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18:30 Uhr, 07.03.2022

DAX schließt klar im Minus - Institute: Deutschland auf direktem Weg zurück in die Rezession

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Erwähnte Instrumente

  • DAX
    ISIN: DE0008469008Kopiert
    Aktueller Kursstand:   (XETRA)
  • Blinken: Westliche Sanktionen zeigen schon ihre Kraft
  • USA erwägen Embargo für russisches Öl
  • Deutsche Industrie erhält mehr Aufträge
  • Ukraine erwartet Schlacht um Kiew
  • Rohstoffkosten bereiten Sorgen
  • Kreditkartenanbieter stellen Betrieb in Russland ein
  • Rohstoff-Rally schürt am Markt Rezessionsängste
  • Uber erhöht Gewinnprognose

Markt

  • Der anhaltenden Krieg in der Ukraine und die Preisrally an den Rohstoffmärkten sorgen an den Aktienmärkten zum Start in die neue Handelswoche für schwere Verluste. Nach dem Einbruch von vier Prozent am Freitag musste der Leitindex DAX heute weitere Abgaben verkraften. Zunächst bahnte sich ein Black Montag an. Der DAX fiel am Vormittag zeitweise um bis zu fünf Prozent auf den tiefsten Stand seit November 2020. Im Verlauf kämpfte sich der Index zurück, und drehte sogar kurzzeitig ins Plus. Dann bröckelte er aber im Zuge einer schwächeren Eröffnung der New Yorker Wall Street wieder ab und schloss letztlich mit einem Minus von 1,98 Prozent auf 12.834,65 Punkte. Vor allem die stark steigenden Energiepreise bei Öl und Gas sorgen für Verunsicherung bei den Aktieninvestoren. US-Außenminister Antony Blinken hat wegen der weiteren Eskalation des Ukraine-Kriegs neue Strafmaßnahmen gegen Russland im Visier: Washington berate mit europäischen Verbündeten über einen möglichen Importstopp für Öl aus Russland, sagte Blinken am Sonntag. Marktbeobachter Timo Emden von Emden Research kommentierte: „Die hohen Ölpreise befeuern die Inflationssorgen und zeigen, dass der Krieg womöglich noch lange nicht ausgestanden ist“. Die Hoffnung auf einen baldigen „militärischen Burgfrieden zwischen der Ukraine und Russland" sowie einen wirtschaftlichen Waffenstillstand mit dem Westen bleibe damit Wunschdenken.
  • Der Ukraine-Krieg treibt die Anleger am Devisenmarkt in die „sicheren Häfen" Schweizer Franken und US-Dollar. Im Gegenzug fällt der Euro auf Mehrjahrestiefs. Die Gemeinschaftswährung rutschte gegenüber dem Greenback um ein Prozent auf ein Zwei-Jahres-Tief von 1,082 Dollar ab. Zum Franken fiel der Euro erstmals seit gut sieben Jahren unter die Parität und kostete zeitweise 0,997 Franken.
  • Der mögliche Importstopp für Öl aus Russland treibt die Ölpreise zum Wochenauftakt weiter an. Im frühen Handel stieg der Preis für ein Barrel der Referenzsorte Brent um bis zu 18 Prozent auf 139,13 Dollar an. Das ist das höchste Niveau seit 2008. Seit der Invasion Russlands in die Ukraine verteuerte sich der Brent-Preis um rund ein Drittel, nachdem er bereits in den Wochen davor angezogen hatte.

