inflation in Deutschland bleibt bei 1,8 Prozent
- Führende Wirtschaftsinstitute sehen kräftigen Aufschwung
- Defizit in der US-Handelsbilanz für Waren verringert sich
- China führt Quote für E-Autos ein
- GfK-Konsumklima sinkt im September leicht
- Eurozone: Konjunkturklima steigt auf Mehrjahreshoch
- Hapag-Lloyd besorgt sich frisches Geld zum Schuldenabbau
- US-Notenbanker Bullard hält weitere Zinserhöhung in naher Zukunft für nicht notwendig
- Rocket Internet verkauft 13 Prozent der Anteile an Delivery Hero
- US-Präsident Trump stellt Pläne für umfassende Steuerreform vor
- Toyota und Mazda gründen Joint Venture zur Entwicklung von E-Autos
- Industriegase-Fusion zwischen Linde und Praxair nimmt weitere Hürde
- Nanogate wächst kräftig
DAX & US-Märkte
- Die Anleger am deutschen Aktienmarkt zeigen sich weiterhin verhalten optimistisch. Am Donnerstag konnte der DAX um 0,37 Prozent auf 12.704,65 Punkte zulegen, womit der höchste Stand seit Ende Juni erreicht wurde. Von seinem Zwischentief Ende August hat der Leitindex mittlerweile rund 7 Prozent hinzugewonnen. So kommt langsam das im Juni erreichte Rekordhoch bei 12.951 Punkten wieder in Sichtweite. Unterstützt wird der Markt auch vom niedrigen Euro-Kurs, der weiterhin unter 1,18 notiert.
- Der Dow Jones beendet den Handel 0,18 % im Plus, der S&P 500 schiebt sich 0,11 % höher und der Nasdaq 100 muss ein Minus von 0,08 % schlucken. Bei den Sektoren gehören Basic Materials (+0,6 %) zu den Gewinnern, während mit den Industrials (-0,02 %) und Consumer Services (-0,2 %) nur zwei Bereiche den Tag im roten Bereich beenden. Der Dollar verliert im Vergleich zu den großen Währungen 0,3 % und sinkt auf 92,98 Punkte. Gary Cohn hofft, dass die gestern vorgestellte Steuerreform im Oktober durchs Repräsentantenhaus gebracht werden kann und im November den Senat passiert.
Chartanalysen des Tages
- DAX Tagesausblick: Doppelbodenziel 12667 erreicht! Neue Ziele müssen her!
- EUR/USD-Tagesausblick: Starke Woche für den Dollar
- BRENT ÖL-Tagesausblick - Rally vor Fortsetzung?
Unternehmensnachrichten
- Im Abgasskandal ist der ehemalige Porsche-Entwicklungsvorstand und Audi-Motorenentwickler Wolfgang Hatz Medienberichten zufolge verhaftet worden. Ein Richter in München habe Untersuchungshaft für Hatz angeordnet, heißt es. Hatz leitete von 2001 bis 2007 die Motorenentwicklung bei Audi und war nach 2011 Vorstand bei Porsche. Der Manager gilt als Vertrauter des ehemaligen VW-Konzernchefs Martin Winterkorn.
- Presse: Deutz will bis 2020 Elektro- und Hybrid-Antriebe in seine Produktpalette aufnehmen.
- Aus internen E-Mails des Herstellers des umstrittenen, weil möglicherweise Krebs auslösenden Unkrauftvernichters Glyphosat, Monsanto, geht hervor: Ein Konzernmitarbeiter sprach davon, der Konzern habe für unabhängige Wissenschaftler Studien geschrieben („ghost wrote“), wie die FAZ berichtet.
- Der Tech-Konzern Blackberry hat unerwartet gute Zahlen zum zweiten Quartal vorgelegt. Netto verdienten die Kanadier 19 Mio. US-Dollar. Vor Jahresfrist hatte Blackberry noch einen Verlust von 372 Mio. US-Dollar angehäuft. Der bereinigte Gewinn je Aktie lag bei 5 Cent. Die US-Pharmazie-Kette Rite Aid hat im zweiten Quartal aufgrund eines positiven Sondereffekts einen Gewinnsprung auf 170,7 Mio. US-Dollar bzw. 16 Cent je Aktie verzeichnet. Der Umsatz sank um 3,4 Prozent auf 7,7 Mrd. Dollar.
- Die französische Software-Firma Dassault Systemes will den US-Produzenten von Simulationssoftware Exa Corporation für 24,25 Dollar je Aktie übernehmen. Der Deal kommt auf ein Gesamtvolumen von 400 Mio. Dollar.