Chartanalysen & Artikel des Tages

Unternehmen & Branchen

  • Die beiden US-Schieferölproduzenten Oasis Petroleum und Withing Petroleum schließen sich zusammen. Die Transaktion ist rund 6 Mrd. Dollar schwer. Beide Konzerne hatten 2020 Insolvenz nach Chapter 11 beantragt, nachdem der Ölpreis im Zuge der Corona-Pandemie abgefallen war.
  • Die Essensliefersparte von Uber hat im Februar so viele Aufträge erhalten wie noch nie, wie der Fahrdienstvermittler mitteilte. Insgesamt rechnet Uber im laufenden Quartal nun mit einem bereinigten Ergebnis vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (Ebitda) von 130 bis 150 Mio. Dollar nach zuvor 100 bis 130 Mio. Dollar.
  • Am Wochenende hat der Milliardär Ryan Cohen, Gründer des Haustierbedarf-Händlers Chewy und Verwaltungsratschef des Videospiele-Händlers GameStop, eine Beteiligung von knapp zehn Prozent an Bed, Bath & Beyond öffentlich gemacht. Cohen kritisiert fehlende Initiativen zur Rückeroberung von Marktanteilen. Er hält auch eine Diskussion über den Verkauf von Geschäftssparten oder des gesamten Unternehmens für überfällig. Das Unternehmen kündigte eine genaue Überprüfung von Cohens Vorschlägen an.
  • Der Streamingriese Netflix hat seine Geschäfte in Russland bis auf Weiteres gestoppt. „Angesichts der Umstände vor Ort haben wir beschlossen, unseren Dienst in Russland einzustellen", sagt ein Sprecher.
  • Das Verwaltungsgericht Frankfurt/Oder hat die Bewilligung zusätzlicher Wasserförderung im Zusammenhang mit der Fabrik des US-Elektroautobauers Tesla im brandenburgischen Grünheide verworfen. Die Bewilligung vom 28. Februar 2020 sei rechtswidrig und nicht vollziehbar, urteilte das Gericht am Freitagabend und damit kurz nach der Erteilung der endgültigen Baugenehmigung für Teslas erstes Europa-Werk. Die Richter begründeten ihren Entscheid mit einem Verfahrensfehler, der behoben werden könne, ohne die Gesamtplanung infrage zu stellen.
  • Die Gewerkschaft Verdi hat in Deutschland zu Streiks beim Onlinehändler Amazon aufgerufen. In sechs Versandzentren sollen Beschäftigte am Montag sowie am Dienstag die Arbeit niederlegen, teilte Verdi mit. Betroffen seien die Niederlassungen in Rheinberg, Werne, Koblenz, Leipzig und zwei Standorte in Bad Hersfeld.
  • Der US-Impfstoffentwickler Moderna hat eine Absichtserklärung mit der Regierung von Kenia zum Aufbau einer Impfstoffproduktion mit einer Kapazität von 500 Mio. Dosen pro Jahr unterzeichnet.
  • Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat eine Studie von Alpine Immune Sciences zu dem Wirkstoff ‚Davoceticept‘ zur Behandlung von bösartigen Tumoren ausgesetzt, nachdem es zum Tod eines Studienteilnehmers gekommen war. Das Unternehmen spezialisiert sich auf die Entwicklung von Produkten zur Behandlung von Krebs- und Autoimmun-Krankheiten.
  • Die Schweizer Großbank UBS hat mit Blick auf den Ukraine-Krieg erklärt, dass das direkte Engagement in Russland, in der Ukraine und in Belarus begrenzt sei. Gleiches gelte für das Engagement in den angrenzenden europäischen Ländern. Es gebe auch keine „materielle Abhängigkeit" von ukrainischen oder belarussischen Sicherheiten im bei Lombardkrediten. Zum 3. März lag das Risiko der UBS aus der Abhängigkeit von russischen Vermögenswerten als Sicherheiten für Lombardkredite und andere Finanzierungen in der Vermögensverwaltung dem Geschäftsbericht zufolge noch bei rund 0,2 Mrd. Dollar.