- Die Reederei Hapag-Lloyd hat nach ihrem Zusammenschluss mit der United Arab Shipping Company (UASC) eine Bezugsrechtskapitalerhöhung beschlossen. Der überwiegende Teil des Bruttoerlöses von 352 Mio. Euro soll in den Schuldenabbau fließen. Die Kapitalmaßnahme wurde im Rahmen der Fusion Ende Mai bereits angekündigt. Die Hapag-Lloyd-Hauptgesellschafter CSAV Germany Container Holding GmbH, Kühne Maritime GmbH, Qatar Holding Germany GmbH und The Public Investment Fund of the Kingdom of Saudi Arabia haben sich verpflichtet, ihre Bezugsrechte auszuüben sowie die neuen Aktien zu erwerben, die nicht von anderen Aktionären erworben werden.
- Der Reisekonzern TUI hat seine Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr 2016/2017 bestätigt. Das bereinigte operative Ergebnis soll weiterhin um mindestens 10 Prozent zulegen.
- Die Beteiligungsgesellschaft Rocket Internet hat 13 Prozent ihrer Delivery Hero-Beteiligung an die globale Medien- und Internetgruppe Naspers verkauft. Der Preis für das Aktienpaket lag bei 660 Mio. Euro. Der Anteil von Rocket Internet an Delivery Hero nach dieser Transaktion verringert sich von 26 auf 13 Prozent.
- Der Oberflächenspezialist Nanogate hat im ersten Halbjahr seinen Umsatz um 81 Prozent auf 94,5 Millionen Euro gesteigert. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) kletterte um 86 Prozent auf 11 Mio.Euro. Netto verblieben 1,4 Mio. Euro, was einem Plus von 18 Prozent entspricht.
- Die japanischen Autobauer Toyota und Mazda haben eine Kooperation zur Entwicklung von Elektro-Autos vereinbart. Dazu haben sie zusammen mit dem Toyota-Zulieferer Denso ein Joint Venture gegründet, teilten die Autobauer mit. Toyota soll 90 Prozent an dem neuen Unternehmen halten, Mazda und Denso jeweils fünf Prozent. Entwickelt werden soll eine breite Palette von Fahrzeugen vom Mini-E-Auto bis zum leichten LKW.
- Die Industriegase-Fusion zwischen Linde und Praxair hat eine weitere Hürde genommen. 83 Prozent aller Aktionäre von Praxair haben der Vereinbarung mit Linde auf einer Hauptversammlung zugestimmt, wie das US-Unternehmen mitteilte. Mehr als 50 Prozent hätten bereits gereicht.
Konjunktur & Politik
- Goldman Sachs hat seine Prognose für das US-Wirtschaftswachstum im dritten Quartal von 1,5 % auf 1,7 % erhöht.
- Fed George: US-Wirtschaftswachstum sollte noch einige Jahre anhalten
- Die US-Wirtschaft ist im zweiten Quartal laut dritter Schätzung um aufs Jahr hochgerechnet 3,1 Prozent gewachsen. wie das Handelsministerium mitteilte. Ökonomen hatten ein BIP-Plus von 3,0 Prozent erwartet, nach einem Anstieg von annualisiert 1,4 Prozent im Vorquartal.
- Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA ist in der Vorwoche um 12.000 auf 272.000 gestiegen. Von Experten erwartet wurden 269.000 neue Anträge.
- Das Defizit in der US-Handelsbilanz für Waren verringerte sich im August um knapp 3 Mrd. auf 62,9 Mrd. US-Dollar. Analysten hatten einen Fehlbetrag von 65 Mrd. Dollar erwartet.
- China hat nordkoreanische Firmen im Land zur Schließung aufgefordert. Wie das Pekinger Handelsministerium mitteilte, sollen Firmen in China, die im Besitz nordkoreanischer Unternehmen oder Einzelpersonen sind, innerhalb von 120 Tagen schließen. Peking setze damit von der UN beschlossene Sanktionen um, hieß es.
- Die Inflationsrate in Deutschland lag im September nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes um 1,8 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats. Im Vormonat lag die Jahresrate ebenfalls bei 1,8 Prozent. Im September mussten Verbraucher vor allem mehr für Nahrungsmittel zahlen (plus 3,6 Prozent). Energie verteuerte sich um 2,7 Prozent.
- Die chinesische Regierung führt eine Quote für Elektroautos ein. Ab 2019 sollen Hersteller im Land verpflichtende Mindestziele für den Anteil alternativer Antriebe in Produktion und Verkauf einhalten, wie das Ministerium für Industrie und Informationstechnologie mitteilte.
- Der Geschäftsklimaindex des ifo Instituts für die ostdeutsche Wirtschaft stieg im September zum Vormonat von 113,9 auf 114,9. Die laufenden Geschäfte würden dagegen etwas weniger gut eingeschätzt als im August, so das Institut.
- Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute in Deutschland, DIW, IWH Halle, ifo Institut, RWI und IfW Kiel haben ihre Konjunkturprognose für die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr deutlich angehoben. 2017 werde das Bruttoinlandsprodukt um 1,9 Prozent steigen, heißt es im Herbstgutachten. Bislang waren die Ökonomen von 1,5 Prozent Wachstum ausgegangen. Für die Beschäftigung sagen die Institute neue Rekorde voraus. Die Zahl der Arbeitslosen soll 2018 im Jahresschnitt erstmals seit der Wiedervereinigung unter die Marke von 2,5 Mio. Menschen sinken und 2019 weiter zurückgehen. In einigen Segmenten der Wirtschaft würden sich schon jetzt erste Zeichen der Anspannung am Arbeitsmarkt und von Engpässen bei der Besetzung von Stellen bemerkbar machen.
- Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum hat im September weiter an Fahrt aufgenommen. Der Economic Sentiment Indicator (ESI), der die Stimmung in Unternehmen und privaten Haushalten misst, stieg zum Vormonat um 1,1 auf 113,0 Zähler, wie die EU-Kommission mitteilte. Das ist der höchste Stand seit Juni 2007. Auch das Geschäftsklima (BCI) für die Stimmung im Verarbeitenden Gewerbe legte deutlich um 0,26 auf 1,34 Punkte zu. Das ist der höchste Stand seit April 2011.
- Die exzellente Stimmung der Verbraucher setzt ihren Höhenflug im September vorerst nicht fort. Der Marktforscher GfK prognostiziert für Oktober einen Rückgang des Konsumklimas gegenüber dem Vormonat um 0,1 Zähler auf 10,8 Punkte. „Die Deutschen sehen die Wirtschaft auch im Herbst auf einem soliden Wachstumskurs“, kommentierte die GfK. So habe die Konjunkturerwartung nach den Einbußen aus dem Vormonat wieder zugelegt. Dagegen werde der voherige Aufwärtstrend der Einkommenserwartung im September gestoppt. In deren Schlepptau verliere auch die Anschaffungsneigung leicht.
- US-Präsident Donald Trump hat eine umfassende Steuerreform angekündigt. In einer Rede in Indianapolis sprach er vom größten Steuererlass in der Geschichte des Landes. Beschäftigte aus der Mittelschicht würden am meisten profitieren. Die Körperschaftsteuer soll demnach von 35 auf 20 Prozent sinken. Im Einkommensteuersystem werden die bisherigen sieben Steuerklassen auf drei reduziert - sie sollen dann bei 12, 25 und 35 Prozent liegen. Dies gilt allerdings nur für die Bundessteuern. Trump will außerdem eine Möglichkeit installieren, außer Landes gebrachtes Geld in die USA zurückzuholen. „Derzeit bestrafen wir Unternehmen, wenn sie in den USA sind. Das wird aufhören", sagte Trump. Die Finanzierung der Reform steht aber in den Sternen. Experten berechneten, die Pläne würden Kosten in Form von Steuermindereinnahmen von 2,2 Bio. Dollar mit sich bringen.
- US-Notenbanker James Bullard hält eine weitere Zinserhöhung in naher Zukunft für nicht notwendig. Grund sei, dass die Inflation wahrscheinlich niedrig bleiben werde, sagte der Chef der Fed von St. Louis. Außerdem werde das Wirtschaftswachstum in diesem Jahr nicht spürbar über zwei Prozent steigen.
Termine des Tages: | |
10:00 Uhr - EU: Rede von EZB-Chefvolkswirt Peter Praet in Berlin | |
11:00 Uhr - EU: Wirtschaftsstimmung September | |
11:00 Uhr - EU: EWU: Konjunkturklima-Indikator September | |
11:00 Uhr - EU: DIW Berlin, IWH Halle, ifo-Institut, RWI Essen, IfW Kiel: "Gemeinschaftsdiagnose Herbst 2017", Berlin | |
14:00 Uhr - DE: Verbraucherpreise September | |
14:30 Uhr - US: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe Vorwoche | |
14:30 Uhr - US: BIP Q2 (endgültig) | |
14:30 Uhr - US: Handelsbilanz für Waren August | |
14:30 Uhr - US: Lagerbestände Großhandel August (vorläufig) | |
16:00 Uhr - US: Rede von Fed-Chefin von Kansas, George in Kansas City | |
16:30 Uhr - US: Rede von Fed-Vize-Präsident Fischer in London | |
19:30 Uhr - US: Rede von Atlanta Fed-Präsident Raphael Bostic in Atlanta |
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