  • Bertelsmann-Chef Thomas Rabe hat erneut ein Zusammengehen seines Senders RTL mit dem Wettbewerber ProSiebenSat.1 in die Diskussion gebracht. Dies stehe zwar nicht auf der Agenda und man habe nicht die Absicht, „in Kürze auf ProSiebenSat.1 zuzugehen", sagte Rabe der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Allerdings wolle man abwarten, wie die Kartellbehörden die jüngsten Schritte von RTL bewerten, nationale Champions in Frankreich und den Niederlanden zu formen. „Wenn so etwas in Frankreich funktioniert und in den Niederlanden, wüsste ich keinen guten Grund, warum es nicht auch in Deutschland funktionieren sollte."
  • Russlands Krieg gegen die Ukraine hat die Reisenachfrage bisher nicht beeinträchtigt. „Aktuell können wir keine Veränderung des Buchungsverhaltens sehen. Aber es ist auch noch ein bisschen früh", sagte der Chef von TUI Deutschland, Stefan Baumert, am Montag am Rande der Reisemesse ITB. "Wir sehen sehr hohen Nachholbedarf", so Baumert. Er bekräftigte die Prognose, im Sommer das Vorkrisenniveau von 2019 zu erreichen.
  • Angesichts des Kriegs in der Ukraine haben die US-Kreditkartenanbieter Mastercard, Visa und American Express angekündigt, sich aus Russland zurückzuziehen. Somit können nun die Kunden mit von russischen Banken ausgestellten Kreditkarten der US-Anbieter nur noch in Russland bezahlen. Karten, die bei nichtrussischen Banken ausgestellt wurden, funktionieren nicht mehr. Die Bank Rossii, die russische Zentralbank, kündigte an, dass viele russische Institute stattdessen auf das chinesischen System UnionPay setzen wollten. Russlands größte Bank Sberbank sicherte am Sonntag zu, dass russische Kunden von Visa und Mastercard innerhalb des Landes auch nach der Abschaltung mit ihren Karten in Geschäften, im Onlinehandel oder bei Überweisungen bezahlen und Geld abheben können. Die Bankgeschäfte könnten unabhängig von den internationalen Systemen erledigt werden, hieß es.
  • Die Wirtschaftsprüfer KPMG und PwC stoßen ihr Russland-Geschäft angesichts des Angriffskrieges in der Ukraine ab. Die bisherigen russischen Mitgliedsunternehmen werden aus ihren globalen Verbünden ausscheiden, teilten die Konzerne mit. „Als Folge der Invasion der russischen Regierung in die Ukraine haben wir entscheiden, dass PwC unter diesen Umständen keine Mitgliedsfirma in Russland haben sollte", erklärte das zuvor als PricewaterhouseCoopers bekannte Unternehmen. Zu den PwC-Kunden in Russland gehörten auch die größte Bank des Landes, die Sberbank und auch der Ölkonzern Gazprom.
  • Volkswagen wird seine Fabrik für das neue E-Auto "Trinity" in der Nähe seines Stammwerks in Wolfsburg hochziehen. Der Aufsichtsrat legte sich am Freitag auf den Wolfsburger Ortsteil Warmenau als Standort fest und gab Mittel von rund zwei Milliarden Euro frei. Baubeginn soll im Frühjahr 2023 sein.
  • Der Frachlinie Aerologic, einem Gemeinschaftsunternehmen der Lufthansa und der Deutschen Post steht ein Streit der Piloten ins Haus. Die Cockpit-Beschäftigten hätten sich in einer Urabstimmung für Arbeitskämpfe ausgesprochen, um Tarifverträge durchzusetzen, erklärte die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit. Der Arbeitgeber weigere sich, Tarifgespräche zu führen. Die Airline betreibt eine Flotte von 20 Flugzeugen.
  • Der Zara-Mutterkonzern Inditex stoppt wegen des Ukraine-Krieges seine Geschäfte in Russland. Man schließe vorübergehend alle 502 Läden in Russland, teilte das spanische Unternehmen am Samstag mit. „Unter den gegenwärtigen Umständen kann die Kontinuität des Betriebs und der Geschäftsbedingungen in der Russischen Föderation nicht garantiert werden", hieß es.

Konjunktur & Politik

  • Wirtschaftsforschungsinstitute sehen Deutschland auf dem Weg zurück in die Rezession. „Mit dem Ausbruch des Krieges zwischen Russland und der Ukraine ist ein Rückgang des Bruttoinlandsprodukts und damit eine technische Rezession sehr wahrscheinlich geworden“, sagte Stefan Kooths, Vizepräsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), der Zeitung „Welt“. Der deutliche Energiepreisanstieg bremse den Konsum, auch die Industrie dürfte ihre Produktion spürbar dämpfen. Torsten Schmidt, Konjunkturchef des Essener RWI Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung, bezifferte die Wahrscheinlichkeit, dass die Wirtschaft nach dem Minus im vierten Quartal 2021 auch im ersten Quartal 2022 schrumpft, auf 90 Prozent. Beide kündigten an, dass sie die Jahresprognosen für 2022 senken werden.
  • Die Bundesregierung will einen Importstopp für russische Energielieferungen offenbar vermeiden. Man arbeite zwar seit Monaten mit Hochdruck daran, Alternativen zur russischen Versorgung zu entwickeln, sagte Kanzler Olaf Scholz am Montag. „Das geht aber nicht von heute auf morgen." Daher führe man die Kooperation bei Energielieferungen weiter. Die Debatte um eine Importstopp trieb weltweit die Energie- und Rohstoffpreise auf neue Rekordstände. Deutschland ist auf Energie-Importe aus Russland dringend angewiesen: Über die Hälfte des Gas-Bedarfs stammt aus Russland und mehr als ein Drittel des Öls.
  • Als Reaktion auf die Sanktionen des Westens hat die russische Regierung beschlossen, dass finanzielle Verpflichtungen bei sog. unfreundlichen Staaten nur noch in Rubel beglichen werden. Der Schritt bedeutet, dass russische Bürger, Unternehmen, der Staat selbst oder auch Kommunen Verpflichtungen in anderen Währungen nur noch in Rubel bezahlen. Zudem müssten die Staaten dafür ein Verrechnungskonto bei einer russischen Bank einrichten, heißt es.
  • Die Bundesregierung plant keine kurzzeitige Entlastungen der Bürger angesichts der rasant steigenden Energiepreise. „Ich schließe für die weitere Entwicklung dieses Jahres nichts aus. Zum jetzigen Zeitpunkt steht aber keine neue Entscheidung an", sagte Finanzminister Christian Lindner am Montag in Berlin. Der Staat könne steigende Kosten für Energieimporte nicht auf Dauer kompensieren, sondern allenfalls zeitweilig dämpfen und sozial ausbalancieren.
  • Die Abhängigkeit Europas von russischem Gas könnte durch einen schnellen Ausbau von Biogasanlagen verringert werden. Bis 2030 könnten in Europa 35 Milliarden Kubikmeter „grünes Gas" zusätzlich produziert werden, sagte am Montag Harmen Dekker, der Vorsitzende des europäischen Biogasverbands. „Das sind bereits zwei Drittel (der Kapazität) der Nordstream II", sagte Dekker bei einer Online-Pressekonferenz des Fachverbands Biogas und des Bundesverbands Erneuerbare Energien. Bis 2050 könnte Biogas 30 bis 50 Prozent des Gasbedarfs in der EU decken, betonte Dekker.
  • Die westlichen Sanktionen gegen Russland zeigen nach Einschätzung von US-Außenminister Antony Blinken schon ihre Kraft. „Sie haben bereits dramatische Auswirkungen. Der Rubel befindet sich im freien Fall, die Kreditwürdigkeit Russlands ist praktisch auf null gesunken und die Börse ist nicht mehr geöffnet. Zudem zeigt sich ein Exodus praktisch aller führenden Unternehmen aus Russland", erklärte Blinken nach einem Treffen mit seinem Amtskollegen Gabrielius Landsbergis in Vilnius. All dies vollziehe sich „in Echtzeit".
  • Nach Angaben aus Kiew haben sich am Montag die Unterhändler Russlands und der Ukraine zum dritten Mal zu Verhandlungen getroffen. Die ersten beiden Gesprächsrunden hatten keine konkreten Ergebnisse erbracht, geplante Evakuierungen der Bevölkerung aus einigen Städten der Ukraine konnten nicht realisiert werden. Die Ukraine und Russland geben sich hierfür gegenseitig die Schuld.
  • Wie die Pekinger Zollverwaltung am Montag mitteilte, legten die Exporte der zweitgrößten Volkswirtschaft im Januar und Februar im Vorjahresvergleich um 16,3 Prozent zu. Im Dezember hatte der Zuwachs noch bei 20,9 Prozent gelegen.
  • In der Ukraine ist laut der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) eine nukleare Forschungseinrichtung zerstört worden. Das Physik- und Technologieinstitut in Charkiw und sein Neutronengenerator seien getroffen worden, berichtete IAEA-Chef Rafael Grossi am Montag. „"s ist keine Strahlung ausgetreten", sagte er bei einer Pressekonferenz.
  • US-Außenminister Antony Blinken will weitere US-Truppen in das Baltikum verlegen. In den kommenden Tagen sollen zusätzliche 400 Soldaten in Litauen ankommen, sagte er am Montag nach einem Treffen mit seinem Amtskollegen Gabrielius Landsbergis in Vilnius. Die USA hatten nach dem russischen Angriff auf die Ukraine rund 7000 weitere Soldaten nach Europa verlegt.
  • Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selesnkyj hat schärfere Sanktionen gegen Russland gefordert. Nötig sei ein Boykott russischer Exporte und damit auch der Verzicht auf Erdöl und Erdgas aus Russland, sagte Selenskyj in einem am Montag veröffentlichten Videoclip. „Man kann es Embargo nennen oder auch einfach Moral, wenn man sich weigert, den Terroristen Geld zu geben", sagte Selenskyj. „Wenn sie sich nicht an die zivilisatorischen Regeln halten wollen, dann sollen sie auch keine Waren und Dienstleistungen der Zivilisation erhalten."
  • Gegenüber dem Vormonat fiel der Sentix-Konjunkturindikator im März um 23,6 auf minus 7,0 Punkte und damit auf den niedrigsten Wert seit November 2020, wie das Beratungsunternehmen Sentix am Montag mitteilte. Der Einbruch fiel deutlich stärker aus, als Experten erwartet hatten. Besonders deutlich sind die Erwartungen der Anleger gefallen. Der Subindex gab fast 35 auf minus 20,8 Zähler nach. „Dies gab es in der rund 20-jährigen Sentix-Konjunkturindex-Historie noch nie", kommentierte Sentix die aktuellen Umfrageergebnisse.
  • Der Iran hält eine zeitnahe Einigung in den Verhandlungen über sein Atomprogramm für möglich. Voraussetzung sei aber, dass die USA die von Teheran vorgebrachten Punkte akzeptiere, teilte das Außenministerium mit. Dabei geht es Reuters zufolge unter anderem darum, inwieweit die Sanktionen gegen den Iran aufgehoben werden sollen, womit auch wieder iranisches Öl in dieser angespannten Lage auf den Weltmarkt zurückkehren könnte.
  • Die Brüder Wladimir und Vitali Klitschko wollen in der Ukraine bleiben und weiter gegen die russischen Truppen kämpfen. „Es bleibt uns keine andere Wahl als zu kämpfen. Für mich wäre es richtig peinlich, wenn ich als gewählter Bürgermeister jetzt mein Land verlassen würde. Wenn ich ginge, wäre das Verrat und ich könnte niemals mehr in den Spiegel sehen. Wir bleiben hier", sagte Vitali Klitschko in einem gemeinsamen Interview mit seinem Bruder gegenüber der "Welt am Sonntag".
  • Bayerns Ministerpräsident Markus Söder fordert eine mehrjährige Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken, um Energiesicherheit zu gewährleisten. „Natürlich wäre eine Verlängerung rein technisch möglich. Es ist die Frage, ob man es politisch will", sagte der CSU-Vorsitzende am Montag im "Morgenmagazin" des ZDF. "Aber ich glaube, so für drei bis fünf Jahre wäre das einfach in dieser Notsituation ein guter Übergang, um billigen Strom zu produzieren, der gleichzeitig auch keine Klimabelastung bringt." Dies wäre jetzt der „richtige Ansatz".
  • Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) erwartet, dass viele ukrainische Flüchtlinge längerfristig in Deutschland bleiben werden. „Unsere Gesellschaft, unser Land muss in diesen Zeiten großherzig bleiben. Die ankommenden Menschen müssen unmittelbar versorgt werden. Aber es wird länger dauern, und deshalb wird es auch um Integration in diesem Land gehen. Es wird darum gehen, einen guten Zugang zum Arbeitsmarkt zu öffnen. Ich setze sich dafür ein, dass die Menschen, die zu uns kommen, auch die Chance haben, wo immer es geht, Arbeit aufnehmen zu können und eine ordentliche Krankenversorgung zu bekommen", sagte Heil.
  • Die britische Regierung gerät wegen ihres Umgangs mit Kriegsflüchtlingen aus der Ukraine immer stärker in die Kritik. Bis Sonntag waren gerade einmal etwa 50 Visa für Ukrainer ausgestellt worden. Anders als die EU-Länder will Großbritannien Ukrainer nicht ohne Einschränkungen aufnehmen. Einreisen darf zudem nur, wer bereits Angehörige in Großbritannien hat.
  • Der geplante Bau eines Terminals für den Import von Flüssigerdgas (LNG) in Brunsbüttel nimmt weitere Gestalt an. Die Förderbank KfW, die niederländische Gasunie und RWE hätten eine Grundsatzvereinbarung (MoU) zur gemeinsamen Errichtung des Terminals unterzeichnet, teilte das Bundeswirtschaftsministerium mit. Die KfW werde über eine finanzielle Einlage für die Bundesregierung einen Anteil von 50 Prozent am LNG-Terminal übernehmen, Betreiberin werde Gasunie. Auf RWE entfalle ein Anteil von zehn Prozent. Mit dem Terminal soll die Abhängigkeit von russischen Gaslieferungen reduziert werden.
  • Bundesfinanzminister Christian Lindner hat staatliche Unterstützung für deutsche Unternehmen, die aufgrund der Russland-Sanktionen von der Insolvenz bedroht sind, in Aussicht gestellt. „Denkbar sind gezielte Hilfen für Unternehmen, die in ihrer Existenz gefährdet sind", sagt Lindner dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). „Entgangene Gewinne werden wir aber nicht ausgleichen könnten." Russland hatte im vergangenen Jahr einen Anteil von 2,3 Prozent am gesamten deutschen Außenhandel.
  • Die US-Regierung und ihre europäischen Verbündeten diskutieren einen einen möglichen Importstopp für Öl aus Russland. Dies sagte US-Außenminister Antony Blinken dem Sender CNN am Sonntag. „Wir sprechen jetzt mit unseren europäischen Partnern und Verbündeten, um auf koordinierte Weise die Aussicht auf ein Verbot der Einfuhr von russischem Öl zu prüfen", so Blinke. Die Debatte gehe auch darum, sicherzustellen, „dass auf den Weltmärkten weiterhin ein angemessenes Angebot an Öl besteht. Das ist eine sehr aktive Diskussion, während wir hier sprechen."
  • Russland zieht die Ressourcen seiner in der Ukraine stehenden Streitkräfte für den Angriff auf die Hauptstadt Kiew zusammen. Das meldete der ukrainische Generalstab in der Nacht zum Montag auf Facebook. Russische Truppen versuchen demnach gleichzeitig, die volle Kontrolle über die kurz vor Kiew liegenden Städte Irpin und Butscha zu erlangen. Der Berater des ukrainischen Innenministers, Wadim Denisenko, geht laut der NZZ davon aus, dass der Kampf um Kiew „die Schlüsselschlacht der nächsten Tage ist“.
  • Russland hat einen Versuch angekündigt, Fluchtkorridore für Zivilsten in mehreren ukrainischen Städten zu einzurichten. Dafür sei am Montagmorgen eine Feuerpause geplant, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit. Neben der Hauptstadt Kiew seien derartige Passagen auch für Charkiw, Mariupol und Sumy geplant. Russland komme mit den angekündigten humanitären Korridoren einem persönlichen Ersuchen des französischen Präsidenten Emmanuel Macron nach, erklärte das Verteidigungsministerium.
  • Im Januar haben die Unternehmen im deutschen Einzelhandel sowohl preisbereinigt mit plus 2,0 Prozent als auch nominal mit plus 3,0 Prozent mehr umgesetzt als im Dezember, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lagen die Erlöse im Januar real um 10,3 Prozent und nominal um 14,2 Prozent höher. Vor einem Jahr hatte ein Teil-Lockdown den Handel ausgebremst. Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor Ausbruch der Corona-Pandemie in Deutschland, lag der Einzelhandelsumsatz im Januar 2022 real, kalender- und saisonbereinigt um 4,1 Prozent höher.
  • Im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland wurden nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes im Januar im Monatsvergleich 1,8 Prozent mehr neue Aufträge eingeholt als im Vormonat. Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen ergab sich ein Anstieg von 0,8 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Januar 2021 lag der Auftragseingang kalenderbereinigt im vergangenen Januar um 7,3 Prozent höher. Im Vergleich zum Februar 2020, dem Monat vor dem Beginn der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie in Deutschland, war der Auftragseingang im Januar saison- und kalenderbereinigt 11,9 Prozent höher.
  • China hat seine Freundschaft mit Russland betont. Die Aussichten für eine Zusammenarbeit seien sehr gut, sagte Außenminister Wang Yi laut Reuters. Eine Kooperation bringe Vorteile und Wohlstand für beide Völker. Die Beziehungen zwischen China und Russland müssten frei sein von der Einmischung dritter Parteien. China lehnt bislang Forderungen westlicher Staaten ab, die Invasion der Ukraine durch Russland zu brandmarken.
  • Auch zwischen Moskau und Wien herrscht Eiszeit. Am Wochenende kam es zu einer Auseinandersetzung über die österreichische Neutralität. Das russische Außenministerium verbreitete eine Erklärung, in der der Bundeskanzler des „scheinbar neutralen Ös­terreichs“ hart kritisiert wurde. Er ha­be in den vergangenen Tagen „einsei­tige und empörende Aussagen“ zur Situation in der Ukraine getätigt und eine „emotionale antirussische Rhetorik“ gebraucht. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) hatte sich zuvor über den Angriffskrieg Russlands in die Ukraine, Kriegsverbrechen sowie Verbrechen gegen die Menschlichkeit ausgelassen. Ferner wird eine Bemerkung Nehammers kritisiert, die Neutralität sei Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg durch sow­jetische Kommunisten „aufgezwungen“ worden.

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